Gern wird das Consorzio Vini Venezia als Bewahrer der Weintradition Venetiens betrachtet. In der sanften Hügellandschaft westlich von Venedig hat der Weinbau eine mehrere Jahrhunderte währende Tradition, die bereits vor den Römern begann.
Um die Wurzeln nicht zu vergessen und dennoch den Anschluss an moderne Techniken und Trends nicht zu verpassen, genießt die Arbeit des Konsortiums großes Ansehen, nicht nur bei den Mitgliedern.

Gegründet wurde das Consorzio Vini Venezia im Jahr 2011 mit dem Ziel, die Weine aus der Region Venetien zu schützen und ihre Vermarktung zu fördern. Es entstand aus der Fusion der Konsortien Lison-Pramaggiore DOC und Piave DOC und vereint heute zahlreiche Winzer und Weinproduzenten unter seinem Dach. Neben der Qualitätssicherung hat das Konsortium auch die Authentizität der Weine im Blick, die mit der Klassifizierung von DOC- und DOCG-Gebieten untermauert wird.

Die geschützten Weine des Consorzio
Das Consorzio überwacht mehrere DOC- und DOCG-Gebiete, die für ihre hochwertigen Weine bekannt sind:
- Venezia DOC: Diese Ursprungsbezeichnung wurde 2011 eingeführt und umfasst Weinbaugebiete in den Provinzen Venedig und Treviso. Das gemäßigte Klima mit Einflüssen der Dolomiten im Norden und der Adria im Süden begünstigt den Anbau einer Vielzahl von Rebsorten. Produziert werden hier Rot-, Weiß- und Roséweine aus internationalen sowie autochthonen Trauben.
- Malanotte del Piave DOCG: Dieser Wein ist der Inbegriff der Raboso-Traube, die für ihre kräftige Struktur und lange Lagerfähigkeit bekannt ist. Ein Teil der Trauben wird vor der Verarbeitung getrocknet, was dem Wein eine besondere Konzentration verleiht. Die Reifezeit beträgt mindestens 36 Monate, davon mindestens 12 Monate in Holzfässern.
- Lison-Pramaggiore DOC: Dieses Gebiet liegt an der Grenze zwischen den Provinzen Venedig, Treviso und Pordenone und zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Weinen aus. Merlot, Cabernet, Chardonnay und Pinot Grigio gehören zu den bekanntesten Vertretern dieser Bezeichnung.
- Lison DOCG: Die Region Lison ist bekannt für ihre Hauptrebsorte Tai, die seit dem 19. Jahrhundert dort angebaut wird. Der Lison DOCG-Wein ist geprägt von einer intensiven Aromatik und eleganter Struktur.
Das Konsortium und seine Mitglieder
Venetien ist eine der wichtigsten Weinregionen Italiens mit fast 80.000 Hektar Anbaufläche. Jährlich werden hier etwa 8,5 Millionen Hektoliter Wein produziert, wovon ein großer Teil aus DOC- und DOCG-Gebieten stammt. Da das Consorzio Vini Venezia zahlreiche Winzerbetriebe vereint, kann es sich nicht nur für den Schutz regionstypischer Weine und autochthoner Rebsorten einsetzen, sondern auch deren Bekanntheit auf nationaler und internationaler Ebene vorantreiben.

Insbesondere in den letzten zehn Jahren verhalf die Arbeit des Konsortiums der Produktion von Terroir-Weinen zu einem Aufschwung. Viele Winzer arbeiten inzwischen biologisch oder befinden sich gerade in der Umstellungsphase. Mehr denn je ist sich heute die Region Venetien ihrer Einzigartigkeit bewusst und behauptet sich mit der Vinifikation von Rebsorten wie Refosco, Raboso, Lison bzw. Manzoni zwischen den altbekannten italienischen vinophilen Strategen.

Natürlich gedeihen auf dem Boden der Vini-Venezia-Mitglieder auch internationale Rebsorten wie etwa Pinot Grigio, Chardonnay, Merlot oder Syrah, allerdings wird gerade mit den autochthonen Sorten die DNA Venetiens bewahrt. Und wie immer lohnt sich ein Blick über den Rand des Glases. Venetien ist mehr als das Terroir in der Flasche – vielmehr ist es eine Symbiose aus Geschichte, Kultur, gastronomischen Erlebnissen und Wein in allen Farben.

Reisen durch Venetien
Weinreisen liegen im Trend. Auch wenn es noch genügend Menschen gibt, die einen Urlaub in Venetien mit den endlosen Stränden der Adria verbinden, so nimmt die Zahl derjenigen zu, die einen Mehrwert an Wissen sowie neue Impulse mit nach Hause nehmen möchten. Gerade der Touristenmagnet Venedig zieht Menschen weltweit an, während das Umland eher ein Schattendasein fristet. Dabei warten herrliche Palazzi, mondäne Kirchen und pittoreske Städtchen mit authentischen Geschäften und Restaurants in aller Stille auf den einen oder anderen Besucher.


Während der Strandtourismus in Caorle boomt, zeigt sich die Stadt von ihrer malerischen Seite. Ein Bummel durch die Altstadt kann schnell zur Geschichtsstunde werden. Diese darf ganz „italo-alike“ mit einem Gelato oder un caffè abgerundet werden. Eine ganz andere Welt eröffnet sich bei einer Bootstour auf den Kanälen der Lagune. Während das Bucintoro übers Wasser gleitet, ist der Massentourismus vergessen. Die Stille der Landschaft ist ansteckend.







Ähnlich geht es in der Kleinstadt Portogruaro zu. Man könnte sich in den schmalen Gassen verlieren. Über Kopfsteinpflaster geht es von einem Café zum nächsten – einfach mal bummeln und die Zeit sein Freund sein lassen. Die Straßen sind nicht überfüllt, aber geschäftig genug, um Lebendigkeit zu vermitteln. Wie auch der historische Kern mit seiner Beschaulichkeit beeindruckt, so tut es auch die flache Landschaft. Sie ist geradezu ideal für Radtouren. Mit dem Wind im Gesicht folgt man entlang der Lagune dem Gezwitscher der Vögel und freut sich bei der Rückkehr nach Portogruaro auf allerbeste Cucina Povera unter freiem Himmel.




Jedes Weingut hat seine Tore für Besucher geöffnet. Weinproben und Führungen direkt mit dem Inhaber sind keine Seltenheit. Oft stehen noch herzhafte Schmankerl auf dem Tisch – die Weinbaubetriebe des Consorzio Vini Venezia verstehen die Rolle des Gastgebers. So schließt sich der Kreis. In Venetien kommt man um ausgezeichnete Weine mit gesicherter Herkunftsbezeichnung nicht herum. Salute! Auf das Leben!

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Die Redaktion von FrontRowSociety informiert, dass Alkohol verantwortungsvoll genossen werden sollte. Jeder sollte dazu verpflichtet sein, Alkohol von Kindern fernzuhalten.
























































