Einst stand die kleine mittelalterliche Stadt Gmünd wie viele anderer Kleinstädte vor der Herausforderung, sich neu zu erfinden. Im Jahr 1991 begann der Verein Kulturinitiative Gmünd mit der Transformation der Stadt in eine Künstlerstadt.
Malerei, Bildhauerei, Fotografie und viele andere Kunstformen haben seitdem ihren festen Platz in ehemaligen Leerständen im Stadtbild gefunden. Rund 20 Orte der Kunst gibt es heute in der kleinen Stadt – Galerien, Ateliers und Museen haben maßgeblich zur ganztägigen Belebung der 2.600-Einwohner-Stadt beigetragen und sie zu einem interessanten Ziel für Touristen gemacht.
Das Kunsthaus Gmünd eröffnet mit David Hockney

Dr. Erika Schuster, Vorstandvorsitzende der 2024 neu gegründeten Künstler:innenstadt gemeinnützige Privatstiftung, erzählt davon bei einem Besuch im am 24. Mai 2025 neu eröffneten Kunsthaus Gmünd. Eröffnet wurde es mit einer Ausstellung des britischen Künstlers David Hockney. Bis zum 5. Oktober sind über 120 Werke, darunter Lithografien, Radierungen, Siebdrucke und Plakate aus den bisher sechs Jahrzehnte seines künstlerischen Schaffens zu sehen. Bekannt ist Hockney unter anderem für seine Poolbilder, für Plakate für Olympia und für seine kreative Interpretation der Märchenfiguren der Gebrüder Grimm. Sein Spiel mit Form, Farbe und Perspektive kann man sich in der Ausstellung genauso erschließen wie seine Begeisterung für poetische Landschaften, tiefgründige Portraits und leuchtende Farben im Pop Art Stil.
Ein Blick hinter die Kulissen

Bei einer Stadtführung durch Gmünd schlendert man nicht nur durch die teils mittelalterlichen Gassen, sondern erfährt auch viele Hintergründe über die Geschichte und die Entwicklung der Stadt. So wurde in den Bergen rund um Gmünd einst Arsen gewonnen. Das Halbmetall wurde einst nicht nur als Zusatz für Farben geschätzt, sondern auch als Möglichkeit, um in die Jahre gekommene Tiere vor dem Verkauf noch ein letztes Mal in Schwung zu bringen. Bei Frauen soll der giftige Stoff für eine kräftige Gesichtsfarbe gesorgt haben. Oberhalb des Stadtzentrums liegt das gut erhaltene Schloss von Gmünd aus dem 17. Jahrhundert, im Zentrum die alten Stallungen.

Und auch in den kleinen Gassen geht es immer wieder kreativ zu. Skulpturen, aber auch kleine Kunstinstallationen wie an Fäden über der Straße aufgehängte Pinsel, Bilderrahmen und Digitalkameras zeigen, wie vielfältig Kunst sein kann. Wer zum Abschluss der Führung eine regionale Spezialität genießen möchte, bestellt im Café an der Hauptstraße einen „Reindling“ mit Rosinen.
Das erste privaten Porsche-Automuseum Europas

Prof. Dr. Ferdinand Porsche baute von 1944 bis 1950 im beschaulichen Gmünd die ersten Porsche-Fahrzeuge. Einer seiner frühen Kunden wurde der Antiquitätenhändler Helmut Pfeifhofer, der schon in seiner Kindheit von der Begeisterung für Porsche erfasst wurde und mit den Söhnen der damaligen Konstrukteure in die Schule ging. 1982 eröffnete er in den ehemaligen Hofstallungen der Grafen von Lodron in Gmünd ein privates Automuseum mit Porsche-Raritäten. So ist ein Holzmodell eines der frühen Porsche-Modelle zu sehen, eine Alukarosserie und zahlreiche Rennwagen. Besucher können sich in einem kleinen Kino auf die Besichtigung der Fahrzeuge einstimmen. Historische Fotos zeigen die Schaffensperiode von Porsche in Gmünd – und natürlich stehen die vor Ort gebauten Porsche 356 im Mittelpunkt. Daneben gibt es aber auch andere Raritäten wie den schwimmfähigen Porsche-Jagdwagen aus 1956 zu sehen. Heute leitet Christoph Pfeifhoher das Museum – und fährt im Porsche internationale Rennen.
Pankratium Gmünd – Das Haus des Staunens

Wissenschaft und Kunst vereinen sich in Gmünd zu einer interaktiven Erlebniswelt. Der streitbare Musikers Manfred Tischitz und sein Team führen Besucher durch das Haus des Staunens. Die kreativ-experimentelle Reise beginnt im Garten des Pankratium. Dort werden Kugeln in Schwingungen gebracht und erzeugen erstaunliche Bewegungsmuster. Auch im Inneren des Hauses gibt es zahlreiche Erlebnisstationen.

Eine davon ist die größte begehbare Geige der Welt, in deren Innenraum man den Klang erleben kann. Eine andere ist ein an Klaviersaiten aufgehängtes Klangboot. In der Klangkapelle können Besucher spielerisch Musikerfahrung machen und auch ohne Vorkenntnisse zu einem klangvollen Konzert beitragen. Unter dem Dach des Museums erwartet die Besucher ein Raum voller verrückter Maschinen, die aus einer Fantasiewelt stammen könnten – und doch ganz reale Klänge erzeugen und die Besucher verzaubern.

Eine Region mit vielen Schätzen

Die Region Katschberg Lieser-Maltatal hat auch in den Sommermonaten eine Menge zu bieten. Landschaftliche Schönheit, kulturelle Vielfalt und ein durchdachtes Angebot von der Mobility Card, mit der die öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei genutzt werden können, bis hin zur Kärnten Card mit Zugang zu 120 Attraktionen in der Region hat man Wege gefunden, den Aufenthalt in der Region vielfältig und unkompliziert zu machen. So beginnt die Entspannung gleich zu Beginn des Sommerurlaubs im Maltatal.
Noch mehr Naturentdeckungen gibt es in unserem Artikel: Im Tal der Wasserfälle
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