Party in the city where the heat is on
All night, on the beach till the break of dawn
„Welcome to Miami“
„Bienvenidos a Miami“
… so klingt der Song von Will Smith über eine Stadt, die sich ständig wandelt, nie zu schlafen scheint und in der viele ihr Glück suchen oder am Limit leben. Miami ist zwar nicht die Hauptstadt Floridas, aber die größte und bekannteste Metropole im Süden des Bundesstaats. Die Stadt gilt als dessen wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Die Metropolregion Miami, auch Greater Miami genannt, erstreckt sich entlang der Biscayne Bay und reicht im Westen bis an die Everglades. In einem der größten und ethnisch vielfältigsten Ballungsräume der USA leben hier rund 6,4 Millionen Menschen.
Es sind vor allem Einwanderer aus Kuba und anderen lateinamerikanischen Ländern, die die Stadt und die Region optisch sowie kulturell prägen. Kein Wunder, dass Miami auch als „Gateway to Latin America“ bezeichnet wird. Im Stadtteil „Little Havana“ lässt sich die Symbiose aus amerikanischer Lebensart und südamerikanischem Flair am besten beobachten. Die Calle Ocho (SW 8th Street) ist die Hauptschlagader des Viertels: Kubanische Straßenmusiker, die spanische Sprache, Zigarrenmanufakturen sowie typische lateinamerikanische Diner und Cafés bestimmen das Straßenbild. In diesen Straßen wird der „Amerikanische Traum“ erzählt, den die Kubaner einst hatten.
Berühmt gemacht hat Miami jedoch sein Art-Déco-Viertel, das in den 1920er- und 1930er-Jahren entstand und als die größte zusammenhängende Art-Déco-Architektursammlung der Welt unter Denkmalschutz steht. Fast legendär sind die Filmszenen der Serie „Miami Vice“ aus den 80ern, in denen Sonny Crocket und Ricardo Tubbs entlang des Ocean Drive auf Gangsterjagd gingen. Der Retro-Charme der pastellfarbenen, geometrischen Gebäude und des breiten Boulevards, der direkt an den riesigen South Beach anschließt, ist einzigartig. Hier pulsiert das bunte, entspannte Beach Life. In den zahlreichen Cafés und Restaurants, vor denen dekorativ geparkte Oldtimer für eine Extraportion Nostalgie sorgen, sitzen die Schönen und Reichen.
Der Stadtteil South Beach, der sich auf vorgelagerten Inseln befindet, serviert die perfekte Strandkulisse genauso wie das für jeden passende Nachtleben. Immer mit viel Glamour – ob am Strand oder nachts. Doch es ist auch die LGBTQ-Szene, die sich hier frei entfalten kann und South Beach seinen Charakter mit verleiht. Besonders rund um die 12th Street und Ocean Drive befindet sich das Herz der LGBTQ-Community. Hier gibt es zahlreiche Bars, Clubs, Cafés und Hotels, die explizit queerfreundlich sind. Auch das jährliche Miami Beach Pride Festival zieht Tausende Menschen an.
Den verschiedenen Stadtteilen sollte man ruhig ein bisschen Zeit gönnen. Neben Downtown mit seinen Wolkenkratzern und dem größten Kreuzfahrthafen der Welt, South Beach und Little Havanna, lohnt sich auch Sightseeing in Coconut Grove und Coral Gables. Letzteres ist ein eher elegantes Villenviertel im Stil Südeuropas. Bekannt auch durch das Biltmore Hotel. Das prachtvolle Gebäude mit markanter Silhouette und umgeben von einem tropischen Park wurde 1926 eröffnet. Zu dieser Zeit war es Treffpunkt für Filmstars und die High Society. Noch heute behauptet es seinen Status als Hotel mit klassischem Luxus und zeitloser Eleganz. Coconut Grove hingegen wartet mit historischem und maritimen Flair auf: Historische Villen, alte Bäume prägen das Bild dieses Stadtteils, der direkt an der Biscayne Bay liegt und darum auch ein Zentrum für Segler und Wassersportler ist. Wer alles bequem, luftig und lässig erkunden will, der kann sich eine Tour mit dem offenen Flamingo-Bus buchen. Die Sightseeing-Touren machen Spaß und vermitteln viel Wissen.
Kunst spielt in Miami eine bedeutende Rolle – vor allem dank der renommierten Art Basel Miami Beach, einem Ableger der legendären Art Basel in der Schweiz. Seit 2002 stärkt sie den Kunstmarkt in Nord- und Südamerika sowie die Verbindung zur internationalen Kunstszene. Die Messe findet in der Regel Anfang Dezember statt und gilt als gesellschaftliches und kulturelles Highlight des Jahres. Während der Art Basel verwandelt sich ganz Miami in eine riesige Kunstbühne, besonders in den Vierteln Wynwood, Design District und South Beach. Dank der Messe und der Unterstützung vieler Förderer hat sich die Stadt im Laufe der Jahre als Kunstmetropole etabliert und gleichzeitig die lokale Szene nachhaltig beeinflusst.
Dabei ist die Kunst nicht nur in Museen präsent, sondern überall: an Hauswänden, in Parks, auf Plätzen und sogar in Hotels. Während im Design District Galerien und Museen auf Kunstliebhaber warten, ist der Stadtteil Wynwood zum Open-Air-Museum für Graffiti- und Street-Art-Kunst geworden. Hier ist die größte Entwicklung zu beobachten und Paradebeispiel für eine erfolgreiche Stadterneuerung durch Kunst. Als ehemaliges Lager- und Industrieviertel versprüht es noch immer einen „rauen und kantigen“ Charme. Trotzdem schaffen die überall präsenten, großflächigen und farbenfrohen Wandgemälde auf Betonmauern, Lagerhallen und Häusern eine neue, kreative Identität. Jeder, der will und kann, darf Hand anlegen. So gibt es kaum noch freie Flächen, die nicht mit Statements oder Kunstwerken bedacht sind.
Für viele Reisende ist Miami lediglich der Ankunfts- und Abreiseort ihres Fluges oder ihrer Kreuzfahrt. Doch die offene, bunte Atmosphäre, ihre Dynamik und stetige Weiterentwicklung machen Miami zu einer äußerst spannenden Destination, die einen längeren Besuch lohnt.
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