Im luxuriösen „BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt“ in Hörnum ganz im Süden von Sylt liegt mit dem „KAI3“ eines der Sterne-Restaurants der Insel. Sternekoch Felix Gabel setzt auf regionale Zutaten und exotische Aromen. Das Interview gewährt Einblick in Gabels „Reise der Aromen“ und das Konzept des Restaurants.
Kleine Karten mit originellen Sprüchen begleiten die fünf bis sieben Gänge des Menüs im „KAI3“. Doch hinter „Sylter Jägerschnitzel“ oder „Süßes, sonst gibt´s Saures“ stecken durchdachte Köstlichkeiten, bei denen regionale Zutaten und asiatische Geschmacksnoten sich zu einem Gesamtkunstwerk verbinden. Im Interview erklärt Felix Gabel, was Sylt zu einem Ziel für Feinschmecker macht.
Exklusives Interview mit Sternekoch Felix Gabel
Christian Kolb: Was ist Ihr Erfolgsrezept als Koch?
Felix Gabel: Mein Erfolgsrezept basiert auf drei Säulen: Neugier, Leidenschaft und Kreativität.

Christian Kolb: Was bedeutet der Name KAI3?
Felix Gabel: KAI3 ist die Adresse des wunderschönen BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt am südlichsten Zipfel der Insel, in dem unser Restaurant beheimatet ist. Ein Kai ist ein künstlich angelegter Uferbereich, an dem Schiffe anlegen können – eine passende Bezeichnung, da wir direkt am Hörnumer Hafen liegen.
Christian Kolb: Was ist das Besondere an der KAI3-Küche?
Felix Gabel: Das Konzept der Nordic Fusion ist einzigartig. Hier geht es nicht nur ums Essen, sondern um Erlebnisse. Wir nehmen jeden Gast mit auf eine Sinnesreise und versuchen, ihn emotional mit Aromen und Geschichten zu fesseln. Eine solche Reise kann nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch Erinnerungen wecken und Emotionen hervorrufen. Es ist eine Einladung, die Welt durch die Vielfalt der Aromen zu erleben und die eigene Wahrnehmung zu erweitern.
Christian Kolb: Wie passen internationale Aromen und Zutaten zu Nordic Fusion?
Felix Gabel: Internationale Aromen und Zutaten sind nicht nur eine Ergänzung – sie machen Nordic Fusion erst aus. Der Hauptbestandteil jedes Gerichts stammt immer aus der Region – von der Insel, aus Schleswig-Holstein oder Dänemark – und wird mit Gewürzen, Nebenkomponenten und Küchenstilen aus aller Welt kombiniert.

Christian Kolb: Was inspiriert Sie zu Ihren Menüs?
Felix Gabel: Alles inspiriert mich: das Leben, Erlebtes, Gefühle, Reisen, Menschen, Geschichten, Situationen, Gerüche und Gelüste.
Christian Kolb: Welcher Gang aus Ihrem aktuellen Menü begeistert Sie persönlich am meisten?
Felix Gabel: Das ist schwer zu sagen. Sweet Dreams Are Made of Cheese ist unglaublich lecker, und auch Like Ice in the Sunshine begeistert mich. Aber mein Herzensgericht ist Wenn der kleine Hunger kommt: Es besteht aus Wagyu, Kartoffelrösti, Deichkäse und Roscoff-Zwiebel.
Christian Kolb: Was unterscheidet das KAI3 von anderen Sternerestaurants auf Sylt?
Felix Gabel: Jedes Konzept ist individuell und sehr unterschiedlich. Doch was uns alle vereint, ist unser hohes Maß an Qualitätsbewusstsein. Ich schätze meine Kollegen auf der Insel sehr.
Christian Kolb: Was muss man mitbringen, um in Ihrer Küche zu arbeiten?
Felix Gabel: Leidenschaft fürs Kochen, Motivation und die Bereitschaft, ein fester Teil des Teams zu werden.
Christian Kolb: Warum ist Ihnen Regionalität wichtig?
Felix Gabel: Regionalität bedeutet mehr Frische und Qualität. Wir unterstützen die lokale Wirtschaft, tragen zur Nachhaltigkeit bei, sorgen für saisonale Vielfalt und fördern die kulturelle Identität.
Christian Kolb: Und wie setzen Sie das konkret um?
Felix Gabel: Durch enge Partnerschaften mit Produzenten, Erzeugern und Lieferanten aus der direkten Umgebung – und das zu jeder Jahreszeit.

Christian Kolb: Was bedeutet es konkret, dass Sie „jedes einzelne Produkt im besonderen Maße verarbeiten“?
Felix Gabel: Das heißt, dass wir aus jedem Produkt das Beste herausholen und so wenig wie möglich verschwenden – von der Nase bis zum Schwanz.
Christian Kolb: Was sind Ihre Lieblingsplätze auf Sylt und warum?
Felix Gabel: Ganz klar: der Strand und mein Zuhause. An beiden Orten finde ich Ruhe und kann wertvolle Zeit mit meiner wunderbaren Frau und unseren vier Kindern verbringen. Diese Momente geben mir die Kraft, die ich für den Alltag benötige.

Christian Kolb: Mit Titeln wie „Sylter Jägerschnitzel“ fallen Sie in der gehobenen Gastronomie auf. Was steckt hinter diesem Konzept?
Felix Gabel: Jedes Gericht trägt nicht nur einen Namen, sondern erzählt auch eine Geschichte. Wir beginnen immer mit dieser Geschichte und überlegen dann, welche Produkte am besten dazu passen. Unser Ziel ist es, den Gast emotional zu berühren und ihn auf eine kulinarische Reise mitzunehmen.
Christian Kolb: Was planen Sie für die Zukunft? Lockt der zweite Stern?
Felix Gabel: Der Michelin-Stern ist – neben dem direkten Feedback unserer Gäste – die größte Wertschätzung für unsere Arbeit und motiviert uns jeden Tag, noch ein wenig mehr zu geben. Wir streben nach Perfektion.
Christian Kolb: Vielen Dank für das Interview.

























































