Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Fort Pierce an der Ostküste Floridas ist vor allem für die Nähe zum Atlantik und die spektakulären Sonnenaufgänge bekannt. Weniger offensichtlich, aber kulturell bedeutsam ist das A.E. Backus Museum & Gallery.

Die Einrichtung widmet sich dem Werk des Landschaftsmalers A.E. Backus – und dokumentiert zugleich eine bemerkenswerte Bewegung afroamerikanischer Kunstgeschichte: die Florida Highwaymen.

Das A.E. Backus Museum & Gallery ist mehr als nur eine Schlecht-Wetter-Option  / © Redaktion FrontRowSociety.net

Kunst in Zeiten des Ausschlusses

Die Florida Highwaymen waren eine Gruppe von 26 afroamerikanischen Künstlern – 25 Männer und eine Frau –, die ab den 1950er Jahren in Fort Pierce aktiv waren. In einer Ära, in der afroamerikanische Künstler kaum Zugang zu etablierten Galerien oder Ausstellungen hatten, entwickelten sie eine alternative Strategie: Sie malten Landschaften in leuchtenden Farben, oft auf günstigen Materialien, und verkauften ihre Werke direkt von ihren Autos aus entlang der Highways.

Die Florida Highwaymen – eine bewegende Geschichte über dem Kampf ums Überleben / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ihr Stil war von Backus beeinflusst, aber weniger detailverliebt – die Bilder entstanden schnell, oft in Serie, mit Fokus auf starke Kontraste, tropische Farbgebung und den Wiedererkennungswert der Motive: Palmen, Flüsse, Sonnenuntergänge.

Ihre Kunstwerke und ihre Arbeit finden inzwischen Gehör / © Redaktion FrontRowSociety.net

A.E. Backus: Künstler und Förderer

Alfred Ernest “Bean” Backus war einer der bekanntesten Landschaftsmaler Floridas. Er stellte das subtile Wechselspiel von Licht, Wetter und Vegetation ins Zentrum seiner Arbeiten. Weniger bekannt, aber nicht minder relevant war seine Rolle als Mentor. Backus öffnete sein Atelier auch für afroamerikanische Künstler, eine Seltenheit im Florida der 1950er Jahre. Besonders Alfred Hair, eine Schlüsselfigur der Highwaymen, wurde von ihm beeinflusst.

Albert Ernest Backus gilt als uneigennütziger Förderer der Talente der Florida Highwaymen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Das Museum ist zugleich eine Hommage an den Künstler Backus
Das Museum ist zugleich eine Hommage an den Künstler Backus / © Redaktion FrontRowSociety.net

Backus’ Unterstützung war nicht institutionell, sondern persönlich – durch Austausch, Offenheit und praktische Hilfe. Ohne ihn hätte es die Highwaymen in dieser Form vermutlich nicht gegeben.

Das Museum: Sammlung und Kontext

Das A.E. Backus Museum & Gallery zeigt nicht nur eine umfassende Sammlung von Werken seines Namensgebers, sondern auch eine kuratierte Auswahl an Gemälden der Florida Highwaymen. Die Ausstellung legt Wert auf historische Einordnung und zeigt, wie sich aus struktureller Ausgrenzung eine eigenständige künstlerische Handschrift entwickeln konnte.

Neben den Gemälden der Florida Highwaymen und der von A.E. Backus werden immer wieder Sonderausstellungen kuratiert / © Redaktion FrontRowSociety.net

Neben der ständigen Sammlung organisiert das Museum regelmäßig Wechselausstellungen, die regionale und nationale Positionen miteinander in Beziehung setzen. Das Haus versteht sich als Bildungseinrichtung mit musealem Anspruch – nicht als touristisches Spektakel.

Historische Anerkennung und heutige Relevanz

Lange Zeit blieben die Werke der Florida Highwaymen abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Erst in den 1990er Jahren setzte eine Neubewertung ein. Inzwischen wurden mehrere Mitglieder der Gruppe in die Florida Artists Hall of Fame aufgenommen, und ihre Werke finden sich in staatlichen wie nationalen Sammlungen.

A.E. Backus vermittelte den Florida Highwaymen die Darstellung der Landschaft in einem besonderen Licht / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die späte Anerkennung verdeutlicht nicht nur die Qualität ihrer Malerei, sondern auch, wie sich gesellschaftlicher Zugang zur Kunst verändert hat. Heute gelten die Highwaymen als Beispiel für Eigeninitiative und kulturelle Selbstbehauptung unter schwierigen Bedingungen.

Besuchsplanung: Öffnungszeiten, Preise und Führungen

Das A.E. Backus Museum & Gallery bietet kunsthistorisch interessierten Reisenden einen differenzierten Einblick in eine weitgehend unbekannte Episode amerikanischer Kulturgeschichte. Wer sich für Landschaftsmalerei, afroamerikanische Kunst oder Fragen kultureller Repräsentation interessiert, findet hier einen Ort der Reflexion – sachlich, gut kuratiert und ohne Pathos.

Öffnungszeiten

  • Mittwoch bis Samstag: 10:00 – 16:00 Uhr

  • Sonntag: 12:00 – 16:00 Uhr

  • Montag und Dienstag: geschlossen

Das Museum bleibt an gesetzlichen Feiertagen wie Thanksgiving, Weihnachten und Neujahr geschlossen.

Eintrittspreise (Stand 2025)

  • Erwachsene: 5 USD

  • Ermäßigt (z. B. AARP-, AAA-Mitglieder, Veteranen mit Ausweis): 3 USD

  • Kostenfreier Eintritt für: Kinder unter 18 Jahren, Studierende mit Ausweis, aktive Militärangehörige und Mitglieder des Museums

Führungen

  • Regelmäßige Führungen werden nicht standardmäßig angeboten. Der Ausstellungsbesuch erfolgt in der Regel individuell. Für Gruppenführungen oder besondere Anfragen empfiehlt sich eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem Museum.
Einfach Platz nehmen und die Farben auf sich wirken lassen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ein Besuch im A.E. Backus Museum & Gallery lässt sich problemlos in einen Tagesausflug oder einen mehrtägigen Aufenthalt in Fort Pierce integrieren. Lust auf authentisches Seafood in einer unprätentiösen Atmosphäre? Hier haben wir etwas!

Frisch aus dem Meer – Kulinarischer Zwischenstopp Restaurant im 12A Buoy

Nach dem Besuch des A.E. Backus Museum & Gallery bietet sich ein Abstecher in unmittelbarer Nähe zum Hafenviertel von Fort Pierce an – nur wenige Gehminuten entfernt liegt das eher rustikale Restaurant 12A Buoy in der Fisherman’s Warf. Seit geraumer Zeit gilt es als unangefochtene Nummer 1 der Seafood-Restaurants an der Treasure Coast.

Chef Ahmed Jain bereite jeden auch seinen persönlichen Fang des Tages zu / © Redaktion FrontRowSociety.net
Beide servieren die allerbesten Stonecrabs / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das ungezwungene, maritime Lokal hat sich mit frischem Fisch, saisonalen Meeresfrüchten und ehrlicher, handwerklicher Küche einen exzellenten Ruf erarbeitet. Die Speisekarte reicht von fangfrischen Austern über Lobster bis zu kreativ interpretierten Tagesgerichten. Obendrein ist die Atmosphäre entspannt, das Publikum gemischt, und wer Glück hat, bekommt einen Tisch auf der Terrasse mit Blick auf den Hafen.

Bevor man einen der begehrten Sitzplätze bekommt, muss man erst einmal in der Schlange stehen. Das lässt ja schon mal Gutes vermuten 😉 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Was ist zu empfehlen?

  • Lobster Mac and Cheese
    Eine cremige Kombination aus Makkaroni und reichlich Hummerfleisch, überbacken bis zur goldenen Perfektion. Dieses Gericht ist ein Favorit unter den Gästen und wird für seinen reichen Geschmack gelobt.
  • Broiled Florida Lobster Tail
    Ein gegrillter Hummerschwanz, serviert mit geschmolzener Butter, cremigem Coleslaw und knusprigen Pommes frites. Die Zubereitung hebt den natürlichen Geschmack des frischen Hummers hervor.
  • Gedämpfte Muscheln
    Diese werden entweder in Knoblauchbutter oder einer würzigen Tomatensauce zubereitet und mit Brot serviert werden. Amerikanische Gäste loben die großzügigen Portionen neben dem aromatischen Geschmack der Muscheln in einer Knoblauchbrühe.
Tacos mit Tuna Maki … / © Redaktion FrontRowSociety.net
… die berühmten Lobster Mac and Cheese … / © Redaktion FrontRowSociety.net
… und gebackene Garnelen schmecken nach einem Museumsbesuch besonders gut / © Redaktion FrontRowSociety.net

Nach einem intensiven Museumsbesuch ist das 12A Buoy eine echte Empfehlung – unprätentiös, regional verwurzelt und kulinarisch überzeugend. Man setzt sich ganz casual einen der blanken Holztische und genießt ein Stück pures Florida.

Der Inhalt dieses redaktionell erstellten Artikels wurde unabhängig verfasst. Die Veröffentlichung wurde durch externe Unterstützung ermöglicht, ohne Einfluss auf die journalistische Ausarbeitung. Es gilt der Redaktionskodex.