Fort Pierce an der Ostküste Floridas ist vor allem für die Nähe zum Atlantik und die spektakulären Sonnenaufgänge bekannt. Weniger offensichtlich, aber kulturell bedeutsam ist das A.E. Backus Museum & Gallery.
Die Einrichtung widmet sich dem Werk des Landschaftsmalers A.E. Backus – und dokumentiert zugleich eine bemerkenswerte Bewegung afroamerikanischer Kunstgeschichte: die Florida Highwaymen.

Kunst in Zeiten des Ausschlusses
Die Florida Highwaymen waren eine Gruppe von 26 afroamerikanischen Künstlern – 25 Männer und eine Frau –, die ab den 1950er Jahren in Fort Pierce aktiv waren. In einer Ära, in der afroamerikanische Künstler kaum Zugang zu etablierten Galerien oder Ausstellungen hatten, entwickelten sie eine alternative Strategie: Sie malten Landschaften in leuchtenden Farben, oft auf günstigen Materialien, und verkauften ihre Werke direkt von ihren Autos aus entlang der Highways.

Ihr Stil war von Backus beeinflusst, aber weniger detailverliebt – die Bilder entstanden schnell, oft in Serie, mit Fokus auf starke Kontraste, tropische Farbgebung und den Wiedererkennungswert der Motive: Palmen, Flüsse, Sonnenuntergänge.

A.E. Backus: Künstler und Förderer
Alfred Ernest “Bean” Backus war einer der bekanntesten Landschaftsmaler Floridas. Er stellte das subtile Wechselspiel von Licht, Wetter und Vegetation ins Zentrum seiner Arbeiten. Weniger bekannt, aber nicht minder relevant war seine Rolle als Mentor. Backus öffnete sein Atelier auch für afroamerikanische Künstler, eine Seltenheit im Florida der 1950er Jahre. Besonders Alfred Hair, eine Schlüsselfigur der Highwaymen, wurde von ihm beeinflusst.


Backus’ Unterstützung war nicht institutionell, sondern persönlich – durch Austausch, Offenheit und praktische Hilfe. Ohne ihn hätte es die Highwaymen in dieser Form vermutlich nicht gegeben.
Das Museum: Sammlung und Kontext
Das A.E. Backus Museum & Gallery zeigt nicht nur eine umfassende Sammlung von Werken seines Namensgebers, sondern auch eine kuratierte Auswahl an Gemälden der Florida Highwaymen. Die Ausstellung legt Wert auf historische Einordnung und zeigt, wie sich aus struktureller Ausgrenzung eine eigenständige künstlerische Handschrift entwickeln konnte.

Neben der ständigen Sammlung organisiert das Museum regelmäßig Wechselausstellungen, die regionale und nationale Positionen miteinander in Beziehung setzen. Das Haus versteht sich als Bildungseinrichtung mit musealem Anspruch – nicht als touristisches Spektakel.
Historische Anerkennung und heutige Relevanz
Lange Zeit blieben die Werke der Florida Highwaymen abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Erst in den 1990er Jahren setzte eine Neubewertung ein. Inzwischen wurden mehrere Mitglieder der Gruppe in die Florida Artists Hall of Fame aufgenommen, und ihre Werke finden sich in staatlichen wie nationalen Sammlungen.

Die späte Anerkennung verdeutlicht nicht nur die Qualität ihrer Malerei, sondern auch, wie sich gesellschaftlicher Zugang zur Kunst verändert hat. Heute gelten die Highwaymen als Beispiel für Eigeninitiative und kulturelle Selbstbehauptung unter schwierigen Bedingungen.
Besuchsplanung: Öffnungszeiten, Preise und Führungen
Das A.E. Backus Museum & Gallery bietet kunsthistorisch interessierten Reisenden einen differenzierten Einblick in eine weitgehend unbekannte Episode amerikanischer Kulturgeschichte. Wer sich für Landschaftsmalerei, afroamerikanische Kunst oder Fragen kultureller Repräsentation interessiert, findet hier einen Ort der Reflexion – sachlich, gut kuratiert und ohne Pathos.
Öffnungszeiten
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Mittwoch bis Samstag: 10:00 – 16:00 Uhr
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Sonntag: 12:00 – 16:00 Uhr
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Montag und Dienstag: geschlossen
Das Museum bleibt an gesetzlichen Feiertagen wie Thanksgiving, Weihnachten und Neujahr geschlossen.
Eintrittspreise (Stand 2025)
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Erwachsene: 5 USD
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Ermäßigt (z. B. AARP-, AAA-Mitglieder, Veteranen mit Ausweis): 3 USD
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Kostenfreier Eintritt für: Kinder unter 18 Jahren, Studierende mit Ausweis, aktive Militärangehörige und Mitglieder des Museums
Führungen
- Regelmäßige Führungen werden nicht standardmäßig angeboten. Der Ausstellungsbesuch erfolgt in der Regel individuell. Für Gruppenführungen oder besondere Anfragen empfiehlt sich eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem Museum.

Ein Besuch im A.E. Backus Museum & Gallery lässt sich problemlos in einen Tagesausflug oder einen mehrtägigen Aufenthalt in Fort Pierce integrieren. Lust auf authentisches Seafood in einer unprätentiösen Atmosphäre? Hier haben wir etwas!
Frisch aus dem Meer – Kulinarischer Zwischenstopp Restaurant im 12A Buoy
Nach dem Besuch des A.E. Backus Museum & Gallery bietet sich ein Abstecher in unmittelbarer Nähe zum Hafenviertel von Fort Pierce an – nur wenige Gehminuten entfernt liegt das eher rustikale Restaurant 12A Buoy in der Fisherman’s Warf. Seit geraumer Zeit gilt es als unangefochtene Nummer 1 der Seafood-Restaurants an der Treasure Coast.


Das ungezwungene, maritime Lokal hat sich mit frischem Fisch, saisonalen Meeresfrüchten und ehrlicher, handwerklicher Küche einen exzellenten Ruf erarbeitet. Die Speisekarte reicht von fangfrischen Austern über Lobster bis zu kreativ interpretierten Tagesgerichten. Obendrein ist die Atmosphäre entspannt, das Publikum gemischt, und wer Glück hat, bekommt einen Tisch auf der Terrasse mit Blick auf den Hafen.

Was ist zu empfehlen?
- Lobster Mac and Cheese
Eine cremige Kombination aus Makkaroni und reichlich Hummerfleisch, überbacken bis zur goldenen Perfektion. Dieses Gericht ist ein Favorit unter den Gästen und wird für seinen reichen Geschmack gelobt. - Broiled Florida Lobster Tail
Ein gegrillter Hummerschwanz, serviert mit geschmolzener Butter, cremigem Coleslaw und knusprigen Pommes frites. Die Zubereitung hebt den natürlichen Geschmack des frischen Hummers hervor. - Gedämpfte Muscheln
Diese werden entweder in Knoblauchbutter oder einer würzigen Tomatensauce zubereitet und mit Brot serviert werden. Amerikanische Gäste loben die großzügigen Portionen neben dem aromatischen Geschmack der Muscheln in einer Knoblauchbrühe.



Nach einem intensiven Museumsbesuch ist das 12A Buoy eine echte Empfehlung – unprätentiös, regional verwurzelt und kulinarisch überzeugend. Man setzt sich ganz casual einen der blanken Holztische und genießt ein Stück pures Florida.
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