Je weiter die MS Roald Amundsen auf ihrer Reise entlang der chilenischen Küste nach Norden kommt, desto belebter wird es. Während die Küste im Süden nur von den Sternen erleuchtet wurde, werden die Siedlungen am Ufer weiter nördlich mehr und größer. Und statt in abgeschiedenen Dörfern hält das Expeditionsschiff nun in Städten. Castro auf der Insel Chiloé ist eine solche.
Hier gibt es Geschäfte, Kirchen und Graffiti. Während manche Gäste einen Ausflug zu den verschiedenen historischen Kirchen in der Stadt und in ihrer Umgebung machen, entscheiden sich andere für einen Ausflug in den Nationalpark. Auf dem Weg halten wir an Stelzenhäusern, die auf vielen Postkarten aus Castro zu sehen sind. Dann geht die Fahrt weiter durch die Landschaft. Nach einem großen Erdbeben mit anschließendem Tsunami, der sich 25 Kilometer weit durch das Land wälzte, mussten Mensch und Natur einen Neuanfang machen. Auf dem Weg erfahren wir wie wichtig wechselseitige ehrenamtliche Unterstützung ist und auch wie auf traditionelle Weise im ländlichen Chile gekocht wird.
Dann erreichen wir den Nationalpark, der in der Hochsaison von rund 7.000 Gästen am Tag besucht wird. Doch bei der Reise mit HX sind außer unserem Bus kaum andere Gäste vor Ort, sodass wir die orangefarbenen, knorrigen Tepu-Bäume und den wild geformten Wald in aller Ruhe erleben können. Über dem Park kreisen die in der Region heimischen Geier. Rund um blühende Sträucher schwirren die Kolibris.
Eine Parade der Blauwale
Zu den wenigen Dingen, die man auch in einem Luxusurlaub nicht planen kann, gehört die Begegnung mit wild lebenden Tieren. Umso größer ist die Freude als uns kurz vor dem Ende der Reise nach Buckelwalen und Delphinen auch Blauwale begegnen. Kapitän Terje Willassen lässt die Motoren stoppen als die charakteristischen Fontänen der Meeressäuger gesichtet werden.
Pünktlich zum Sonnenuntergang sind die Wale an der Oberfläche zu sehen und faszinieren mit ihren mächtigen Körpern und den vor längerem Abtauchen in die Luft gestreckten Fluken. Was es mit den Walen auf sich hat, wird anschließend noch im Wissenschaftszentrum auf dem Schiff diskutiert. Zwischen Mikroskopen, lebensgroßen Nachbildungen von Walknochen und modernen Projektionsflächen ist es genau der richtige Ort für alle, die die Expeditionsreise nicht nur genießen, sondern auch zum Austausch von Wissen mit anderen Reisenden und dem Expeditionsteam nutzen.
Mit dem Boot nach Valdivia
In der Bucht von Niebla ließen die Spanier während der Kolonialzeit gleich mehrere Festungen errichten, um damit die Stadt Valdivia, die an einem Fluss im Hinterland liegt, zu schützen. Von der in der Bucht liegenden MS Roald Amundsen steigt man am besten gleich um auf ein Ausflugsboot, das wie damals die spanischen Handelsschiffe über den Fluss nach Valdivia fährt. Bei diesem Ausflug stimmt alles. Die Sonne scheint. Die Temperaten sind sommerlich. Auf dem Boot gibt es interessante Informationen zur Stadt und ihrer Umgebung. Und dazu gibt es regionale Köstlichkeiten und Getränke. Die freundlichen Servicekräfte sind während der ganzen Fahrt auf den offenen Decks mit ihren Tabletts unterwegs. Ceviche, in Limettensaft marinierter roher Fisch, ist genauso im Angebot wie gegrilltes Fleisch auf Spießen oder Empanadas.
Auch der Fluss ist sehenswert. Ein beim Tsunami vom Meer den Fluss hinaufgespültes Schiff liegt bis heute am Rand der Fahrrinne. Als der Fluss in der Nähe von Valdivia schmaler wird, stehen an beiden Ufern nicht nur Werften und Fabriken, sondern auch luxuriöse Villen. Sogar ein U-Boot liegt am Ufer vertäut. Auf seinem Rumpf räkelt sich ein mächtiger Seelöwe. In der Stadt selbst ist die Markthalle die wohl größte Attraktion. Neben den Ständen der Fischer haben nicht nur Geier, Kormorane und Pelikane einen Platz gefunden, sondern auch einige der Seelöwen.
Abschied in Valparaíso
Einst war Valparaíso der letzte große Hafen an der Westküste von Südamerika, in dem alle Schiffe vor der Umrundung von Kap Hoorn anlegten. Aus dieser goldenen Zeit der Stadt stammen viel von ihrem Reichtum. Dazu gehören auch die historischen Gebäude auf den Hügeln, über die sich die Stadt erstreckt. Nicht nur Kirchen und Parks machen diese Viertel besonders lebenswert, sondern auch ganze Straßenzüge, die mit Mosaiken und in modernen Zeiten mit Wandmalereien gestaltet wurden.
So lohnt sich der Rundgang durch das Viertel Concepción, das man am besten mit den Aufzügen und Standseilbahnen erreicht, die auch von den Einheimischen genutzt werden. Für die Gäste der MS Roald Amundsen endet in Valparaíso die Schiffsreise zur Entdeckung der chilenischen Fjorde. Doch die lebhafte Stadt, in der zahllose Straßenhändler frisches Obst und lokale Spezialitäten verkaufen, ist auf jeden Fall eine interessante Entdeckung. Aktuell fahren acht der einst dreißig Aufzüge – ein Paradies für alle, die gerne die Verbindung einer modernen Stadt mit dem rustikalen Charme vergangener Zeiten entdecken.
Während an Bord des Expeditionsschiffes schon die Vorbereitungen für das Ablegen laufen, machen sich die Gäste auf den Weg zu ihren nächsten Zielen. Ein paar Tage in Valparaíso? Ein Abschluss der Reise in Santiago de Chile, von wo es vom internationalen Flughafen in die Heimat geht? Oder doch noch mehr Zeit in den Naturparks von Chile? Eine Expeditionsreise mit HX gibt einen ersten Eindruck von diesem eindrucksvollen Land und seiner Natur und weckt den Wunsch mehr davon zu entdecken.
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