Die Buchung eines Mietwagens erfolgt in der Regel in zwei voneinander getrennten Schritten: Zunächst wird der Mietpreis beglichen, häufig bereits im Voraus. Die Kaution hingegen wird erst bei der Fahrzeugabholung vor Ort hinterlegt.
Dieser Vorgang kann abhängig vom gewählten Kartentyp zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, insbesondere im internationalen Kontext. Hier kann die Redaktion aus eigenen, teils negativen, Erfahrungen berichten, die wir mehrfach rund um den Globus machen durften.
Der Ablauf im Überblick
Die Zahlung des Mietpreises erfolgt zumeist bereits im Vorfeld der Fahrzeugübernahme. Viele Mietwagenanbieter akzeptieren hierfür verschiedene Zahlungsmethoden wie Kreditkarte, Debitkarte, PayPal oder sogar Rechnung. Die Kaution dient hingegen als Sicherheit für mögliche Schäden oder Verstöße und wird üblicherweise erst am Schalter der Mietstation hinterlegt. Technisch betrachtet handelt es sich dabei um eine Autorisierung eines bestimmten Betrags – entweder als Blockierung auf dem Kreditrahmen oder als tatsächliche Abbuchung bei anderen Kartentypen.
Die Unterscheidung zwischen Zahlung und Kaution ist essenziell, da unterschiedliche Kartenarten jeweils unterschiedlich akzeptiert werden.
Geldkarten im Vergleich
Kreditkarten
Kreditkarten bieten den Vorteil eines revolvierenden Kreditrahmens. Dies ermöglicht es Mietwagenanbietern, den Kautionsbetrag lediglich zu blockieren, ohne dass dieser sofort das Konto belastet. Bei ordnungsgemäßer Rückgabe des Fahrzeugs wird die Blockierung aufgehoben, ohne dass ein Zahlungsvorgang stattfinden muss. Kreditkarten von Anbietern wie Visa, MasterCard oder American Express genießen weltweit die höchste Akzeptanz im Mietwagensegment.
Debitkarten
Im Gegensatz zur Kreditkarte wird bei der Debitkarte jeder Buchungsvorgang direkt vom zugehörigen Girokonto abgezogen. Zwar lassen sich auch hier theoretisch Kautionsbeträge autorisieren, die praktische Umsetzung hängt jedoch stark vom jeweiligen Anbieter, Land und technischen Rahmenbedingungen ab. Viele internationale Mietwagenfirmen akzeptieren Debitkarten nur eingeschränkt oder lehnen diese vollständig ab. Selbst bei Karten mit Visa- oder MasterCard-Logo wird die Akzeptanz nicht garantiert.
Girocard (ehemals EC-Karte)
Die Girocard ist ein speziell in Deutschland verbreiteter Kartentyp und technisch eine Unterform der Debitkarte. Sie ist primär für den Einsatz im deutschen Zahlungsraum konzipiert. Außerhalb Deutschlands ist ihre Akzeptanz nahezu ausgeschlossen. Selbst innerhalb Deutschlands akzeptieren Mietwagenanbieter sie häufig nur für bestimmte Fahrzeugklassen oder bei Vorauszahlung des vollen Mietpreises.
Herausforderungen bei der Kautionshinterlegung
Die Hinterlegung der Kaution ist insbesondere im Ausland mit gewissen Risiken verbunden. Während die Bezahlung des Mietpreises oft mit verschiedenen Kartenarten möglich ist, bestehen bei der Kaution strengere Anforderungen. Viele Anbieter verlangen eine vollwertige Kreditkarte auf den Namen des Hauptfahrers. Debitkarten – auch solche mit Visa- oder MasterCard-Logo – werden teilweise nur unter bestimmten Voraussetzungen akzeptiert.
Ein häufiges Problem ergibt sich aus der äußeren Ähnlichkeit der Karten. Die Unterscheidung ist meist nur anhand des aufgedruckten Begriffs „Credit“ oder „Debit“ möglich. Eine visuelle Prüfung im Vorfeld der Reise ist daher empfehlenswert.
Internationale Unterschiede
In Deutschland und Teilen Europas akzeptieren einige Anbieter auch Debitkarten, insbesondere bei Buchungen über Vermittler. Diese listen in den Buchungsbedingungen explizit auf, welche Kartenarten bei welchem Vermieter und in welchem Land akzeptiert werden.
Außerhalb Europas – etwa in den USA, Asien oder Afrika – ist die Nutzung von Debitkarten zur Kautionshinterlegung nahezu ausgeschlossen. In solchen Regionen setzen fast alle Anbieter eine vollwertige, physische Kreditkarte mit PIN voraus. Auch Prepaid-Kreditkarten oder virtuelle Kreditkarten werden in der Regel nicht akzeptiert.
Technische und organisatorische Risiken
Einige häufig auftretende Probleme bei Nutzung ungeeigneter Kartenarten:
- Ablehnung durch das Zahlungsterminal: Selbst bei ausreichender Deckung kann es bei Debitkarten zu Ablehnungen kommen – etwa bei Limitüberschreitungen oder fehlender Auslandfreigabe.
- Verzögerte Rückzahlung: Bei Debitkarten wird der Kautionsbetrag häufig direkt abgebucht, was eine manuelle Rücküberweisung durch den Vermieter erforderlich macht. Dies kann mehrere Werktage in Anspruch nehmen und ist mit erhöhtem Aufwand verbunden.
- Unvorhergesehene Zusatzkosten: In einigen Fällen führen fehlende Kreditkarten dazu, dass vor Ort teurere Alternativen gewählt werden müssen oder Buchungen annulliert werden. Auch spontane Barkautionen werden häufig nicht akzeptiert.
Anbieterbezogene Unterschiede
Die Bedingungen zur Kautionshinterlegung sind nicht nur vom Kartentyp abhängig, sondern auch vom gewählten Mietwagenanbieter:
- Sixt, Europcar, Avis (Deutschland): Akzeptanz von Debitkarten oder Girocards bei Vorauszahlung, jedoch Einschränkungen bei Fahrzeugklassen.
- Sunny Cars: Klare Angabe in den Mietbedingungen, ob Debitkarten mit Visa/MasterCard-Logo akzeptiert werden. Rund ein Viertel der Partner akzeptiert Debitkarten unter bestimmten Voraussetzungen.
- Internationale Anbieter (z. B. Alamo, Hertz, Enterprise): Meist nur Kreditkarten; vereinzelt Debitkarten bei US-amerikanischen Staatsbürgern mit Inlandsadresse.
Auch regionale Unterschiede innerhalb eines Landes sind möglich. So kann beispielsweise in Italien ein Anbieter an Flughäfen andere Regeln anwenden als in Innenstädten.
Empfehlungen zur Vorbereitung
Für einen reibungslosen Mietvorgang ist es ratsam, die folgenden Punkte zu beachten:
- Kartentyp prüfen: Vor der Buchung sollte sichergestellt werden, ob eine Kreditkarte im klassischen Sinn (mit Kreditrahmen und „Credit“-Kennzeichnung) verfügbar ist.
- Buchungsbedingungen lesen: Die Mietbedingungen sollten genau geprüft werden – insbesondere, welche Karte bei der Abholung für die Kaution erforderlich ist.
- Deckung sicherstellen: Falls eine Debitkarte verwendet werden soll, muss ausreichend Guthaben oder Dispositionskredit vorhanden sein.
- Schriftliche Bestätigung einholen: Bei Unsicherheit empfiehlt sich eine schriftlicheRückfrage beim Anbieter oder Vermittler zur Kartennutzung vor Ort.
| Kartentyp | Mietpreiszahlung möglich | Kautionshinterlegung möglich | Internationale Akzeptanz | Anmerkung |
|---|---|---|---|---|
| Kreditkarte: Visa, Mastercard, AMEX | Ja | Ja | Sehr hoch | Empfohlen |
| Debitkarte: Visa/Master Debit | Ja (teils) | Eingeschränkt | Mittelmäßig | Rückzahlung dauert |
| Girocard: EC-Karte | Nur in Deutschland | Kaum | Sehr gering | Fast nur bei Vorauszahlung |
Unsere Schlussfolgerung
Die Anforderungen an die Kartenart bei der Mietwagenbuchung und insbesondere bei der Kautionshinterlegung variieren erheblich. Während die Zahlung des Mietpreises oft mit verschiedenen Karten möglich ist, bleibt die Kreditkarte die weltweit bevorzugte und zuverlässigste Variante zur Sicherung der Kaution.
Übersicht: Kartenakzeptanz bei Mietwagen
Die sorgfältige Wahl der richtigen Zahlungsmittel trägt maßgeblich zum Gelingen der Reise und zur Vermeidung unerwarteter Kosten bei. Eine klassische Kreditkarte bleibt – besonders außerhalb Deutschlands – in vielen Fällen unverzichtbar.
