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Erwin Kuilder von Les Canalous hatte die Fahrt in den Norden mit Blick auf die sommerlichen Temperaturen schon bei unserer Ankunft im Hafen von Pontailler-sur-Saône empfohlen. „Bäume an den Ufern spenden Schatten, der Verkehr auf dem Fluss ist ruhiger – und man kann eigentlich überall anlegen und schwimmen gehen.“

Der ruhige Norden der Saône

Das Wasser der Saône liegt wie ein Spiegel vor den Passagieren des Hausboots
Das Wasser der Saône liegt wie ein Spiegel vor den Passagieren des Hausboots / © FrontRowSociety.net; Foto: Karin Kudla

An diese Worte erinnern wir uns nach einer Fahrt durch die Schleuse und einigen Flusskilometer am Rand der Ortschaft Heuilley sur Saône. Bäume an beiden Flussufern, ein flaches Ufer, an dem man gut an Land gehen kann und die kaum befahrene Rue de la Saône machen den Liegeplatz in der Natur besonders verlockend. Zentimeter für Zentimeter lassen wir unser Boot an das Ufer driften, bis wir die Leinen am vorderen und hinteren Ende des Bootes festmachen können. Dann öffnen wir die beiden Sonnenschirme auf dem Deck und verbringen entspannte Stunden, in denen das Leben auf dem Fluss und die gelegentlich vorbeiziehenden Hausboote mit anderen Gästen das Programm sind. Dazu schmecken französisches Baguette, Käse und ein Wein aus der Region.

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Das Hausboot Syrah ist der Ausgangspunkt für Ausflüge ans Ufer oder den Sprung direkt ins Wasser der Saône
Das Hausboot Syrah ist der Ausgangspunkt für Ausflüge ans Ufer oder den Sprung direkt ins Wasser der Saône / © FrontRowSociety.net; Foto: Karin Kudla

Wer bei einer Hausbootreise besonders mobil sein möchte, nimmt Fahrräder mit an Bord. Reist man mit dem Auto an, kann es komfortabel sein, das eigene Fahrrad oder E-Bike mit auf das Schiff zu nehmen. Die Leihräder von Les Canalous kommen ohne Gangschaltung aus und erfordern mehr Kraft beim Treten in die Pedale. Trotzdem macht die Radtour entlang des Flusses und durch die Felder großes Vergnügen – und ist eine willkommene Abwechslung zu den entspannten Stunden an Bord. Nach einigen Kilometern erreicht man die Kleinstadt Talmay. Wer in den Nachmittagsstunden dort ist, kann täglich außer montags das in Privatbesitz befindliche Chateau de Talmay besichtigen. Ein mächtiger quadratischer Turm erinnert an die erste Festung, die an dieser Stelle im Jahr 1250 von Guillaume de Champlitte gebaut wurde. Einer seiner Nachfahren wurde 1433 zum Ritter des Goldenen Vlieses ernannt. Am Fuße des Bergfrieds entstand 1762 ein Schloss. Schon zehn Jahre zuvor wurde erstmals ein französischer Garten angelegt. Er wurde nach den alten Plänen wieder zum Leben erweckt mit von Buchsbaum gesäumten Blumenbeeten und einem Obstgarten aus rund vierhundert Bäumen, die von den Gärtnern in Kelchform geschnitten werden.

Die Natur entdecken

Wer mit einem lautlosen Elektroboot über die Saône fährt, kommt der Tierwelt besonders nah. So kann man Schwäne und Reiher aus der Nähe beobachten. Gerade in der Nähe der Ortschaften sind auch zahlreiche Schwalben zu sehen, die im rasanten Tempo über den Fluss fliegen, um Insekten zu fangen oder im Flug Wasser aus dem Fluss zu trinken. Vielseitig sind auch die Libellen, die an den Ufern der Saône unterwegs sind und nicht nur die Vegetation am Ufer, sondern auch das Hausboot gerne als Landeplatz nutzen. Dort kann man die in allen Farben des Regenbogens schillernden Tiere ganz aus der Nähe betrachten. Während die Landschaft am Ufer oft fast menschenleer ist, entdeckt man hin und wieder kleine Herden von Rindern, die in der Landschaft weiden. Menschen sieht man bei der Fahrt in den Norden nur vereinzelt – doch wer die Ruhe an Bord eines Hausboots sucht oder Freunde und Familie mit an Bord hat, wird es genießen.

Dijon – viel mehr als Senf

In der Innenstadt von Dijon gibt es einiges zu entdecken - wie den Triumphbogen Porte Guillaume
In der Innenstadt von Dijon gibt es einiges zu entdecken – wie den Triumphbogen Porte Guillaume / © FrontRowSociety.net; Foto: Karin Kudla

Der köstliche Dijon-Senf hat den Namen der Hauptstadt der Region Bourgogne-Franche-Comté in aller Welt bekannt gemacht. Heute prägt nicht mehr die Senf-Produktion das Bild der 160.000-Einwohner-Stadt, sondern die gelungene Verbindung aus ihrer langen, an vielen historischen Gebäuden ablesbaren Geschichte und einer modernen Universitäts-, Kultur- und Einkaufsstadt. Schon in der Eisenzeit lebten die ersten Menschen in der Region – im Mittelalter war die Region umkämpft, so dass Dijon immer wieder die Besitzer wechselte und unter anderem von Sarazenen und Normannen angegriffen wurde. Im Stadtzentrum erinnert der von Kolonnaden gesäumte, ehemalige herzogliche Place de la Libération aus dem 17. Jahrhundert an die goldenen Zeiten der Stadt. Rund um den Herzogspalast sind Patrizierhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance zu sehen. Sehenswert ist auch die gotische Kathedrale der Stadt. In der lebhaften Innenstadt mit zahlreichen Geschäften und Restaurants kann man in das Leben einer modernen französischen Stadt eintauchen. Ein kostenfreier Elektrobus transportiert die Gäste durch die autofreie Innenstadt und zum Bahnhof.

Eine Übernachtung in Dijon

Das Ibis Dijon Gare liegt direkt neben dem Bahnhof und ist nur einen kleinen Spaziergang von der lebhaften und geschichtsträchtigen Altstadt entfernt
Das Ibis Dijon Gare liegt direkt neben dem Bahnhof und ist nur einen kleinen Spaziergang von der lebhaften und geschichtsträchtigen Altstadt entfernt / © Accor

Wer die Zeit hat, sollte eine Übernachtung in Dijon einplanen, um die Atmosphäre in der Innenstadt am Abend zu erleben. Dann kann man in den französischen Restaurants das Essen genießen, in den öffentlichen Parks älteren Franzosen beim Boule-Spiel zusehen oder bei Open-Air-Konzerten tanzen. Eine zentrale Übernachtungsmöglichkeit direkt am Bahnhof bietet das moderne Hotel „Ibis Dijon Gare“. Das bringt nicht nur den Luxus mit sich, am Tag der Abreise deutlich länger schlafen zu können, sondern auch am Abend die Möglichkeit, in die fußläufig erreichbare Altstadt zu gehen. Das Hotel ist modern eingerichtet und bietet für alle, die Mitbringsel aus Dijon suchen ein ins Foyer integriertes Regal mit einer Fülle von regionalen Produkten. Trotz der zentralen Lage sind die Hotelzimmer ruhig, sodass man nach einem Tag im lebhaften Dijon hervorragend schlafen kann, bevor es am nächsten Tag mit dem Auto nach Hause oder mit der Bahn zurück in Richtung Paris geht.

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