Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Im Gegensatz zu den großen Kreuzfahrtschiffen läuft die kleine „Gemini“ in der Ägäis zwei Inseln pro Tag an – ein genauso intensives wie authentisches Erlebnis.

Auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt ist die türkische „Gemini“ noch ein Geheimtipp. Dabei ist sie für heutige Verhältnisse klein und trotzdem erschwinglich, eine Seltenheit in Zeiten riesiger Mega-Cruiseships und exklusiver Luxus-Kreuzfahrtschiffe.

Schnittige Linien und nur acht Decks, damit gehört die „Gemini“ im 21. Jahrhundert zu den kleinen Kreuzfahrtschiffen
Schnittige Linien und nur acht Decks, damit gehört die „Gemini“ im 21. Jahrhundert zu den kleinen Kreuzfahrtschiffen / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Eine Einschiffung auf der „Gemini“ bietet ihre türkische Reederei Miray Cruises sowohl in Piräus als auch in dem türkischen Küstenort Kuşadası an, man kann ihre Reisen also gut mit einer Städtereise nach Athen oder einem Badeurlaub in der Türkei verbinden. An Bord erwartet einen daher ein bunt gemischtes Publikum, das türkische und griechische Familien genauso umfasst wie deutsche Badeurlauber und sogar Gäste, die für die antiken Stätten von Ephesus und Griechenland aus Übersee anreisen.

Türkische Live-Musik gehört auf einem türkischen Schiff einfach dazu, die Auftritte ziehenPassagiere aller Altersgruppen und Herkunftsnationen an
Türkische Live-Musik gehört auf einem türkischen Schiff einfach dazu, die Auftritte ziehenPassagiere aller Altersgruppen und Herkunftsnationen an / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Mykonos und Syros 

Die „Gemini“ legt mittags in Piräus ab und erreicht noch am selben Abend Mykonos. Auf dem Weg dorthin ertönt im Schiff türkische Folklore, während die terrassenartig abgestuften Sonnendecks zum Verweilen an der frischen Seeluft einladen – auch dies ein Kontrast zu den oftmals verbauten Kreuzfahrtschiffen moderner Prägung. Um das Nachtleben der Insel auszukosten, liegt die „Gemini“ übrigens bis in die frühen Morgenstunden in Mykonos, bei dieser Reise kommen also auch Partygänger und Nachteulen auf ihre Kosten.

Freie Sicht auf das Meer: Die Sonnendecks der „Gemini“ bieten in dieser Hinsicht Logenplätze in Hülle und Fülle
Freie Sicht auf das Meer: Die Sonnendecks der „Gemini“ bieten in dieser Hinsicht Logenplätze in Hülle und Fülle / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Nächster Stopp ist am folgenden Morgen die Nachbarinsel Syros. Das Eiland bezaubert durch einen authentischen griechischen Charme, den „Massendestinationen“ wie Santorin oder auch Mykonos vor allem im Sommer manchmal vermissen lassen.

Syros ist Verwaltungssitz der Kykladen und wegen seines kleinen Hafens trotzdem eine der seltener angelaufenen Ägäis-Inseln
Syros ist Verwaltungssitz der Kykladen und wegen seines kleinen Hafens trotzdem eine der seltener angelaufenen Ägäis-Inseln / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Tinos und Kuşadası

Syros ist aber auch mit Auto- und Schnellfähren mit umliegenden Inseln wie Tinos verbunden, das sich als herrliches Kleinod entpuppt. Ihr Hauptort besitzt mit der Wallfahrtsbasilika „Panagia Evangelistria“ sogar eine Kirche von Weltgeltung, die auch als das „griechische Lourdes“ bezeichnet wird.

Die Basilika Panagia Evangelistria auf der Ägäis-Insel Tinos wird zuweilen als das „griechische Lourdes“ bezeichnet
Die Basilika Panagia Evangelistria auf der Ägäis-Insel Tinos wird zuweilen als das „griechische Lourdes“ bezeichnet / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Am dritten Tag der Kreuzfahrt läuft die „Gemini“ bereits früh am Morgen Kuşadasıan, wo Landausflüge ins nahegelegene Ephesus auf dem Programm stehen. Wer dies schon von vorigen Besuchen kennt, lässt sich von dem türkischen Bade- und Ort selber verzaubern. Hier kann man zur „Taubeninsel“ Güvercinada schlendern (die über eine Brücke mit dem Ufer verbunden ist) oder die altehrwürdige Öküz Mehmed Pasha-Festung umrunden. 

Die Seefestung auf der „Taubeninsel“ Kuşadasıs geht auf Verteidigungsanlagen in byzantinischer Zeit zurück
Die Seefestung auf der „Taubeninsel“ Kuşadasıs geht auf Verteidigungsanlagen in byzantinischer Zeit zurück / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Patmos

Vier weitere Stunden sind es am Nachmittag dann zur Insel Patmos, die die „Gemini“ am frühen Abend erreicht. Berühmt ist die „heilige Insel“ für die Grotte, in welcher der Apostel Johannes einer Vision folgend die biblische Apokalypse verfasst haben soll. Sie befindet sich am Fuße des Johannesklosters, beide zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die „Gemini“ in der Abendsonne auf Reede vor Patmos
Die „Gemini“ in der Abendsonne auf Reede vor Patmos / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Zudem hat sich Patmos bis heute dem Bau eines Flughafens widersetzt und sich dadurch ebenfalls einen ursprünglichen Charme bewahrt. Hier gibt es noch Strände und Küstenabschnitte, die selbst unweit des Hauptortes so menschenleer sind, dass man sich auf einer (mehr oder weniger) einsamen Insel wähnt.

Auf Patmos liegen einsame Buchten und Strände nur ein paar Gehminuten vom Hauptort der Insel entfernt
Auf Patmos liegen einsame Buchten und Strände nur ein paar Gehminuten vom Hauptort der Insel entfernt / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Die Inseln des Saronischen Golfes 

Am Morgen des vierten Tages entlässt die „Gemini“ ihre Passagiere in den geschäftigen Hafen von Piräus, doch auch dort muss in Sachen Inselhüpfen nicht Schluss sein. Von hier aus fahren Auto- und Schnellfähren zu den Inseln im Saronischen Golf: Ägina, Poros, Hydra. Diese können mit weiteren antiken Stätten, lauschigen Fischerdörfern und einsamen Stränden aufwarten – mehr Ägäis in so kurzer Zeit geht nicht.

Auf den Inseln des Saronischen Golfes (hier Ägina) kann man wunderbar der Hektik Athens entfliehen
Auf den Inseln des Saronischen Golfes (hier Ägina) kann man wunderbar der Hektik Athens entfliehen / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Der Inhalt dieses redaktionell erstellten Artikels wurde unabhängig verfasst. Die Veröffentlichung wurde durch externe Unterstützung ermöglicht, ohne Einfluss auf die journalistische Ausarbeitung. Es gilt der Redaktionskodex.