Im Gegensatz zu den großen Kreuzfahrtschiffen läuft die kleine „Gemini“ in der Ägäis zwei Inseln pro Tag an – ein genauso intensives wie authentisches Erlebnis.
Auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt ist die türkische „Gemini“ noch ein Geheimtipp. Dabei ist sie für heutige Verhältnisse klein und trotzdem erschwinglich, eine Seltenheit in Zeiten riesiger Mega-Cruiseships und exklusiver Luxus-Kreuzfahrtschiffe.

Eine Einschiffung auf der „Gemini“ bietet ihre türkische Reederei Miray Cruises sowohl in Piräus als auch in dem türkischen Küstenort Kuşadası an, man kann ihre Reisen also gut mit einer Städtereise nach Athen oder einem Badeurlaub in der Türkei verbinden. An Bord erwartet einen daher ein bunt gemischtes Publikum, das türkische und griechische Familien genauso umfasst wie deutsche Badeurlauber und sogar Gäste, die für die antiken Stätten von Ephesus und Griechenland aus Übersee anreisen.

Mykonos und Syros
Die „Gemini“ legt mittags in Piräus ab und erreicht noch am selben Abend Mykonos. Auf dem Weg dorthin ertönt im Schiff türkische Folklore, während die terrassenartig abgestuften Sonnendecks zum Verweilen an der frischen Seeluft einladen – auch dies ein Kontrast zu den oftmals verbauten Kreuzfahrtschiffen moderner Prägung. Um das Nachtleben der Insel auszukosten, liegt die „Gemini“ übrigens bis in die frühen Morgenstunden in Mykonos, bei dieser Reise kommen also auch Partygänger und Nachteulen auf ihre Kosten.

Nächster Stopp ist am folgenden Morgen die Nachbarinsel Syros. Das Eiland bezaubert durch einen authentischen griechischen Charme, den „Massendestinationen“ wie Santorin oder auch Mykonos vor allem im Sommer manchmal vermissen lassen.

Tinos und Kuşadası
Syros ist aber auch mit Auto- und Schnellfähren mit umliegenden Inseln wie Tinos verbunden, das sich als herrliches Kleinod entpuppt. Ihr Hauptort besitzt mit der Wallfahrtsbasilika „Panagia Evangelistria“ sogar eine Kirche von Weltgeltung, die auch als das „griechische Lourdes“ bezeichnet wird.

Am dritten Tag der Kreuzfahrt läuft die „Gemini“ bereits früh am Morgen Kuşadasıan, wo Landausflüge ins nahegelegene Ephesus auf dem Programm stehen. Wer dies schon von vorigen Besuchen kennt, lässt sich von dem türkischen Bade- und Ort selber verzaubern. Hier kann man zur „Taubeninsel“ Güvercinada schlendern (die über eine Brücke mit dem Ufer verbunden ist) oder die altehrwürdige Öküz Mehmed Pasha-Festung umrunden.

Patmos
Vier weitere Stunden sind es am Nachmittag dann zur Insel Patmos, die die „Gemini“ am frühen Abend erreicht. Berühmt ist die „heilige Insel“ für die Grotte, in welcher der Apostel Johannes einer Vision folgend die biblische Apokalypse verfasst haben soll. Sie befindet sich am Fuße des Johannesklosters, beide zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Zudem hat sich Patmos bis heute dem Bau eines Flughafens widersetzt und sich dadurch ebenfalls einen ursprünglichen Charme bewahrt. Hier gibt es noch Strände und Küstenabschnitte, die selbst unweit des Hauptortes so menschenleer sind, dass man sich auf einer (mehr oder weniger) einsamen Insel wähnt.

Die Inseln des Saronischen Golfes
Am Morgen des vierten Tages entlässt die „Gemini“ ihre Passagiere in den geschäftigen Hafen von Piräus, doch auch dort muss in Sachen Inselhüpfen nicht Schluss sein. Von hier aus fahren Auto- und Schnellfähren zu den Inseln im Saronischen Golf: Ägina, Poros, Hydra. Diese können mit weiteren antiken Stätten, lauschigen Fischerdörfern und einsamen Stränden aufwarten – mehr Ägäis in so kurzer Zeit geht nicht.

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