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Nach Stopps in Bratislava und Krems, legt das Flusskreuzfahrtschiff MS Mozart der deutschen Reederei Riverside Luxury Cruises auch in Mauthausen an. Auf dem Programm: das Stift St. Florian mit einer der größten Orgeln der Welt sowie die KZ-Gedenkstätte Mauthausen.

Empfangsbereich der MS Mozart von Riverside Luxury Cruises
Empfangsbereich der MS Mozart von Riverside Luxury Cruises / © Foto: Adfecto LLP Associates, Riverside Luxury Cruises

Vom eleganten Empfangsbereich der MS Mozart aus geht es am letzten Tag unserer Donau-Flusskreuzfahrt von Bord in die Marktgemeinde Mauthausen in Oberösterreich nahe Linz. Eingebettet zwischen der Donau und dem Mühlviertler Granitmassiv war die kleine Stadt einst eine Mautstation, wodurch sich ihr heutiger Name ableitet. Bekannt geworden durch ihr Stein- und Grantitvorkommen im 19. Jahrhundert, wurde Mauthausen unter den Nationalsozialisten umfunktioniert als Standort für das größte Konzentrationslager in Österreich.

Als Gedenkstätte ist dieser Ort heute der Öffentlichkeit zugänglich und gehört zum Ausflugsprogrammpunkt vieler Donau-Flusskreuzfahrten. Auch die deutsche Reederei Riverside Luxury Cruises bietet eine geführte Tour zu der KZ-Gedenkstätte an. Alternativhaben Passagiere die Möglichkeit, das nahe gelegene Stift St. Florian zu besuchen – ein architektonisches Barockjuwel rund 20 Fahrminuten von Mauthausen entfernt, für das wir uns entscheiden.

Das Stift St. Florian
Das Stift St. Florian / © Foto: Pedagrafie, Stift St. Florian

Architektur-Juwel nahe Mauthausen

Das Augustiner-Chorherrenstift gilt als eines der schönsten Bauwerke des Barocks in Europas. Entstanden ist die große Anlage zwischen 1686 und 1751. Ihre Geschichte reicht jedoch zurück in das 8. Jahrhundert – laut einigen Historikerin sogar noch früher. Der Heilige Florian, ein römischer Beamter und erster namentlich bekannter Christ auf österreichischem Boden, ist der Namensgeber des Stifts und soll dort im Jahr 304 seine letzte Ruhestätte gefunden haben. Sein Martyrium während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian bildet den Grundstein für die spirituelle Bedeutung des Ortes.

Herzstück des Stifts ist die St. Florian Basilika, erbaut vom italienischen Architekten Carlo Antonio Carlone. Der Innenraum mit seinen prachtvollen Stuckarbeiten und bunten Deckengemälden ist auch der erste Stopp unserer rund 90-minütigen Tour. Ehrfürchtig blicken wir uns um, den Kopf in den Nacken gelegt, um auch ja jedes noch so fein gearbeitetes Detail der Kirche in uns aufzusaugen, als Musik einsetzt. Sie stammt von der sogenannten Bruckner-Orgel, benannt nach dem österreichischen Komponisten Anton Bruckner, der in St. Florian als Organist wirkte. Mit rund 7.000 Pfeifen gilt sie als eine der größten und bedeutendsten Orgeln der Welt. Die Klangfülle, die dieses Instrument hervorbringt, ist überwältigend.

Die berühmte Bruckner-Orgel im Stift St. Florian
Die berühmte Bruckner-Orgel im Stift St. Florian / © Foto: Doris Himmelbauer, Stift St. Florian

Privatkonzert mit Riverside

Nur zu bestimmten Anlässen und Uhrzeiten wird die Bruckner-Orgel gespielt. Wer mit Riverside Luxury Cruises unterwegs hat, kommt natürlich in den Genuss eines Privatkonzerts! Andächtig und bewegt von der Pracht des Gotteshauses und der Musiklauschen wir gut zehn Minuten lang den Klängen der berühmten Orgel, während der Blick über gemalte Engel und kunstvoll geschnitzte Holzintarsien schweift.

Vom Altarraum der Basilika aus setzen wir unseren Rundgang weiter fort. Es geht abwärts, in die Katakomben der Kirche. Dort befindet sich in einer weitläufigen Gruft unter anderem der Sarkophag von Anton Bruckner.

In der Gruft des Stifts liegt der Sarkophag von Anton Bruckner
In der Gruft des Stifts liegt der Sarkophag von Anton Bruckner / © Foto: Pedagrafie, Stift St. Florian

Bücherschätze und viel Marmor

Wieder zurück an der Oberfläche geht es quer über den Hofgarten weiter zu einem anderen Highlight der Klosteranlage: die Stiftsbibliothek. In einem wunderschönen hohen Raum mit Deckenfresken und Golddekor schmücken rund 160.000 Bücher die Wände – von Manuskripten aus dem Mittelalter bis hin zur ältesten Musikhandschrift Österreichs aus dem 9. Jahrhundert. Auch Werke zu Forschung und Wissenschaft, Reisen, Medizin und Ernährung sind in den Regalen zu finden. Eine ähnlich große Begeisterung ruft bei uns der nahe gelegene Marmorsaal hervor mit seinem monumentalen Deckenfresko sowie der Altar-Zyklus von Albrecht Altdorfer. Einst stand dieser in der gotischen Ursprungskirche der Anlage.

Die Bibliothek im Stift St. Florian
Die Bibliothek im Stift St. Florian / © Foto: Pedagrafie, Stift St. Florian

Aktuell leitet als 58. Propst Klaus Sonnleitner die Geschicke des Stifts, in dem eineGemeinschaft von 23 Chorherren lebt. St. Florian versteht sich heute als moderner Ort der Begegnung und Andacht, der auch Übernachtungsgäste willkommen heißt. Für das leibliche Wohl sorgt das Restaurant Stiftskeller mit einer guten, österreichischen Küche.

Der Besuch des Stifts St. Florian war zweifellos ein gelungener Abschluss unserer Donau-Flusskreuzfahrt an Bord der MS Mozart von Riverside Luxury Cruises. Statt einfach nur Fakten über ein beeindruckendes Bauwerk zu erfahren, gelang es unserem fachkundigen Tourguide, uns auch die einstige spirituelle Atmosphäre der Anlage näherzubringen und in die damalige Geschichte einzutauchen. Die Kombination aus imposanter Architektur und lebendiger Kultur macht diesen Ort zu unserem Ausflugs-Highlight.

Das Stift St. Florian
Das Stift St. Florian / © Foto: Werner Kerschbaummayr, Stift St. Florian

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