Die Schweiz – bekannt für majestätische Berge und einzigartige Natur. Ein Land, das Natürlichkeit lebt und mit seinen vielen Kantonen für Vielfalt steht. Authentische Menschen erzeugen ehrliche Produkte, das ist der Anspruch an die Landwirtschaft made by Switzerland.
Einer der landwirtschaftlichen Vorzüge ist der Schweizer Wein. Anders als Appenzeller oder Gruyère ist dieser aufgrund der relativ geringen Rebfläche schwer erhältlich, nichtsdestotrotz sprechen wir hier von Weinen, die auf Weltniveau spielen.

Graubünden AOC – das Burgund der Schweiz
Wir beschäftigen uns mit dem Kanton Graubünden und dem Graubünden AOC – einer der sechs Weinbauregionen der Schweiz. Hier findet man einige der besten Weine des Landes. Im Süden des Kantons, von Fläsch bis Malans, sind es vor allem kleine Produzenten, die mit viel Handarbeit, Wissen und Tradition seit jeher Spitzenweine erzeugen. Die Lage um den 47. nördlichen Breitengrad ist nur eine der vielen Parallelen zum französischen Burgund (Beaune). Auch die Bodenstruktur zeigt sich in vielen Weingärten ähnlich zum französischen Mitstreiter. In Fläsch dominieren Kalk und insbesondere Graubündner Blauschiefer, während man in Jenins und Malans vermehrt auf Kalk- sowie Kalk-Lehm-Böden trifft.

Alpine Einflüsse
Der große Unterschied – und zugleich der Grund für die typischen alpinen Noten der Weine – liegt in der Nähe zu den Bergen. Viele der Rebflächen befinden sich an steilen Abhängen in 600 bis 800 Metern Seehöhe. Was eigentlich kühle Außentemperaturen mit sich bringen würde, wird durch den alpinen Föhn „Maloja“ ausgeglichen. Dieser trockene Wind vertreibt frühmorgendliche Nebel, senkt die Luftfeuchtigkeit und bringt warme Luftströme in die Weinberge. So wird die Reife der Trauben begünstigt – und Weinbau überhaupt erst möglich.
In heißen Sommern sorgt die Bergnähe für eine rasche nächtliche Abkühlung, was die Säurestruktur der Weine straff und präzise hält. Dieses klimatische Goldstück wurde bereits früh von Adelsfamilien erkannt: Im Herzen des AOC, in Maienfeld, liegt mit Schloss Salenegg das älteste Weingut Europas, dessen Geschichte bis ins Jahr 1068 zurückreicht.

Weingut Familie Hansruedi Adank
Obwohl der Großteil der Weine aus Graubünden von kleinen Weingütern stammt und größtenteils in der Schweiz bleibt, wächst die Region stetig, hand in Hand mit ihrem Renommee. In den letzten 25 Jahren wuchs die Rebfläche auf knapp 420 Hektar an – eine Verdopplung seit dem Jahr 2000. Der Blauburgunder (Pinot Noir) dominiert weiterhin, doch auch Chardonnay, Pinot Blanc, Pinot Gris, Sauvignon Blanc sowie die autochthone Rebsorte Completer haben ihren festen Platz gefunden. Bemerkenswert ist die stilistische Vielfalt sowie die durchweg hohe Qualität der gekelterten Trauben.
Fläsch – der äußere Kern der Region
Die Böden in Fläsch sind geprägt von Kalk und Graubündner Blauschiefer – dieser Umstand bringt besonders elegante, fein strukturierte Weine mit viel Finesse hervor. Drei Weingüter möchten wir hier besonders hervorheben:

Gantenbein
Daniel und Martha Gantenbein zählen zu den großen Namen der Region. Ihr Fokus liegt auf Riesling, Pinot Noir und Chardonnay. Durch penible Selektion im Weinberg und ein feines Gespür im Keller gelang ihnen früh der internationale Durchbruch. Seither schreiben sie Graubündner Weingeschichte.

Andrea Davaz
Ein weiterer Pionier ist Andrea Davaz. Mit unternehmerischem Geist und Mut schafften es die Brüder Davaz, Weine ihrer rund 12 Hektar Weinflächen in der gesamten Schweiz zu etablieren. Andrea führt die lokalen Geschicke in Fläsch. Seine Weine – von Pinot Blanc, Pinot Gris, Sauvignon Blanc über Chardonnay bis zu Rosé und Pinot Noir – zeigen sich karg, kreidig, klar und präzise. Seine „Ursis“-Weine zählen zu den besten des Landes.

Patrick Adank
Der Newcomer der Region übernahm 2018 den elterlichen Betrieb in Fläsch. Mit Erfahrung bei Größen der Weinszene wie Keller, Sylvain Cathiard und Bérêche et Fils bringt er frischen Wind nach Graubünden. Seine Chardonnays sind alpin, salzig, schlank – und dennoch voller Ausdruck. Seine Pinots überzeugen mit Leichtigkeit, zugänglicher Frucht und einem seriösen Abgang.

Ein Sprung nach Malans
Malans gilt als bedeutendstes Anbaugebiet für die autochthone Rebsorte Completer – vor allem an der „Completer Halde“. Das Bistum Chur, einst Eigentümer dieser Parzellen, übergab sie an die lokalen Winzer, um die Biodiversität zu fördern.

Weingut Donatsch
Martin Donatsch führt das Weingut in fünfter Generation. Bereits sein Vater Ernst – ein großer Burgund- und Bordeaux-Liebhaber – brachte das Know-how französischer Top-Weingüter wie Romanée-Conti ins Bündnerland. Heute steht das Weingut Donatsch für kompromisslose Qualität im Weinberg und eine präzise Handschrift im Keller. Mit dem „Unique“ Chardonnay und Pinot Noir setzte Martin Donatsch neue Maßstäbe. Was ihn auszeichnet: selektierte Trauben, Ausbau in neuer französischer Eiche und kompromisslose Konzentration auf Qualität. Auch sein Completer ist ein eindrucksvoller Vertreter der Region.

Graubünden – Herkunft mit Charakter
Mit Leuchttürmen wie Gantenbein, Adank, Davaz und Donatsch zeigt Graubünden, dass die Region weit über die Landesgrenzen hinaus strahlt. Diese Weingüter bringen nicht nur herausragende Qualität, sondern auch ein tiefes Verständnis ihrer Herkunft in die Flasche – und machen so den Zugang zu dieses einzigartigen Landstriches möglich.
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