Paris mit Kind erkunden – Das geht. Die Stadt der Liebe ist auch mit Kindern für eine Entdeckungsreise gut. Mit dem Eurostar ist man ab Köln schon in dreieinhalb Stunden vor Ort. Front Row Society hat die schönsten Tipps für Familien zusammengestellt – vom Klassiker bis zum Geheimtipp.

Jenseits von Disneyland hat Paris noch einiges mehr für Reisende mit Kindern zu bieten. Besonders angenehm reist es sich dabei mit dem Eurostar. Von sechs deutschen Städten aus kann man inzwischen mit der europäischen Zuggesellschaft in die französische Hauptstadt fahren – und das verlängerte Wochenende mit frischen Croissants am Ufer der Seine starten.
Der Klassiker: Louvre im Schnelldurchgang
Zugegeben: Der größte Kunsttempel der Welt kommt einem nicht unbedingt sofort in den Sinn, wenn man an eine Paris-Reise mit Kindern denkt. Bei smarter Planung kann der Besuch des Louvre aber mit Kindern durchaus gelingen. Statt stundenlang durch alle Säle zu flanieren, macht es Sinn, gezielt einzelne Highlights anzuschauen: die antiken griechischen Skulpturen-Sammlungen beispielsweise oder den ägyptischen Bereich mit Mumien und Sphinx-Statuen. Aber auch die Kronjuwelen der französischen Royals können Kinder schwer beeindrucken.

Und dann wäre da natürlich noch die berühmte Mona Lisa: Wer den Hype um das Gemälde von Leonardo da Vinci noch nie live erlebt hat, wird überrascht sein. Das geduldige Schlangestehen hat entgegen aller Impulse jedoch auch Vorteile: Eltern können ihren Kindern unterdessen Ursachen und Folgen von Social Media und Massentourismus erklären.

Ob Teen oder Teenager, viele ältere Kinder finden es auch cool vor der Glaspyramide zu posieren. Besonders schnell geht der Einlass, wenn man Online-Tickets im Voraus bucht und den Eingang „Carrousel du Louvre“ unter der Pyramide nimmt. Wer nach dem Louvre noch Energie übrig hat, schlendert mit Kindern am besten durch den Jardin de Tuileries gleich nebenan.
Einkaufsbummel rund um Opéra Garnier
Einen Blick auf die alte Pariser Oper erhaschen, wenn nicht sogar auf die prunkvollen Innenräume – das kann, wer gerade aus dem Louvre kommt. Nur zwei Métro-Stationen vom Musée du Louvre entfernt, befindet sich dieses monumentale Bauwerk der Beaux-Arts-Architektur mit seiner kolossalen Eingangstreppe. Rundherum reihen sich zahllose Boutiquen und Kaufhäuser auf den Avenuen einer sechsarmigen Sternkreuzung aneinander.
Besonders erwähnenswert sind hier natürlich die berühmten Galeries Lafayette, deren farbige Glaskuppel schon architektonisch ein echter Blickfänger ist. Gleich daneben: Die drei Häuser der exklusiven Kaufhauskette Printemps Haussmann, inzwischen unter Denkmalschutz, erkennt man schon von weitem an ihrer leuchtend goldenen Fassade.

Auf insgesamt 27 Stockwerken können Männer und Frauen hier separat voneinander shoppen gehen. Die Herren-Dependance beherbergt außerdem eine Spielzeugabteilung für Kinder sowie das Rooftop-Level Printemps de Goût in der achten Etage mit gehobener Gastronomie und spektakulärem Panoramablick über ganz Paris. Ein Geheimtipp hier oben ist das japanische Seafood-Restaurant „Ikê“ mit seiner ausladenden Terrasse, welche die französische Metropole in ihrer ganzen Schönheit zeigt.
Der Geheimtipp: Parc de Buttes-Chaumont
Absolut einen Abstecher wert ist der Parc de Buttes-Chaumont. Der im Nordosten von Paris gelegene Park ist einer der schönsten und wildesten Spots der französischen Hauptstadt – mit Wasserfällen, Höhlen, Hängebrücken und verschiedenen Aussichtspunkten. Besonders malerisch ist der Blick auf dem Tempel, der auf einem Felsen hoch über dem Weiher aufragt. Für Paris-Urlauber mit Kind findet sich hier nicht nur viel Platz zum Bewegen, sondern auch eine Vielzahl schöner Aussichtspunkte, z.B. mit Blick auf das Sacre-Coeur.

An heißen Tagen kann man im schnellen Bachlauf des Wasserfalls die Füße erfrischen. Ein Highlight ist der Parc de Buttes-Chaumont vor allem deshalb, weil er touristisch wenig erschlossen ist. So findet man hier tatsächlich Ruhe und Natur inmitten in der lebendigen Großstadt – kann Enten füttern und ein Eis essen.
Unbedingt einplanen: Sacre Coeur & Montmartre
Das Pariser Viertel Montmartre gehört beim verlängerten Paris-Wochenende unbedingt dazu – genauso wie der Besuch der dort gelegenen Heilig-Herz-Kirche Sacre-Coeur hoch oben über den Dächern von Paris. Mit der Standseilbahn fährt es sich auch mit Kinderwagen bequem nach oben. Auf den Aussichtsterrassen tummeln sich neben Touristen viele Musiker und Straßenkünstler und so gibt es auch abseits des Stadtpanoramas immer etwas zu entdecken. Besonders beliebt ist bei Kindern natürlich die Fahrt mit dem historischen Karussell.

Anschließend schlendert es sich entspannt durch die Gassen des Künstlerviertels Montmartre. An jeder Ecke wird gezeichnet und gemalt – außerdem gibt es Crêperien und Brasserien, wohin das Auge sieht. Beim Abstieg zur Métro-Station Abbesses lohnt sich ein Abstecher in den dort gelegenen Hinterhof: Dort befindet sich die Pariser Liebesmauer (Mur de Je t’aime) – eine blaue Kachelwand, die das Liebesbekenntnis in den verschiedenen Sprachen der Welt zusammenträgt: Ohne Frage, ein vielbesuchter Fotospot – nicht nur für Pärchen.

Le Marais & Place des Vosges
Exklusiv bummeln und essen kann man mit Kind im Pariser Viertel Le Marais. Auf Straßen wie der Rue des Gravilliers oder der Rue de Francs Bourgeois reihen sich bekannte Stores und kleine Boutiquen an gehobene Restaurants und hippe Cafés wie Wild & The Moon oder das Hanami Tea Time.
Entspannung und Freiraum zum Bewegen verspricht der Place des Vosges, wo sich tagsüber die Schüler des Collège François Dupont um die Springbrunnen tummeln – und zahlreiche Bänke unter Bäumen zur gemütlichen Lektüre oder einem vertieften Gespräch einladen. Fun Fact für die jungen Mädchen: Platz und Schule dienten als Inspiration für die beliebte Kinderserie Ladybug, in der die gleichnamige Superheldin regelmäßig Paris rettet.

En plus: Von hier aus ist es nur ein kurzer Spazierweg zur legendären Notre Dame, die Kinder in der Regel aus dem Disney-Film Der Glöckner von Notre-Dame kennen. Im benachbarten Buchcafé Shakespeare & Company gibt es Bagel, Kaffee und neuen Lesestoff – und Zeit, um sich zwischendurch auszuruhen.
Paris von oben: Den Eiffelturm mit Kind erleben
Er ist das Wahrzeichen der Stadt und darf auf einer Parisreise mit Kindern natürlich nicht fehlen: Der Eifelturm. Kaum zu glauben, doch der Bau dieser gigantischen Stahlkonstruktion dauerte nur knapp über zwei Jahre. Anlässlich der Weltausstellung 1889 wurde der Pariser Eiffelturm nach den Entwürfen von zwei Ingenieuren aus dem Büro von Gustav Eiffel erbaut. 668 Stufen sind es bis zur zweiten Etage. Wer nicht zu Fuß hinaufsteigen will, nimmt den Lift – wobei eine Buchung von Online-Tickets gerade mit Kindern vorab ratsam ist.

Abends leuchtet der Turm jede volle Stunde für fünf Minuten – ein geradezu magisches Erlebnis, das man auch wunderbar von unten beobachten kann – entweder auf dem Champ de Mars oder auf der gegenüber liegenden Seite der Seine, vom Trocadero. Weitere fantastische Aussichtspunkte in Paris sind der nicht weit entfernt gelegene Arc de Triomphe (Triumphbogen) sowie das Hochhaus Montparnasse, dessen Panoramaterrasse die erste Wahl ist, wenn man die Stadt samt Eiffelturm betrachten und fotografieren will.

Kunst wird lebendig: Besuch im Atelier des Lumières
Das Louvre ist schön, klassisch, zeitlos. Wer seinen Kindern zum Kontrast immersive Kunst nahebringen will, besucht in Paris das digitale Kunstzentrum Atelier des Lumières. In den riesigen Räumlichkeiten einer alten Gießerei taucht der Besucher in eine Erlebniswelt aus Musik und bewegten Bildern, die auf Wände und Böden projiziert werden. Tipp: Einfach hinsetzen und wirken lassen.
Die wechselnden Shows haben immer eines gemeinsam: sie zeigen drei Themenwelten in Folge. Ob Van Gogh, Klimt oder Dali, das alte Ägypten, Japan oder das Universum – es darf gespielt und gestaunt werden – und die Kinder stehen buchstäblich mitten in den Bildern.

Unterwegs mit der Métro zu sein, ist in Paris für Kinder übrigens auch ein ganz besonderes, weil abenteuerliches Erlebnis. Warum? Die neuen Linien der Pariser Métro sind selbstfahrend und haben keinen Fahrer mehr. So kann sich jeder einfach ans Ende oder den Anfang des Zuges stellen und als „Fahrer“ selbst durch die Tunnel brausen.
Unkompliziert: Familienfreundliche Anreise mit dem Eurostar
Die Eurostar-Züge heben sich vor allem durch ihren persönlichen Service und den Komfort des Transfers vom regulären Zug-Angebot ab: Selbst in der zweiten Klasse überzeugen die breiten Sitze mit technisch einwandfreier Ausstattung und laden zum komfortablen Arbeiten unterwegs ein. Auch beim Reisen mit Kindern hat man hier viel Platz – und wird in der ersten Klasse sogar direkt am Sitz bedient.

Auf der Strecke Köln-Paris gibt es im Juni zum Frühstück beispielsweise nicht nur Bircher Müsli, Smoothies und Croissants, sondern so erlesene Kreationen wie Wassermelone mit Pfefferminz und Bhutanbeeren, Honig-Mohn-Granola und Vanillecreme. Das Menü entwickelt der britische Starkoch Jeremy Chan mit seinem Team regelmäßig weiter.

Vor allem aber schätzen Familien, dass Kinder unter vier Jahren im Eurostar auf dem Schoß kostenlos reisen. Mit eigenem Sitzplatz fahren sie bis zum Alter von 11 Jahren zum ermäßigten Kindertarif. Wie Brüssel und London hat auch Paris seine eigene Eurostar-Lounge: Wenige Schritte vom Gare du Nord entfernt können Premium-Reisende hier vor der Abreise entspannen, essen und arbeiten. Vor allem mit kleinen Kindern ist die Wartezeit in der Lounge eine komfortable Alternative, verglichen mit dem lebhaften Bahnhof.

Und sonst?
Natürlich gibt es noch jede Menge weiterer Aktivitäten in Paris, die sich für Eltern auf Reisen mit Kind anbieten – ob ein Abstecher zum Jardin du Luxembourg oder eine Bootsfahrt auf der Seine. Auch der historische Freizeitpark Jardin d’Acclimatation mit seinen Picknickplätzen und Wasserspielen oder das interaktive Wissenschaftsmuseum Cité des Sciences et de l’Industrie im Parc de la Villette sind gern besuchte Attraktionen.
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