Nach einer langen Corona-Pause ist die „Birka Gotland“ wieder auf Kurzkreuzfahrt-Kurs unterwegs, gemeinsam betrieben von gleich zwei Reedereien. Ihre Ziele: Mariehamn auf den Åland-Inseln, Visby auf Gotland und andere Ostsee-Destinationen.

Zwei Eigentümer
Dass die beiden Seiten eines Schiffs-Schornsteins unterschiedliche Logos tragen, kommt so gut wie nie vor. Die „Birka Gotland“ macht da eine Ausnahme, denn das Schiff gehört zu gleichen Teilen der Rederi AB Gotland („Gotlandsbolaget“) und der Viking Line. „Gotland Ålandia Cruises“ nennt sich das Gemeinschaftsunternehmen, doch das Schiff selbst ist in Stockholm kein unbekanntes: Seit 2004 ist es hier in Fahrt, erst die Corona-Pandemie machte den stets populären ein- bis zweitägigen Seereisen der ehemaligen „Birka Paradise“ bzw. „Birka Stockholm“ ein unerwartetes Ende.

Anfang 2024 dann der Verkauf an die neuen Eigner und einige bauliche Veränderungen an Bord. Der große Swimmingpool unter dem Magrodome genannten Schiebedach ist dem „Terrassen Café“ gewichen, einer Party-Location, in der nun eine Bar, ein Fast Food-Restaurant und eine Bühne samt Tanzfläche untergebracht sind. Auch der Wellness-Bereich wurde erweitert und die Lobby umgestaltet.

Visby
Solange draußen die Sonne scheint, unterhält nach der Abfahrt um 17 Uhr ein Troubadour die Gäste auf dem Sonnendeck mit Country-Klassikern an der Gitarre. Erst als es unter der skandinavischen Abendsonne kühler wird, verlagert sich das Geschehen ins Schiffsinnere. Dann dominiert in den Lounges und Bars an Bord Live-Musik – von einer Schlager-Combo in der Terrassen Bar über Karaoke-Wettbewerbe im Night Club „Backstage“ bis hin zu Klavier-Melodien in der schönen, einer Yacht nachempfundenen „Seglarbaren“. Später lässt es dann sogar noch eine Rockband im „Backstage“ so richtig krachen.

Am zweiten Tag der Reise macht die „Birka Gotland“ in Visby fest, der charmanten Inselhauptstadt Gotlands. Deren kopfsteingepflasterte Gassen mit ihrer Fülle an Blumen und ihren vielen mittelalterlichen Gemäuern erkundet man am besten zu Fuß. Wer gerade einsame Tage in der schwedischen Natur oder das quirlige Großstadtleben Stockholms hinter sich hat, für den ist das malerische Visby die perfekte Abwechslung.

Am Abend geht es wieder zurück in Richtung Stockholm, doch vorbei ist die Mini-Kreuzfahrt damit noch lange nicht. Wieder sorgen Coverversionen von Elvis Presley-, Paul Simon- und Abba-Songs überall an Bord für gute Stimmung, während die Restaurants mit typisch skandinavischen und anderen Köstlichkeiten locken. Obendrein mutiert der Konferenzbereich des Schiffes im Sommer zu einem riesigen Kinder-Spielareal. Hier werden in einzelnen Tagungsräumen Kicker- und Tischtennisturniere abgehalten, und auch an Lego- und Duplo-Steinen besteht natürlich kein Mangel.

Mariehamn und wieder zurück
Am nächsten Morgen macht die „Birka Gotland“ für einen kurzen Halt in Mariehamn auf den Åland-Inseln fest. Die Zeit erlaubt es hier nicht, an Land zu gehen, aber der Blick auf die Hauptstadt der Åland-Inseln lohnt sich allemal. Dominiert wird ihre Silhouette von der „Pommern“, einem 1903 gebauten Großsegler, der gleich hinter dem Fährterminal als schwimmendes Museum und Hotelschiff dient. Besagte Fähren legen ihre Stopps in Mariehamn erst am Nachmittag ein, bis dahin liegt der Ort herrlich verschlafen da.

Als die „Birka Gotland“ Mariehamn hinter sich gelassen hat, sind es immer noch sechs Stunden bis zur Rückkehr nach Stockholm am Nachmittag. Das Schiff schlängelt sich nun durch den Stockholmer Schärengürtel, wo das schöne Wetter noch einmal die Öffnung des „Schiebdachs“ erlaubt – und damit weitere Live-Musik open Air. Aber auch in der schönen Panoramabar kann man die großen und kleinen Inseln an sich vorbeiziehen lassen, ganz ohne musikalische Untermalung.

Nach knapp 48 Stunden ist die kleine Auszeit auf der „Birka Gotland“ um 14:30 Uhr viel zu schnell wieder vorbei. Eine Wiederholung ist aber nicht ausgeschlossen: Ihre Kurzkreuzfahrten finden ganzjährig statt, und buchen kann man sie über Viking Line oder Gotlandsbolaget – ein weiterer Vorteil, wenn sich zwei Reedereien ein Schiff teilen.

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