Mentor, Macher, Möglichmacher – wie 3-Sterne-Koch Andreas Caminada mit seiner Stiftung Fundaziun Uccelin eine neue Ära in der Gastronomie einläutet. Ein Programm, das nicht nur Talente fördert, sondern die Branche verändert.
Wenn andere sich mit drei Michelin-Sternen zufriedengeben, fängt Andreas Caminada erst richtig an. Der Schweizer Spitzenkoch – bekannt durch sein 3-Sterne-Restaurant Schloss Schauenstein in Fürstenau – hat sich nicht nur dem kulinarischen Handwerk verschrieben, sondern auch der Zukunft der Branche. Mit seiner Stiftung Fundaziun Uccelin – Rätoromanisch für „kleines Vögelchen“ – formt er die nächste Generation gastronomischer Exzellenz.

Entstehung der Stiftung
Nach dem Erreichen von drei Michelin-Sternen sowie der Gründung einer erfolgreichen Restaurantgruppe wäre das Ziel für die meisten Köche bereits erreicht. Doch nicht für Andreas Caminada: Mit Restaurants wie dem Schloss Schauenstein***, dem Restaurant Mammertsberg, der IGNIV Collection, dem Oz* sowie der Casa Caminada betreibt er ein internationales Restaurantnetzwerk. Neben der Etablierung dieser Restaurants entstand die Idee, sich um den Nachwuchs der Branche zu kümmern.
Fundaziun Uccelin: Gegründet 2015 von Sarah und Andreas Caminada, verfolgt die Stiftung ein klares Ziel: die gezielte Förderung junger Talente aus Küche und Service. Jährlich werden in zwei Bewerbungsphasen bis zu 20 maßgeschneiderte Stipendien vergeben. Voraussetzungen sind mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, ein überzeugendes Motivationsschreiben sowie ein aussagekräftiger Lebenslauf.
Das Programm ermöglicht den Teilnehmer:innen internationale Stationen bei renommierten Partnerbetrieben und Produzent:innen – mit dem Ziel, fachliche Tiefe, persönliche Entwicklung und den interkulturellen Austausch zu fördern. Dieses Programm wird neben Partnerschaften und Spenden auch über exklusive Dinner-Events finanziert.
Der Weg des Vögelchens (Uccelin)
Der Startpunkt jeder Uccelin-Reise ist das Schloss Schauenstein. Von dort aus wählen die Stipendiat:innen aus einem globalen Netzwerk mit über 70 Partnerrestaurants und rund 30 Produzent:innen in mehr als 20 Ländern auf vier Kontinenten ihren persönlichen Weg. Die Organisation übernimmt die Stiftung – Unterkunft, Anreise und Kontaktaufnahme inklusive. So bleibt Raum für das Wesentliche: lernen, erleben, wachsen.

Verantwortlich für die Auswahl der Stipendiat:innen ist ein hochkarätig besetztes Gremium: Neben Andreas Caminada und seiner Frau Sarah Leemann zählen unter anderem Persönlichkeiten wie die Köchin Tanja Grandits, Tanja Alexia Wegmann, der Schweizer Künstler Rolf Sachs und Hans Peter Strebel zum Stiftungsrat. Gemeinsam gewährleisten sie Qualität, Vielfalt und Relevanz.
Mein persönlicher Weg als Uccelin
Als Stipendiat durfte ich das Privileg erfahren, Teil dieses außergewöhnlichen Programms zu sein. So startete meine Uccelin-Reise in der Schweiz im 3-Sterne-Restaurant Schloss Schauenstein, gefolgt vom 2-Sterne-Restaurant Widder in Zürich. Anschließend ging es mit einem vierwöchigen Einsatz in Bangkok im 2-Sterne-Fine-Dining-Restaurant Sühring weiter. Das Programm endete mit einer intensiven Zeit in New York – bei Thomas Keller in seinem 2-Sterne-Restaurant Per Se sowie im 3-Sterne-Restaurant Eleven Madison Park von Daniel Humm. Auf Produzentenseite konnte ich Erfahrungen bei der Olearia San Giorgio (Kalabrien), der Austernfarm Oesterij (Yerseke, Niederlande) und den Schweizer Weinbaubetrieben Davaz, Ruch, Donatsch und Gantenbein sammeln.

Als finales Projekt entwickelte ich einen Wermut – aus Schweizer Pinot-Noir-Trauben vom Weingut Davaz. Beheimatet in Fläsch, bieten die Lagen des Weinguts ideale Bedingungen für Pinot Noir. Als Blanc de Noir, weiß gekeltert, zeichnen sich diese Weine durch eine außergewöhnliche Komplexität und eine angenehme Fruchtaromatik aus. Gemeinsam mit der preisgekrönten No Idea Bar in Zürich entstand ein einzigartiges Infusionskonzept samt Cocktailkreation und künftiger Vermarktung. Eine Verbindung aus regionaler Tiefe und internationalem Anspruch.
Was bleibt, ist mehr als ein bleibender Eindruck. Uccelin ist eine Bewegung für Qualität, Authentizität und Innovation in einer Branche, die sich im Wandel befindet. Sie stärkt das Image der Gastronomie als anspruchsvollen, kreativen und erfüllenden Berufszweig – und weckt neue Begeisterung bei Gästen, Konsument:innen und Nachwuchstalenten.

Vorteile für Konsument, Gast und die Branche
Das Uccelin-Programm stärkt nicht nur den individuellen Werdegang, sondern auch das Ansehen der Tätigkeit in der Gastronomie als kreative, anspruchsvolle und sinnstiftende Berufung. Maßgeschneiderte Stipendien, Auslandserfahrungen und vielfältige Einsatzmöglichkeiten zeigen eindrucksvoll, wie facettenreich diese Branche ist.
Über Social Media, Fachmedien und persönliche Netzwerke wirkt das Programm weit über die eigentlichen Teilnehmer:innen hinaus – es begeistert neue Zielgruppen, inspiriert Talente und verändert Perspektiven.
Durch sein internationales, hochkarätiges Netzwerk zelebriert Uccelin den Austausch zwischen Kulturen, kulinarischen Philosophien und handwerklichen Ansätzen. Diese Begegnungen fördern Offenheit und Kreativität samt einer tieferen Wertschätzung für die Vielfalt gastronomischer Ausdrucksformen – ein Umstand, der in der heutigen Zeit längst überfällig ist.
In einer zunehmend vernetzten Branche ist Zusammenarbeit wichtiger denn je. Uccelin schafft Verbindungen, baut Brücken und wird so zum Wegweiser für eine neue Ära der Gastronomie – geprägt von Nachhaltigkeit, Verantwortung und gemeinsamen Visionen.


Mit Dankbarkeit und Stolz blicke ich auf meine persönliche Uccelin-Reise zurück und wünsche allen, die das Glück haben, ein Uccelin-Stipendium zu erhalten, eine ebenso prägende wie inspirierende Erfahrung. Meinen Weg habe ich mit ein paar Schnappschüssen festgehalten. Und wenn ich sie heute betrachte, zeigen sie, wie viel Freude jede neue Begegnung gebracht hat.





























































