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Manche Hotels sind keine Adressen, sondern Legenden. Wer am Lago Maggiore den Blick hebt, sieht es sofort: Das Grand Hotel des Iles Borromées in Stresa thront wie eine Diva über dem See.

Pompöser Auftritt am Lago Maggiore
Pompöser Auftritt am Lago Maggiore / © Foto: Matteo Cossovich | lup-films

Mit ihrer blendend weißen Fassade, verspielten Türmchen, Balkonen, die im Rot der Geranien überquellen ist sie ein Ort, der nicht nur beherbergt, sondern verführt und jeden, der ihn betritt, in eine andere Zeit entführt.

Architektur & Design: Belle Époque trifft Jugendstil

Und dann dieser Moment, wenn sich die Hoteltüren öffnen: Plötzlich steht man auf einer Bühne. Belle Époque und Jugendstil verschmelzen, funkelnde Kristalllüster werfen ihr Licht auf florale Ornamente, schwungvolle Linien erzählen vom Aufbruch einer Ära – eine Welt, in der Eleganz und Leichtigkeit Hand in Hand gingen.

Ein Schritt über die Schwelle – und die Zeit scheint sich zu dehnen
Ein Schritt über die Schwelle – und die Zeit scheint sich zu dehnen / © Foto: Matteo Cossovich | up-films

Die Brüder Omarini schufen den Prachtbau in den 1860er-Jahren, und schon damals zog er eine illustre Gästeschar an: Diplomaten, Künstler, Musiker, Adelige – Namen, die Geschichte machten. Claude Debussy ließ sich hier inspirieren, auch Königin Victoria und Kaiser Wilhelm II. genossen den Glanz. Doch der berühmteste Gast bleibt Hemingway. Er schrieb sich 1918 ins Gästebuch der Legenden ein, trank seinen Whiskey in Zimmer 106, arbeitete anseinem Roman In einem anderen Land, nutzte es als Zuflucht, als Schreibzimmer und vielleicht auch als Ausrede, noch eine Seite aufzuschlagen.

Elegante Belle-Époque-Atmosphäre in Hemingways Suite 106: filigrane Details, sanfte Farben und eine Spur literarischer Geschichte
Elegante Belle-Époque-Atmosphäre in Hemingways Suite 106: filigrane Details, sanfte Farben und eine Spur literarischer Geschichte  / © FrontRowSociety.net, Foto: Andreas Bienert
In Hemingways Suite kann man nicht nur Geschichte atmen, sondern sich auch einfach fallen lassen und wohlfühlen
In Hemingways Suite kann man nicht nur Geschichte atmen, sondern sich auch einfach fallen lassen und wohlfühlen / © FrontRowSociety.net, Foto: Andreas Bienert

Heute verbinden die prächtigen 179 Zimmer und 35 Suiten historische Eleganz mit zeitgemäßem Komfort. Antikes Mobiliar, Carrara-Marmor und florale Tapeten erzählen vom Gestern, WLAN und feine Details vom Heute. Direktor G. Luigi Mariani fasst es lächelnd zusammen: „Wir sind kein Museum, sondern eine lebendige Legende. Unsere Aufgabe ist es, die Seele dieses Hauses in die Zukunft zu tragen – mit Respekt, aber auch mit Vision.“

Der Hoteldirektor erzählt von der Geschichte des Hauses – und von jenem Fenster, an dem 1870 die russische Großfürstin Alexandra ihre Diamanten und vielleicht auch ein wenig Drama hinterließ
Der Hoteldirektor erzählt von der Geschichte des Hauses – und von jenem Fenster, an dem 1870 die russische Großfürstin Alexandra ihre Diamanten und vielleicht auch ein wenig Drama hinterließ / © FrontRowSociety.net, Foto: Andreas Bienert

Das Hotel als Zeitkapsel: Fotografien und Geschichten

Durch die Flure des Hotels streifend, entdeckt man Fotografien vergangener Jahrzehnte: Damen mit Sonnenschirmen auf der Terrasse, Herren in weißen Sommeranzügen, Familienporträts vor dem Eingang. Jedes Bild erzählt von Begegnungen, Festen und Augenblicken, die das Hotel zu einem Treffpunkt der europäischen Gesellschaft machten. Zwischen den Wänden spürt man die Geschichte lebendig, fast so, als würde man selbst in eine kleine literarische Szene treten und für einen Moment die Hauptrolle im eigenen Film übernehmen.

Unter funkelnden Kristalllüstern und den Porträts eleganter Damen vergangener Zeiten verwandelt sich ein Gang durch die Flure des Grand Hotel des Iles Borromées in eine Zeitreise – stilvoll, überraschend und voller Charme
Unter funkelnden Kristalllüstern und den Porträts eleganter Damen vergangener Zeiten verwandelt sich ein Gang durch die Flure des Grand Hotel des Iles Borromées in eine Zeitreise – stilvoll, überraschend und voller Charme / © Foto: Matteo Cossovich| lup-films

Park & Borromäische Inseln: Natur wie ein Theaterstück

Hinter dem Hotel öffnet sich ein wundervoller Park, der den Blick auf ehrwürdige Magnolien, Kalifornische Libocedrus-Zedern, Steineichen und Palmen freigibt, die stille Zeugen vieler Sommer sind.

Im Garten des Grand Hotel des Iles Borromées steht ein 150 Jahre alter Magnolienbaum – ein stiller Zeuge von Generationen, Geschichte und unzähligen Sommertagen am Lago Maggiore
Im Garten des Grand Hotel des Iles Borromées steht ein 150 Jahre alter Magnolienbaum – ein stiller Zeuge von Generationen, Geschichte und unzähligen Sommertagen am Lago Maggiore / © FrontRowSociety.net, Foto: Andreas Bienert

Die Wege schlängeln sich zwischen Azaleen, Kamelien und exotischen Sagopalmen hindurch, die geheimnisvolle Schatten werfen. Da ein Lichtreflex auf einem Blatt, dort der Duft einer Blüte, und immer wieder dieser Blick auf die Borromäischen Inseln, die still im See liegen, als warteten sie nur darauf, entdeckt zu werden.

Vom Restaurant des Grand Hotel des Iles Borromées eröffnet sich der Blick auf den weitläufigen Garten
Vom Restaurant des Grand Hotel des Iles Borromées eröffnet sich der Blick auf den weitläufigen Garten / © FrontRowSociety.net, Foto: Andreas Bienert

Es empfiehlt sich unbedingt, den Radius zu erweitern und ins Boot zu steigen, um die fantastischen Gärten, die wie Edelsteine im See liegen, zu besuchen.

Die Borromäischen Inseln im Lago Maggiore – ein Muss für jeden Besucher. Seit dem 12. Jahrhundert im Besitz der Familie Borromeo, spiegeln sie die Geschichte und den Einfluss dieser einflussreichen Adelsfamilie wider
Die Borromäischen Inseln im Lago Maggiore – ein Muss für jeden Besucher. Seit dem 12. Jahrhundert im Besitz der Familie Borromeo, spiegeln sie die Geschichte und den Einfluss dieser einflussreichen Adelsfamilie wider / © FrontRowSociety.net, Foto: Andreas Bienert

Isola Bella glänzt mit barocker Pracht und einem Garten, der zu den schönsten Europas zählt. Isola Madre überrascht mit botanischer Vielfalt und frei wandelnden Pfauen, Villa Taranto beeindruckt mit exotischer Pflanzenwelt.

Des Iles SPA: Luxus für Körper und Geist

Obwohl weder Königin Viktoria oder Hemingway je Wellnessanwendungen in Erwägung gezogen haben dürften, gibt es hier einen Ort, um die Seele fliegen zu lassen.

Wellness trifft Historie: Pools und eine Prise Grandhotel-Magie
Wellness trifft Historie: Pools und eine Prise Grandhotel-Magie / © FrontRowSociety.net, Foto: Birgit Werner

Unterhalb des ehrwürdigen Hauses öffnet sich eine moderne Welt der Stille, das Des Iles SPA. Dort, wo Granit auf Glas trifft und Licht die Räume durchflutet, scheint die Zeit langsamer zu werden. Es ist ein Ort, der der Seele Raum gibt, zu atmen, zu verweilen und einfach zu sein.

Thermalpools, Saunen, Ruheräume, Erlebnisduschen und ein Floating-Pool mit Epsom-Salzen laden zum Loslassen ein. Fitnessgeräte und ein Medical & Beauty Lab verbinden Wellness mit gezielter Gesundheitsvorsorge, doch alles wirkt unaufdringlich, wie aus einem Guss. „Wir wollten bewusst keinen überladenen Wellness-Tempel, sondern Räume, die innere Ruhe schenken. Der größte Luxus ist heute nicht das Materielle, sondern die Zeit, die man für sich gewinnt“, erklärt Direktor G. Luigi Mariani.

SPA-Therapeutin Enrica verwandelt 90 Minuten in pure Entspannung
SPA-Therapeutin Enrica verwandelt 90 Minuten in pure Entspannung / © FrontRowSociety.net, Foto: Birgit Werner

Ein besonderes Erlebnis ist das „Lake Soul Ritual“. Die Massage fließt sanft wie der See selbst, die Hände scheinen den Rhythmus des Wassers aufzugreifen, Kräuteraromen steigen auf, Granitsteine wärmen die Haut. Mal sanft wie ein Windspiel am Ufer, mal kraftvoll wie die umliegenden Berge, und immer begleitet vom leisen Rauschen der Wellen. Hier wird Wellness nicht inszeniert, sondern erlebt, und man fühlt sich, als hätte die Natur selbst Hand angelegt.

Kulinarik im „Il Borromeo“: Authentisch und regional

Dann ist da das Gourmetrestaurant mit Blick auf den Lago Maggiore. Wer hier Platz nimmt, spürt sofort die Verbindung von See, Region und Küche.

Hier werden Gerichte serviert, die zugleich leicht, überraschend und vollmundig sind – wie das Rindertartar, fein gewürzt, mit frischen Kräutern und einem Hauch Zitrus, das auf der Zunge zergeht und sofort Lust auf den nächsten Bissen weckt. Jede Speise erzählt ihre eigene kleine Geschichte: regionale Zutaten, kreative Handschrift der Köche und eine Portion Liebe zum Detail.

Die Weinbegleitung gleicht einer kleinen Entdeckungsreise durch Italien – vom spritzigen Weißwein aus dem Piemont bis zum samtigen Roten aus der Toskana. „Kulinarik ist für uns kein Pflichtprogramm, sondern ein Erlebnis, das inspiriert und überrascht“, sagt Direktor G. Luigi Mariani.

Hemingway Bar: Literatur und Jazz

Der Abend endet perfekt in der Hemingway Bar. Zwischen Jazzklängen und Cocktails spürt man den literarischen Geist des Hauses. Ein Drink mit Whiskey, Limette und Bitter ist eine Hommage an die kreative Seele Hemingways – ein leiser Ausklang in einem Haus, das Geschichte nicht nur bewahrt, sondern erlebbar macht.

Tradition zu bewahren und zugleich für Neues offenbleiben – so beschreibt Direktor Gian Luigi Mariani das Selbstverständnis des Grand Hotel des Iles Borromées. Vielleicht liegt genau darin sein Zauber. Wer hier ankommt, bewegt sich zwischen Literatur und Luxus, Geschichte und Gegenwart – und wird unweigerlich Teil dieser Erzählung.

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