Manche Hotels sind keine Adressen, sondern Legenden. Wer am Lago Maggiore den Blick hebt, sieht es sofort: Das Grand Hotel des Iles Borromées in Stresa thront wie eine Diva über dem See.

Mit ihrer blendend weißen Fassade, verspielten Türmchen, Balkonen, die im Rot der Geranien überquellen ist sie ein Ort, der nicht nur beherbergt, sondern verführt und jeden, der ihn betritt, in eine andere Zeit entführt.
Architektur & Design: Belle Époque trifft Jugendstil
Und dann dieser Moment, wenn sich die Hoteltüren öffnen: Plötzlich steht man auf einer Bühne. Belle Époque und Jugendstil verschmelzen, funkelnde Kristalllüster werfen ihr Licht auf florale Ornamente, schwungvolle Linien erzählen vom Aufbruch einer Ära – eine Welt, in der Eleganz und Leichtigkeit Hand in Hand gingen.

Die Brüder Omarini schufen den Prachtbau in den 1860er-Jahren, und schon damals zog er eine illustre Gästeschar an: Diplomaten, Künstler, Musiker, Adelige – Namen, die Geschichte machten. Claude Debussy ließ sich hier inspirieren, auch Königin Victoria und Kaiser Wilhelm II. genossen den Glanz. Doch der berühmteste Gast bleibt Hemingway. Er schrieb sich 1918 ins Gästebuch der Legenden ein, trank seinen Whiskey in Zimmer 106, arbeitete anseinem Roman In einem anderen Land, nutzte es als Zuflucht, als Schreibzimmer und vielleicht auch als Ausrede, noch eine Seite aufzuschlagen.


Heute verbinden die prächtigen 179 Zimmer und 35 Suiten historische Eleganz mit zeitgemäßem Komfort. Antikes Mobiliar, Carrara-Marmor und florale Tapeten erzählen vom Gestern, WLAN und feine Details vom Heute. Direktor G. Luigi Mariani fasst es lächelnd zusammen: „Wir sind kein Museum, sondern eine lebendige Legende. Unsere Aufgabe ist es, die Seele dieses Hauses in die Zukunft zu tragen – mit Respekt, aber auch mit Vision.“

Das Hotel als Zeitkapsel: Fotografien und Geschichten
Durch die Flure des Hotels streifend, entdeckt man Fotografien vergangener Jahrzehnte: Damen mit Sonnenschirmen auf der Terrasse, Herren in weißen Sommeranzügen, Familienporträts vor dem Eingang. Jedes Bild erzählt von Begegnungen, Festen und Augenblicken, die das Hotel zu einem Treffpunkt der europäischen Gesellschaft machten. Zwischen den Wänden spürt man die Geschichte lebendig, fast so, als würde man selbst in eine kleine literarische Szene treten und für einen Moment die Hauptrolle im eigenen Film übernehmen.

Park & Borromäische Inseln: Natur wie ein Theaterstück
Hinter dem Hotel öffnet sich ein wundervoller Park, der den Blick auf ehrwürdige Magnolien, Kalifornische Libocedrus-Zedern, Steineichen und Palmen freigibt, die stille Zeugen vieler Sommer sind.

Die Wege schlängeln sich zwischen Azaleen, Kamelien und exotischen Sagopalmen hindurch, die geheimnisvolle Schatten werfen. Da ein Lichtreflex auf einem Blatt, dort der Duft einer Blüte, und immer wieder dieser Blick auf die Borromäischen Inseln, die still im See liegen, als warteten sie nur darauf, entdeckt zu werden.

Es empfiehlt sich unbedingt, den Radius zu erweitern und ins Boot zu steigen, um die fantastischen Gärten, die wie Edelsteine im See liegen, zu besuchen.

Isola Bella glänzt mit barocker Pracht und einem Garten, der zu den schönsten Europas zählt. Isola Madre überrascht mit botanischer Vielfalt und frei wandelnden Pfauen, Villa Taranto beeindruckt mit exotischer Pflanzenwelt.
Des Iles SPA: Luxus für Körper und Geist
Obwohl weder Königin Viktoria oder Hemingway je Wellnessanwendungen in Erwägung gezogen haben dürften, gibt es hier einen Ort, um die Seele fliegen zu lassen.

Unterhalb des ehrwürdigen Hauses öffnet sich eine moderne Welt der Stille, das Des Iles SPA. Dort, wo Granit auf Glas trifft und Licht die Räume durchflutet, scheint die Zeit langsamer zu werden. Es ist ein Ort, der der Seele Raum gibt, zu atmen, zu verweilen und einfach zu sein.
Thermalpools, Saunen, Ruheräume, Erlebnisduschen und ein Floating-Pool mit Epsom-Salzen laden zum Loslassen ein. Fitnessgeräte und ein Medical & Beauty Lab verbinden Wellness mit gezielter Gesundheitsvorsorge, doch alles wirkt unaufdringlich, wie aus einem Guss. „Wir wollten bewusst keinen überladenen Wellness-Tempel, sondern Räume, die innere Ruhe schenken. Der größte Luxus ist heute nicht das Materielle, sondern die Zeit, die man für sich gewinnt“, erklärt Direktor G. Luigi Mariani.

Ein besonderes Erlebnis ist das „Lake Soul Ritual“. Die Massage fließt sanft wie der See selbst, die Hände scheinen den Rhythmus des Wassers aufzugreifen, Kräuteraromen steigen auf, Granitsteine wärmen die Haut. Mal sanft wie ein Windspiel am Ufer, mal kraftvoll wie die umliegenden Berge, und immer begleitet vom leisen Rauschen der Wellen. Hier wird Wellness nicht inszeniert, sondern erlebt, und man fühlt sich, als hätte die Natur selbst Hand angelegt.
Kulinarik im „Il Borromeo“: Authentisch und regional
Dann ist da das Gourmetrestaurant mit Blick auf den Lago Maggiore. Wer hier Platz nimmt, spürt sofort die Verbindung von See, Region und Küche.
Hier werden Gerichte serviert, die zugleich leicht, überraschend und vollmundig sind – wie das Rindertartar, fein gewürzt, mit frischen Kräutern und einem Hauch Zitrus, das auf der Zunge zergeht und sofort Lust auf den nächsten Bissen weckt. Jede Speise erzählt ihre eigene kleine Geschichte: regionale Zutaten, kreative Handschrift der Köche und eine Portion Liebe zum Detail.
Die Weinbegleitung gleicht einer kleinen Entdeckungsreise durch Italien – vom spritzigen Weißwein aus dem Piemont bis zum samtigen Roten aus der Toskana. „Kulinarik ist für uns kein Pflichtprogramm, sondern ein Erlebnis, das inspiriert und überrascht“, sagt Direktor G. Luigi Mariani.
Hemingway Bar: Literatur und Jazz
Der Abend endet perfekt in der Hemingway Bar. Zwischen Jazzklängen und Cocktails spürt man den literarischen Geist des Hauses. Ein Drink mit Whiskey, Limette und Bitter ist eine Hommage an die kreative Seele Hemingways – ein leiser Ausklang in einem Haus, das Geschichte nicht nur bewahrt, sondern erlebbar macht.
Tradition zu bewahren und zugleich für Neues offenbleiben – so beschreibt Direktor Gian Luigi Mariani das Selbstverständnis des Grand Hotel des Iles Borromées. Vielleicht liegt genau darin sein Zauber. Wer hier ankommt, bewegt sich zwischen Literatur und Luxus, Geschichte und Gegenwart – und wird unweigerlich Teil dieser Erzählung.
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