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Als ich das erste Mal das WALD.WEIT Rheingau Hotel & Retreat betrat, hatte ich noch die Stimmen meines Alltags im Kopf: die unbeantworteten E-Mails, die Einkaufsliste auf dem Küchentisch, die ständige Frage, wie ich Haushalt und Beruf unter einen Hut bekomme. Urlaub? Dafür bleibt kaum Zeit. Aber ein Tapetenwechsel – der schien möglich. So entschied ich mich für eine Workation.

Der erste Eindruck: Stille. Keine bedrückende, sondern eine, die atmen lässt. Zwischen Wald und Weinbergen gelegen, wirkt das Retreat wie ein Ort, an dem Gedanken plötzlich wieder Raum bekommen. Ankommen und Durchatmen! Workation – Online when you need to, offline when you don’t.

Das Wald.Weit Rheingau Hotel & Retreat wartet in der Tat mit Wald und Weite
Das Wald.Weit Rheingau Hotel & Retreat wartet in der Tat mit Wald und Weite / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Arbeiten mit Aussicht und der Luxus von Pausen

Mein Zimmer war hell, mit bodentiefen Fenstern, die den Blick auf die Rheingauer Weinberge bis hin zum alten Strom, dem Rhein, freigaben. Ich richtete meinen temporären Arbeitsplatz so ein, dass ich beim Tippen den Wechsel von Sonne und Schatten beobachten konnte. Aber das Wichtigste: Das WLAN war stabil, essentiell für eine Workation, ohne Kompromisse. Und doch: Etwas war anders. Die gewohnte Anspannung beim Arbeiten löste sich. Ich merkte, dass ich konzentrierter war, weil die Umgebung so klar und unaufgeregt wirkte. Es fühlte sich an, als würde ich mir selbst wieder zuhören können.

Das Interieur-Design greift das Thema
Ankommen in der lichtdurchfluteten Lobby des neuen Hotels, dessen Interieur-Design das Thema „Wald und Weite“ aufgreift / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad
Natürliche Materialien, Formen und Farben wirken in den Gästezimmern sanft und beruhigend / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad
Konzentriertes Arbeiten, mit dem Blick einmal die Weite suchen, und schon kann es ohne Störungen weitergehen / © Redaktion FrontRowSociety.net

In meinem Alltag zu Hause gibt es kaum echte Pausen. Ständig dieser Spagat zwischen Arbeit, Haushalt und dem Wunsch nach eigener Zeit. Hier aber wurde die Mittagspause zum Spaziergang über Wiesen und Felder, zum tiefen Atemzug am Rheinufer, manchmal auch zum Glas Riesling in der Sonne.

... die zu jeder Tageszeit ihren Reiz hat
Afterwork einmal anders mit einem ausgedehnten Spaziergang am Rhein / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Anne-Katrin Schwanitz, Autorin und Workation-Expertin, hat einmal gesagt:

„Workation ermöglicht es, Arbeit und Erholung in Einklang zu bringen. Gesundheitliche Vorteile, stressfreieres Arbeiten und das Gefühl, eine bezahlte Alternative zum Sabbatical zu erleben, sind ihre Stärken.“

Weite genießen in der Mittagspause / © Redaktion FrontRowSociety.net

Genau so empfand ich es: Es war nicht Urlaub, sondern vielmehr eine leichtere Form des Arbeitens. Eine Balance, die ich zu Hause oft vermisse. Ich nahm mir die Freiheit, am ersten Tag meinen Laptop auf dem Schreibtisch liegenzulassen. Stattdessen unternahm ich einen Spaziergang durch den Wald, in dem gerade der Frühling erwachte. Ich merkte, wie sehr ich diese Ruhe gebraucht hatte – ein leiser Übergang zwischen Alltag und etwas Neuem. Abends wurde das Retreat lebendig. In der Bar trafen sich Gäste, die teils ähnliche Gründe hergeführt hatten: Frauen, die ihren Alltag entlasten wollten, Unternehmer:innen auf der Suche nach Inspiration, manche auch erschöpft von zu vielen Rollen.

Arbeiten auf dem Balkon – was für ein Luxus! / © Redaktion FrontRowSociety.net
Mit der pittoresken Kulisse ist das Kloster Eberbach ein Ort der Entschleunigung, ...
Als Ausgleich gab es eine Wanderung zu der pittoresken Kulisse des Kloster Eberbachs / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Die Umgebung als stille Mentorin

Der Rheingau selbst wurde für mich zum eigentlichen Mentor dieser Tage. Das Kloster Eberbach erinnerte daran, wie wichtig Struktur ist. Eine Wanderung durch die Weinberge lehrte mich Geduld und Hingabe. Die Wälder schenkten Ruhe, wie ich sie lange nicht mehr gespürt hatte. Hier entstand eine neue Routine: morgens konzentriertes Arbeiten, nachmittags Bewegung und Kultur statt Multitasking, abends Austausch oder Stille. Und das Schönste: Es fühlte sich nicht an wie Pflicht, sondern wie ein Geschenk. Teilweise habe ich bewusst auf mein Handy verzichtet. Keine ständigen Nachrichten, keine Unterbrechungen. Die Arbeit war fokussierter, die Pausen intensiver. Ich spürte deutlich, wie sehr ich diese Entlastung brauchte und nun auch bekam.

Mit den hoteleigenen Rädern geht es komfortabel durch die Weinberge ...
Mit dem hoteleigenen Rad ging es durch die Weinberge des Rheingaus … / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad
… und anschließend Entspannung in einer der Saunen, die zur Zeit noch auf dem Dach des Hotels etabliert sind / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad
Ab 17 Uhr öffnet die Rooftop Bar und bietet neben den sagenhaften Ausblicken … / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad
... total gesunde Cocktails ;-)
… total gesunde Cocktails 😉 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Als sich das Ende meiner Workation näherte, dachte ich beim Frühstück darüber nach, wie viel sich in so kurzer Zeit verändert hatte. Die Aufgaben waren nicht verschwunden, doch meine Haltung zu ihnen war leichter geworden.

Dr. Jana-Denise Weber hatte einmal gesagt:

„Unternehmen, die sich nicht mit dem Thema Workation beschäftigen, nehmen klare Nachteile in Kauf.“

Ich dachte bei mir: Auch wir selbst nehmen Nachteile in Kauf, wenn wir uns diese Räume nicht erlauben.

Auch der große Holztisch in der Lobby eignete sich als Arbeitsplatz … / © Redaktion FrontRowSociety.net
… sowie die kuscheligen Plätze im Restaurant Wald.Fein / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Dann hieß es Abschied nehmen. Ein letztes Mal den Blick über die Weingärten schweifen lassen, ein letzter Kaffee auf der Terrasse. Ich packte nicht nur meinen Koffer, sondern auch eine neue Erkenntnis ein: Balance entsteht nicht von selbst. Sie will gesucht, gestaltet und geschützt werden. Zuhause warten wieder Termine, Familie, To-do-Listen. Doch ich bringe etwas mit: die Erinnerung an Wald und Weite, an Leichtigkeit und Fokus. Und die Gewissheit, dass es Orte gibt, die Arbeit nicht schwer, sondern sinnvoll machen.

Ich stand am Fenster und schaute dem Tag beim Erwachen zu, allein, in der Stille des Morgens / © Redaktion FrontRowSociety.net

Mein Resümee

Vierzehn Tage im WALD.WEIT Rheingau Hotel & Retreat haben mir gezeigt: Eine Workation ist kein Luxus, sondern ein bewusstes Geschenk an mich selbst. Yoga, Radfahren, Kultur und Wein gaben Kraft und Inspiration, die Arbeit bekam eine neue Qualität. Ich kehre zurück, nicht mit weniger Arbeit, aber mit mehr Klarheit und Energie. Und mit dem Wissen: Dies war der Anfang einer neuen Gewohnheit.

Meine Highlights im Rheingau

Auch wenn ich nach zwei Wochen Workation noch immer etwas müde aussehe, ist diese Kombination von Arbeit und Entspannung jedem ans Herz zu legen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Praktische Tipps für die Workation

Für Frauen, die ständig im Spagat zwischen Job, Haushalt und Familie stehen, ist eine solche Zeit mehr als Erholung – sie ist Selbstfürsorge. Hier sind ein paar Punkte, damit Workation auch gelingt:

  • Arbeitszeiten festlegen: Den Vormittag für konzentriertes Arbeiten reservieren.
  • Pausen ritualisieren: Mittagsspaziergänge oder kleine Yoga-Sessions wirken Wunder.
  • Digital Detox light: Handyzeiten bewusst einschränken, um Ablenkung zu vermeiden.
  • Genuss erlauben: Weinproben und kulinarische Erlebnisse sind Teil der Erholung.
  • Begegnungen nutzen: Austausch mit anderen Gästen bringt neue Perspektiven.

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