Genuss wird groß geschrieben in Lausanne. Das merkt man schon, wenn man sich der Stadt nähert und durch das Lavaux Weinanbaugebiet fährt. Doch nicht nur die 150 Winzer mit ihren terrassenförmigen Weinbergen – teils in Dörfern aus dem 13. Jahrhundert – sorgen für Genuss – auch die Chocolatiers in Lausanne begeistern mit immer neuen Kreationen.
Wer nach Lausanne kommt, kann sowohl in der oberhalb gelegenen Altstadt als auch direkt am See in der Gastronomie lokale Spezialitäten und internationale Küche genießen.

1830 gründeten die Brüder Kohler die erste Schokoladenmanufaktur in Lausanne. Sie waren damit so erfolgreich, dass unter anderem Rodolphe Lindt dort seine Ausbildung machte und später sein eigenes Schokoladenimperium aufbaute. Bei der „Lausanne Choco Tour“ können Gäste der Stadt verschiedene Chocolatiers besuchen, dort kleine Köstlichkeiten verkosten und Geschenke mit nach Hause nehmen. In 72 Stunden bleibt genug Zeit, um fünf aus der Liste der teilnehmenden Schokoladengeschäfte ausgewählte Chocolatiers zu besuchen. Jeder davon hat seinen ganz eigenen Charme. Bei der „Chocolaterie Durig“ setzt man komplett auf Bio-Zutaten. „La Chocolatière“ hat neben Pralinen und Schokolade auch Eis und Kuckucksuhren im Programm.

Beim „Chocolatier Jorge Cardoso“ steht eine lebensgroße Skulptur des schweizer Tennisspielers Roger Federer, die in 250 Stunden aus 100 kg Schokolade entstanden ist. Im „Maison Buet“ gibt es nicht nur Schokolade in origineller Igelform, sondern auch 10 Sorten heiße Schokolade. Und auch „Jacot – Haute Chocolaterie“ hat sich mit gefüllten „Nägeln“ aus Schokolade und mit Absinth gefüllten Pralinen etwas Besonderes einfallen lassen. Wer mag, kann sich von den Mitarbeitern der Chocolatiers Hintergründe zur Produktion und zu den verschiedenen süßen Versuchungen erklären lassen.
Die schönsten Beine der Schweiz?

Angeblich haben die Lausanner die schönsten Beine der Schweiz – da es in der Stadt ständig rauf und runter geht. Und auch die Umgebung bietet viele sportliche Möglichkeiten – vom Bad im See bis hin zu einer Wanderung auf dem Panoramaweg. Ein guter Einstieg ist der Park Sauvabelin, in dem schon 1888 ein See angelegt wurde und der ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen ist. Direkt am See sind einige besondere Tierarten wie Wollschweine zu sehen – ein kleines Stück entfernt liegt ein aus Massivholz aus der Region erbauter Aussichtsturm. Die Treppe aus 151 Stufen in Form einer archimedischen Schnecke führt auf den 35 Meter hohen Turm, von dem aus man eine schöne Aussicht auf das grüne Umland der Stadt, den größten subalpinen Bergsee und die rund um die Gipfel auch im Sommer noch mit Schnee bedeckten Savoyen Alpen. Der Weg führt bis ins Stadtzentrum wo neben dem „Place de la Palud“ das historische Rathaus der Stadt liegt. Eine große, über die Straße gespannte Schweizer Fahne ist Statement und Regenschutz zugleich. Jeden Mittwoch-und Samstagvormittag füllen sich die gepflasterten Gässchen mit Marktständen mit Schweizer Spezialitäten.


Eine vielseitige Gastronomie

Zahlreiche Bars, Cafés und Restaurants begeistern ihre Gäste mit regionalen und internationalen Spezialitäten. Ein beliebtes Gericht im in der Nähe der Anlegestellen von Ouchy gelegenen „Vieil Ouchy“ ist das traditionelle Käsefondue. Es wird in verschiedenen Varianten angeboten – vom Klassiker mit Brot, das man in die Käsemischung taucht über Varianten mit Tomate bis hin zu umfangreichen Beilagen. Das Restaurant selbst ist überschaubar groß und hat mit seiner traditionellen Dekoration einen besonderen Charme.

Eine Alternative für einen anderen Abend ist das oberhalb des Sees gelegene „Brasserie de Montbenon“. Von der Terrasse aus kann man über die dichten Hecken bis auf das Wasser schauen und sich vom lebhaften Ambiente des umgebenden Parks verzaubern lassen. Genießen kann man hier zum Beispiel frisches Tatar – mit Salat und kross geröstetem Brot oder Hähnchen mit frischen Pfifferlingen. Für einen Snack zur Mittagszeit ist auch das „DéCi“ eine gute Wahl. Marinierter Lachs als Vorspeise schmeckt in dem kleinen Restaurant, das auf die regionale Herkunft der Zutaten Wert legt, genau wie Rindfleisch mit Möhren oder ein mit Eis gedecktes Schokoküchlein, das mit einer Vanillesauce übergossen wird.

Wer im Kunstquartier „Plateforme 10“ zu Gast ist, trifft auch mit dem Museumsrestaurant „Le Nabi“ eine gute Wahl. Hier ist der frische Fisch eine gute Wahl, bei der Gaumen und Augen gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Ein köstlicher Abschluss ist ein frisches Sorbet.
Das lebhafte Stadtzentrum
Lausanne ist eine lebhafte Stadt, die man schon aufgrund der Hanglage am besten mit der Metro erkundet. Schon 1877 entstand eine der ersten städtischen U-Bahnen der Welt. Sie wurde mit Wasserkraft angetrieben und ersetzte Esel, die die Waren zuvor zwischen den Schiffsanlegestellen und dem Stadtzentrum transportiert hatten. Und auch aktuell beweist die Stadt wieder einmal, dass sie Vergangenheit und Zukunft gekonnt verbindet. Seit 2008 ist die Metro fahrerlos durch Lausanne unterwegs, was einen schnellen Takt bis in die Abendstunden ermöglicht. Modern ist auch der ursprünglich in den 70er Jahren entstandene Campus der Eidgenössisch Technischen Hochschule Lausanne (ETHL). In den letzten Jahren sind auf dem für Besucher frei zugänglichen Gelände moderne Gebäude mit außergewöhnlicher Architektur wie das „Rolex Learning Centre“ entstanden. Das japanischen Architekturbüro SANAA hat für die Bibliothek mit 500.000 Werken ein zeitloses Design in sanfter Wellenform geschaffen. Große Fenster und Öffnungen in den Decken sorgen dafür, dass die Welt des Wissens sich mit dem Panoramablick über den See auf harmonische Weise verbindet.

Wandern im Lavaux Weinanbaugebiet
Das spürt man auch bei einem Besuch im Lavaux. Das 830 ha große Weinanbaugebiet ist bekannt für seine terrassenförmige Weinberge, für kleine Winzerdörfchen aus dem 13. Jahrhundert und auch für die zahlreichen Mauern aus Geröllschutt, die die Weinberge stabilisieren. Auf 450 Kilometer summieren sich diese und sorgen dafür, dass die Reben in dieser Region „Chasselas“ genannten Rebsorte Gutedel die Kraft der Sonne nicht nur direkt, sondern auch vom Wasser und von den Mauern reflektiert aufnehmen. Die 150 Winzer in der zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Weinregion setzen auf eine besondere Rebsorte, deren Geschmack maßgeblich von den Mineralien geprägt wird, mit denen die Rebstöcke in der jeweiligen Lage in Kontakt kommen. Eine schöne Wanderung führt vom Dorf Grandvaux, das wie auf einem Panorama-Balkon über dem Laveaux liegt direkt durch die Weinberge zum See bis nach Cully. In den Weinbergen oder in kleinen Restaurants und Bars direkt am See kann man die lokalen Weine, die nur sehr selten exportiert werden, in schöner Atmosphäre kosten.


Eine Stadt für Genießer
Lausanne ist nicht nur eine Stadt mit reicher Geschichte und Kultur, sondern auch ein empfehlenswertes Reiseziel für Genießer, die in der französischsprachigen Stadt eine Fülle von gastronomischen Angeboten entdecken können. Restaurants und Bistros servieren nicht nur Spezialitäten wie Käsefondue, sondern auch erstklassige Menüs und die Weine der Region. Auch im Bereich Schokolade gibt es in Lauranne eine Menge zu entdecken, sei es bei einer Tour durch die Stadt oder bei einem Workshop mit einem der Chocolatiers. Dass Lausanne sich regelmäßig neu erfindet und offen ist für technische und kulturelle Innovationen, ist ein weiterer Pluspunkt für eine Reise in die Schweiz.

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