Es war spät, das Hotelzimmer stickig, und das Smartphone bei 3 %. Alles, was ich jetzt noch brauchte, war ein Ladegerät – und ein passender Stecker. Doch die Steckdose in meinem Zimmer grinste mich nur mit drei eckigen Löchern an. Mein deutscher Schuko-Stecker? Keine Chance. Kein Adapter, kein Strom, keine Navigation für den nächsten Tag. Ich stand mitten in Südafrika, offline, genervt – und gezwungen, für ein kleines Plastikteil fast 20 Euro zu bezahlen.
Fremde Länder – andere Steckdosen
Wer viel reist, kennt das Szenario: Man landet müde in einem fremden Land, freut sich auf eine Dusche, schnelles WLAN – und wird von der Steckdose ausgebremst. Adapter vergessen? Dumm gelaufen. Denn obwohl die Welt sich längst digital vernetzt hat, herrscht bei Stromanschlüssen noch immer ein wildes Durcheinander. Über ein Dutzend verschiedene Steckertypen gibt es weltweit – von flach bis rund, von drei Zacken bis zu schrägen Winkeln.

Vielfalt hat historische Gründe
Die Vielfalt hat historische Gründe, ist aber für moderne Reisende vor allem eines: nervig. Und manchmal teuer. Denn wer unterwegs keinen passenden Reiseadapter dabei hat, ist auf spontane Käufe angewiesen – oft in überteuerten Flughafen-Shops oder Touristenläden. Dabei wäre es so einfach, wenn Länder sich auf ein einheitliches System einigen könnten. Aber bis dahin bleibt der Adapter das vielleicht kleinste, aber nervlich am stärksten wirkende Teil im Koffer.
70 Länder – die gleichen Stecker wie in Deutschland
Hier ist die Liste der Länder, die mit gleichen Steckdosen wie in Deutschland, als Typ C & F arbeiten, hier sind somit keine Adapter notwendig.
Europa
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Albanien
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Andorra
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Belgien
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Bosnien und Herzegowina
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Bulgarien
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Dänemark (Typ K teils verbreitet – meist kompatibel)
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Deutschland
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Estland
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Finnland
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Frankreich
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Griechenland
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Island
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Italien (Typ L zusätzlich verbreitet)
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Kroatien
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Lettland
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Litauen
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Luxemburg
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Montenegro
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Niederlande
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Norwegen
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Österreich
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Polen
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Portugal
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Rumänien
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Russland
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Serbien
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Slowakei
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Slowenien
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Spanien
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Schweden
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Schweiz (Typ J verbreitet, Adapter manchmal nötig)
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Tschechien
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Türkei
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Ukraine
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Ungarn
Asien
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Armenien
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Georgien
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Indonesien
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Iran
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Kasachstan
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Laos
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Mongolei
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Südkorea (Typ C weit verbreitet)
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Tadschikistan
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Usbekistan
Afrika
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Äthiopien
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Kap Verde
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Marokko
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Mosambik
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Niger
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Sambia
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Togo
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Tunesien
Amerika
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Chile
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Costa Rica
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Paraguay
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Uruguay
Ozeanien
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Indonesien (teilweise, z. B. Papua-Regionen)
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Übersicht über alle weltweit genutzten Steckertypen
Und hier ist noch eine Übersicht über alle weltweit genutzten Steckertypen (Typ A bis N) – inklusive kurzer Infos zu jedem Typ, Verwendungsländern und typischen Besonderheiten.
Stecker-Typ A
Form: Zwei flache, parallele Stifte
Spannung: 100–127 V
Verbreitung: USA, Kanada, Mexiko, Japan, Teile Mittel- & Südamerikas
Besonderheit: Kein Erdungskontakt; in Japan oft schmaler als in den USA – Geräte nicht immer beidseitig kompatibel
Stecker-Typ B
Form: Zwei flache Stifte + runder Erdungsstift
Spannung: 100–127 V
Verbreitung: USA, Kanada, Mexiko, Japan, Kolumbien, Teile Karibik
Besonderheit: Erdung macht ihn sicherer als Typ A; oft gemeinsam mit Typ A im Einsatz
Stecker-Typ (Eurostecker)
Form: Zwei runde Stifte, kein Erdungspin
Spannung: 220–240 V
Verbreitung: Fast ganz Europa (außer UK, Irland), große Teile Afrikas, Asiens & Südamerikas
Besonderheit: Sehr weit verbreitet, aber keine Erdung – passt oft auch in Typ E & F Steckdosen
Stecker-Typ D
Form: Drei dicke, runde Stifte in Dreiecksform
Spannung: 220–240 V
Verbreitung: Indien, Nepal, Sri Lanka, Namibia
Besonderheit: Alt, sperrig – wird aber in Indien noch aktiv genutzt
Stecker-Typ E
Form: Zwei runde Stifte + Loch für Erdungsstift aus Steckdose
Spannung: 220–240 V
Verbreitung: Frankreich, Belgien, Polen, Tschechien, Slowakei
Besonderheit: Erdung sitzt in der Steckdose – daher inkompatibel mit Typ F-Steckern ohne Loch
Stecker-Typ F (Schuko)
Form: Zwei runde Stifte + seitliche Erdungsklemmen
Spannung: 220–240 V
Verbreitung: Deutschland, Österreich, Niederlande, Spanien, Russland u. v. m.
Besonderheit: Voll kompatibel mit Typ C & teilweise mit Typ E – sehr sicher durch Erdung
Stecker-Typ G
Form: Drei rechteckige Stifte in Dreiecksanordnung
Spannung: 220–240 V
Verbreitung: Großbritannien, Irland, Malta, Zypern, Hongkong, Singapur
Besonderheit: Sehr sicher, aber sperrig – mit eingebauter Sicherung im Stecker
Stecker-Typ H
Form: Drei runde oder flache Stifte in V-Anordnung
Spannung: 230 V
Verbreitung: Israel, Westjordanland, Gazastreifen
Besonderheit: Früher nur für flache Stifte – seit 1989 auch rund, kompatibel mit Typ C
Stecker-Typ I
Form: Zwei schräge Flachstifte + Erdungsstift
Spannung: 220–240 V
Verbreitung: Australien, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Argentinien, Fidschi
Besonderheit: Erdung kann weggelassen werden (in manchen Geräten); polarisiert
Stecker-Typ J
Form: Zwei runde Stifte + zentraler runder Erdungsstift
Spannung: 230 V
Verbreitung: Schweiz, Liechtenstein, Ruanda
Besonderheit: Ähnlich zu Typ C/F, aber Erdungsstift macht es inkompatibel ohne Adapter
Stecker-Typ K
Form: Zwei runde Stifte + zusätzlicher Erdungsstift
Spannung: 230 V
Verbreitung: Dänemark, Grönland
Besonderheit: Sieht ähnlich aus wie Typ E/F, aber nicht voll kompatibel – Adapter empfohlen
Stecker-Typ L
Form: Drei runde Stifte in einer Linie
Spannung: 230 V
Verbreitung: Italien, Chile, Teile Nordafrikas
Besonderheit: Zwei Varianten (10 A und 16 A); Eurostecker (Typ C) passt oft trotzdem
Stecker-Typ M
Form: Drei dicke runde Stifte in Dreiecksanordnung (größer als Typ D)
Spannung: 220–240 V
Verbreitung: Südafrika, Botswana, Lesotho, Swasiland
Besonderheit: Meist für größere Geräte – manchmal noch in Hotels verbaut
Stecker-Typ N
Form: Zwei runde Stifte + mittiger Erdungskontakt
Spannung: 220–240 V
Verbreitung: Brasilien, teilweise Südafrika
Besonderheit: Entwickelt für internationale Normung – dennoch fast nur in Brasilien verwendet
Tipp für Reisende
Ein Universaladapter mit USB-Anschlüssen ist Gold wert – besonders, wenn du mehrere Kontinente bereist. Achte dabei auf Spannungskompatibilität (z. B. 110 V vs. 230 V) bei Geräten wie Föhns oder Ladegeräten.



















































