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Bei unserem letzten Zusammentreffen mit einem der Michelin-Inspektoren vernahmen wir die Aussage: „Ihr kommt aus dem Münsterland! Das ist doch die Region, die kulinarisch gesehen einen weißen Fleck auf der Landkarte darstellt“.

Ob der Herr Inspektor recht hat? Vergleicht man das Münsterland – die namensgebende Stadt Münster ist ein Synonym für Geschichte, Kunst, Bildung und Lifestyle – mit dem Großraum Köln oder Frankfurt, müssen wir ihm beipflichten. Sollte man jedoch jene Städte mit Tokio vergleichen, sind auch Frankfurt und Köln ein weißer Fleck auf der kulinarischen Landkarte; denn allein im Großraum Tokio hat Michelin 234 Sterne vergeben, zwölf Restaurants wurden sogar mit 3 Sternen bedacht.

Fine Dining im westfälischen Münster: Das Restaurants Chesa Rössli
Fine Dining im westfälischen Münster: Das Restaurant Chesa Rössli /© Redaktion FrontRowSociety.net
Wer aber einen Blick auf die interaktive Karte von ‚via Michelin’ wirft, wird sicherlich auch Regionen in unserem Land finden, die kulinarisch deutlich schlechter gestellt sind als das Münsterland.
 

Wenn eine Region nicht mit einer Vielzahl an verschiedenen Top Restaurants aufwarten kann, freut es umso mehr die wenigen ansässigen Spitzenrestaurants – denn bei ihnen kehren die Gourmetliebhaber sodann des Öfteren ein.

Einladend und gemütlich, so erwartet Münsters Fine Dining Restaurant Chesa Rössli seine Gäste / © Redaktion
Einladend und gemütlich, so erwartet Münsters Fine Dining Restaurant Chesa Rössli seine Gäste / © Redaktion FrontRowSociety.net
Das Fine Dining Restaurant wird von der FrontRowSociety-Redaktion schon zum zweiten  Mal beehrt. Vor einiger Zeit hatten wir dem Restaurant Chesa Rösli – im Münsterländer  Mövenpick Hotel beheimatet – einen Artikel mit dem Titel „Kulinarischer Blickpunkt in Münster“ gewidmet.

Beef Monat Oktober

Den Oktober hat das Chesa Rössli zum Beef Monat ausgerufen. Neben der traditionellen Menükarte werden außergewöhnliche Gerichte rund um das Thema Beef geboten.

Küchenchef Daniel Groß kreierte dazu einige fleischliche Genüsse. Heute waren wir erneut angereist, um einige dieser Schmankerl zum Thema Beef zu gustieren.

Oktober, der Beef Monat im Fine Dining Restaurant Chesa Rössli in Münster
Oktober, der Beef Monat im Fine Dining Restaurant Chesa Rössli in Münster / © Redaktion FrontRowSociety.net

Best of Beef – das Fine Dining Restaurant Chesa Rössli tischt auf 

Wagyu, US Black Angus, Irish Dry Aged – ein besonderer Genuss für den Fleischliebhaber. Küchenchef Daniel Groß griff aber auch zu deutschem Edelfleisch.

Tatar vom Simmentaler Rind

Tatar vom Simmentaler Rind und geröstetem Knochenmark, mit eingelegten Zwiebeln,  Kapern und Schnittlauch. Ein Arrangement, welches ohne Teller auskommt und für sich selbst spricht.

Zur Vorspeise: Tatar vom Simmentaler Rind und geröstetem Knochenmark
Zur Vorspeise: Tatar vom Simmentaler Rind und geröstetem Knochenmark / © Redaktion FrontRowSociety.net

Simmentaler: Das Fleckvieh gehört zu den weltweit bekanntesten Rassen. Die Züchtung dieser Rasse ist besonders attraktiv, da die Simmentaler sowohl für die Milch-, als auch für die Fleischproduktion herangezogen werden können. In Deutschland verfügt das Bundesland Bayern über den größten Bestand an Simmentaler Rindern; bis zu drei Millionen dieser grasenden Vierbeiner leben dort.

Tataki vom Wagyu-Beef aus Chile 

Eine alternative Vorspeise zum Tatar vom Simmentaler Rind stellt das Tataki vom Wagyu-Beef aus Chile mit einer Ponzu-Sauce, Sesam-Algen und Avocado sowie Shiso-Kresse dar.

Vorbereitung für das Tataki vom Wagyu-Beef / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das Fleisch des Wagyu-Rinds wurde in den letzten Jahren immer populärer und etablierte sich inzwischen in der gehobene Küche. Wagyu-Züchtungen finden sich nunmehr rund um den Globus.

In Australien züchtet die Familie Warmoll seit 70 Jahren Wagyu-Kreuzungen mit Black Angus, im beschaulichen Paznauntal startete die Familie Zangerl vor einigen Jahren ihr Wagyu-Projekt mit Tiroler Braunvieh und Südamerika ist der Fleischkontinent schlechthin. Für die Züchter stellt diese Arbeit eine hohe Herausforderung dar und je nach Kreuzung variiert die Qualität enorm.

David Warmoll (re.) - seit 70 Jahren züchtet die Familie Warmoll erstklassige Rinder in Australien - FrontRowSociety Herausgeber Andreas Conrad (li.) ist von der Fleischqualität überzeugt
David Warmoll (re.) – seit 70 Jahren züchtet die Familie Warmoll erstklassige Rinder in Australien – FrontRowSociety Herausgeber Andreas Conrad (li.) ist von der Fleischqualität überzeugt / © FrontRowSociety.net, Foto Annett Conrad

Der Fleischkenner weiß, dass es beim Wagyu auf die Fleischmarmorierung, die Fleischfarbe, die Beschaffenheit und Fettfarbe ankommt. Daniel Groß drapierte fein geschnittene Wagyu-Scheiben auf einer stylischen Servierplatte, die einen Blick auf das Beef zu ließ. 

Das Tataki vom Wagyu-Beef aus Chile schwimmt auf einem Meer aus Porzellan
Das Tataki vom Wagyu-Beef aus Chile schwimmt auf einem Meer aus Porzellan / © Redaktion FrontRowSociety.net

Beef Tea mit gebackenem Ochsenschwanz 

Im nächsten Gang wurde Beef Tea mit gebackenem Ochsenschwanz gereicht. Diese  herzhafte Consommé hatte zuvor einige Stunden vor sich hingeköchelt; ohne diesen mehrstündigen Kochvorgang würden die Geschmacksnuancen, so Küchenchef Daniel Groß, nicht intensiv zum Vorschein kommen. Recht hat er. 

Viele Stunden - dahinköcheln - bringen erst den intensiven Geschmack: Beef Tea mit gebackenem Ochsenschwanz
Viele Stunden des Dahinköchelns bringen erst den intensiven Geschmack: Beef Tea mit gebackenem Ochsenschwanz mit Gemüseperlen, Creme von Hoja Santa (mexikanisches Pfefferblatt) und geräucherte Chipotle-Mayonnaise / © Redaktion FrontRowSociety.net

Dry Aged Irish Flanksteak „Korean BBQ“ 

Bei diesem Teller drehte sich alles um das Dry Aged Irish Flanksteak, welches  Küchenmeister Daniel Groß perfekt auf den Punkt grillte. Das erlesene Stück kommt aus dem hinteren unteren Bauchteil des Rinds und wird von Fleischliebhabern aufgrund seines intensiven Geschmacks sehr geschätzt.

Als Beilage wählte der Küchenmeister eine traditionelle koreanische Speise, Kimchi. Dieser fermentierte Kohl ist eine wahre Vitaminbombe, bei der gesalzener Kohl und die unterschiedlichsten Gewürze eine geschmackliche Vielfalz bieten. Bei der Herstellung der Gewürzmasse sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Daniel Groß entschied sich für grünes Gemüse und Lotus und erzeugte mit diesem Teller wieder einmal einen Eyecatcher. 

Dry Aged Irish Flanksteak 
Dry Aged Irish Flanksteak „Korean BBQ“  – ein ehrliches Hauptgericht, jeder Bissen: Mit Kimchi von grünem Gemüse und Lotuswurzel, Kapuziner-Kresse, Koriander-Hollandaise und Kartoffelpüree „a la Robuchon“ / © Redaktion FrontRowSociety.net

Geschmorte Rippe vom US Black Angus mit Sauerkraut, Rote Bete und Meerrettich

Die geschmorte Rippe vom US Black Angus hatte zuvor zirka 40 Stunden im Ofen bei gut 65 Grad Celsius verbringen müssen; diese lange Schmorzeit macht die Rippe zart und gehaltvoll, darauf steht der Fleischgourmet. Auf dem kulinarischen Kalender des Münsterlands läuten Schmorgerichte traditionell die kalte Jahreszeit ein. Hier verbindet der Chef de Cuisine des Chesa Rössli einen Münsterländer Klassiker mit erstklassigem US Black Angus und der, aus der vietnamesischen Küche stammenden Hoisin-Sauce. 

Was 40 Stunden Schmoren, heraus kommt ein wahrer Flesichgenuss: Geschmorte Rippe vom US Black Angus mit Sauerkraut, Rote Bete und Meerrettich
40 Stunden Schmoren, heraus kommt ein wahrer Flesichgenuss: Geschmorte Rippe vom US Black Angus mit Sauerkraut, Rote Bete und Meerrettich, Hoisinsauce, Thai Sambal und Cashew / © Redaktion FrontRowSociety.net

Dessert aus Himbeere, Schokolade und Karamell

Der krönende Abschluss bestand leider nicht aus Fleisch. Vielmehr handelte es sich um ein feines Dessert aus Himbeere, Schokolade und Karamell, Matcha-Tee und Zitronenverbene, welches der Chef de Cuisine optisch gelungen zur Geltung brachte. 

Dessert aus Himbeere, Schokolade und Karamell - auch optisch sehr ansprechend
Dessert aus Himbeere, Schokolade und Karamell – auch optisch sehr ansprechend / © Redaktion FrontRowSociety.net

Beste Bewertungen

Unter anderem ist das Fine Dining Restaurant Chesa Rössli bei TripAdvisor immer bestens bewertet. Die Gäste sind zufrieden und äußern ihre positive Resonanz auf bekannten Plattformen. Neben der Kochkunst von Chef Daniel Groß hat auch der vollendete Service Restaurantleiter Bernd Gunia sicherlich einen großen Beitrag dazu geleistet. Bernd Gunia ist eine feste Instanz im Chesa Rössli. Mit seiner distinguierten Art ist er ein hervorragender Gastgeber. Für Weinliebhaber hat der belesene Restaurantleiter immer einen korrespondierenden Tropfen parat, der einerseits harmonisch mit der Speise einher geht und anderseits den individuellen Gusto des Gastes trifft. Einen herzlichen Glückwunsch zu so viel Lob von der FrontRowSociety-Redaktion.

Auch Chefkoch Daniel Groß freut sich über gute Bewertungen seitens seiner Gäste
Auch Chefkoch Daniel Groß freut sich über gute Bewertungen seitens seiner Gäste / © Redaktion FrontRowSociety.net

Vielleicht ist unser schönes Münsterland kulinarisch doch kein so weißer Fleck. Genussgewöhnte Gourmets treffen sich immer wieder aufs Neue in Münsters erster gastronomischen Adresse und bleiben ihrem Küchenchef weiterhin gewogen.

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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