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Athen – die Hauptstadt Griechenlands sprüht vor Charme und Lebendigkeit. Auf den ersten Blick ähnelt sie einem grauen Kraken, der seine Häusertentakel in alle Himmelsrichtungen ausstreckt. Doch bei genauerem Hinschauen zeigt sich eine moderne Großstadt, deren Herz ein Dorf geblieben ist.

Im Großraum Athen leben 3,9 Millionen Menschen und seit der Wirtschaftskrise ist bezahlbarer Wohnraum sehr knapp geworden / © Redaktion FrontRowSociety.net

Trotz des überfrachteten Verkehrs gibt es ruhige Nischen in der Hauptstadt Griechenlands, in denen der Motorenlärm und die Touristenmassen in Vergessenheit geraten. Man muss nur die Augen offen halten und die Gelassenheit der Athener auf sich wirken lassen, dann ist man schnell dem Spirit der Stadt erlegen.

Ausgangspunkt mit Ausblicken

Royaler Luxus und eine absolut zentrale Lage am Sytagma-Platz, dies offeriert das 5 Sterne Hotel Grande Bretagne, a Luxury Collection Hotel. Ob der Besuch eines Museums, der Innenstadt oder einer der exzellenten Bars, für Gäste des Hotels sind all diese Orte naheliegend.

Das 5 Sterne Hotel Grande Bretagne in Athen – Luxus pur fürs Sightseeing / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ebenfalls die Seereisenden, die in Piräus von Bord der MS EUROPA gehen, lieben den Komfort des Luxushauses und lassen hier mit ein paar Tagen Sightseeing ihre Mittelmeerkreuzfahrt ausklingen.

Auf dem Rooftop des Hotels sitzend, blickt man auf das Parlamentsgebäude, das einst die Residenz von König Otto von Griechenland und seiner Gemahlin Amalie war. Ein Relikt aus der Vergangenheit überdauerte die Jahre: die Wachablösung der Evzonen am Grab des unbekannten Soldaten vor dem Parlament.

Das heutige Parlamentsgebäude war einst Königspalast. Im Vordergrund ist das Grab des unbekannten Soldaten zu sehen sowie die Wachhäuser der Evzonen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Parlament mit Evzonen

Diese jungen Männer gehören zum Eliteregiment der griechischen Armee und übernehmen zeremonielle Aufgaben als Wachen vor dem Parlamentsgebäude sowie vor dem Palast des Präsidenten. Einst als königlich-griechische Leibgarde von König Otto gegründet, liegt ihr Ursprung in 1867, als die Grenzen des damals jungen Griechenlands von einer starken Infanterie geschützt werden mussten.

Im Nationalpark hinter dem Parlamentsgebäude befindet sich die Kaserne der Evzonen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das Design ihrer Uniformen soll Königin Amalie persönlich übernommen haben. Die 400 Falten des Rockes erinnern an 400 Jahre osmanische Herrschaft. Stoisch stehen die Soldaten in der Schmuckuniform mit den Quastenschuhen eine Stunde an ihrem Platz. In immer gleichen Abständen folgen sie einer einstudierten Choreografie, deren Schrittfolge tatsächlich etwas aus der Zeit gefallen erscheint.

Im Regiment der Evzonen zu dienen, gilt auch heute noch als besonderes Privileg. Eh alle Rituale – auch die Schrittabfolge – einstudiert sind, vergehen mehrere Wochen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Akropolis

Vom Rooftop in südwestliche Richtung blickend, zeigt sich Athens Wahrzeichen: die Akropolis. Auf dem Burgberg von Athen thronen die antiken Tempel im Wechselspiel des Lichts. Mit diesem Blick stimmt man sich bereits während des Frühstücks auf einen Besuch der Akropolis sowie des Akropolismuseums ein.

Für Frühaufsteher des Luxushotels Grande Bretagne – die Akropolis im Morgengrauen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Um 1.600 v. Chr. begann die Besiedlung des Bergs, dessen Bestimmung im Strom der Zeit beständig wechselte. Die auf dem Felsen errichteten Fundamente dienten als Festung, Tempelanlage, Kirche, Moschee oder Residenz von Königen und Stadthaltern. Nach der Befreiung des Landes von der osmanischen Herrschaft besannen sich die Griechen auf die Werte ihrer Vorfahren der Antike.

Nach der Befreiung von der osmanischen Besatzung besannen sich die Griechen auf ihre antiken, demokratischen Wurzeln / © Redaktion FrontRowSociety.net

Stück für Stück wurden Zeugen der Vergangenheit freigelegt. Nach und nach hauchten Architekten und Handwerker den 2.500 Jahre alten Bauten neues Leben ein. Seit 1986 gehört die Akropolis zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist der wohl größte Besuchermagnet Athens.

Wie eine Ameisenarmee drängen sich die Touristenscharen auf Athens Wahrzeichen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Lykabettus

Wer vom Dach des Luxushotels Grande Bretagne Richtung Nord-Ost blickt, entdeckt den sich im Hintergrund erhebenden 277 Meter hohen Lykabettus-Hügel. Wanderungen auf den „Wolfsberg“ lassen Städtereisende nach geballter Geschichte und Kultur einmal durchatmen. In Serpentinen führt der Weg durch den Pinienwald auf den Gipfel zur Aussichtsplattform, vorbei an dem von Takis Zenetos 1965 entworfenen Freilichttheater.

Durch den Pinienwald führt der Weg auf den Gipfel zur Aussichtsplattform
Durch den Pinienwald führt der Weg auf den Gipfel zur Aussichtsplattform / © Redaktion FrontRowSociety.net
Man erzählte sich, Göttin Athene habe den Lykabettus nach Athen gebracht, denn sie wollte einen Schutzwall vor der Akropolis errichten / © Redaktion FrontRowSociety.net

Der Rundumblick ist grandios. Der von kargen Gebirgsketten begrenzte Talkessel Athens breitet sich bis zum Saronischen Golf vor dem Auge des Betrachters aus. Jede der antiken Stätten sowie der Hafen von Piräus können erspäht werden.

Sagenhafter Rundumblick vom Aussichtsplateau des Lykabettus. Noch sind die Stühle des höchstgelegenen Restaurants Athens „Orizono“ (links unten im Bild zu sehen) nicht besetzt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Direkt an der Aussichtsplattform befindet sich die kleine Sankt-Georgs-Kapelle. Weißgekalkt empfängt sie Gläubige für ein kurzes Gebet. Die Stufen hinter der Kapelle führen zum Restaurant Orizono. Neben der für sich sprechenden Aussicht punktet das Restaurant mit landestypischer Küche.

Touristen werfen einen neugierigen Blick in die Sankt-Georgs-Kapelle oder verharren kurz im stillen Gebet / © Redaktion FrontRowSociety.net

Alternativ kann der Weg auf die Spitze des Bergs mit der Standseilbahn überwunden werden. Jedoch sei gesagt, die Bahn fährt durch einen Tunnel, ein Umstand, der den Aufstieg zu Fuß unter dem Gesang der Zikaden deutlich attraktiver macht.

Mit der Standseilbahn gehts sehr komfortabel zum Gipfel des Lykabettus / © Redaktion FrontRowSociety.net

Spaziergang im Gewimmel

Das Hotel Grande Bretagne sowie der Syntagma-Platz befinden sich als stumme Zeitzeugen inmitten der Stadt. An dem 1837 angelegten „Platz der Verfassung“ beginnt Athens Einkaufsmeile, die Hermesstraße.

Der Syntagma-Platz im Schein der Nacht / © Redaktion FrontRowSociety.net

Zahlreiche Geschäfte, Bars, Restaurants und Cafés werben mit nationalen und internationalen Spezialitäten. Es mag wohl kaum eine andere europäische Stadt geben, die mit einer derart dichten Gastronomie aufwarten kann. Wer eine außergewöhnliche Bar besuchen möchten, ist bei The Clumsies an der richtigen Stelle. Die Bar belegt Platz 6 auf der Liste „Worlds 50 Best Bars“.

Im Stadtteil Monastiraki stehen jeden Morgens ab 10 Uhr die Türen im The Clumsies offen - hereinspaziert zur 6 besten Bar der Welt
Im Stadtteil Monastiraki stehen jeden Morgens ab 10 Uhr die Türen in der Bar „The Clumsies offen“ – hereinspaziert in die sechst besten Bar der Welt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Besonders im lebhaften Stadtteil Psyri stößt man immer wieder auf kleine „Inseln“, die aus einer Ansammlung von Tischen und Stühlen bestehen. Unter freiem Himmel, manchmal von einem Blätterdach geschützt, sitzen Menschen plaudernd beisammen und scheinen alle Zeit der Welt zu haben.

Am Monastiraki-Platz herrscht pralles Leben, das an Geschäftigkeit kaum zu überbieten ist. Zwischen der römischen Bibliothek des Hadrian, der Tzistaraki Moschee und dem Bahnhof mit seiner neoklassizistischen Fassade übersieht man fast die kleine byzantinische Kapelle Panagia Pantanassa. Sie ist das Letzte, was von dem Frauenkloster übrig blieb, welches namensgebend für diesen Bezirk ist.

Touristen und Einheimische vermischen sich am Monastiraki-Platz zu einem kosmopolitischen Gewimmel / © Redaktion FrontRowSociety.net

In den Markthallen sowie -ständen findet man alles, was das Herz begeht. Hier wird gehandelt und gefeilscht, werden per Handschlag Geschäfte abgeschlossen und gemeinsam Kaffee getrunken. Sonntags kommen die Athener, um ihre Second-Hand-Artikel auf dem Flohmarkt anzubieten. Es ist „ebay alive“, ein Basar in einer Großstadt, voller Lebendigkeit; es ist ein Bild aus einem Wimmelbuch.

Auf dem sonntäglichen Flohmarkt wechselt nicht nur Second-Hand-Ware ihre Besitzer, sondern manch wertvolle Antiquitäten / © Redaktion FrontRowSociety.net

Flanieren zwischen Schliemann und Gucci

Athens teuerster Stadtteil Kolonaki schließt sich direkt an das exklusive Hotel Grande Bretagne an. Schicke Boutiquen namhafter Designer oder luxuriöse Geheimtipps griechischer Künstler, exklusive Cafés und Restaurants reihen sich Richtung Lykabettus aneinander.

In den eleganten Concept-Stores trifft man auf den Rhythmus der Moderne. Die eher unscheinbare Säule auf dem Kolonaki-Platz wirkt fast vergessen, um so mehr strahlen exklusive Hotels und geradlinige Apartmenthäuser aus den 1920er Jahren. Ihre dem Funktionalismus geschuldete Architektur erinnert etwas an die Bauhaus-Philosophie.

Gemütlich kann man Richtung Westen zum Boulevard Panepistimiou schlendern. Hier warten klassizistische Gebäude, die entdeckt werden wollen. Heinrich Schliemann bezog 1881 direkt am Boulevard ein mondänes Palais, welches ihm sein Freund, der Architekt Ernst Ziller, im Stil der Neorenaissance erbaute. Heute ist in dem großzügigen Gebäude das Numismatische Museum untergebracht.

Iliou Melathron – dieses Palais im Stil der Neorenaissance wurde wie auch das Hotel Grande Bretagne vom Architekten Ernst Ziller erbaut. Es war der Wohnsitz Heinrich Schliemanns. Heute beheimatet das Gebäude das Numismatische Museum Athens und ein herrliches Café im Garten / © Redaktion FrontRowSociety.net

In unmittelbaren Nachbarschaft von Iliou Melathron, dem Schliemann Palais, steht die Kathedrale des katholischen Erzbistums Athens, St. Dionysius Areopagita. Sie wurde ebenfalls in Stil der Neorenaissance in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut und demonstriert in ihrem Inneren klerikalen Prunk.

Die Kathedrale des katholischen Erzbistums Athen St. Dionysius Areopagita steht in direkter Nachbarschaft zur Triologie / © FrontRowSociety.net

Nach der griechischen Revolution und Einführung einer konstitutionellen Monarchie 1843 ließ König Otto die Hauptstadt mit klassizistischen Gebäuden erblühen. Athen sollte zu den großen europäischen Metropolen aufschließen. Anschaulich zeigt sich sein Vorhaben an der Athener Triologie. Zwischen 1839 und 1891 errichteten die Athener auf Wunsch des neuen Königs der Griechen die Universität, die Akademie sowie die Nationalbibliothek.

Mit der Ausdehnung der Stadt wurde die Universität zu klein. Inzwischen befindet sich nur die Verwaltung, das Rektorat sowie die juristische Fakultät in dem neoklassizistischen Gebäude nach Entwürfen des dänischen Architekten Theophil Hansen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Jedes Gebäude an dem breiten Boulevard verdeutlicht die Aufbruchstimmung, die damals in Griechenland geherrscht haben muss. Aus Mangel an Platz sowie modernen, ergonomischen Gegebenheiten, fanden die Universität und auch die Nationalbibliothek ein neues Zuhause.

Das klassizistische Gebäude der griechischen Nationalbibliothek wurde 1902 bezogen. Sie beherbergt 4.500 griechische Manuskripte. Unter anderem befinden sich Erstausgaben von Homers Gedichten in der umfangreicher Sammlung, die seit 2016 im Stavros Niarchos Foundation Cultural Center ein neues Zuhause haben / © Redaktion FrontRowSociety.net

Den Wissensschatz der Athener beherbergt seit 2016 das Stavros Niarchos Foundation Cultural Center in Kallithea, einem Vorort von Athen.

Tipp: Inselausflug auf Hydra, Poros und Ägina 

Die Großstadt Athen für einen Tag hinter sich lassen – beim Concierge kann eine Tageskreuzfahrt nach Hydra, Poros und Ägina gebucht werden. Die drei Insel zählen zu den bekanntesten Ausflugszielen auf dem Meer. Die Schiffe legen täglich im Hafen von Athen, vor der Haustür des bekannten Stavros Niarchos Foundation Cultural Centers ab.

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Unser großer Dank gilt hier insbesondere Visit Greece. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex. 

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