Montenegro begeistert mit einer faszinierenden Vielfalt auf kleinstem Raum: Zwischen schroffen Gipfeln mit über 2.000 Metern Höhe und glasklaren Gletscherseen treffen Besucher auf wilde Nationalparks, in denen noch Wölfe und Bären leben.
Die adriatische Küste lockt mit malerischen Stränden, während im Landesinneren unberührte Natur, der größte See des Balkans und die spektakuläre Tara-Schlucht beeindrucken. Trotz seiner geringen Größe wartet das Land mit beeindruckenden Rekorden auf – von Europas tiefstem Canyon über die höchste Eisenbahnbrücke bis zum größten zusammenhängenden Weinanbaugebiet des Kontinents.


Gemächlich setzen sich die Pferde in Bewegung. Ihre Schritte sind gleichmäßig, ruhig, beinahe meditativ – und genau dieser Rhythmus scheint sich auf die Reiter zu übertragen. Der Geist wird still, die Gedanken werden langsamer. Alles um einen herum tritt in den Vordergrund: das satte Grün der Wiesen, die leichten Hügel, über die der Weg führt, und das leise Zwitschern der Vögel, das wie ein zarter Klangteppich die Szenerie untermalt.
Die Landschaft bei Bjelasica wirkt wie ein Gemälde: lichte Wälder, schattige Bäume, kleine klare Bäche, die sich in silbrigen Rinnsalen ihren Weg am Wegrand suchen, plätschernd über Steine tanzen und schließlich in einem versteckten Wasserfall münden. Eine kurze Rast auf einer Hochebene belohnt mit einem überwältigenden Panoramablick – der Blick schweift über die Bergwipfel, die sich sanft gegen den Himmel abzeichnen. Fast scheint es, als wolle die Natur selbst die Zeit anhalten.
Wanderreiten hier bedeutet mehr als nur Bewegung auf dem Rücken der Pferde. Es ist ein Eintauchen in eine andere Welt – eine, in der die Natur das Tempo vorgibt. Der Familienbetrieb der Geschwister Mirko und Anđela Šćepanović bietet diese Touren mit ihren mittlerweile 17 bosnischen Pferden an. Sie kennen jeden Pfad, jede Windung. Fast ganzjährig laden sie Gäste dazu ein, die Welt zu entschleunigen.
Baumriesen im Naturparadies
Der Nationalpark Biogradska Gora zählt zu den ältesten Schutzgebieten der Welt – nur Yellowstone in den USA wurde früher unter Naturschutz gestellt. Bereits 1878 erklärte König Nikola das Areal zum geschützten Gebiet. Auf 5.650 Hektar entfaltet sich ein Naturparadies mit seltener Vielfalt: Einer der letzten drei Urwälder Europas liegt hier verborgen, durchzogen von mächtigen Baumriesen, die über 40 Meter hoch wachsen und bis zu 500 Jahre alt sind – ein märchenhafter Rückzugsort für Flora und Fauna.
In der Mitte liegt ein See, still und zauberhaft, von mächtigen Bäumen umrandet. Ihre Wurzeln graben sich tief in die Erde, während sich ihre Kronen im Wasser spiegeln. Wie Glas nimmt die Oberfläche jede Farbe auf – das Grün, das Gold, das zarte Blau des Himmels. Frösche tummeln sich in dem Gewässer, tauchen unter der kleinen Holzbrücke hindurch – ein verspielter Tanz der nassen Gesellen.




Zu einer weiteren kulinarischen Entdeckung gehört das Touristikzenrum Vučje. Auf rund 1370 Metern über dem Meeresspiegel werden nicht nur zahlreiche Outdooraktivitäten ermöglicht, sondern auch authentische Aromen Montenegros geboten. In ihrem Refugium, zwischen einem Familienskilift, Wäldern und Wiesen, die mit Perlhyazinthen, Schlüsselblumen und Buschwindröschen übersät sind, lässt Geschäftsführerin Anđa Vukčević in einem Nebengebäude erstklassigen Schinken reifen, der nach alter Tradition über Buchenholz geräuchert wurde.

Im Fantasieland: Zwischen Gipfeln und Wasserwelten
Der Skadarsee – einer der größten Seen Europas – liegt eingebettet zwischen Montenegro und Albanien. Zwei Drittel gehören zu Montenegro, wo der See bereits seit den 1980er-Jahren als Nationalpark geschützt ist. Auch die albanische Seite steht seit 2005 unter Naturschutz. Gespeist von unterirdischen Quellen, bleibt das Wasser das ganze Jahr über angenehm temperiert. Je nach Jahreszeit kann der Wasserspiegel um bis zu fünf Meter schwanken – besonders im Frühjahr, wenn die Schneeschmelze den See auf über 500 Quadratkilometer anschwellen lässt. Dann überziehen Seerosen große Teile der Wasserfläche wie schwimmende Gärten.
Das Gebiet ist ein Paradies für Vögel: Über 280 Arten leben hier, darunter eine der letzten Pelikan-Kolonien Europas und die zweitgrößte Kormoran-Kolonie. Rund 250.000 Vögel machen den See jeden Winter zu ihrem Zuhause. Wer das Naturwunder vom Wasser aus erleben möchte, kann eine Tour mit einem traditionellen Holzboot unternehmen – etwa mit dem Familienbetrieb von Kristinja Ivanovic in Virpazar. Am nordwestlichen Ufer wartet das beliebteste Fotomotiv: die malerische Flussschleife von Rijeka Crnojevica.

Mit dem Rad ins Reich des Weins
Wie aus einem Fantasieland wirken die Ausblicke bei einer Radtour entlang des Skadarsees: Zartblau schimmert das Wasser, dazwischen ragen kleine Inseln auf – ein stilles, fast magisches Panorama. Wer bis ins Dörfchen Rvaši radelt, landet bei den Weinpionieren Angelika Temper Jablan und Borislav Jablan. Auf zwei Hektar bauen sie hier Wein nach biodynamischen Prinzipien an – mitten im Grünen, zwischen sanften Hügeln und Rebgärten.
„Unser Weingarten ist so klein, dass wir fast jede Rebe persönlich kennen“, sagt Angelika, eine gebürtige Österreicherin, und lacht. Aktuell füllen sie rund 1.500 Flaschen pro Jahr ab – langfristig sollen es 5.000 bis 6.000 werden. Ihr Rotwein reift zunächst zwölf Monate in einer georgischen Amphore, dann weitere sechs Monate im Holzfass, bevor er für mehrere Jahre in der Flasche zur Ruhe kommt.

Das Weingut ist mehr als nur ein Ort zum Verkosten: Hier wird das kulinarische Erbe der Region gelebt – direkt „vom Garten auf den Tisch“, begleitet von fein ausbalancierten Weinen und der herzlichen Gastfreundschaft der Winzer.
Atemberaubende Landschaften und herzliche Gastfreundschaft – wer nach Montenegro reist, nimmt mehr mit als nur schöne Erinnerungen. Vielleicht kehrt man ein klein wenig verändert zurück.

Übernachten mit Stil und Charakter
Ob luxuriös, naturverbunden oder charmant – Montenegro bietet für jeden Geschmack die passende Unterkunft. Wer Erholung mit erstklassigem Komfort sucht, wird im stilvollen Swissôtel Resort Kolasin fündig. Mitten in den Bergen gelegen, verbindet es Design mit alpinem Flair. Natur pur erleben Gäste auf der Organic Family Farm Pavićević in der Nähe des Durmitor-Nationalparks, wo nachhaltige Landwirtschaft und familiäre Gastfreundschaft im Vordergrund stehen. Für Weinliebhaber ist ein Aufenthalt im Jablan Winery ein echtes Highlight – hier schläft man in liebevoll gestalteten Zimmern direkt im Weingut und genießt elegante Weine in malerischer Umgebung.

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