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Athen liegt eingebettet in der bizarr schönen Region Attika. Während Tagesgäste ihr Programm an Athens markanten Punkten absolvieren, wagen sich Langzeittouristen vor die Tore der Stadt. Athens Umland ist mindestens genauso spannend und beeindruckend wie die Metropole selbst. Und auch hier ist die Wechselseitigkeit zwischen Gestern und Heute greifbar.

Wer im Verkehr der Athener Rush Hour feststeckt, wähnt weder das Meer noch die Weite so nah / © Redaktion FrontRowSociety.net
Verlässt man die Stadt Richtung Küste, werden die Vororte Athens mit ihren schicken Häusern passiert. Auf teils antiken Mauerresten erbaut, entstanden urbane Lebensräume, immer die Wurzeln der „alten Griechen“ bewahrend. Ein Beispiel der Anknüpfung ans Jetzt ist das Kulturzentrum Stavros Niarchos.
 
Hell, großzügig, lichtdurchflutet und sehr einladend wirkt das Kulturzentrum Stavros Niarchos. Werke junger griechischer Künstler werden – locker in der Bibliothek verteilt – den Athenern zugänglich gemacht / © Redaktion FrontRowSociety.net
Kulturzentrum Stavros Niarchos
 

Dieser Komplex moderner Architektur ist Athens neue intellektuelle Drehscheibe. Auf dem Areal der einstigen Pferderennbahn entstand ein Ort der Bildung und der Künste. Nicht mehr genutzt, war dieser Veranstaltungsort dem Verfall geweiht. Im Jahr 2007 rückt man dann dem Schandfleck aus Brachland und Bauruine zu Leibe.

Unter der Leitung des italienischen Stararchitekten Renzo Piana wurde nicht nur ein Zentrum geschaffen, das alle zeitgemäßen Ansprüche erfüllt, sondern es wurde zu einem Zentrum der Begegnung.
 

Der griechische Reeder Stavros Niarchos stifte das 660 Millionen Euro teure Kulturzentrum seiner Stadt. Seither haben die 730.000 Bücher und Objekte der griechischen Nationalbibliothek ein neues Zuhause. Unter diesen Büchern befinden sich zirka 5.000 historische Schriften und Skripte. Um ihren Erhalt zu sichern, werden sie in speziell klimatisierten Räumlichkeiten verwahrt.

In den raumhohen Regalen ist noch genügend Platz. Weltliteratur, die noch in den Kinderschuhen steckt, wird eines Tages hier auszuleihen sein / © Redaktion FrontRowSociety.net
Nach wie vor dienen die antiken Schriften der Forschung. Doch neben Wissenschaftlern und Studenten frequentieren Athens Bürger die Nationalbibliothek, um zwischen Fachliteratur und Belletristik das richtige Exemplar für sich zu finden.
 
Moderne Arbeitsplätze verteilt man in den ausladenden Räumlichkeiten der Nationalbibliothek genauso wohl überlegt wie gemütliche Lesesessel / © Redaktion FrontRowSociety.net

Wer nicht um die Geschichte der Griechen weiß, wird sich vielleicht wundern, weshalb sich in Athens historischem Kern kein herrschaftliches Opernhaus befindet. Von 1453 bis 1828 gehörte das annektierte Griechenland zum Osmanischen Reich. Diese gesellschaftliche Ausrichtung ließ keine Entwicklung einer Opernkultur wie in Italien oder Deutschland zu. Mit der Eröffnung des Kulturzentrums in 2016 ist Athen nun stolze Besitzerin einer der modernsten Oper der Welt.

Auch die Flure und Gänge der Oper sind transparent und mit zeitgenössischen Kunstobjekten wie dem Mobile eines japanischen Künstlers geschmückt / © Redaktion FrontRowSociety.net
Neueste Technik wurde hierin verbaut. Auf zwei Bühnen können die Gäste in den Genuss von internationalen Opern und kleinere Bühnenstücken kommen. Für letztere bietet sich die ‚Alternative Stage‘ an, die bis zu 400 Personen Platz bietet. Auf der Große Bühne hingegen können bis zu 1.400 Personen das Geschehen verfolgen, analog wie digital. Dazu sind an jedem Platz Touchscreen-Monitore verbaut. So kann der Opernbesucher einfach seine bevorzugte Sprache auswählen und die Oper mit Untertiteln erleben.
 
Die oberen Ränge der großen Bühne befinden sich in schwindelerregender Höhe / © Redaktion FrontRowSociety.net

Großzügige Räumlichkeiten stehen Künstlern, Bühnenbildnern und Schneiderinnen zur Verfügung. Jedes noch so kleine Detail wird hinter den Kulissen des Opernhauses selbst gefertigt. So erfreut sich Athens Oper der Ganzheitlichkeit, als Symbiose zwischen Handwerk und Kunst.

Obwohl das Kulturzentrums Stavros Niarchos mit Shuttlebussen zu erreichen ist, wurde für ausreichend Parkmöglichkeiten im begrünten Parkhaus gesorgt. Das Gelände gibt Menschen eine Auszeit vom Großstadtgewimmel.

Am frühen Sonntagmorgen liegt das Kulturzentrum noch im Dornröschenschlaf. Vom mediterranen Park aus geht es zu Fuß auf das begrünte Dach, um Ende des Weges den Blick auf den Saronischen Golf zu genießen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Im weitläufigen Park wachsen dickstämmige Olivenbäume zwischen Mittelmeerstauden und -gräsern. Am Wochenende sind viele Spaziergänger sowie Familien hier anzutreffen. Athener und Touristen teilen sich das großzügige Areal, das mit Aktivitätsinseln und Kinderbereichen besonders abwechslungsreich gestaltet wurde.
 
Durch den mediterranen Park geht es seicht bergauf zum Kulturzentrum Stavros Niarchos / © Redaktion FrontRowSociety.net
Die dickstämmigen Olivenbäume sind nicht nur imposant anzuschauen, auch die Oliven werden geerntet und zu Öl weiterverarbeitet / © Redaktion FrontRowSociety.net

Entlang des Meerwasserkanals zieht sich vom Park aus die Esplanade. Unter dem Schutz schattenspendender Plantanen gelangt man über diese Flaniermeile zu einem einladenden Platz, der liebevoll Agora – Ort der Zusammenkunft – genannt wird. Tische und Stühle warten bereits auf die Besucher des Zentrums. Während des langen griechischen Sommers erfrischen die versprengten Wasserperlen der Fontänen die Luft.

Bei den Athenern ist die Esplanade beliebt. Nachts werden die Fontänen beleuchtet / © Redaktion FrontRowSociety.net

Vouliagmeni See

Vom Kulturzentrums Stavros Niarchos aus ist dieser einst unterirdische See in 20 Minuten mit dem Auto erreicht. Es geht immer direkt an der Küste entlang. An der zum Meer hin gelegenen Seite begleitet der Anblick von Parks, Yachthäfen und Strandbädern das Bild, wohingegen auf städtischer Seite sich in Reih und Glied die Häuserreihen ziehen.

Segelboote und Containerschiffe kreuzen vor der Küste Attikas / © Redaktion FrontRowSociety.net

Einen kurzen Blick kann man auch auf den alten Athener Flughafen werfen. Zu klein und zu veraltet, konnte er das gestiegene Aufkommen von Reisenden nicht mehr bewältigen. Im Zuge der Olympischen Sommerspiele 2004 musste der Flughafen einem zeitgemäßen Verkehrsknotenpunkt weichen. Bleibt zu hoffen, das sich auch für den ehemaligen Flughafen ein Gönner findet, der dem Grundstück eine Bestimmung zuführt.

Vouliagmeni gehört zu den preisintensivsten Gegenden von Athen. Hier erinnert das Ambiente am ehesten an einen griechischen Badeurlaub. Palmen säumen die Straßen, noble Villen solventer Athener Bürger dienen als Wochenendhäuser und komfortable Hotels geben einem zahlungskräftigen Klientel ein Zuhause auf Zeit.

Vouliagmeni gehört zu den preisintensivsten Gegenden von Athen - Badevergnügen pur
Vouliagmeni gehört zu den preisintensivsten Gegenden von Athen – Badevergnügen pur / © Redaktion FrontRowSociety.net
Am Akti Vouliagmeni, dem öffentlichen Strand, herrscht pures Strandleben. Unweit davon befindet sich der Vouliagmeni Park. In dieser grünen Lunge treffen sich Spaziergänger mit ihren Vierbeinern oder Familien mit ihren Kindern.
 

Am südlichen Ende des Ortes versteckt sich ein romantisches Idyll, der Vouliagmeni See. Vor 5.000 Jahren stürzte die Felswände aufgrund ständig wechselnder Temperaturen ein und schufen damit diese Naturschönheit.

Der Vouliagmeni See ist mit 22 bis 29 Grad Celsius warmen Thermalwasser gefüllt. Nur eine schmale Landzunge trennt ihn vom Salzwasser des Mittelmeers / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der größte Teil des Sees liegt immer noch unter den Felsen verborgen und bildet eine der größten Höhlen Europas. Diese ist allerdings für die Öffentlichkeit gesperrt. Lediglich Biologen oder Geologen dürfen sich zu Forschungszwecken dem Vergnügen des Höhlentauchens hingeben.
 
Die Eingänge zum Höhlensystem sind abgesperrt. Für Laien sind Tauchgänge im unterirdischen Vouliagmeni See zu gefährlich / © Redaktion FrontRowSociety.net
Den Besuchern bleibt ein Bad im Thermalwasser. Im Sommer kann es bis zu 29 Grad Celsius erreichen, wobei in den Wintermonaten immer noch 22 Grad Celsius vorherrschen. In dem außerordentlich gepflegten Bereich stehen Liegen und Sonnenschirme symmetrisch aufgereiht und warten auf die Badegäste. Keller eilen fast lautlos zu den weißen Tischen, um die bestellten Getränke und Speisen zu reichen. Der Vouliagmeni See ist ein wahres Kleinod, eine Insel der Entflechtung voller natürlicher Schönheit.
 
Strahlend weiß und hübsch aufgereiht warten die Liegen auf die Erhohlungssuchenden. Der vordere Bereich (vorne rechts im Bild) wird gern für festliche Empfänge genutzt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Kap Sounion und der Tempel des Poseidon

Bricht man am Vouliagmeni See auf, benötigt man eine knappe Autostunde bis zum zum heiligen Kap der Athener, wie es Homer in seiner Odyssee 278 v. Chr. nannte. Während der Fahrt entlang der Küste wird es ruhiger. Das eigenwillige Ensemble aus Meer und Gebirge wirkt fast unwirklich schön. Es ist eine traumhafte Küstenstraße, geheimnisvoll und erstaunlich friedlich.

Wir haben Athen vor einer halben Stunde verlassen und sind in die schroffe Schönheit der Küste Attikas eingetaucht / © Redaktion FrontRowSociety.net
Man kann mit dem Auto oder Shuttle den See sehr schnell erreichen...
Man kann mit dem Auto oder Shuttle das Kap sehr schnell erreichen… / © Redaktion FrontRowSociety.net
... einen großen Dank an Visit Greece für die außergewöhnliche Unterstützung vor Ort, bis hin zum erstklassigen Shuttle Service
… einen großen Dank an Visit Greece für die außergewöhnliche Unterstützung vor Ort, bis hin zum erstklassigen Shuttle Service / © Redaktion FrontRowSociety.net

Bereits von weitem zeigt sich der strahlend weiße Tempel des Poseidon. Er galt in der Antike als Landmarke für Seefahrer. An diesem heiligen Ort brachten sie Opfer dar, um den Gott des Meeres milde zu stimmen und für eine gute Überfahrt zu beten bzw. zu danken.

Wenn die Säulen des Tempels des Poseidon sichtbar werden, hat man die Südspitze Attikas erreicht / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das Kap Sounion ist die südlichste Spitze der Halbinsel Attika. Ihre Besiedlung geht bis in die Bronzezeit zurück. Mit der Neuordnung Griechenlands durch den Politiker und Staatsmanns Kleisthenes um 510 v. Chr. gewann die Region an Bedeutung. 

Es wurde eine Festungsanlage gebaut, die den Bewohnern Schutz bieten sollte. Ihre Überreste sind auch heute noch sichtbar, ebenfalls die Hafenanlagen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Von diesem strategisch günstigen Punkt aus war die Kontrolle des Seeweges in die Ägäis sowie nach Piräus möglich. Auch heute ist Piräus ein wichtiger Knotenpunkt. Fracht- oder auch die großen Kreuzfahrtschiffe wie etwa die MS EUROPA machen dort ihre Leinen fest.

Folgt man den Weg Richtung Segelyacht, wandelt man auf den Pfaden unzähliger Seeleute, die in der Antike hier vor Anker gingen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der Handel mit Silber aus den nahegelegenen Minen Attikas brachte den Athenern Reichtum und ihre Vormachtstellung im Mittelmeerraum ein. Jedoch war jedes Tun mit dem Dank an die Götter bestimmt. Laut Mythos verlor Poseidon, mächtiger olympischer Gott und Bruder des Zeus, den Kampf um Athen. Die Menschen wählten die Göttin der Weisheit – Athena – als Schutzpatronin und Schirmherrin ihrer Stadt. Das Parthenon wurde nach ihr benannt, doch dieser erzürnte Gott des Meeres sollte nicht leer ausgehen.

 

Am Kap Sounion sind noch zahlreiche Spuren der Antike zu finden / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auf der geographischen Achse des Parthenon errichteten die Bürger einen Tempel zu Ehren des Poseidon. Eine weitere Legende rankt sich um den Standort des Tempels. Hier soll sich Aegeus – Namenspatron des Ägäischen Meers – zu Tode gestürzt haben, als er die dunklen Segel des herannahenden Schiffs von Theseus erblickt hatte.

Selbst die steinernen Zeitzeugen beeindrucken durch ihre Größe. Wie mag das Bauwerk auf die Menschen der Antike gewirkt haben, deren Welt so viel kleiner war als die unsrige / © Redaktion FrontRowSociety.net

Für den Bau des Poseidontempels mit seinem schlanken dorischen Säulen wählte man Marmor aus Agrileza. Dieser weist kaum eisenhaltige Bestandteile auf, weshalb der 444 bis 440 v. Chr. errichtete Tempel seine weiße Farbe behalten konnte.

Zum Tempel des Poseidon zieht es nur eine Handvoll Touristen. In den herannahenden Abendstunden kann man die Atmosphäre dieses heiligen Ortes fast allein genießen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Dennoch mussten die Menschen der Antike dieses Kap für einen mystischen Ort gehalten haben, denn im Licht der untergehenden Sonne umweht diesen Platz immer noch etwas unwirklich Geheimnisvolles.
 
Ein einsamer Olivenbaum wächst am Rande des Tempels. Da konnte Poseidon wohl doch nicht ohne Athena sein. Die Rudimente eines kleineren Tempels, der Göttin Athena gewidmet war, befinden sich nur einen Steinwurf entfernt / © Redaktion FrontRowSociety.net
Athen und Attika
 

Fälschlicherweise werden Städtereisen immer als Kurztrip gesehen. Dabei begreift man die Komplexität einer Metropole erst nach mehreren Tagen, wenn man deren Lebensader erspürt und die Eindrücke aus Entdeckungen des Umlandes und mit denen des inneren Kerns verwoben hat. Athen und die Region Attika begeistern Reisende, die in ihren Griechenlandurlaub weitaus mehr sehen, als endloses Badevergnügen.

Nicht nur der Tempel des Hephaistos, sondern ganz Athen verkörpert den Ursprung unserer Zivilisation sowie unseres Wertesystems / © Redaktion FrontRowSociety.net

Dazu haben wir ausgewählte Vorschläge, die zum Mehrsehen einladen:

In der Region um Marathon kann gleichzeitig geballter Geschichte auf die Spur gegangen und ebenso ruhige Stunden am Strand genossen werden. Für Weinliebhaber bietet sich ein Ausflug zu einem Weingut in der Region Attika an. Oenotria Land der Domäne Costa Lazaridi lädt zur Weinverkostung und wartet obendrein mit einem interessanten Weinmuseum auf.

In der Region Marathon geht es der Geschichte des Mittelmeerstaates auf die Spur. Hier ist das einstige Heiligtum im Sumpfgebiet von Brexiza zu sehen. Es ist auch heute noch ein mystischer Ort / © Redaktion FrontRowSociety.net
Wie wäre es mit einem Abstecher zur Weindegustation: Seit 2003 empfängt Oenotria Land Gäste. Der Name orientiert sich an der griechischen Mythologie. Oenotros, der jüngste Sohn von König Lycaon verließ seine Heimat, um in Italien Weinbau zu betreiben, wie auch Costa Lazardes sich in Drama aufmachte und nun auch in Attika Wein produziert / © Redaktion FrontRowSociety.net

Athens Sehenswürdigkeiten – wie beispielsweise die Akropolis und ihr Museum – können bequem vom 5 Sterne Hotel Grande Bretagne aus erreicht werden. Selbst zu Fuß kann Athens Pulsschlag erspürt oder Athens konservierte Geschichte entdeckt werden.

Die Akropolis oder … / © Redaktion FrontRowSociety.net
.. das Akropolis-Museum können – wie man hier durch die großen Fenster des Museums sieht – bequem zu Fuß erreicht werden… / © Redaktion FrontRowSociety.net
… auch vom exklusiven Hotel Grande Bretagne, von dessen Dachterrasse man schon während des Frühstücks einen traumhaften Blick auf die Akropolis hat / © Redaktion FrontRowSociety.net

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