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Lausanne – die Hauptstadt des Kanton Waadt – steht für eine gewachsene Lebensart in der Romandie. Hier trifft großstädtisches Leben auf mittelalterliche Zeugnisse, zwei Welten, die sich nicht immer im gleichen Rhythmus bewegen. Als Verkehrsknotenpunkt der Westschweiz verlaufen wichtige Routen über mehrere Etagen durch die Stadt. Ganz klar wurden hiermit die Weichen auf Wachstum gestellt.

Lausanne – modernes, städtisches Leben vor historischem Background / © Redaktion FrontRowSociety.net

Lausanne: Gewachsene Geschichte

Bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. reicht die Siedlungsgeschichte im heutigen Stadtgebiet von Lausanne zurück. Unter römischer Herrschaft entwickelt sich ein strategischer Umschlagplatz für Waren aller Art. Damals begann die erste Blütezeit mit einer ausgeklügelten Infrastruktur und pulsierendem öffentlichen Leben.

Zeugen dieser Epoche befinden sich im Stadtteil Vidy. Unweit des Seeufers veranschaulichen die gallo-römischen Ruinen der einstigen Hafensiedlung Lousonna Leben und Handel zu jener Zeit. Diese stummen Relikte werden durch Ferngläser belebt, mit denen man buchstäblich auf eine Reise zurück ins Jahr 15 v. Chr. geht. Schaut man durch den Sucher, wird eine Momentaufnahme der Gebäude in der Antike heraufbeschworen.

Der Besuch der gallo-römischen Ruinen gleicht einem archäologischen Spaziergang / © Redaktion FrontRowScoeity.net

Ab dem 6. Jahrhundert etablierte sich Lausanne als Bischofssitz, was neben politischem Einfluss auch wirtschaftlichen Aufschwung mit sich brachte. Auf dem Hügel Cité, der dem Stadtteil bzw. dem Quartier seinen Namen gibt, entstand die mittelalterliche Stadt, durch eine wehrhafte Mauer vor Feinden geschützt.

Auf dem Hügel Cité entstand die mittelalterliche Stadt, deren Zentrum die Kathedrale bildet. Über 224 Stufen wird die Spitze des Glockenturms erreicht und nach dieser Anstrengung wird man mit einem sagenhaften Ausblick belohnt / © Redaktion FrontRowSociety.net
Die Altstadt von Lausanne ist von nostalgischem Charme geprägt / © Redaktion frontRowSociety.net

Mittelpunkt des historischen Parts von Lausanne ist die Kathedrale Notre-Dame. Im 11. Jahrhundert begann der Bau des Gotteshauses, welches fortan zum religiöses Zentrum der Region wurde. Wer sich auf dem Weg nach Santiago de Compostela befindet, nutzt auch heute noch den Stempel in der Kathedrale für sein Pilgertagebuch, das die Stationen des persönlichen Jakobswegs markiert.

Als Bischofssitz entwickelte sich Lausanne zu einem religiösen Zentrum, dessen Machtanspruch die Kathedrale Notre-Dame zur Schau stellte. Heute gehört sie zur evangelisch-reformierten Kirche / © Redaktion FrontRowSociety.net
Die Kathedrale Notre-Dame in Lausanne gilt als eines der schönsten gotischen Bauwerke der Schweiz. 1275 wurde sie heilig gesprochen. Das Chorgestühl stammt aus dem 13. Jahrhundert. Durch die kunstvolle Glasmalerei bricht sich eindrucksvoll das Licht und verleiht der Kathedrale ihren mystischen Charakter / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auf der Rue de Bourg schreitet man noch immer durch gepflasterte Gassen und entdeckt kleine Boutiquen, die so unikat daherkommen, dass das moderne Lausanne vergessen scheint. In dem ehemaligen Viertel der Adligen und später der Großbourgeoisie florierte über Jahrhunderte der Handel. So befindet sich hier das Kontor des ältesten Chocolatiers der Schweiz oder ein kleiner, authentischer Tabakladen. Der Schuster machte seine Werkstatt zum lebendigen Museum und präsentiert Schuhmode im Wandel der Zeit.

Zwischen modernen Einkaufszentren lockern authentische Geschäfte das Stadtbild auf, wie das Ladenlokal des angestammten Tabakhändlers Besson / © Redaktion FrontRowSociety.net
Handgefertigte Schuhe gibts im Musée de la Chaussure nicht nur anzuschauen, sondern auch käuflich zu erwerben / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auf zahlreichen Märkten werden Waren aus dem Umland angeboten. Von Gemüse, Käse über Wein bis zu Holzarbeiten findet sich für jeden Bedarf das Richtige.

Eine echte Alternative in puncto Frische und Lokalität sind die zahlreichen Märkte in den Gassen der Altstadt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Lausanne gibt sich jung und dynamisch

Beispielhaft für das junge Lausanne steht das Flon Quartier. Das ausgetrocknete und zugeschüttete Flussbett des Flon trägt inzwischen einen urbanen Distrikt voller Lebendigkeit. In ehemaligen Lagerhallen siedelten sich moderne Lofts oder schicke Boutiquen an. Trendige Restaurants, Bars und Clubs verwandeln am hereinbrechenden Abend das Flon Quartier in ein hippes Zentrum, das Lausannes Einwohner aus den eigenen vier Wänden lockt.

Am Abend wird das Flon Quartier zum öffentlichen Treffpunkt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Südlich des Flon pulsiert das Nachtleben im Montbenon Park. Abends, insbesondere am Wochenende mausert sich der Garten des Bezirksgerichts zum Versammlungsort für Nachtschwärmer. Gut gelaunte Gruppen spielen im Schein der Brasserie de Montbenon Boccia, allgegenwärtig bleibt der Blick auf das illuminierte Südufer des Genfersees.

Die Brasserie de Montbenon liegt im Park des Bezirksgerichts und wird abends zum Versammlungsort für Jung und Alt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Selbst in Lausannes Museumslandschaft vollzieht sich ein Wandel. In direkter Nähe zum Bahnhof entsteht ein zeitgemäßer Museumskomplex, die Plateforme 10. Im Oktober 2019 eröffnete das Musée cantonal des Beaux-Art – kurz MCBA – seine Pforten, jetzt sollen das Musée de Design et d’arts appliqués contemporains – auch mudac genannt – sowie das Musée de l’Elysée folgen.

Das MCBA erhielt auf dem Gelände des ehemaligen Lokdepots der SBB ein neues Zuhause. Das alte Haltestellenschild avancierte inzwischen zum Kunstobjekt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Einen weiteren klaren Kontrast zur Altstadt stellt das EPFL Rolex Learning Center dar. Der Universitätscampus liegt im Westen der Stadt. Er soll die klügsten Köpfe in seinen Forschungseinrichtungen und Hörsälen versammeln. Dabei steht die futuristische Architektur im Kontext mit den zukunftsweisenden Ideen seiner Studenten. Aufgrund seiner direkten Ufernähe bietet er den Studierenden und Lehrenden diverse Sportmöglichkeiten oder auch Spaziergänge entlang des Genfersees.

Das EPFL Rolex Learning Center – futuristischer Rahmen für zukunftsorientierte Konzepte / © Redaktion FrontRowSociety.net

Von der kleinen Marina aus ziehen sich romantische Uferwege in Richtung Lausanne Ouchy. Man passiert den Louis-Bourget-Park, der als Naturreservat ländliche Idylle bringt, sowie das 1937 erbaute Bellerive Schwimmbad.

Vom EPFL ist der Petit Port de Saint Sulpice schnell erreicht / © Redaktion FrontRowSociety.net
Zwischen Ufer, Wald und Wiesen geht es von der Marina zum Vidy-Strand, der neben Badevergnügen auch Spiel- und Grillplätze bietet / © Redaktion FrontRowSociety.net

Unweit vom Naturstrand in Vidy steht ein weiterer Bau aus Stahl und Glas, der Sitz des Internationalen Olympischen Komitees. Seit 1994 darf sich Lausanne offiziell als Olympische Hauptstadt bezeichnen.

Das IOC Hauptquartier erbaute man am Strand von Vidy. In direkter Nachbarschaft befindet sich ein Campingplatz sowie die Ruinen der römischen Siedlung Lousanna / © Redaktion FrontRowSociety.net

Immer den Genfersee mit seinem Gebirgspanorama an seiner Seite, darf man dem Geist von Olympia weiter folgen, bis zum Stadtteil Ouchy.

Im öffentlichen Parc Olympique ist das Musée Olympique beheimatet. Es ist ein Museum für die ganze Familie, in welchem man selbst zum sportlichen Akteur werden kann. Beeindruckend ist außerdem die emotionale Aufarbeitung der olympischen Idee von der Antike bis heute.

Olympische Disziplinen stehen gemeinsam mit den Athleten im Fokus / © Redaktion FrontRowSociety.net

Durchaus darf Lausanne als Dienstleistungs- und Wissenschaftssektor verstanden werden. Renommierte Verbände, Konsulate oder Bildungseinrichtungen bringen zeitgemäße Dynamik in die Stadt. Hier mag man sich seiner Traditionen bewusst sein, dennoch schlägt das Herz dieser Stadt ein wenig schneller.

Die Hauptstadt des Kanton Waadt versteht sich als Dienstleistungs- und Bildungszentrum. Das SwissTech Convention Center bringt Innovationen und gleichzeitig jene Dynamik junger Menschen mit sich, welche sich in der Lebendigkeit Lausannes ausdrückt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Royaler Ausgangspunkt

Die Wandelbarkeit Lausannes ist am 5 Sterne Royal Savoy Hotel & Spa gut erkennbar. In dem Traditionshaus aus dem Jahr 1909 erinnern nur noch wenige Elemente an die Vergangenheit. Äußerlich steht jedoch der Palastcharakter im Vordergrund, der die Zielgruppe des beginnenden 20. Jahrhunderts klar definiert.

Das 5 Sterne Royal Savoy & Spa versteckt heute hinter seiner royalen Fassade ein zeitgemäßes Wohnerlebnis / © Redaktion FrontRowSociety.net

Damals stiegen Mitglieder europäischer Königsfamilien oder auch Gäste des legendären Orientexpress im Royal Savoy ab.

Damals wie heute wird Wert auf vollendeten Service gelegt. Besonders der Concierge d’hôtel macht für die Gäste des Royal Savoy alles möglich, für uns auch das fast Unmögliche / © Redaktion FrontRowSociety.net

Nach einer mehrjährigen Pause wirkt das Hotel nun entstaubt und deutlich verjüngt. Heute frequentieren Städtereisende und Tagungsgäste die Hallen des zentral gelegen Hotels. Die neue Sky-Lounge auf der Dachterrasse wurde zum Anziehungspunkt, auch für Gäste von außerhalb.

Trendige Hotelzimmer für dynamische Städtereisende und Tagungsgäste / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auf der Terrasse der Brasserie du Royal sitzend, genießt man unter dem alten Baumbestand des 5.000 Quadratmeter umfassenden Parks die Gerichte von Signature Chef Mark Haeberlein. Der berühmte französische Koch entwickelt einzelne Gerichte, die vom Team der Brasserie umgesetzt werden. Mehrmals im Jahr passt sich die Karte den Jahreszeiten an, wenn Marc Haeberlein vor Ort lokale Produkte zu Gourmet-Speisen verwandelt.

Am Genfersee dreht sich alles um Ausblicke und der Park des Hotels bietet Gästen eine Auszeit von der Stadt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die exponierte Lage des Royal Savoy Hotel & Spa zwischen See und Stadt spricht für sich. Mit wenigen Schritten ist die U-Bahn erreicht. So tritt man in der Linie M2 der Métro Lausanne eine Fahrt in der einzigen U-Bahn der Schweiz an, die überdies den weltweit größten Höhenunterschied meistert.

Kunst statt Graffiti in der U-Bahn Linie M2 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Komfortabel wird mit der Metro der Bahnhof erreicht. Von hier aus startet die SBB unter anderem Richtung Vevey und Montreux, entlang der Waadtländischen Riviera vorbei an den Weingärten von Lavaux.

Die Waadtländische Riviera – zum Staunen schön / © Redaktion FrontRowSociety.net

Während das eigene Auto die Tage im Hotel verbringt, reist man am Nordufer des Genfersees klimaneutral mit der Bahn oder mit dem Schiff. Beides wirkt entschleunigend und lässt den Genuss eines Schweizer Weins ohne Reue zu.

Mit einem Dampfer der Belle Époque gelangt man gemächlich zu den einzelnen Zielen an der Waadtländischen Riviera, wobei die Fahrt bereits ein Ziel ist / © Redaktion FrontRowSociety.net

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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