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Giacomo Bologna hatte schon vor über 20 Jahren die fast seherische Vision, den Barbera unter den großen Weinen der Welt zu etablieren. Seinem Vorbild eiferten viele junge Winzer nach, und sorgten dafür, dass Barbera in der Weinwelt einen Spitzenplatz erreichen konnte, aber Giacomo Bologna blieb immer noch mit seinem Weingut Braida an der Spitze.

Leider verstarb er vor einigen Jahren. Seine Frau und seine Kinder setzen das Werk auf gleichem Niveau fort, speziell seine Tochter Raffaella und ihr Mann Norbert Reinisch bürgen mit einer enormen Power für dieses hohe Niveau im Weingut Braida. Sie bewahren vor allem mit unermüdlicher Verbesserung im Weinberg das Erbe Giacomos und den Ruf, dass gerade der Barbera d’Asti die weltweit größten und international beachtetsten Weine dieser Rebsorte hervorbringt.

Der Name „Braida“ war ursprünglich der Spitzname von Giuseppe Bologna, dem Gründer des Weinguts. Heute steht er für ein Spitzenweingut im Piemont, das bereits in der dritten Generation von den Geschwistern Raffaella und Giuseppe Bologna geleitet wird. Schon in den 1980er Jahren sorgte die Winzerfamilie weltweit für Aufsehen, als sie erstmals den Ausbau der Barbera-Traube in kleinen Barriques wagten. Ein erfolgreiches Unterfangen, denn durch kompromissloses Qualitätsstreben, die Leidenschaft für das Terroir und mit einem Focus auf Innovation und Nachhaltigkeit entwickelten sich seitdem aus der Rebsorte Barbera Kultweine.

„Bricco dell’Uccellone“ sorgt für Furore

Der Bricco dell`Uccellone ist ein Edel-Barbera
Der Bricco dell`Uccellone ist ein Edel-Barbera / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Als Flaggschiff sorgt besonders der „Bricco dell’Uccellone“ für Furore. Seine Bezeichnung geht ebenfalls auf einen Spitznamen zurück. Eine alte, immer schwarz gekleidete Dame wohnte einst im Nebenhaus der Bolognas. Sie spazierte häufig durch die Weinberge, wo der Barbera der Familie wuchs. Die Bewohner aus Rocchetta Tanaro nannten sie etwas respektlos „l’Uselun“, was im piemontesischen Dialekt der große Vogel bedeutet. Die Übersetzung für Bricco lautet Berg. So trägt der Spitzenwein den Titel „Berg des großen Vogels“.  Dieser begeisternde, elegante Wein zeigt in der Nase eine intensive, elegante Note von Kirschen und Johannisbeeren. Aromen von Vanille, Eiche und Schokolade sind in der vielschichtigen harmonischen Struktur zu spüren. In diesem Edel-Barbera trifft Weichheit auf Opulenz.

Das Etikett für den Montebruna Barbera d`Asti wird immer von Künstlern gestaltet
Das Etikett für den Montebruna Barbera d`Asti wird immer von Künstlern gestaltet / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

Vollmundig, harmonisch und mit einem langen Nachgeschmack gefällt der ausbalancierte Montebruna Barbera d`Asti 2017. Die Trauben für den vollmundigen, runden und kräftigen Montebruna stammen von einem Hang, in dessen Nähe sich ein Wald befindet, der für das natürliche Mikroklima der Region sorgt. Die Winzerfamilie bezeichnet den Montebruna Barbera d’Asti als Sprachrohr des Weinberges, weshalb er auch dieses Künstler-Etikett erhält. Die Buchstaben des Namens für den Wein bezeichnen die Landstücke, die für den Montebruna erworben worden sind.

Ein Klassiker aus dem Piemont ist der Brachetto d`Acqui 2019. Dieser wunderbare Dessertwein ist frisch, aromatisch und moussierend. Sein Duft besticht durch Aromen von Rosen, Veilchen und roten Früchten. Sein belebender Geschmack enthält eine feine Süße und zugleich fruchtige Herbheit.

Der „La Regina“ Nascetta Langhe DOC 2018 ist ebenfalls ein charakterstarker Wein. Seine gelbgrüne Farbe, ein blumiges Bukett, zarte Gewürze und Apfelaromen ergeben ein komplexes Spiel mit einem langen Nachhall.

Der Braida Il Fiore Langhe Bianco DOC 2016 ist ein blumiger und eleganter Wein. Er gefällt durch seine Frische und Länge. Aromen von Beeren mischen sich mit angenehmer Mineralität. Sein Titel „Il Fiore“ ist auf die Trauben aus dem Gebiet „Serra dei Fiori“ zurückzuverfolgen, denn sie verleihen dem feinen Wein das filigrane blumige Aroma.

Übersetzt lautet der Name des Weines
Übersetzt lautet der Name des Weines „La Monella“ die Schelmin oder die Spitzbübin / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber

La Monella Barbera del Monferrato Frizzante 2019 erhielt seinen Namen von Guiseppe Bologna, denn er verglich das „fröhliche und unbezähmbare“ Prickeln mit einer Schelmin/ Spitzbübin (La Monella). Die Farbe vom Monella di Braida ist leuchtend violett mit einem funkelnden Schaum. In der Nase entfaltet sich ein Duft mit Noten von roten Früchten. Rassig, prickelnd, körperreich und spannungsvoll.

Im Piemont werden hervorragende Weine hergestellt
Im Piemont werden hervorragende Weine hergestellt / © FrontRowSociety.net, Foto: Carola Faber
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