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Während Städte wie Wien oder Budapest vielen Reisenden oft von vorherigen Aufenthalten bekannt sind, ist die Fahrt mit AMADEUS Star in Richtung Donau-Delta die Chance, auch in unbekanntere Gegenden vorzudringen. So hält das Schiff auf seiner Donaureise im bulgarischen Svistov. Während die kleine Stadt selbst wenig zu bieten hat, ist der Ausflug nach Veliko Tarnovo interessant. Schon im Mittelalter war die heutige Provinzhauptstadt an den Nordhängen des Balkan-Gebirges von Bedeutung. Davon zeugt auch die Burganlage in der Stadt. Die heutige Industriestadt war Hauptstadt des 2. bulgarischen Reiches.

Fresken aus dem 13., 16. und 17. Jahrhundert sind in dieser Kirche zu sehen
Fresken aus dem 13., 16. und 17. Jahrhundert sind in dieser Kirche zu sehen / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Sehenswert ist die Kirche der Heiligen Peter und Paul. In der mittelalterlichen Kirche sind gut erhaltene Fresken aus dem 14., 16. und 17. Jahrhundert zu sehen. Aus manchen der Heiligenbilder haben Gläubige Farbe herausgekratzt in der Hoffnung auf die heilende Wirkung der frommen Bilder.  Die terrassenförmig übereinander gebauten Häuser sorgen für ein besonderes Flair. In der Einkaufsstraße gibt es ein umfangreiches Angebot von Kunsthandwerk bis hin zu Souvenirs. Reiseführerin Tsvetilina bringt uns in Rousse wieder an Bord. Dort erwartet die Gäste am Nachmittag eine Eiscreme-Party und am Abend ein Cocktail mit dem Kapitän und ein Gala-Abendessen.

Natur im Mittelpunkt

Weiße Seidenreiher sind im Donau-Delta relativ häufig zu sehen
Weiße Seidenreiher sind im Donau-Delta relativ häufig zu sehen / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Auf dem weiteren Weg in Richtung Donau-Delta steht die natürliche Flusslandschaft im Mittelpunkt. Die Donau wird von Wäldern und Wiesen gesäumt. Kleine Inseln sorgen im deutlich in die Breite gegangenen Flussbett für Abwechslung. Reiher und andere Vögel lassen sich weder von unserem Schiff beeindrucken, noch von den Anglern, die es sich in einsamen Buchten und auf kleinen Booten gemütlich gemacht haben. Wer mag, kann auch an diesem Morgen zur Morgengymnastik kommen. Edua, die auch für die Massagen im Spa verantwortlich ist, hat ein zehnminütiges Programm zusammengestellt, mit dem man in den Tag starten kann. Eigentlich sollte das Schiff bei dieser Reise bis St. Georg an der Schwarzmeerküste fahren, doch da die letzten Flusskilometer der Donau im Grenzgebiet zwischen Rumänien und der Ukraine liegen, hat die Reederei entschieden, aus Sicherheitsgründen einen anderen Hafen anzusteuern.

Unterwegs ins Donau-Delta 

Einen Pool hat das Schiff nicht – dafür diese gemütliche Lounge
Einen Pool hat das Schiff nicht – dafür diese gemütliche Lounge / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Mit dem Bus geht es zur Hafenstadt Tulcea. Hier warten bereits zwei Ausflugsschiffe auf uns, die mit uns ins Delta fahren. 15.000 Einwohner leben im Donau-Delta – die meisten davon von Fischfang, Schilfrohrernte und Tourismus. Im Hafen und in seiner Umgebung sind viele Frachtschiffe zu sehen. An den Ufern gibt es Werften und Industrie. Doch kaum hat das Schiff den Hauptkanal verlassen, steht die Natur im Mittelpunkt. 280 Vogelarten sollen im Deltagebiet, einem Netzwerk aus 400 Seen und zahllosen Kanälen, leben. Wir sehen Grau- und Silberreiher, Eisvögel fliegen an den Ufern entlang und auf einem hohen Baum ist sogar ein Seeadler zu sehen.

Ausschiffung – und doch geht es weiter

In der rumänischen Kleinstadt Fetești endet die Reise auf der AMADEUS Star, doch die gemeinsame Reise ist damit noch nicht vorbei, denn zum Programm gehören auch der Bustransfer nach Bukarest und ein Tag und eine Nacht in der rumänischen Hauptstadt. Während der 150 Kilometer langen Busfahrt erfahren wir viel über die Geschichte und aktuelle Lage des Landes. Nach dem Mittagessen machen wir einen Zwischenstopp am „Palast des Volkes“. So nannte der rumänische Staatschef Nicolae Ceaușescu seinen Monumentalbau, für den er drei alte Stadtviertel und 20 Kirchen dem Erdboden gleich machen ließ. Mit 450.000 m² ist der „Palast“ das zweitgrößte Gebäude der Welt. Von den 1.100 Räumen sollen allerdings nur rund 400 fertiggestellt sein.

Noch mehr Bukarest

Im Dorfmuseum stehen Häuser aus allen Teilen Rumäniens
Im Dorfmuseum stehen Häuser aus allen Teilen Rumäniens / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Wer einen späten Rückflug gebucht oder sich noch Zeit für Bukarest nimmt, kann sich die gerade im Bau befindliche Kathedrale der Erlösung des Volkes anschauen. Sehenswert ist auch das Dorfmuseum im Herăstrau Park, in dem rund 300 Bauernhäuser aus allen Teilen des Landes aufgebaut sind. Die Zwei-Millionen-Metropole hat viel zu bieten. Bauwerke aus verschiedenen Epochen begeistern Architektur-Liebhaber. Ein lebhaftes Nachtleben, an den Wochenenden bis zum Tagesanbruch, zieht andere in die Gassen der Altstadt. Und wer sich für Geschichte interessiert, kann eine Führung durch den Palast des früheren rumänischen Staatsoberhaupts Ceaușescu oder sein ehemaliges Wohnhaus buchen.

Ein Ausflug zu Schloss Dracula

Schloss Bran wird  erfolgreich als Dracula Schloss vermarktet
Schloss Bran wird erfolgreich als Dracula Schloss vermarktet / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Ein besonderes Erlebnis ist ein Ausflug nach Transsylvanien – zum Schloss Bran. Dieses wird – trotz umstrittener Ähnlichkeit mit den Beschreibungen aus Bram Stoker’s Buch „Dracula“ erfolgreich als Dracula Schloss vermarktet. Das begeisterte allein im letzten Jahr 720.000 Besucher aus aller Welt. Das auf einem Felsen gelegene, verwinkelte Schloss liegt oberhalb von alten Handelsstraßen. Wer es besichtigen möchte, kann sich das historische Gemäuer bei einem individuellen Rundgang anschauen, über knarrende Holzdielen und durch geheime Gänge gehen und dabei historische Möbel und andere Ausstellungsstücke anschauen.

Der Blick über den Innenhof des Schlosses in die Berge Transsilvaniens
Der Blick über den Innenhof des Schlosses in die Berge Transsilvaniens / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

In einem separaten Teil des Museums werden historische Folterwerkzeuge präsentiert. Ein Zeittunnel nimmt die Gäste mit auf eine besondere Reise. Ein moderner und mit Videoschirmen ausgestatteter Aufzug führt in die Tiefe. Dort warten interessante Installationen darauf, entdeckt zu werden.

Übernachten in Brașov

Vor oder nach dem Besuch des Schlosses bietet sich eine Übernachtung in Brașov an. Die Stadt, die ihren Namen wie Hollywood auf ihren Hausberg gesetzt hat, bietet nicht nur eine malerische Altstadt mit schönen Cafés und Restaurants, sondern auch eine Reihe interessanter Gebäude.

Das Rathaus von Brasov liegt zentral auf dem Marktplatz
Das Rathaus von Brasov liegt zentral auf dem Marktplatz / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Im Stadtzentrum liegt das Rathaus, in dem der Magistrat der Stadt über 500 Jahre seinen Sitz hatte. Es steht solitär auf dem Marktplatz und fällt deshalb besonders ins Auge. In der Nähe ist auch die Schwarze Kirche. Nach einem großen Stadtbrand, der auch die Mauern der Kirche verkohlte, wurde diese so genannt. Im Inneren der Kirche gibt es reich verzierte Bänke, die verschiedene Zünfte in die Kirche gestellt haben, und hörenswerte Orgeln. Gerade zu Konzerten kann man Musikgenuss und Kirchenbesichtigung optimal verbinden. Wer Zeit hat, kann mit der Seilbahn auf den Hausberg von Brașov fahren und dort eine Wanderung unternehmen.

Aller guten Schlösser sind drei

Schloss Peles wurde im Auftrag des rumänischen Königs gebaut
Schloss Peles wurde im Auftrag des rumänischen Königs gebaut / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Auf dem weiteren Rückweg nach Bukarest liegt die Stadt Sinaia. Nicht weit vom Stadtzentrum befindet sich das ehemalige Königsschloss Peleș aus dem 19. Jahrhundert. Es wurde von einem Wiener Architekten für König Carol I. von Rumänien gebaut. Das von sieben Terrassen umgebene Schloss ist nicht nur von außen sehenswert. Prachtvolle Möbel, Gemälde und Skulpturen faszinieren die Besucher des Schlosses bis heute. Viele der 160 Räume können besichtigt werden. Am eindrucksvollsten ist das Erdgeschoss, doch auch in der ersten Etage gibt es viel zu entdecken. In der zweiten Etage wird die Ausstattung nüchterner und moderner.

Auch Schloss Pelisor wurde von der Königsfamilie errichtet – und kann heute besichtigt werden
Auch Schloss Pelisor wurde von der Königsfamilie errichtet – und kann heute besichtigt werden / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Nur 350 Meter weiter steht ein weiteres Schloss – Pelișor. Es wurde für den Thronfolger Ferdinand I. erbaut. Auf den ersten Blick fällt auch hier das Fachwerk an der Außenfassade ins Auge. Im Inneren werden historische Möbel und eine wertvolle Kunstsammlung gezeigt. Wer die Schlösser gesehen hat, kann nach Bukarest zurückkehren und nach einer spannenden, erlebnisreichen Reise auf der Donau mit AMADEUS Star und anschließend zu den Schlössern Rumäniens wieder ins Flugzeug steigen.

Wer die komplette Geschichte der Flussreise erfahren möchte, empfehlen wir die beiden folgenden Artikel zu lesen. „Eine Flusskreuzfahrt auf der Donau“ sowie „Mit dem Flussschiff durch das Eiserne Tor

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