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Toronto ist eine multikulturelle Food-Szene, in der sich aufsteigende Gastro-Stars, nachhaltige Innovatoren und alteingesessene Profis die Klinke in die Hand geben. Zwischendrin tummeln sich kleine Familienbetriebe aus aller Herren Länder, die ihre Verbundenheit zu ihrer Heimat in Form von köstlichen Kreationen auf den Teller bringen. Die Redaktion von FrontRowSociety hat sich in der Metropole umgesehen und vor allem das George Brown College genauer unter die Lupe genommen.

Am George Brown College können die Anwärter praxisnah ihre beruflichen Ziele als Köche verfolgen und lernen dabei nur von den Besten
Am George Brown College können die Anwärter praxisnah ihre beruflichen Ziele als Köche verfolgen und lernen dabei nur von den Besten / © FrontRowSociety.net, Yvonne Asel

George Brown Culinary School

Das George Brown College ist die größte und bekannteste Ausbildungsstätte für Kulinarik und Hospitality in ganz Kanada. Hier haben Studenten die Möglichkeit, ihre Affinität für alles, was mit Lebensmitteln zu tun hat, in eine professionelle Richtung zu lenken. Im Food Innovation and Research Studio können sie Rezepte und Produkte entwickeln, Konzepte erfinden und Haltbarkeiten von Lebensmitteln optimieren. In einem eigenen Marktforschungsbereich wird anschließend die Sensorik evaluiert.

Der Marktforschungsbereich stellt die neu entwickelten Rezepturen auf den geschmacklichen Prüfstand am George Brown College in Toronto
Der Marktforschungsbereich stellt die neu entwickelten Rezepturen auf den geschmacklichen Prüfstand am George Brown College in Toronto / © FrontRowSociety.net, Yvonne Asel

Vom Buckingham Palace zum kulinarischen Botschafter

Nicht viele können behaupten, für die Queen und ihre Corgis gekocht zu haben. Der gebürtige Schotte John Higgins schon, denn er verbrachte Anfang der 80er zwei Jahre in der royalen Küche. Nun teilt er seine Leidenschaft als Director of Hospitality & Culinary Enterprises und kulinarischer Botschafter im George Brown College mit dem gastronomischen Nachwuchs.

John Higgins bringt der Redaktion von FrontRowSociety und anderen Damen mit seinem charmanten schottischen Akzent bei, wie man die besten Scones zubereitet
John Higgins bringt der Redaktion von FrontRowSociety mit seinem charmanten schottischen Akzent bei, wie man die besten Scones zubereitet / © FrontRowSociety.net, Yvonne Asel

Tea Time mit John Higgings

Während er vorführt, wie man besonders fluffige Scones backt, plaudert John aus dem königlichen Nähkästchen. Er verrät, dass die Queen ein einziges Mal ein Essen zurückgehenließ. Damals hatte er ein Kaninchen, das für ihre Corgis bestimmt war, durch den Fleischwolf gedreht, um es schneller kochen zu können. Da war die Queen aber gar nicht „amused“ und künftig gab es wieder saftige Brocken statt Hack für die geliebten Vierbeiner.

Gerade frisch selbstgemacht: Laut John Higgins konnte seine Großmutter die besten Scones der Welt zubereiten. Obwohl man sie typischerweise zur Tea Time in England verspeist, liegt ihre Herkunft in Schottland
Gerade frisch „selbst“ zubereitet: Laut John Higgins konnte seine Großmutter die besten Scones der Welt zubereiten. Obwohl man sie typischerweise zur Tea Time in England verspeist, liegt ihre Herkunft in Schottland / © FrontRowSociety.net, Yvonne Asel

Von Studenten geführtes Restaurant The Chef’s House

Einen Raum weiter wuseln unzählige Kochmützen umher. Sie bereiten sich in der Küche auf das echte Leben vor, das bereits während des Studiums im hauseigenen Fine Dining-Restaurant beginnt. Denn im „The Chef’s House“ zeigen die Anwärter ihr bereits erlerntes Können, indem sie für echte Gäste kochen. Es ist das einzige Restaurant seiner Art in Torontos Innenstadt und bietet eine breitgefächerte Auswahl an Gourmetgerichten, nationalen und internationalen Weinen, Craft-Bieren und hauseigenen Cocktails. Insgeheim als Training Center für Michelin-Anwärter gehandelt, stehen die Chancen ganz gut, hier einem künftigen Sternekoch über den Weg zu laufen.

Die Anleitung zum professionellen Karottenschneiden wird den Studenten des George Brown College auf einem Backbleck servier
Die Anleitung zum professionellen Karottenschneiden wird den Studenten des George Brown College auf einem Backbleck serviert / © FrontRowSociety.net, Yvonne Asel

Erste Michelin-Verleihung in Toronto …

… und schon ein Stern für einen ehemaligen Studenten. Erst kürzlich hat es die Hauptstadt Ontarios wohlverdient in den heiß begehrten Führer geschafft. Bei der Verleihung der Sterne im September 2022 war natürlich das komplette College vor Ort. Der aus Kufstein stammende Dean Rudi Fischbacher drückte den Ehemaligen gemeinsam mit den anwesenden Lehrkräften die Daumen. Und tatsächlich hat sich die Ausbildung am George Brown College direkt bezahlt gemacht. Der Alumni John-Vincent Troiano wurde für sein Restaurant Frilu mit einem Stern ausgezeichnet.

Auf dem Michelin Star Reveal Event in Toronto versorgten die Studenten die Gäste mit kleinen, köstlichen Appetithäppchen
Auf dem Michelin Star Reveal Event in Toronto versorgten die Studenten die Gäste, … / © Redaktion FrontRowSociety.net
mit kleinen, köstlichen Appetithäppchen ...
mit kleinen, köstlichen Appetithäppchen … / © Redaktion FrontRowSociety.net
Zukünftige Anwärter auf einen Stern, in diesem Fall Studenten und Studentinnen des George Brown College, begeistern auf dem Event mit ihrem kreativen Können
Und allesamt hoffen in Zukunft auf ihren eigenen Stern… / © Redaktion FrontRowSociety.net

Vom Weinliebhaber zum Experten

Zwar vergibt Michelin auch den Sommelier Award, das war aber nicht der Grund, warum Adrian Caravello das Advanced Wine and Beverage Business Management Programm ins Leben gerufen hat. In diesem Aufbaustudiengang teilt der Halbitaliener mit seinen Schützlingen im Getränke-Verkostungslabor seine langjährige Expertise in den Bereichen Bier, Wein, Spirituosen und Mixologie. Zwar gibt es immer wieder Video-Konferenzen mit internationalen Winzern, die virtuell an einem Tasting teilnehmen, doch eigentlich müsste man gar nicht so weit in die Ferne schweifen. Ganz in der Nähe liegt nämlich die Weinbauregion Niagara-on-the-Lake, die sich durch ihre optimalen geografischen Eigenschaften zu einer der erfolgreichsten in ganz Ontario entwickelt hat. Besonders der hier angebaute Eiswein hat es zu einer weltweiten Bekanntheit geschafft.

Adrian Caravello ist der Weinprofi am College
Adrian Caravello ist der Weinprofi am College / © FrontRowSociety.net, Yvonne Asel

Street Food in allen Geschmacksrichtungen

Nicht jeder verfügt über einen so exzessiven Background im kulinarischen Bereich, aber gerade das sorgt ja für die einzigartige Diversität in Torontos Küchen. In der Multikulti-Stadt gibt es nicht nur eine, sondern gleich drei Chinatowns, in denen man sich durch allerlei asiatische Gerichte durchprobieren kann.

Die Auswahl an Soup Dumplings, BBQ Pork Buns und Rice Rolls ist enorm in Torontos Chinatowns
Die Auswahl an Soup Dumplings, BBQ Pork Buns und Rice Rolls ist enorm in Torontos Chinatowns / © Redaktion FrontRowSociety.net

Etwas außerhalb, im Stadtbezirk Scarborough, wird es noch bunter. Im Inner Circle gibt es karibische Cuisine in Form von Doubles, einem Fladenbrot mit Kichererbsen, Kokos- und Mango und einer scharfen Koreandersoße. Einen Block weiter serviert das Mamajoun armenische Jingalov Hats und das Kalyani wird man mit Hoppers-Reispfannkuchen aus Sri Lanka verwöhnt.

Am Rand knusprig, unten weich und mit warmer Kokosmilch getoppt: Hoppers sind ein sehr beliebtes Frühstück aus Sri Lanka
Am Rand knusprig, unten weich und mit warmer Kokosmilch getoppt: Hoppers sind ein sehr beliebtes Frühstück aus Sri Lanka / © Redaktion FrontRowSociety.net

Wer noch Platz für eine libanesische Spezialität hat, sollte dem Ghadir einen Besuch abstatten oder zumindest bei der Herstellung des Markook-Brots zuschauen, das traditionell auf einer konvexen Metallplatte namens Saj gebacken wird. Zu guter Letzt darf ein Abstecher im Kunafa’s nicht fehlen. Dort gibt es, wie der Name schon sagt, die palästinische Süßspeisen Kunafa, die aus einem Käse- und Kadaifi-Mix bestehen und einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

Der perfekte Nachtisch besteht aus Engelshaar, Käse, Sirup und Pistazien
Der perfekte Nachtisch besteht aus Engelshaar, Käse, Sirup und Pistazien / © Redaktion FrontRowSociety.net

Man sollte schon ein wenig Zeit mitbringen, um sich durch die vielfältige Küche Torontos zu probieren. Ob High-End-Restaurant oder kleines Familienrestaurant am Stadtrand: an jeder Ecke gibt es in dieser Metropole authentische Kost, die mit viel Liebe, Tradition und Können zubereitet wird.

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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