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Ein starkes Indiz, die Likör- und Punschmanufaktur Sporer in der Getreidegasse gefunden zu haben, ist die Menschentraube, die sich täglich vor dem kleinen Ladenlokal bildet. Sobald sich der Schlüssel im Türschloss dreht, bevölkern die ersten Gäste den historischen Verkaufsraum. Dabei ist der Schankraum winzig, denn das Geschäft reiht sich in die weltbekannte Häuserzeile von Salzburgs Getreidegasse ein. Von weitem ist schon das Zunftschild zu erkennen, welches im Haus Nummer 39 den Genuss originaler Salzburger Spirituosen verheißt.

Zwischen 10 Uhr morgens und 19 Uhr am Abend bildet sich beständig eine Menschentraube vor der Spirituosenhandlung Sporer in Salzburgs Getreidegasse / © Redaktion FrontRowSociety.net
Etwas geschützter steht man im Gewölbe des 600 Jahre alten Hauses. Jedoch sind die wenigen Steh- und Sitzplätze schnell vergeben / © Redaktion FrontRowSociety.net

Sporer – ein Salzburger Original

Damals – im Jahr 1903 – begann alles mit dem Branntweinhandel des Franz Sporer. Das Gebäude selbst wurde bereits 1407 erbaut. Seine Mauern lauschten sicherlich schon den tolldreistesten Geschichten, die sich weinselig im Geschäft der Sporers erzählt wurden. Über einen Zeitraum von 100 Jahren handelte Familie Sporer nicht nur mit Spirituosen in der Getreidegasse, hier wurden die flüssigen Köstlichkeiten auch hergestellt. In Anbetracht des geringen Platzes, ist das heute kaum vorstellbar.

Noch sind die Türen verschlossen, schnell kann ein Foto von dem engen, aber gemütlichen Verkaufs- und Schankraum gemacht werden / © Redaktion FrontRowSociety.net
In den alten Fässern lagern immer noch die flüssigen Schätze der Likör- und Spirituosenmanufaktur Sporer / © Redaktion FrontRowSociety.net

Daher kam der Neubau samt Umzug der Produktion in den Salzburger Stadtteil Maxglan gerade recht. Hier erschafft Michael Sporer in vierter Generation unermüdlich neue Kreationen an Likören. Der Bestseller ist nach wie vor der legendäre Orangenpunsch. Urgroßvater Franz schenkte ihn Anfang des letzten Jahrhunderts bereits aus, die erste schriftliche Erwähnung findet das Rezept des Punschs 1927. Jenes Rezeptbuch aus dem Jahr 1927 hütet so manches Familiengeheimnis und wird auch noch heute von Michael Sporer genutzt.

Michael Sporer führt heute in vierter Generation die Manufaktur / © Redaktion FrontRowSociety.net

Während sich Gäste und Kunden weiterhin in der Getreidegasse die Klinke in die Hand geben, entsteht das flüssige Repertoire in Maxglan. Die überschaubaren Mengen zeugen von echter Handarbeit. Selber machen heißt die Devise, wenn unikate Produkte entstehen sollen. Beispielsweise war Michael Sporer bei der Hopfenernte für den Jahrgang 2022 des Sporer Hopfenlikörs selbst vor Ort. Der Hopfen wird von der familiengeführten Privatbrauerei Trumer eigenhändig in Obertrum angebaut. Aus diesem Hopfen sowie mit mehr als 25 verschiedenen Kräutern, Wurzeln, Zitruszesten und Zitronensaft entsteht sodann der Sporer Hopfenlikör. In den Stahlfässern hinter dem Verkaufsraum der Manufaktur in Maxglan reifen weitere flüssige Schätze made by Sporer. Sie alle brauchen Zeit und diese wird ihnen gegeben, damit etwas Großartiges entsteht.

Gut Ding will Weile haben – das gilt auch für die Sporen Spirituosen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Aus diesem Hopfenansatz entsteht einmal ein grandioser Likör / © Redaktion FrontRowSociety.net

Aus Tradition gut

Michael Sporer, der seit dem Jahr 2000 gemeinsam mit seinem Vater Peter in der Manufaktur arbeitet, führt diese seit 2015 in Eigenregie. Er bewahrt Rezepturen und Traditionen seiner Vorfahren und entwickelt gleichzeitig innovative Verfahren und Getränke. Das älteste Rezept – für den Allasch – stammt aus aus 1920. Franz Sporer ließ sich seinerzeit von einem Kümmellikör aus dem Baltikum zu dem Allasch inspirieren. Dieser halbsüße Kümmellikör wird bis heute nach der Originalrezeptur mit Brombeeren, Kakao, Mocca, Kirschen und weiteren geheimen Zutaten hergestellt. 

Nimmermüde kreiert Michael Sporer mit seinem Team neue Liköre oder Brände / © Redaktion FrontRowSociety.net

Inzwischen umfasst die Produktpalette zirka 40 Positionen. Seit letztem Jahr ist auch der Sporer Dry Gin auf dem Markt. Gemeinsam mit Karl und Rudi Obauer bastelte der kreative Spirituosenfabrikant an der Rezeptur für den Sporer Wermut. Gutes aus dem Alpenstaat findet hier zu einer edlen Spirituose zusammen: Weißburgunder, Weinbrand aus der Wachau, Bergwermutkraut sowie 20 verschiedene Alpenkräuter, Gewürze und Zitrusfrüchte. Dieser Wermut wird nicht nur in eine noble Steingutflasche gefüllt, als einziger Likör wird er im Steingutfass angesetzt. 

Das Geschäft im Salzburger Stadtteil Maxglan ist ein puristischer Bau, in welchem die alten Glasbluzer des Urgroßvaters in neuem Licht erscheinen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Ganz individuell können sich Kunden mehr oder weniger von den guten Tropfen abfüllen lassen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ein weiteres Schmankerl aus der Steingutflasche ist der Sporer Bitter. Statt des bekannten industriell gefertigten Bitters, bringt der Hibiskus-Orangen Bitter von Sporer etwas mehr Geschmack. Bestenfalls probiert man ihn in Gesellschaft mit einem Prosecco oder ganz patriotisch mit Winzersekt aus Österreich. In seiner Manufaktur in Maxglan sowie in der Getreidegasse hält Michael Sporer ausgesuchte Weine vor. Wie bei seinen eigenen Produkten setzt er auch bei externen Erzeugnissen auf Qualität und Einzigartigkeit. Daher kann mit einem Einkauf die Hausbar und gleichzeitig der heimische Weinkeller gut gefüllt werden. 

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Aus Hibiskusblüten, fruchtige Orangen- und Zitronenzesten sowie exotischen Gewürzen wird eines Tages der Sporer Bitter / © Redaktion FrontRowSociety.net
Allerdings wird jede Zutat separat angesetzt; hier schlummern nur die Hibiskusblüten / © Redaktion FrontRowSociety.net

Sporer für Zuhause

Sind die flüssigen Unikate für Daheim erst einmal ausgepackt, lebt zu Hause das Urlaubs-Feeling wieder auf. Für jeden Anlass findet sich das Richtige. Zudem sorgt man bei seinen Gästen mit den Spezialitäten aus Salzburg für Überraschung. Na dann, Zum Wohl!

Bier statt Wein an einem geselligen Abend? Verfeinert wird das Gebräu mit dem Hopfenlikör von Michael Sporer / © Redaktion FrontRowSociety.net
Für gute Freunde gibt es als Degistif den Kräuterlikör „Feine Hausmischung“ auf Eis mit Orangenzesten / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der Orangen-Punsch ist ein Salzburger Original, hergestellt nach einem unveränderten Rezept von 1927 / © Redaktion FrontRowSociety.net
Mit dem Orangen-Punsch wird es einem an kalten Tagen warm ums Herz. Die 50 Vol.% sollten jedoch im Verhältnis 1:4 gemischt werden / © Redaktion FrontRowSociety.net

Wer noch weitere kreative Ideen rund um den berühmten Orangen-Punsch sucht, sollte sich des Punsch-Kochbuchs bedienen. „Wie der Punsch zum Kochen kam“ ist eine Sammlung von Rezepten, die anlässlich des 80. Jubiläums des Orangen-Punschs herausgebracht wurde. Neben den Stammkunden der Spirituosenmanufaktur Sporer haben Salzburgs Haubenköche für den Inhalt Sorge getragen. 

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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