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Mit seinem vulkanischen Untergrund und den zahlreichen heißen Quellen ist Island prädestiniert als Reiseziel für alle, die es genießen, im warmen Wasser zu entspannen und Körper und Geist verwöhnen zu lassen. Angeblich soll es auf Island mehr als 365 offizielle Schwimmbäder – und weit mehr inoffizielle Badestellen geben. Doch für Touristen sind die meisten davon ungeeignet, da schwankende Temperaturen und auch die Lage irgendwo im Hinterland dem Badevergnügen im Weg stehen. Eine Alternative sind die exklusiven Thermen überall im Land, die Einheimischen und Touristen ein entspanntes Bad im heißen Thermalwasser möglich machen. Wir haben einige der schönsten besucht.

Vök Baths – Egilsstaðir

Die Vök Baths Egilsstaðir verbinden Pools mit Thermalwasser mit einem natürlichen See, in dem man zum Abkühlen schwimmen kann
Die Vök Baths Egilsstaðir verbinden Pools mit Thermalwasser mit einem natürlichen See, in dem man zum Abkühlen schwimmen kann / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Nur fünf Minuten außerhalb der Stadt Egilsstaðir im Osten Islands liegen die Vök Baths. Das Bad liegt am Ufer des Urriðavatn Sees und ist perfekt in die Landschaft integriert. Highlight dieses Bades sind die beiden Pools, die mit unterschiedlich warmem Thermalwasser gefüllt, auf dem Wasser des natürlichen Sees schwimmen. Wer mag kann aus dem heißen Wasser auch in den See springen oder an der Leiter zumindest einen Fuß in das kühle Nass stecken. Anschließend geht es schnell wieder zurück in die warmen Becken. Auch an Land gibt es ein noch größeres Becken, in das sogar eine Pool-Bar integriert ist. Auch eine Sauna und ein Nebeltunnel mit kaltem Wasser sind im Angebot. Im Foyer des Bades kann man sich an der Tee-Bar einen heißen Tee mit Thermalwasser machen. Das Bistro des Vök Baths´ setzt auf regionale Produkte und hat zum Beispiel eine schmackhafte Platte mit Seesaibling, Lamm, regionalem Käse und Schinken im Angebot. Auch die reichhaltigen Toasts zeigen, dass gute Zutaten und kreative Idee die wichtigsten Merkmale für ein exklusives und gelungenes Abendessen sind.

Mývatn Natural Baths – Jardbadsholum

Die Mývatn Nature Baths liegen in einer eindrucksvollen, vulkanischen Landschaft im Nord-Osten des Landes
Die Mývatn Nature Baths liegen in einer eindrucksvollen, vulkanischen Landschaft im Nord-Osten des Landes / © TVB Mývatn Nature Baths

Die Mývatn-Gegend ist bekannt für ihre Seen und auch für die interessanten Pseudokrater, die sich in der Landschaft gebildet haben. Nicht weit von den dampfenden Fumarolen und den blubbernden Schlammlöchern des geothermalen Feldes Hverer, wird mit dem heißen Wasser, das zur Energieerzeugung für ein Kraftwerk gebraucht wird, ein Thermalbad gespeist. Das anfangs 130 Grad heiße Wasser füllt die beiden Becken der Mývatn Natural Baths.  Diese bieten einen interessanten Ausblick über die Landschaft und sind ziemlich weitläufig. Wer mag, kann in den mit 36-40 Grad warmem Wasser gefüllten Becken ein kaltes Getränk bestellen. Der Boden der Becken ist mit Sand und kleinen Steinchen gefüllt, was der Lagune eine besonders natürliche Anmutung gibt. Ein Dampfbad mit 45 Grad und 100 % Luftfeuchtigkeit gehört genauso dazu wie ein Café.

Geosea Geothermal Sea Baths – Húsavík

Aus den Becken von Geosea in Húsavík kann man mit etwas Glück die Wale in der Bucht sehen
Aus den Becken von Geosea in Húsavík kann man mit etwas Glück die Wale in der Bucht sehen  / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Húsavík ist einer der Orte auf Island, an dem man am besten Wale beobachten kann. Davon profitiert auch das Geosea Geothermal Sea Baths, das auf einer Klippe direkt oberhalb der Küste liegt und aus dem warmen Wasser einen weiten Blick auf die Bucht ermöglicht. So besteht die Chance aus dem Schwimmbecken heraus Wale zu beobachten – oder in der dunklen Jahreszeit das Polarlicht zu sehen. Die beiden Becken des Bades sind mit salzigem Wasser gefüllt, denn als man in der Mitte des 20. Jahrhunderts auf der Suche nach einer heißen Quelle Bohrungen machte, stieß man auf aufgeheiztes Meerwasser, das heute unter anderem für das Thermalbad verwendet wird. Gleich neben den Infinity Pools gibt es eine kleine Bar und ein Bistro, das Kleinigkeiten wie eine täglich wechselnde Suppe verkauft.

Sky Lagoon Iceland – Kópavogur

Der Weg von den Umkleiden der Sky Lagoon ins Wasserbecken führt durch eine der Natur nachempfundene Felslandschaft
Der Weg von den Umkleiden der Sky Lagoon ins Wasserbecken führt durch eine der Natur nachempfundene Felslandschaft / © Sky Lagoon

Nur 15 Minuten mit dem Auto vom Zentrum von Reykjavik entfernt liegt die exklusive Sky Lagoon. Diese wurde vor gut zwei Jahren eröffnet und setzt neue Maßstäbe in Bezug auf Luxus und Servicequalität. Das große Lagunenbecken, zu dem man durch eine Art Canyon schwimmt, liegt an der Küste, sodass man aus dem Infinity-Becken einen eindrucksvollen Blick auf das Meer und die Küste hat. Ins Wasser eingelassene Bänke, eine Bar im Pool und das abwechslungsreich gestaltete Becken überzeugen.

Die Sauna der Sky Lagoon bietet einen Panoramablick auf die Bucht
Die Sauna der Sky Lagoon bietet einen Panoramablick auf die Bucht / © Sky Lagoon

Wer mag kann gegen Aufpreis eine private Umkleide, ausgestattet mit eigener Dusche, dazubuchen und so noch komfortabler in die Lagune starten. Ebenfalls zubuchen kann man ein Ritual aus sieben Schritten, bei dem man nach dem Bad in der Lagune in ein kaltes Becken taucht, eine Panoramasauna besucht, im kalten Nebel abkühlt, den Körper mit Peeling einreibt, das man anschließend im Dampfbad wirken lässt. Bevor es wieder in die Lagune geht, wartet eine erfrischende Dusche. Die Sky Lagoon verfügt über Bar und Café.

Blue Lagoon Iceland – Grindavík

Die weltbekannte Blaue Lagune begeistert ihre Besucher mit den weitläufigen Becken und dem milchig-weißen Wasser, das sich von den schwarzen Steinen des umgebenden Lavafeldes abhebt
Die weltbekannte Blaue Lagune begeistert ihre Besucher mit den weitläufigen Becken und dem milchig-weißen Wasser, das sich von den schwarzen Steinen des umgebenden Lavafeldes abhebt / © Blue Lagoon Iceland

Seit ihrer Eröffnung 1992 ist die Blaue Lagune das weltweit wohl bekannteste Thermalbad. Die Blaue Lagune liegt inmitten eines dunklen Lavafeldes, in dem höchstens ein paar grüne Moose für Farbtupfer sorgen. Umso mehr fällt die Lagune mit ihrem milchig-weißen Wasser ins Auge. In den großen Becken kann man sich entspannend, ruhigere und lebhaftere Bereiche entdecken und natürlich auch kalte Getränke genießen.

Im Wasser können die Besucher verschiedene Gesichtsmasken anwenden und die Zeit im Wasser so besonders genießen
Im Wasser können die Besucher verschiedene Gesichtsmasken anwenden und die Zeit im Wasser so besonders genießen / © Blue Lagoon Iceland

Im Eintritt ist bereits eine Maske enthalten, die man auf das Gesicht auftragen kann. Wer sich für das Premium-Paket entscheidet, bekommt das Getränk, einen Bademantel und zwei zusätzliche Masken dazu – aber natürlich kann man diese auch einzeln bestellen. Die Blaue Lagune ist das beliebteste Ausflugsziel der Insel. Neben dem Bad und der Sauna gibt es ein Café, ein Restaurant und ein Sterne-Restaurant, sodass jeder Gast ein passendes Angebot finden kann.

Die isländische Badekultur

Lange dunkle Winter – und überall verfügbare heiße Quellen. Kein Wunder, dass sich in Island eine Badekultur entwickelt hat, die ihresgleichen sucht. Für die Isländer ist die Therme weniger eine Wellnessoase der Ruhe als ein Caféhaus, in dem man sich trifft, unterhält und viel Zeit verbringt. Das erklärt auch, warum eigentlich in jeder Therme eine „Poolbar“ im Angebot ist, von der man die Getränke mit ins Schwimmbecken nehmen kann. Doch gerade das macht neben der oft eindrucksvollen Landschaft, die man aus dem wärmenden Wasser bestaunen kann, den Charme der isländischen Bäder aus. Wo natürliche Energie in Hülle und Fülle vorhanden ist, kann man sich das heiße Bad unter freiem Himmel selbst bei kühlen Temperaturen gönnen. Und wenn man weiß, dass es in isländischen Bädern lebhafter ist und das Smartphone viele der Gäste begleitet, dann kann man sich auf entspannende Stunden im heißen Wasser freuen.

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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