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Während andere Kreuzfahrtschiffe häufig mehrfach dieselbe Route fahren, ist das bei Scenic Luxury Cruises die Ausnahme. So auch bei unserer Reise, die von Grönland nach Island führt. Da das Wetter im Herbst 2023 deutlich stürmischer als erwartet ist, müssen wir nach der Fahrt durch den Prinz Christian Sund direkt nach Reykjavik fahren, statt zuvor noch die Ostküste Grönlands zu erleben. Doch auch wenn das Schiff drei Tage im Hafen liegt, hat sich das Team der Scenic Eclipse II etwas einfallen lassen, damit der unerwartete Aufenthalt für seine Gästen abwechslungsreich und inspirierend ist. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausflügen, die bereits im Reisepreis enthalten sind und haben nebenbei noch Zeit individuell die isländische Hauptstadt zu erkunden.

Reykjavik entdecken

Die Architektur der Hallgrímskirkja in Reykjavik erinnert an Basaltsäulen, ihre Farbe an Gletscher
Die Architektur der Hallgrímskirkja in Reykjavik erinnert an Basaltsäulen, ihre Farbe an Gletscher / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Die isländische Hauptstadt hat eine Menge zu bieten. Wer zum ersten Mal auf der Insel ist, auf der die amerikanische und die eurasische Kontinentalplatte aneinanderstoßen und immer wieder kleinere und größere Vulkanausbrüche hervorrufen, kann einen guten ersten Eindruck bei „FlyOver Iceland“ gewinnen. Nach einer kurzen Einführung nehmen die Gäste Platz in den bequemen Sitzen des Fahrgeschäfts, das sie mit frei hängenden Füßen vor einer 20 Meter-Leinwand durch den Raum bewegt und sie im wahrsten Sinne des Wortes über die isländische Landschaft fliegen lässt. Spezialeffekte wie Wind, Nebel und sogar Gerüche sorgen für ein besonderes Erlebnis und einen guten ersten Eindruck.

Im Alþingishúsið aus dem 19. Jahrhundert trifft sich das isländische Parlament
Im Alþingishúsið aus dem 19. Jahrhundert trifft sich das isländische Parlament / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Statt Fahrgeschäft und einer Führung durch das Stadtzentrum bietet Scenic den Gästen aber auch eine kulinarische Führung an. Kulinarik-Experte Ymir Björgvin Arthúrsson überrascht seine Gäste zunächst mit einer kleinen Kostprobe des geruchs- und geschmacksintensiven fermentierten Grönlandhais. Dazu gibt es einen Schluck Brennivín, einen Akvavid-artigen Schnaps mit leichtem Kümmel-Aroma. Es folgen unter anderem ein Krabbencocktail im „Hnoss“ Restaurant des Konzerthauses Harpa, Sushi in einer Szene-Bar und eine exklusive Vorführung in einer Parfum-Manufaktur. Und auch wenn nicht alle Speisen und Getränke typisch isländisch sind – den meisten Gästen gefällt der Rundgang mit kulinarischen Highlights der Stadt.

Scenic Luxury Cruises – Das Konzept

Die großzügige Lounge der Scenic Eclipse II ist ein beliebter Treffpunkt
Die großzügige Lounge der Scenic Eclipse II ist ein beliebter Treffpunkt / © Foto: Scenic Group

Wer mit der „Scenic Eclipse II“ unterwegs ist, entscheidet sich für ein Komplettpaket. Im Reisepreis enthalten sind neben der Kreuzfahrt auch die allermeisten Getränke, eine Auswahl von Ausflügen und Aktivitäten und die Vorträge des Expeditionsteams. Auch der kleine, aber sehr stilvoll gestaltete Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und Wärmeliegen kann während der ganzen Reise genutzt werden.

Das mediterrane Elements ist eines der vielen erstklassigen Restaurants an Bord der Scenic Eclipse II
Das mediterrane Elements ist eines der vielen erstklassigen Restaurants an Bord der Scenic Eclipse II / © Foto: Scenic Group

Alle Gäste – an Bord gibt es nur Suiten mit Balkon oder Veranda – können auf die Dienste eines Butlers zurückgreifen, wenn es zum Beispiel um die Reservierung von Plätzen in den inkludierten Spezialitätenrestaurants geht. Auf dem Schiff – und das selbst in entlegenen Regionen – ist ein schneller Internetzugang inkludiert, der selbst gelegentliche Videokonferenzen möglich macht. So avanciert das Luxus-Schiff bei unserem Aufenthalt in Reykjavik zu einem der exklusivsten Hotels der Stadt, in dem man gut geschützt im Hafen vertäut, allen Komfort genießen kann.

Ein Ausflug in die Therme

Die blaue Lagune ist die bekannteste Therme der Welt. Im Wasser genießen die Gäste kalte Getränke und kosmetische Masken
Die blaue Lagune ist die bekannteste Therme der Welt. Im Wasser genießen die Gäste kalte Getränke und kosmetische Masken / © Foto: Blue Lagoon Island

Island ist bekannt für seine heißen Quellen – und damit auch für seine Thermen. Allen voran die „Blaue Lagune“, eine exklusive Therme mit milchig-weißem Wasser in einem schwarzen Lavafeld. Mit einer Wassertemperatur von durchschnittlich 39 Grad und der Möglichkeit im Wasser nicht nur kalte Getränke zu genießen, sondern auch verschiedene kosmetische Masken auszuprobieren, bietet die 1976 beim Bau eines Geothermalkraftwerks zufällig entstandene Lagune einen hohen Freizeitwert. Nicht umsonst ist sie eine der beliebtesten Attraktionen auf Island – und häufig ausgebucht, denn bewusst limitiert man die Zahl der Gäste, damit das Vergnügen im Thermalwasser ungetrübt bleibt. Kein Wunder, dass die Blaue Lagune auch zum Ausflugsprogramm der Scenic Eclipse II gehört.

Die exklusive Sky Lagoon liegt auf einer Klippe 70 Meter über dem Meer in der Nähe von Reykjavik
Die exklusive Sky Lagoon liegt auf einer Klippe 70 Meter über dem Meer in der Nähe von Reykjavik / © Foto: Sky Lagoon

Wer noch mehr von der isländischen Badekultur erleben möchte, kann an einem anderen Tag die Sky Lagoon, ein vor gut zwei Jahren neu eröffnetes Thermalbad auf einer Klippe 70 Meter über dem Meer besuchen. Mit einem Empfang wie auf der Luxus-Yacht, Umkleidekabinen mit integrierten Duschen und einem Panoramablick über die Bucht kann die Sky Lagoon der etablierten Konkurrenz durchaus das Wasser reichen. Optional kann man ein Ritual aus sieben Schritten buchen – mit kalten und heißen Erlebnissen rund um Sauna, Wasser und Wellness.

Das kulinarische Angebot an Bord

Das Restaurant Koko´s setzt auf asiatische Fusionsküche
Das Restaurant Koko´s setzt auf asiatische Fusionsküche / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

An jedem Abend haben die Gäste auf dem Schiff die Wahl, für welches der im Reisepreis inkludierten Restaurants sie sich entscheiden. Das „Koko´s“ setzt auf asiatische Fusionsküche und legt neben dem Besteck auch Essstäbchen auf die Tische. Im italienischen „Elements“ wählt jeder Gast seinen Hauptgang. Die Beilagen kommen in gemeinsamen Schalen für alle am Tisch. Noch schneller und unkomplizierter geht es im „Yacht-Club“, in dem ein hervorragend bestücktes Buffet mit internationalen Gerichten angeboten wird. Auch die Desserttheke mit täglich wechselnden Eissorten und Desserts fällt ins Auge.

Im Sushi@Koko´s werden Sushi-Spezialitäten serviert. Der Fisch wird dafür aus Japan eingeflogen
Im Sushi@Koko´s werden Sushi-Spezialitäten serviert. Der Fisch wird dafür aus Japan eingeflogen / © Foto: Scenic Gruppe

Mit vorheriger Reservierung kann man im „Lumiere“ ein französisch inspiriertes 8-Gänge-Menü genießen. Zum Empfang wird als Aperitif Champagner gereicht. Auch für das „Sushi@Koko´s“ braucht man eine Reservierung und kann sich dann mit Sushi-Spezialitäten verwöhnen lassen. Der Fisch dafür wird für Scenic Cruises direkt aus Japan eingeflogen.

Im Nightmarket@Koko´s genießen acht Gäste ein besonderes Menü, das in der offenen Showküche für sie zubereitet wird
Im Nightmarket@Koko´s genießen acht Gäste ein besonderes Menü, das in der offenen Showküche für sie zubereitet wird / © Foto: Scenic Gruppe

Noch exklusiver ist „Nightmarket@Koko´s“. In diesem kleinen Restaurant mit offener Showküche finden nur acht Gäste Platz – und bekommen ein täglich wechselndes asiatisches, indisches oder mittelöstliches Menü serviert. Auf dem neuen Schiff noch in Bau ist der Kräutergarten „Epicure“, an den Räume für Kochvorführungen angeschlossen sind. Wenn er eröffnet ist, können die Köche der Scenic Eclipse II ihre Gerichte mit frischen Kräutern aus eigenem Anbau bereichern.

Der Goldene Kreis

Das Wasser des Flusses Hvitá stürzt am Gullfoss-Wasserfall in zwei Stufen in eine Schlucht
Das Wasser des Flusses Hvitá stürzt am Gullfoss-Wasserfall in zwei Stufen in eine Schlucht / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Für viele Gäste ist der Ausflug „Goldener Ring / Golden Circle“ ein guter Weg, einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel an einem Tag zu erleben. Die Bustour bringt uns zunächst in den Nationalpark Þingvellir. Dort, wo man an imposanten Rissen und Spalten in der Landschaft erkennen kann, dass sich hier die amerikanische und die eurasische Kontinentalplatte begegnen, wurde in Island Geschichte geschrieben. Hier trat ab dem Jahr 930 eines der ältesten Parlamente der Welt zusammen – verabschiedete Gesetze und fällte Urteile.

Der Geysir Strokkur bricht regelmäßig aus und schleudert eine kochende Wassersäule in die Luft
Der Geysir Strokkur bricht regelmäßig aus und schleudert eine kochende Wassersäule in die Luft / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Nach der Wanderung durch den Nationalpark geht es weiter zum Geysir Strokkur. Seine regelmäßigen Ausbrüche, bei denen die kochende Wassersäule eine Höhe von 15 bis 20 Meter erreichen kann, sind ein sehenswertes Spektakel. Auch die letzte Station des Goldenen Rings, der Gullfoss Wasserfall, ist eindrucksvoll. Das Wasser des Flusses Hvitá stürzt über zwei 11 und 21 Meter hohe Stufen in eine rund 70 Meter tiefe Schlucht. Wanderwege oberhalb der Schlucht geben Besuchern die Möglichkeit den mehr als hundert Kubikmeter pro Sekunde herabstürzenden Wassers ganz nah zu kommen.

Zum Abschluss die Westfjorde

Meer, Berge und Himmel – auf Grönland und Island zeigt die Natur ihre riesigen Dimensionen
Meer, Berge und Himmel – auf Grönland und Island zeigt die Natur ihre riesigen Dimensionen / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Zum Abschluss der Reise hat, Varun, unser von Mauritius stammender, vier Sprachen fließend sprechender Butler, eine besonders gute Nachricht für uns. Die Scenic Eclipse II kann den Hafen von Reykjavik noch einmal verlassen und die Westfjorde ansteuern. Mitten in der Nacht werden wir von einer sanften Stimme geweckt. Kapitän Erwan Le Rouzic meldet sich über die Lautsprecheranlage und informiert, dass über den Schiff Nordlicht zu sehen ist. Schlaftrunken machen wir uns auf zu Deck 10, um über uns das kosmische Phänomen am nächtlichen Himmel zu beobachten. Am nächsten Morgen pünktlich zum Frühstück ist bereits der Dynjandi-Wasserfall zu sehen.

Mit dem Zodiac an den Strand – und dann gleich zum Wasserfall. Eine Luxus-Kreuzfahrt mit der Scenic Eclipse II ist auch für aktive Gäste ein Vergnügen
Mit dem Zodiac an den Strand – und dann gleich zum Wasserfall. Eine Luxus-Kreuzfahrt mit der Scenic Eclipse II ist auch für aktive Gäste ein Vergnügen / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Während andere Urlauber mit dem Bus zum Wasserfall fahren müssen, bringen uns die Zodiacs direkt vom Schiff an den kleinen Strand. Von dort ist es nicht weit zum hundert Meter herabstürzenden Wasserfall. Dieser ist an der oberen Kante rund 30 Meter – und an der unteren 60 Meter breit, sodass sich das Wasser elegant auffächert. Bei strahlendem Sonnenschein machen wir eine Wanderung an der Küste bis zum unteren Ende des Wasserfalls. Dann geht es zurück zum Schiff, dass uns in der folgenden Nacht nach Reykjavik zurückbringt, wo die Reise mit der Luxus-Yacht endet.

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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