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Dieses Schiff ist weltweit einzigartig. Es kann polares Packeis brechen, wird mit LNG betrieben und ist mit einem eigenen Labor ausgestattet. Ihre Gäste genießen allerhöchsten Luxus und fahren auf den vielleicht spektakulärsten Kreuzfahrtrouten der Welt.

Das Flaggschiff der französischen Compagnie du Ponant ist genauso einzigartig wie Frankreichs berühmtester Polarforscher selber. Bereits 2015 entworfen, bringt die „Le Commandant Charcot“ ihre Gäste weiter polwärts als jedes andere Schiff. Doch nicht nur das, auch in Sachen Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit setzt der Luxus-Eisbrecher neue Maßstäbe und wird mit LNG und Batterien statt mit Diesel betrieben.

Auf der Kommandobrücke der “Le Commandant Charcot”. Modernste Navigationstechnik ist auf Expeditionskreuzfahrten unerlässlich
Auf der Kommandobrücke der “Le Commandant Charcot”. Modernste Navigationstechnik ist auf Expeditionskreuzfahrten unerlässlich / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Sechs Jahre dauerte es, ehe die „Le Commandant Charcot“ 2021 auf Probefahrt gehen konnte – und sich dabei als erstes französisches Schiff überhaupt den Weg durchs arktische Packeis zum geographischen Nordpol freibrach. Kein Geheimnis ist auch, dass das Schiff für seine Reederei mit einem enormen finanziellen Aufwand verbunden war. Umgerechnet 274 Mio. € hat die „Le Commandant Charcot“ ihren Eigner gekostet. Ihre Gäste dürfen dafür an Bord edelste Materialien, geräumige Lounges und Fünf-Sterne-Service erwarten.

Die Main Lounge der “Le Commandant Charcot” auf Deck 5. Die Inneneinrichtung des Schiffes wurde von Jean-Philippe Nuel und Jean-Michel Wilmotte entworfen
Die Main Lounge der “Le Commandant Charcot” auf Deck 5. Die Inneneinrichtung des Schiffes wurde von Jean-Philippe Nuel und Jean-Michel Wilmotte entworfen / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Mit viel Stolz präsentierte die komplette Führungsriege von Ponant Cruises das Flaggschiff der Reederei im April im Hamburger Hafen. Zwei Aspekte standen dabei besonders im Vordergrund: die Umweltfreundlichkeit der „Le Commandant Charcot“ und ihre hybride Rolle als Passagier- und Forschungsschiff, die den Kreuzfahrer weltweit einzigartig macht.

Hafenrundfahrt “de Luxe”: Mit geladenen Gästen unternimmt die “Le Commandant Charcot” am 23. April 2023 einen Kurztrip von Kreuzfahrtterminal zur Elbphilharmonie und zurück
Hafenrundfahrt “de Luxe”: Mit geladenen Gästen unternimmt die “Le Commandant Charcot” am 23. April 2023 einen Kurztrip von Kreuzfahrtterminal zur Elbphilharmonie und zurück / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Bis zu zwei Monate kann die „Le Commandant Charcot“ mit LNG in die polaren Regionen aufbrechen. Zwei Tanks mit einem Fassungsvermögen von zusammen 4.500 m3 machen dies möglich. Und wenn Wal- oder andere Tierbeobachtungen anstehen, wird auf Batterie-Modus umgestellt; eine Stunde lang kann das Schiff dann emissions-, und geräuschlos durchs Eis gleiten. Überdies werden sämtliche Abfälle und Abwässer an Bord sortiert und aufbereitet, während auf Einweg-Plastik komplett verzichtet wird.

Blick in den Batterie-Raum im Bauch des Schiffes. Die Akkus ermöglichen der “Le Commandant Charcot” eine einstündige Fahrt gänzlich ohne Emissionen oder Geräusche
Blick in den Batterie-Raum im Bauch des Schiffes. Die Akkus ermöglichen der “Le Commandant Charcot” eine einstündige Fahrt gänzlich ohne Emissionen oder Geräusche / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Ein Schiff im Schiff

Die Nachhaltigkeit der „Le Commandant Charcot“ ist auch den Wissenschaftlern an Bord ein Anliegen. Zwei Labore im Bauch des Eisbrechers erlauben wissenschaftliche Forschungen während des laufenden Kreuzfahrtbetriebs, was in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall ist. Zum einen kehrt die „Le Commandant Charcot“ Jahr für Jahr in die Arktis bzw. Antarktis zurück. Das macht die Forschungsarbeiten der Wissenschaftler langfristig planbar und erlaubt ihnen ganze Messreihen, wo sie ansonsten nur Stichproben nehmen könnten. Zum anderen halten die Forscher an Bord Vorträge und geben Einblicke in ihre Arbeit – eine Win-Win-Situation für alle an Bord.

Eines der beiden Labore an Bord – für viele Wissenschaftler eine einmalige Gelegenheit, für längere Zeit in den Polarregionen forschen zu können
Eines der beiden Labore an Bord – für viele Wissenschaftler eine einmalige Gelegenheit, für längere Zeit in den Polarregionen forschen zu können / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

In den tiefen Süden…

An erster Stelle steht aber dennoch das Expeditionserlebnis für die zahlenden Gäste, die mit der „Le Commandant Charcot“ zu Destinationen aufbrechen, die man vermutlich nur einmal im Leben besucht. In der Antarktis gehören die Bellinghausen-See, das Weddell-Meer mit dem Larsen-Schelfeis und das Rossmeer zu den Zielen des Ponant-Eisbrechers – Ziele, die zu erreichen ohne eisverstärkten Rumpf unmöglich ist. Zur Belohnung winken die Kolonien der majestätischen Kaiserpinguine, der Anblick der seltenen Weddell- und Ross-Robben oder die Fluke eines Blauwals.

Schnittig ist anders – der eisverstärkte Bug der “Le Commandant Charcot” kann bis zu 2,50 Meter dickes Packeis brechen
Schnittig ist anders – der eisverstärkte Bug der “Le Commandant Charcot” kann bis zu 2,50 Meter dickes Packeis brechen / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

…und in den hohen Norden

Im hohen Norden kreuzt die „Le Commandant Charcot“ zum geographischen und magnetischen Nordpol, entlang der grönländischen Küste, an den Ufern Spitzbergens und durchquert die Nordwestpassage – Hundeschlittenfahrten, Zodiac-Ausfahrten und Schneeschuhwanderungen inklusive. Ponant verspricht dabei „nicht die gleichen Strapazen wie die wagemutigen Entdecker, aber die gleichen intensiven Emotionen“. Auch Übernachtungen im Zelt bietet Ponant auf seinen Kreuzfahrten im arktischen Sommer an – ein lokaler Eisbärwächter hält dabei vor dem Zelteingang Wache.

Die edle Panorama-Lounge auf Deck 9 ermöglicht mit ihren deckenhohen Fenstern eine großartige Sicht auf die polare Landschaft rings um das Schiff
Die edle Panorama-Lounge auf Deck 9 ermöglicht mit ihren deckenhohen Fenstern eine großartige Sicht auf die polare Landschaft rings um das Schiff / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Fünf Sterne-Luxus

Was die Einrichtung des Schiffes betrifft, könnte der Kontrast zwischen den Eiswüsten der Polargebiete und dem Luxus, den die „Le Commandant Charcot“ bietet, nicht größer sein. Die Innenarchitekten haben versucht, ein Interieur zu schaffen, das mit der Landschaft draußen harmoniert, was ihnen durchweg gelungen ist. Und von den sieben Kabinenkategorien an Bord sind allein sechs Kategorien Suiten. Der Wellnessbereich kommt auf stattliche 430 m2 Größe, Massagekabinen und Friseur verfügen über Meerblick, und selbst das Helikopter-Deck am Bug des Schiffes ist bei gutem Wetter für die Passagiere zugänglich.

Blick in den Wohnbereich der zweigeschossigen Duplex-Suite. Die 94 m² großen Suiten sind mit Kingsize-Doppelbett, Badezimmer mit Dusche und Badewanne sowie einer 26 m² großen privaten Terrasse ausgestattet
Blick in den Wohnbereich der zweigeschossigen Duplex-Suite. Die 94 m² großen Suiten sind mit Kingsize-Doppelbett, Badezimmer mit Dusche und Badewanne sowie einer 26 m² großen privaten Terrasse ausgestattet / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Gourmet-Küche

Auf den Teller kommt während der Kreuzfahrt feinste Gourmet-Küche aus dem Hause Alain Ducasse. Mit dem französischen Sternekoch arbeitet Ponant seit 2016 zusammen, die Gäste der „Le Commandant Charcot“ können an Bord also Service und Gerichte erwarten wie in den edlen Restaurants des Star-Kochs in Frankreich und Monaco.

Im Gourmet-Restaurant “Sila” wird französische und internationale Küche serviert, dazu charakteristische Gerichte von Alain Ducasse
Im Gourmet-Restaurant “Sila” wird französische und internationale Küche serviert, dazu charakteristische Gerichte von Alain Ducasse / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

Im obersten Luxussegment

Eisberge satt, Wale, Robben und Eisbären, Sauna mit Meerblick und Sterne-Menüs im kleinen Kreis gibt es nicht zum Nulltarif. Der Tagespreis für Reisen mit der „Le Commandant Charcot“ beginnt bei 1.500 € und erreicht bei der Buchung einer der höheren Suiten-Kategorien schnell das Drei- oder Vierfache. Eine zehntägige Island- und Grönland-Kreuzfahrt kostet ab 15.000 €, die 24-tägige Durchquerung der Nordwestpassage ab 38.000 €. Das Ponant-Flaggschiff liegt damit am oberen Ende des Luxus-Kreuzfahrtsegments und konkurriert dort mit den Schiffen von Silversea Cruises, Swan Hellenic und Hapag-Lloyd.

Die Außenbar „Inneq“ auf Deck 9 achtern. Die Wärme für Bänke und Pool stammt aus der antriebseigenen Energierückgewinnungsanlage
Die Außenbar „Inneq“ auf Deck 9 achtern. Die Wärme für Bänke und Pool stammt aus der antriebseigenen Energierückgewinnungsanlage / © FrontRowSociety.net, Foto: Kai Ortel

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