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Clemens Riedl teilt mit seinem Geschäftspartner Markus Inzinger eine gemeinsame Leidenschaft: gereifte Weine. Diese Passion führte schließlich zur Gründung der trinkreif Premium Vintage GmbH in Wien am Loquaiplatz 3. In diesem Jahr will er sein „all together now“- Konzept mit dem Luxury Boutique Hotel Kristiania in Lech am Arlberg umsetzen. Diese Kooperation bringt ein nicht so ganz alltägliches Sommer-Pop-up hervor. Vom 6. Juli bis zum 3. September 2023 sind Sommerfrischler zum Genuss von gereiften Weinen, authentischer Kulinarik und erlesener Kunst eingeladen.

Clemens Riedl (li.) und Markus Inzinger (re.) führen gemeinsam den Premium Vintage Weinhandel „trinkreif“ in Wien / © Foto: Niklas Stadler

Exklusives Interview mit „trinkreif“- Gründer Clemens Riedl

Wir haben Wein- und Kunstkenner Clemens Riedl zu einem Interview über seine Passion und natürlich über das Sommer-Pop-up im Kristiania Lech zu einem Interview eingeladen. 

FrontRowSociety: Aus welchem Antrieb heraus hast Du Dich für das Thema Wein entschieden?

Clemens Riedl: In unserem Elternhaus wurde eher Wein als Bier getrunken, auch wenn meine Eltern keine Experten oder Sammler waren. Diese Aufgabe hat mein Bruder übernommen, der ein leidenschaftlicher Weingenießer und -sammler ist und mich mit dem Weinvirus angesteckt hat. Dazu kommt auch, dass es nach 25 Jahren in der IT-Branche guttut, mit einem Produkt zu arbeiten, dass Menschen Freude bereitet und begeistern kann. In 25 Jahren IT ist mir noch nie jemand um den Hals gefallen und hat sich für das tolle Erlebnis bedankt. Das ist auch ein spürbarer Unterschied in meiner persönlichen Lebensqualität.

FrontRowSociety: Welche Stationen bzw. Persönlichkeiten waren besonders prägend für Deinen beruflichen Werdegang?

Clemens Riedl: Von meinem Vater hab ich den Intellekt und die Leistungsbereitschaft, von meiner Mutter die Kreativität. Ich hab mit 19 Jahren das erste Unternehmen gegründet und vieles autodidaktisch gelernt – manchmal auch Lehrgeld bezahlt. Mit 27 habe ich meine erste Firma verkauft und mit 34 im Vorstand ein Unternehmen mit 2500 Mitarbeiter in 40 Ländern maßgeblich mitgelenkt. Als Gründer macht man praktisch alles selbst, im Executive Management muss man sich auf die wichtigen Themen konzentrieren. Die Bandbreite dieser Erfahrungen waren sehr wertvoll, um mit 45 nochmals was komplett Neues zu starten. Ich bin kein Einzelkämpfer, arbeite am liebsten in Partnerschaften – daher gab es in allen Stationen wichtige berufliche Weggefährten, von denen ich viel gelernt habe. Aktuell ist das trinkreif Co-Gründer Markus Inzinger, der dankenswerter Weise viel Verständnis für meine Eigenheiten aufbringt und mir viel Freiheit gibt, Ideen umzusetzen.  

FrontRowSociety: Wie kannst Du Deine derzeitigen Aufgaben definieren bzw. beschreiben?

Clemens Riedl: Mein Bruder hat mal über mich gesagt, ich sei ein Träumer, Denker & Entwickler. Das trifft es eigentlich sehr gut. Ich glaube an die Selbstverantwortung der Menschen und wir haben ein großartiges Team, dass unser operatives Geschäft sehr gut im Griff hat. Ich kann mich daher weitgehend auf die Entwicklung neuer Ideen und Projekte konzentrieren und vielleicht manchmal sicherstellen, dass wir nicht vom Kurs abweichen.

FrontRowSociety: Welche positiven Aspekte siehst Du in Deinem Unternehmen?

Clemens Riedl: Nochmals etwas Neues aufzubauen mit engagierten Kollegen, die großteils meine Kinder sein könnten, macht mir Riesenspass und hält mich jung. Auch außerhalb der Firma kann ich viele spannende Menschen kennenlernen und mit solchen zusammenarbeiten. Ständig neue Ideen entwickeln und sie auch in die Tat umsetzen. Mit Wein eine meiner Leidenschaften zum Beruf gemacht zu haben und das sogar mit meiner Liebe zur Kunst verbinden zu können. Kunden mit unserem Produkt Freude zu bereiten und deren Leben und die Welt hoffentlich ein klein wenig schöner zu machen.

FrontRowSociety: Welche Visionen bzw. Ambitionen hast Du für die Zukunft?

Clemens Riedl: Wir haben trinkreif aus Freude am Wein vor allem in gereifter Form gegründet. Diese Freude zu teilen – im Rahmen unseres Kerngeschäfts aber auch mit Projekten wie alltogethernow und Arlberg Weinberg oder unseren Kunstkooperationen – bleibt weiterhin mein Antrieb. Die Ideen werden mir nie ausgehen und falls doch, habe ich ja auch noch andere Leidenschaften als Wein 😉

FrontRowSociety: Möchtest Du gerne noch etwas ergänzen?

Clemens Riedl: Überlege ich mir ganz am Schluss 😉

Im Interview mit FrontRowSociety.net:
Im Interview mit FrontRowSociety.net: „trinkreif“- Gründer Clemens Riedl / © Foto: Niklas Stadler

FrontRowSociety: Was macht Dein Pop-up zu einem besonderen Reiseziel?

Clemens Riedl: Lech im Sommer ist ein besonderes und vor allem unterschätztes Reiseziel und das Kristiania Lech ist ein besonderes Hotel, dessen Atmosphäre – um nicht zu sagen Aura – man nur persönlich erleben kann. Das ist uns aber nicht genug: Wir wollen mit alltogethernow Sommerfrische neu definieren, d.h. einerseits im Sinne von ‚better together‘ durch ein Miteinander vielfältige Sinneserlebnisse ermöglichen und andererseits Grenzen auflösen und klassische Rollenbilder in Frage stellen, um uns allen einen unvergesslichen Sommer zu bereiten.    

FrontRowSociety: Für welche Zielgruppe hast Du es konzipiert?

Clemens Riedl: Die Reisemotive können im Sinne des Auflösens von Grenzen sehr unterschiedlich sein: Urlaub als Erholung, Mitwirkung aus Neugierde, aber auch Arbeiten in einem neuen, kreativen Umfeld. Was könnten all unsere Gäste gemeinsam haben? Sie sind anspruchsvolle Genussmenschen, die vielfältig interessiert sind, sich gerne aktiv am Geschehen beteiligen und Zeit mit Menschen und Aktivitäten verbringen möchten ‚which matter to them‘.  

FrontRowSociety: Warum hast Du Dich für die Kooperation mit dem Boutique Hotel Kristiania Lech entschieden?

Clemens Riedl: Das Kristiania Lech ist aus vielen Gründen ein sehr besonderes Haus, wie zum Beispiel die Lage am Fuß des Omeshorns mit der wunderbaren Terrasse oder die faszinierende Kunstsammlung der Familie Schneider. Entscheidend aber war und ist die Gastgeberin Gertrud Schneider: Wir teilen die Leidenschaft für Kunst, Kultur und Genuss, lieben es neue Ideen zu entwickeln und sind beide verrückt genug, diese auch umzusetzen. 

FrontRowSociety: Welches kulinarische Konzept verfolgt Ihr gemeinsam mit dem Hotel?

Clemens Riedl: Dazu wollen wir noch nicht alles verraten, nur soviel: Es ist Sommer und wir sind in den Bergen. Unsere Küche wird anspruchsvoll und unkompliziert gleichermaßen sein und sich ausgezeichnet mit großartigen Weinen vertragen.

FrontRowSociety: Welche Rolle spielt das Thema Wein bei dieser Kooperation?

Clemens Riedl: Mit trinkreif als Co-Host von alltogethernow hat Wein natürlich einen besonderen Stellenwert: Es wird eine von trinkreif kuratierte Weinkarte mit ausgewählten Raritäten geben, viele spannende Weinverkostungen und hoffentlich zahlreiche Winzer:innen-in-Residence, die das Thema Wein auch sehr persönlich erlebbar machen werden. Diese Weinverkostungen sind schon konkret geplant:

  • Alltogethernow Champagnernachmittag: Samstag 29. Juli, 15.30 Uhr
  • Syrah-Ikonen aus vier Jahrzehnten: Samstag 12. August, 15.30 Uhr
  • Bordeaux-Ikonen aus vier Jahrzehnten: Samstag 19. August, 15.30 Uhr
  • Best-of-Wachau aus fünf Jahrzehnten: Samstag 26. August, 15.30 Uhr

Weitere Verkostungen zu den folgenden Themen sind in Planung:

  • Piemont im Laufe der Zeit
  • Barbeque mit kalifornischen Weinen
  • Best of Austria – trinkreif’s Burgunderfavoriten

FrontRowSociety: Worauf können sich Gäste im Besonderen freuen?

Clemens Riedl: Auf die großartige Sommerlandschaft in Lech, auf das besondere Flair des Hauses, auf viele kulinarische und künstlerische Erlebnisse, teilweise die Zufriedenheit daran mitgewirkt zu haben und vor allem auf viele bereichernde Begegnungen mit spannenden, gleichgesinnten Menschen. Im Rahmen des von Sturm & Schober kuratierten Kunstschwerpunkts finden übrigens in salonartigen Ambiente Vorträge und Panelgespräche statt, die anschließend im informellen Austausch bei Kulinarik und Wein mit den Vortragenden weitergeführt werden können. Die Gespräche werden moderiert von Silvie Aigner, Chefredakteurin PARNASS Kunstmagazin, und sollen in der Zukunft als feste Plattform zur kultur- und kunstwissenschaftliche Diskussionen und Begegnung mit Menschen aus dem Kunst-und Kulturbereich weiterentwickelt werden.

FrontRowSociety: Welche Rolle spielt die Regionalität in Bezug auf Mitarbeiter und Produkte?

Clemens Riedl: Wir schätzen hinsichtlich des Teams die Vielfalt unterschiedlicher Nationalitäten, in dem jedenfalls Mitarbeiter aus Österreich, Griechenland und Serbien zu finden sein werden. Großteils handelt es sich dabei um Stammpersonal vom Kristiania Lech, ergänzt um einige Weinspezialisten aus dem trinkreif-Team. Hinsichtlich der verwendeten Produkte legen wir natürlich im Rahmen der Möglichkeiten großen Wert auf Regionalität und setzen dabei auf bewährte Lieferanten des Kristiania Lech.

FrontRowSociety: Gibt es spezielle Nachhaltigkeitsstrategien, auf die Du hinweisen möchtest?

Clemens Riedl: In Lech steht die Natur im Zentrum des Geschehens, die Wurzeln des Ortes sind Bergbauern und das ist immer noch spürbar. Ein Auto ist hier überflüssig und wir empfehlen unseren Gästen auch eine Anreise mit dem Zug.  

FrontRowSociety: Möchtest Du noch etwas ergänzen?

Clemens Riedl: Mit alltogethernow möchten wir – oder besser gesagt trauen wir uns – ein neues Tourismuskonzept umzusetzen, einen noch unbetretenen Pfad zu gehen. Wir sind davon überzeugt, damit auf neue Reisebedürfnisse einzugehen und freuen uns auf ein wohlwollendes Miteinander mit spannenden Menschen, gemeinsam mit uns den Sommer 2023 zu einem für uns alle unvergesslichen machen möchten.

Gereifte Weine, authentische Kulinarik und noch einige Überraschungen warten auf die die Gäste im Hotel Kristiania in Lech während des Sommer-Pop-up vom 6. Juli bis 3. September 2023 / © Foto: Rafaela Seiffert

Die FrontRowSociety – Redaktion dankt Clemens Riedl für die aufschlussreichen Antworten. 

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