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Seit einem Jahr vermessen wir die Welt in anderen Maßstäben. Die unendlichen Möglichkeiten, jederzeit an einen beliebigen Ort zu reisen, ferne Kulturen zu entdecken oder seine Fußspuren im Sand traumhafter Inseln zu hinterlassen, werden derzeit in einer Blase konserviert. Lediglich ein Blick von außen ist zugelassen. Doch wie begegnet man seiner Sehnsucht nach Ferne? Wie überbrückt man die Zeit des kleines Radius, wenn Hoffnung gerade einmal nicht ausreicht.

Das Thaipusam Festival in Singapore. Nichts für schwache Gemüter
Das Thaipusam Festival in Singapore ist nichts für schwache Gemüter, auch hieran erinnern wir uns gerne… / © Redaktion FrontRowSociety.net
… aber auch an Sehnsuchtsorte – ein Traum aus blauem Himmel und türkisfarbenem Wasser / © Redaktion FrontRowSociety.net

Pacific Food

Uns fiel ein Buch in die Hände, das bis dato sträflich vernachlässigt sein Dasein fristete. Doch nun ist der Titel des bereits 2017 erschienen Kochbuchs Musik in den Ohren aller Entdecker: „Pacific Food. Das Reisekochbuch rund um den Pazifik, von Hongkong bis Ecuador, von den Yap Insel bis L.A“. Zwischen diesen Buchdeckeln finden sich Rezeptsammlungen voller Exotik, kurze Beschreibungen der Destinationen sowie Fotos und Illustrationen, die Überlegungen für künftige Reisen zustandekommen lassen.
 
Ankunft auf Samoa und den Gaumen erwartet Fisch mit Ananas, Oliven und Okraschoten / © Redaktion FrontRowSociety.net
Die beide Autoren, Heidi Köster und Claus Hiltner, zeigen die kulinarische Kreativität einzelner Nationen sowie deren Vielseitigkeit. Immer wieder begegnen dem aufmerksamen Leser Parallelen der einzelnen Küchen wie beispielsweise roher Fisch, Bananen, Kokos oder das Garen in Erdöfen. Da auch die Globalisierung längst unsere europäische Küche beeinflusst, ist uns vieles nicht fremd. Es gibt quasi keine Zutat, über die wir nicht verfügen können. Für jeden, der Reisen liebt, ist heute die Sprache des Kochens die unschlagbare Option, die Gerüche und den Geschmack faszinierender Welten zu sich nach Hause holen. Denn Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.
 
Fisch im Palmenblatt begegnet Reisenden im Pazifik immer wieder wie beispielsweise auf den Inseln Tongas / © Redaktion FrontRowSociety.net

Eine Reise mit dem Kochlöffel

Um dem Fernweh etwas entgegenzusetzen, kochen wir uns einmal durch den Pazifischen Ozean. Unser kulinarischer Startpunkt ist Chile. Im weiteren Verlauf passiert unser Kochlöffel Australien und Neuseeland. Für den Hauptgang machen wir einen Stopp in Panama, um schlussendlich das Dessert auf Hawaii zu genießen. 

Ceviche mit Pomelo

Unser Einstieg ins pazifische Menü besteht aus einer Ceviche mit Pomelo. Der kaltgegarte Fisch sollte wenigstens 6 Stunden mariniert werden. Fisch in Sushi-Qualität findet man beim Händler seines Vertrauens oder in gut sortierten Frischemärkten. Die Zubereitung ist denkbar einfach und verspricht einen leichten Genuss mit einem gut gekühlten Weißwein.

Wer gut vorbereitet sein möchte, kann den Fisch für die Ceviche bereits am Vorabend marinieren. Erst nach dem Anrichten kommt die Sauce zu der Ceviche / © Redaktion FrontRowSociety.net

Cremige Erbsensuppe mit Meeresfrüchten

Auch in Australien erwarten uns Meeresbewohner auf dem Tisch. Cremige Erbsensuppe mit Meeresfrüchten wie Pulpo sowie Garnelen steht als warme Vorspeise auf dem Plan. Ihre Cremigkeit erhält die Erbsensuppe durch das Hinzufügen von Kokosmilch, ihre Würze durch Minze, Kreuzkümmel, Sojasauce und Cayennepfeffer. 

Eine etwas andere Erbsensuppe erwartet uns in Australien. Der Clou sind die gebratenen Garnelen und Tintenfischtuben / © Redaktion FrontRowSociety.net

Zitronenhuhn mit Oliven und Mandeln

Das Gericht für unseren Hauptgang stammt aus einem kleinen Hotel, das mitten im Dschungel der Isla Bastimentos (Panama) liegt: Zitronenhuhn mit grünen Oliven und Mandeln. Dieses Zitronenhuhn steht in einer guten halben Stunde verzehrfertig auf dem Tisch. Zudem vereint es die geliebte Kombination aus Schärfe und Säure. Für Einsteiger in neue Kochwelten sind Pfannengerichte ideal, sie gelingen einfach immer.

Rustikale Pfannengerichte wie das Zitronenhuhn mit Oliven und Mandeln aus Panama sind auch für Einsteiger gut kochbar, hier in der Pfanne von Zwilling / © Redaktion FrontRowSociety.net

Heidelbeerkuchen mit Zitronengras

Der Heidelbeerkuchen mit Zitronengras sowie sein Rezept stammt aus der Barefoot Bakery auf Hawaii. Auch hier sieht man einen alten Bekannten wieder, Kokos. Mit 500 Gramm Heidelbeeren pro Springform ist dieser Kuchen eine echte Fruchtbombe. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass vom frischen Zitronengras lediglich das saftige untere Drittel verwendet und so klein wie möglich geschnitten werden sollte.

So nah und doch fern: hawaiianischer Heidelbeerkuchen mit Zitronengras / © Redaktion FrontRowSociety.net

Mit Sicherheit hält das Reisen in ferne Länder mehr Abenteuer und Spannung bereit, als ein kulinarischer Streifzug mittels Kochbuch. Dennoch ist es ein gutes Gefühl, sich wieder ein Stück weit auf verheißungsvolle Begegnungen einzulassen. Bis man wieder zum Ende der Welt aufbrechen kann, kocht man sich authentisch durch verschiedene Nationen. Ganz nach dem Motto: Cook now, travel later.

Diese Pinguine trifft man in Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens. Nicht umsonst trägt sie den Beinamen „World’s End“ / © FrontRowSociety.net, Foto Noris Conrad

Wessen Antwort auf das Fernweh das Kochen von exotischen Speisen ist, dem sei das Reisekochbuch Pacific Food an Herz und Herd gelegt.

Titel: Pacific Food

Verlag: Gräfe und Unzer Verlag
ISBN: 978-3-8338-6157-4
Erscheinungsjahr: 2017
Autor: Heidi Köster, Claus Hiltner

Mit dem Kochbuch Pacific Food gelingt eine kulinarische Traumreise in eine ferne Welt, die zur Zeit unerreichbar scheint / © Redaktion FrontRowSociety.net

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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