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Karaffieren und Dekantieren war gestern. Der neue Trend ist die elektrische Belüftung mittels eines Weinbelüfters:

Grundsätzlich gilt, ein alter, lang gereifter Wein sollte nicht belüftet werden, da der unvermittelte Kontakt mit Luftsauerstoff den Wein umkippen lassen könnte. In der Fachsprache wird dieser Vorgang Oxidation genannt. Je älter ein Wein ist, desto zügiger und heftiger kann diese chemische Reaktion ablaufen. Daher der Tipp von anerkannten Sommeliers: Alte Weine vorsichtig öffnen und nach 10 Minuten unbelüftet ausschenken.

Bei der Domaine de la Romanée-Conti werden nur etwa 6.000 Flaschen pro Jahr abgefüllt
Alte Weine, wie hier der Domaine de la Romanée-Conti, … / © Redaktion FrontRowSociety.net
... oder einem Petrus, sollten nicht intensiv belüftet werden
… oder einem Petrus, sollten nicht intensiv belüftet werden / © Redaktion FrontRowSociety.net

Den höchsten Genuss erfährt der Weinliebhaber dabei aus rebsortenspezifischen Gläsern bzw. Aroma-Gläsern. Den ‚alten‘ Wein einmal im Glas, versucht man diesen möglichst wenig zu bewegen und behutsam zum Mund zu führen. Hier ist kein wildes Schwenken und Drehen des Glases angebracht.

Rebsortenspezifische Gläser widmen ihr ganze Aufmerksamkeit dem Leitaroma eines Weins wie beispielsweise die Pinot Noir Gläser aus der Performance-Serie von Riedel / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ältere Weine vertragen ebenfalls keine langen Standzeiten nach dem Entkorken. Sollte ein ‚alter‘ Wein aufgrund seines Depots dekantiert werden müssen, so ist eine sehr schmale Dekantierkaraffe mit geringer Luftspiegelfläche von Vorteil oder der Einsatz von elektrischen Weinbelüftern. Bei sehr wertvollen Weinen wäre sicherlich die Anschaffung einer Dekantiermaschine ratsam, welche ein gleichmäßiges und ruhiges Eingießen gewährleistet. Wer diesen Einsatz nicht bringen möchte und seine Weine ohne großen zeitlichen Aufwand genießen möchte, der sollte sich gegebenenfalls mit einem elektrischen Weinbelüfter auseinandersetzen.

Weinkeller auf Corte Pavone in der Toskana. Hier entstehen die einzigen Brunelli aus dynamischen Cru-Lagen. Ein Brunello gehört zu den renommiertesten Weinen Italiens, der auch schon in jungen Jahren Trinkfreude bereitet. Da empfiehlt sich eine Belüftung / © Redaktion FrontRowSociety.net

Welcher Wein muss atmen, wie lange soll der Wein belüftet werden?

Über die oben beschriebenen ‚alten‘ Weine hinaus, gibt es natürlich Rebensäfte, die durch das Belüften zugänglicher gemacht werden. Insbesondere junge, verschlossene und extraktstarke Rotweine oder auch jüngere, kräftige Weißweine werden durch den Kontakt mit Raumluft weicher, runder und gewinnen deutlich an Aroma.

Alter Wein soll nicht belüftet werden, das hatten wir schon. Welcher Wein soll denn nun atmen? Da scheidet sich der Geschmack der „Weinschmecker‘. Grundsätzlich ist es ratsam, Weine mit mittelschwerem Körper, die im Barrique ausgebaut wurden oder auch lange auf der Maische gelegen haben, etwas Zeit zum Atmen einzuräumen. Das Belüften, den Wein zum Atmen zu bringen, erfolgt in der Regel elegant und formschön über einen Dekanter. Daher stammt auch der Begriff „Dekantieren“ bzw. „Karaffieren“. Dieses Umgießen von der Flasche in den Dekanter hat gleich zwei Effekte.

Für Weinexperten - hier im Bild FrontRowSociety Mitherausgeberin Annett Conrad - sind, je nach Wein, Belüftungen vor dem Genuss ein Muss
Für Weinexperten – hier im Bild FrontRowSociety Mitherausgeberin Annett Conrad – sind je nach Wein, Belüftungen vor dem Genuss, ein Muss / © Redaktion FrontRowSociety.net

Weinstein und Bodensatz, die sich während der Lagerungszeit gebildet haben, verbleiben beim vorsichtigen Umfüllen auf dem Flaschenboden zurück und stören nicht den vollendeten Weingenuss. Und ganz nebenbei wird der Wein belüftet. Sollte das Umfüllen jedoch zu hastig erfolgen, verteilen sich die Farb- und Gerbstoffe des Weins und führen zu unerwünschten Geschmacksbeeinträchtigungen. Dann hilft auch die beste Belüftung nichts mehr.

Nun stellt sich noch die Frage, wie lange belüftet werden sollte, um diese mittelschweren, im Holzfass ausgebauten Weine zu einer vorzeitigen Trinkreife zu führen. Die Belüftungsdauer ist in neben dem Umstand, um welchen Wein es sich handelt, aus welcher/welchen Rebsorte/n er besteht und mit welcher Unterstützung er belüftet wird, auch davon vorrangig abhängig, wie groß die Oberfläche des Weins ist, die mit dem Sauerstoff in Kontakt kommt. Dabei gilt: Je größer die Spiegelfläche der Flüssigkeit, desto kürzer muss dieser Wein atmen.

Bei älteren Weinen ist das dekantieren unerlässlich
Bei älteren Weinen ist das Dekantieren unerlässlich, jedoch nicht die Belüftung. Hier ein formschöner Dekanter von Gabriel Glas / © Redaktion FrontRowSociety.net

Weine, die ’nur‘ entkorkt werden, können mehrere Stunden mit dem ‚Atmen‘ verbringen, bevor diese einen weichen und runden Geschmack entwickeln. Wer diese Zeit nicht abwarten möchte, sollte eine Dekantierkaraffe mit ausladendem Boden wählen und beim Umfüllen den Wein langsam an der Glaswand entlang laufen lassen. So können auch charaktervolle Rotweine, wie die aus den Nebbiolo-Traube, schon unter zwei Stunden Belüftung genossen werden. Neben Karaffen und Dekantern gibt es noch die ‚moderne“ Art der Weinflaschenbelüftung. Ohne Karaffe oder Dekanter. Rein Elektrisch und auf Knopfdruck. Mit einem Wein Aerator, wie der Weinbelüfter bzw. Weinlüfter in der  Fachsprache genannt wird. Auf dem Markt der Weinbelüftung gibt es verschiedene Anbieter. Wir haben uns das Aufsatzgerät herausgesucht, welches den solidesten Eindruck vermittelt. VINAERA.

Elektrische Weinbelüftung mit VINAERA

Von VINAERA wurde der erste verstellbare Weinbelüfter auf den markt gebracht
Von VINAERA wurde der erste verstellbare Weinbelüfter auf den Markt gebracht / © Redaktion FrontRowSociety.net

VINAERA hat den weltweit ersten verstellbaren elektrischen Weinbelüfter auf den Markt gebracht. Dieser eignet sich insbesondere für Weintrinker, die experimentierfreudig sind und ihre Weine gut belüftet genießen möchten. Mit der Belüftung ist es aber nicht so einfach.

Experimentierfreudige Weinliebhaber können mit dem elektrischen Weinbelüfter von VINAERA ihren Wein ganz nach Belieben vor dem Genuss atmen lassen
Experimentierfreudige Weinliebhaber können mit dem elektrischen Weinbelüfter von VINAERA ihren Wein ganz nach Belieben vor dem Genuss atmen lassen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Fragen über Fragen häufen sich zur richtigen Belüftung des Genussobjektes. Mit dem Vinaera PRO scheint das nun eine Leichtigkeit zu sein. Über das Verschieben des Drehknopfs – von 0 bis 120 Grad – wird die Belüftungszeit bestimmt. 

Über das Verschieben des Drehknopfs  - von 0 bis 120 Grad -  wird die Belüftungszeit bestimmt, welche wiederum vom Wein abhängig ist
Über das Verdrehen des Belüftungsrades – von 0 bis 120 Grad – wird die Belüftungskapazität bestimmt, sprich, wie viel Luft dem Weinstrom zugeführt werden soll. Die Luftdurchmischung unterliegt dabei dem Venturi-Prinzip / © Redaktion FrontRowSociety.net

Entweder wagt man bei mehreren und noch dazu unterschiedlichen Weinen den Selbstversuch oder liest die Lüftungseinstellung anhand der Tabelle ab, die dem VINAERA PRO Paket beiliegt. Vergleichbar ist die Belüftungszeit mit einem standardisierten Dekanter.

Belüftungszeiten von Weinen:

Diese Einstellung ist eine ungefähre Vorgabe. Jeder Weinfreund sollte selbst experimentieren. Wie eingangs beschrieben, spielt neben der Rebsorte auch das Alter des jeweiligen Weins eine essentielle Rolle.

Wein einschenken mit dem Weinbelüfter VINAERA Pro
Wein einschenken mit dem Weinbelüfter VINAERA Pro / © Redaktion FrontRowSociety.net

Übrigens: Das Teleskoprohr des VINAERA Pro ist ausziehbar, so dass je nach Flaschengröße das Saugrohr mit dem Sieb bis knapp über den Flaschenboden platziert werden kann. So können keine Partikel ins Glas gelangen. Ein durchdachtes System. Ein Vorschlag der Redaktion: Bei der nächsten Generation von Weinbelüftern sollte eine Messvorrichtung eingebaut werden, so dass der Weinstrom nach 0,1 oder 0,2 Litern automatisch endet. Das wäre eine sinnvolle Ergänzung für die Gastronomie. 

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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