Griechenland – seine frühen Hochkulturen gelten als Wiege unserer westlichen Zivilisation. Archäologische Stätte wie Mykene sind Zeugnisse der griechischen Antike, die wichtige Einblicke in das Leben dieser hochentwickelten Gesellschaft geben. Mykene liegt auf der Peloponnes-Halbinsel, etwa 90 Kilometer südwestlich von Athen. Berühmt ist sie für ihre gut erhaltenen Überreste aus der Mykenischen Epoche, die von etwa 1600 v. Chr. bis 1100 v. Chr. dauerte. Bei einem Besuch Mykenes öffnet sich ein Fenster in die Vergangenheit, mit beeindruckenden Funden, die die Bedeutung des antiken Griechenlands für unsere Gegenwart veranschaulichen.
Mykene für Entdecker
Die Geschichte von Mykene reicht Tausende von Jahren zurück. Bereits in der Bronzezeit war die Region Agrolis besiedelt, allerdings erreichte Mykene ihren Höhepunkt während der nach ihr benannten Mykenenischen Epoche. Die Stadt war ein bedeutendes Zentrum der bronzezeitlichen Zivilisation. Sie war die Hauptstadt der Region Argolis auf dem Peloponnes und diente gleichzeitig als Festung und Königspalast. Das Machtzentrum der mykenischen Könige lag auf einem Bergkegel am Rand der Ebene von Argos. Berühmte ist Zitadelle von Mykene. Das auch als Akropolis bezeichnete Bauwerk ist ein Beispiel für die architektonischen Meisterleistungen dieser Zeit.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Mykene ist das Löwentor, das den Eingang zur Zitadelle markiert. Zwei Löwenfiguren erheben sich als Relief über dem Torbogen. Diese vollkommene Arbeit zeigt das Geschick der mykenischen Handwerker, die mit dem Eingangstor ein Symbol für die Macht und den Reichtum von Mykene schufen.
Das Grab des Agamemnon liegt in Mykene
Eine weitere faszinierende Ausgrabung von Mykene ist das sogenannte Schatzhaus des Atreus, auch als Grab des Agamemnon bekannt. Obwohl es eigentlich kein Schatzhaus ist, sondern ein beeindruckendes Grabmonument, zeigt es die ausgefeilte Steinarbeit der mykenischen Architekten. Das „Tholos-Grab“ besteht aus riesigen Steinkreisen und einem gewaltigen Kraggewölbe, das in der Antike quasi von Hand erbaut wurde. Meist schauen die Besucher staunend auf die Errungenschaften der Mykener und staunen über die Ingenieurskunst dieser Zeit.
Überhaupt befinden sich auf dem Areal der archäologischen Stätte Mykene eine Vielzahl an Gräbern mit Grabbeigaben, die man nach Auffassung der mykenischen Bevölkerung im Jenseits benötigte. Daher fanden die Forscher oft wertvolle Objekte wie Goldschmuck, Keramikarbeiten und Waffen. So spiegeln die Bestattungsrituale die Kultur, aber auch den Wohlstand von Mykene wider.
Mykene ist eng mit der griechischen Mythologie verbunden. Antiken Legende zufolge war Agamemnon, der Anführer der griechischen Streitkräfte im Trojanischen Krieg, König von Mykene. In den epischen Dichtungen von Homer, vornehmlich in der „Ilias“ und der „Odyssee“ spielt die Stadt eine zentrale Rolle. Insbesondere Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Erzählungen von Homer Teil der klassischen humanistischen Bildung in West- und Mitteleuropa. Allen voran sah Heinrich Schliemann eine Verbindung zwischen der Geschichte und Homer. Zeit seines Forscherlebens suchte nach dem Schatz des Agamemnon, den er nicht wie zuerst angenommen in Troja fand, sondern in Mykene.
UNESCO-Weltkulturerbe Mykene
Heute gehört das Areal um Mykene zum UNESCO-Weltkulturerbe. Überdies avancierte die berühmte Stadt in den letzten Jahren zum Ziel internationaler Touristen. Die gut erhaltenen Ruinen und die beeindruckende Landschaft ziehen Geschichtsinteressierte, Archäologen und Neugierige gleichermaßen an. Und wer eine Pause von soviel geballter Historie machen möchte, lässt den Blick über die umliegende Landschaft schweifen. Versetzen wir uns dabei in Heinrich Schliemann, wie er Anfang 1874 an diesem Ort stand und die strategische Bedeutung dieser antiken Stadt begriff.
Für die meisten Besucher ist Mykene ein Fenster mit Blick in die griechische Antike. Ihre Geschichte, ihre Architektur und ihre Verbindung zu Homers Erzählungen und zur Mythologie machen sie zu einem wichtigen kulturellen Erbe Griechenlands, ja der ganzen Welt.
Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.