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Was fällt einem zum Thema Salzburger Traditionsessen ein? Da denkt man an Salzburger Nocken, an ein Wiener Schnitzel mit einem zünftigen Salzburger Bier und natürlich an Mozartkugeln, oder? Allerdings entwickelte sich in Salzburg eine kulinarische Szene, die mit überbordender Vielfalt den Gaumen kitzelt. Genussmenschen sind in dieser Stadt genau richtig. Spaß beim Essen kommt jedoch nicht nur in einem der gastronomischen Betriebe auf, sondern auch am Herd einer Ferienwohnung.

... um ein Wiener Schnitzel mit einem zünftigen Salzburger Bier zu probieren
‚Echtes‘ Wiener Schnitzel mit einem zünftigen Salzburger Bier – Guten Appetit Salzburg / © Redaktion FrontRowSociety.net

Markttag in Salzburg

Gefühlt ist jeder Tag in Salzburg ein Markttag. Von Montag bis Samstag ist der Grünmarkt in der Altstadt Dreh-und Angelpunkt für die täglichen Einkäufe. An den vielen bunten Marktständen warten die unterschiedlichsten Obst- und Gemüsesorten, deren Anblick bereits Schlüsselreize auslösen. Brot, Gebäck, Fleisch, Wurst und Käse locken mit verführerischen Düften. Jeder Hobbykoch bereut mindestens einmal, dass er ein Hotel statt eines Apartments gebucht hat. Die Frische der Produkte ist umwerfend und macht Lust, sich an diesem Füllhorn zu bedienen.

Knackiges Gemüse gibt es auf dem Grünmarkt an der Kollegienkirche zu kaufen und das seit 1857 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Kult ist der Schrannenmarkt

Unter dem Motto „Immer wieder donnerstags“ bauen Händler und Bauern auf dem Vorplatz der St. Andräkirche ihre Stände auf. Zirka 190 Marktstände werben mit ihren üppigen Auslagen und das zu fairen Preisen. Pünktlich 5 Uhr morgens geht das Treiben los. Dann sind bereits die ersten Gastronomen unterwegs, um handwerklich erzeugte Produkte aus Salzburgs Dunstkreis zu erwerben. Nach und nach bevölkern auch Touristen den „Wochenmarkt für Landprodukte“. Denn für die Lieben daheim findet sich auf dem Schrannenmarkt sicher ein authentisches, essbares Souvenir.

Seit 1906 ist der Schrannenmarkt eine feste Institution, teilweise muss bis zu 10 Jahren auf die Zuteilung eines Marktstandes gewartet werden / © Redaktion FrontRowSociety.net

Salzburg: Einfach gutes Essen

Die Weltoffenheit Salzburgs spielt sich unter anderem in den Küchen ab. Traditionelle Gasthäuser, schicke Gourmet-Restaurants, zahlreiche Cafés oder auch angesagte Bars spannen einen weiten gastronomischen Bogen. Für jeden Geschmack und Geldbeutel findet sich das Richtige. Bei einem Spaziergang durch die Stadt verführen gemütlich aussehenden Gastgärten zu einer Pause, deren Stühle zuhauf auf den Plätzen und Bürgersteigen verteilt stehen. Oder es wehen verhängnisvolle Düfte durch die Straßen, wenn beispielsweise in der Stiftsbäckerei St. Peter frisches Roggenbrot gebacken wird.

Köstliches Brot aus der Stiftsbäckerei St. Peter

Der Ofen in der Stiftsbäckerei St. Peter wird immer mit Holz befeuert. Wie früher schieben die Bäcker die Brote von Hand in den Backsteinofen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Im Mühlhof von St. Peter dreht sich unermüdlich das große Wasserrad der Stiftsmühle. Mit dieser Kraft mahlt Franz Grabmer das Roggenmehl, aus welchem er sein Natursauerteigbrot herstellt. Um in die Backstube samt Verkaufsraum zu kommen, steigt man ein paar Treppen ins Gewölbe hinab. Eine lange Schlange hat sich bereits kurz nach dem Öffnen der Bäckerei gebildet. Doch das Warten wird verkürzt, denn man schaut den fleißigen Bäckerhänden dabei zu, wie der Teig geknetet und geformt wird und wie die Brote in den holzbefeuerten Steinofen geschoben werden.

Vom Mahlen des Roggens bis zum Verkauf des Natursauerteigbrots ist in der Stiftsbäckerei St. Peter uraltes Bäcker- und Müllerhandwerk angesagt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auf einen Kaffee in den besten Kaffeehäusern Salzburgs

Zum Pflichtprogramm gehört auf jeden Fall der Besuch in einem Kaffeehaus. Die Liste der Kaffeehäuser Salzburgs ist lang. Kein Wunder, denn seit mehr als 320 Jahren wird die Altwiener Kaffeehaustradition gepflegt. Dem gegenüber stehen angesagte Coffee-Bars, die ihren Kaffee selbst rösten und eigene Kaffeemischungen kreieren.

John Arild Stubberud zählt global gesehen zu den besten Baristi. So gibt er als Jurymitglied regelmäßig sein Votum für die besten Kaffees der Welt ab
John Arild Stubberud zählt global gesehen zu den besten Baristi und betreibt die Kaffee-Alchemie am Rudolfskai / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die ‚Kaffee-Alchemie‘ oder das ‚Café 220Grad‘ stehen für innovativen Kaffeegenuss mit eigenen Röstungen. Ihre Kaffeebeschreibungen ähneln denen eines Weins und laden unweigerlich zum Probieren verschiedener Sorten und Brühverfahren ein. Am Alten Markt befindet sich das 1852 gegründete ‚Café Tomaselli‘. Es ist das älteste noch betriebene Kaffeehaus Österreichs. Hier wird wie auch im ‚Café Bazar‘ Geschichte lebendig. Berühmte Persönlichkeiten genossen in den historischen Räumen bereits ihren Mokka oder eine Melange. Ein weiteres Traditionshaus ist das ‚Café Fürst‘. Hier ist der Geburtsort der Original Salzburger Mozartkugel, nur echt in silber-blauem Gewand.

Das ‚Café Fürst‘ lebt von Traditionen und gehört auf die To-Do-Liste eines Besuchs in Salzburg / © Redaktion FrontRowSociety.net

Salzburgs vielfältige Restaurant-Szene

Wenn der kleine oder große Hunger kommt, ist das nächste Restaurant in Salzburg nicht weit, ganz gleich an welcher Seite der Salzach man sich befindet. Typisches Gasthaus-Flair wartet außerhalb der Altstadt Salzburgs in der „Salzburger Volkswirtschaft Fuxn“. Neben Jause, Backhendl und Rindsgulasch kommen auch Vegetarier auf ihre kulinarischen Kosten. Und damit niemand durstig das Lokal verlässt, gibt es eine umfangreiche Bierkarte, die von Frischgezapftem bis zum Craft-Flaschenbier reicht. Das älteste Gasthaus hingegen wartet in der berühmten Getreidegasse. In dem Restaurant „Blaue Gans“ speist man entweder in der guten Stube an weiß gedeckten Tischen oder ganz leger in dessen Bistro. So viel sei bereits gesagt, das Essen schmeckt in jeder Räumlichkeit.

Hereinspaziert in die Blaue Gans - das älteste Gasthaus Salzburgs
Hereinspaziert in die Blaue Gans – ins älteste Gasthaus Salzburgs / © Redaktion FrontRowSociety.net

Zahlreiche weitere historische Gasthäuser und Brauerei-Restaurants bevölkern die Altstadt Salzburgs. Zu den Stammhäusern zählt das „St. Peter Stiftskulinarium“. Es soll das älteste Restaurant Europas sein. Zudem gehört es zu den ältesten noch bestehenden Betrieben der Welt. Seit 803 werden in diesen historischen Mauern Gäste verköstigt. Heute hat Inhaberin Veronika Kirchmair ein wahrhaftige Genussoase geschaffen. In den unterschiedlichen Stuben sitzt man in einem extravaganten Ambiente und genießt ausgezeichnete österreichische Küche. Besonders beliebt ist das Mozart Dinner im historischen Barocksaal oder Fine Dining im Hauben-Restaurant 803.

Das St. Peter Stiftskulinarium entwickelte sich mit Veronika Kirchmair und Claus Haslauer zu einer stilvollen Trend-Location / © Redaktion FrontRowSociety.net

Doch auch etwas abseits des touristischen Treibens warten Gaumenfreuden. Raffinierten Genuss verspricht Sternekoch Andreas Kaiblinger in seinem, mit einem Michelin-Stern dekorierten Restaurant „Esszimmer“. Er verzaubert Speisen in echtes Soul Food auf Fine-Dining Niveau und das alles ohne Allüren. Andrea und Andreas Kaiblinger sind die geboren Gastgeber, die es verstehen, Menschen in ihrem Gourmet-Restaurant jedes Mal wieder zu begeistern.

Herausgeber Andreas Conrad und Sternekoch Andreas Kaiblinger im „Esszimmer“ in Salzburg / © Redaktion FrontRowSociety.net

Restaurant, Vinothek und ein Geschäft für ausgesuchte Delikatessen ist das „Magazin“. Am Fuße des Mönchsbergs verwöhnen Claudia und Raimund Katterbauer ihre Gäste im legerem Bistro-Charme mit einer vielversprechenden kulinarischen und gleichzeitig vinophilen Reise.

Das „Magazin“ befindet sich in einem ehemaligen Stollen im Mönchsberg / © Redaktion FrontRowSociiety.net
Zu den Bestsellern des Magazins gehört die Trüffelpasta
Zu den Bestsellern des Magazins gehört die Trüffelpasta / © Redaktion FrontRowSociiety.net

Von dem mondänen Flair eines legendären Hotels wird man im 5 Sterne Hotel Sacher Salzburg umgeben. Während im historischen Zirbelzimmer feine Küche zelebriert wird, geht es im Sacher-Grill etwas zwangloser zu. Zudem wäre es ein Sakrileg, die Sacher-Torte im ‚Café Sacher‘ zu verschmähen. Dabei bestaunt man das bunte Treiben an der Salzach, wenn im Licht der Sonne die vielen Love-Padlocks an dem Makartsteg glitzern.

Die Suiten des Hotels Sacher Salzburg sind in den oberen Etagen untergebracht und bieten neben Sissi-Charme einen sagenhaften Blick Richtung Altstadt bzw. zur Festung Hohensalzburg / © Redaktion FrontRowSociety.net

Um das gastronomische Epizentrum in Salzburg siedeln mindestens genauso viele und gleichfalls hervorragende Betriebe, die Genuss zu einer Kunstform machen. Da wäre beispielsweise der Fischspezialitätenhandel in Grödig von Walter Grüll. Der Kaviar vom weißen Albino Stör machte ihn berühmt, doch jenseits dieser raren Delikatesse wird in seinem Bistro Fisch in jeglicher Hinsicht zum Star auf dem Teller.

Fisch in seinem leckersten Gewand gibt es bei Walter Grüll in Gröding / © Redaktion FrontRowSociety.net

Um in einem der besten Restaurants Österreichs zu essen, muss man nur wenige Kilometer fahren. Zwischen den Gipfeln des Tennengebirges befindet sich das beschauliche Örtchen Werfen und seit 40 Jahren kochen hier die Brüder Karl und Rudi Obauer auf höchstem kulinarichen Niveau. Ihr Restaurant Obauer wird beständig mit 19,5 Gault Millau Punkten ausgezeichnet, die Fahrt von Salzburg lohnt sich.

Das Reh-Carpaccio gehört zu den Lieblingsgerichten des Gäste des Gourmet-Restaurants Obauer
Das Reh-Carpaccio gehört zu den Lieblingsgerichten der Gäste des Gourmet-Restaurants Obauer / © Redaktion FrontRowSociety.net

Um die gastronomische und kulinarische Diversität in Salzburg wirklich kennenzulernen, hilft der buchstäbliche Blick über den Tellerrand. Manchmal muss man sich nur treiben lassen und steht plötzlich vor einem Restaurant oder einer Bar und denkt: „Wie gut, dass ich genau hierher gekommen bin“.

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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