Es gibt Hotels, die haben eine Seele. Bereits beim ersten Schritt über die Schwelle weiß man, hier haben Generationen von Gästen logiert. Jene Häuser sind mit der Zeit und an den sich ändernden Ansprüchen gewachsen. Sie haben Ecken und Kanten, nichts ist aus einem Guss, doch das macht den Charme dieser extravaganten Häuser aus. Das 5 Sterne Hotel Louis C. Jacob in Hamburg zählt genau zu diesen unverwechselbaren Luxushotels.
Hotellegende Louis C. Jacob
In Hamburgs noblen Elbvorort Nienstedten entwickelte sich aus einer Zuckerbäckerei eine der besten Adressen für exklusives Wohnen – das Luxushotel Louis C. Jacob. Urkundlich wurde das Gebäudeensemble erstmals 1625 erwähnt. Ab 1765 übernahm Familie Burmester den Hof, deren Sohn Paridom zu trauriger Berühmtheit gelangte. Mit einer Kanone begrüßte der Zuckerbäcker jedes Schiff mit einem Böllerschuss. Allerdings war dies ein kurzes Vergnügen, da ein Schuss besagter Kanone 1789 zu seinem Tod führte.
Kurze Zeit später spülte es einen französischen Landschaftsgärtner an den Elbhang, der sich direkt in die verwitwete Zuckerbäckerin verliebte. Er kaufte ihr Grundstück, heiratete sie und eröffnete 1791 das Haus als Weinstube. Jener Daniel Louis Jacques – später Jacob – schuf zudem die bald berühmte Lindenterrasse. Bis 1922 blieb das Haus nun im Familienbesitz und erlebte grandiose Blütezeiten.
Jeder neue Gastronom der Familie Jacob baute die Reputation des Hauses weiter aus. Als Visionär gilt Louis Carl Jacob. Er richtete die ersten Gästezimmer ein, riss Pferdeställe ab und baute stattdessen einen Ballsaal. Zudem ließ er den bekannten Eiskeller errichten, der 1992 bei den umfangreichen Bauarbeiten zu Tage kam. 1895 kam der Festsaal dazu, dessen Wandmalereien heute das Jacobs Restaurant schmücken.
Hochrangige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wollten gern im „Jacob“ sowie auf dessen Terrasse gesehen werden und verliehen dem Haus Glanz und Glamour. Doch ein Mann machte die damals bereits beliebte Lindenterrasse über die Grenzen Hamburgs weltberühmt. Die Rede ist von Max Liebermann. Er folgte dem Ruf des damaligen Direktors der Kunsthalle, Alfred Lichtwark, und begann 1902 mit Studien für Gemälde über Hamburgs stimmungsvollste Plätze. Dabei fiel seine Wahl auf die Lindenterrasse des Jacob. Sein prominentes Werk „Restaurant Jacob in Nienstedten an der Elbe“ ist heute in der Hamburger Kunsthalle zu besichtigen.
Das Luxushotel und die Kunst
Nach vielen Besitzer- und Nutzungswechseln schuf der Unternehmer Horst Rahe mit dem Kauf und der Renovierung des „Jacob“ ein Luxushotel. Seither schmücken unzählige Auszeichnungen dieses einmalige Refugium. Die Verbundenheit zur Kunst zeigt sich in vielen Facetten. Neben den aufwendig im Jacobs Restaurant installierten historischen Wandmalereien sowie der Stuckdecke des ehemaligen Festsaals, verteilen sich mehr als 500 originale Arbeiten von Malern und Grafiker des 19. und 20. Jahrhunderts im Gebäudekomplex. Und natürlich ist auch ein „echter“ Liebermann dabei. Dieses Ölgemälde fand seinen Platz in der gemütlich Wohnhalle des Hamburger 5 Sterne Hotels und zeigt den Elbblick von der Lindenterrasse.
Ein weiteres, mit dem Haus verbundenes Kunstwerk fand eher zufällig den Weg ins Louis C. Jacob. Es handelt sich um die 1847 entstandene Lithographie Otto Speckters „Der Heidelberger Club auf der Terrasse des Jacob in Nienstedten“. Diese Lithografie übergab im Mai 2019 der Urenkel eines Protagonisten des Bildes Direktorin Judith Fuchs-Eckhoff. Jetzt befindet das Werk an dem Ort, wo es einst entstand.
So beleben viele kleine Anekdoten, vielleicht sogar Mythen das Haus und beflügeln die Fantasie der Gäste, die durch die historischen Räumlichkeiten wandeln, um sich später ein Stück der Jacob-Torte auf der Lindenterrasse zu gönnen.
Das Besondere entdecken
Das ehrwürdigen Luxushotel verfügt über unzählige Einmaligkeiten. Auf kulinarischem Gebiet ist die Jacob-Torte eine dieser Pretiósen. Man nimmt Platz und lässt sich auf eine süße Reise ein, die stilvoll zelebriert wird.
Jedes Gericht, ob Bar-Food oder Gourmet-Speise, trägt die Handschrift von Küchenchef Thomas Martin. Im Jacobs Restaurant kann von Dienstag bis Samstag exzellente französische Küche von lokalen Produkten genossen werden. Täglich warten jedoch hochwertige Bistro-Gerichte. Hier steht das Unkomplizierte im Vordergrund. Ganz casual laden die Wohnhalle, die Jacobs Bar und natürlich die Lindenterrasse dazu ein.
Von den 85 Gästezimmern und Suiten ist die Elbsuite sicherlich das exklusivste Domizil auf Zeit. Im Jahr 2009 fand die kirchliche Trauung von Robert Redfort im 5 Sterne Hotel Louis C. Jacob statt. Er bewohnte zu dieser Zeit ebenfalls die Elbsuite und konnte neben deren Charme überdies die Aussicht genießen.
Ein bunter Strauß an Arrangements wird täglich für die Gäste geschnürt. Ganz sicher: Jeder wird das Richtige für sich finden. Ob sportlich mit dem Rad ins Alte Land, auf den Spuren großer Künstler durch Museen und Kunsthallen oder zum Konzerterlebnis in die Elbphilharmonie, besonders ist eine Auszeit im Feinen Privathotel Louis C. Jacob auf jeden Fall.
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