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Einzelstücke: sie sind Raritäten, sie sind begehrt, sie sind besonders. Genauso verhält es sich mit dem Portugieser Einzelstück vom Weingut Markus Schneider. Auch er ist etwas ganz Besonderes.

Markus Schneider

Als Markus Schneider vor 30 Jahren mit dem Aufbau seines Weingutes begann, mag mancher Lokalmatador diesen jungen Enthusiasten belächelt haben. Stück für Stück erweiterte er seine Anbaufläche, pflanzte Reben, die bis dahin untypisch für die Pfalz waren und machte mit unkonventionellen Namen und Etiketten seine Weinflaschen zu Hinguckern. Deren Inhalt sorgte wiederum nicht nur bei den Konsumenten für Furore, sondern brachte Lorbeeren von einschlägigen Weinkritikern und Fachmagazinen.
 
Zwischen Rebparzellen steht ein fast avantgardistisches anmutendes Weingut und zwischen den schörkellosen, funktionalen Fassaden erinnert das Wohnhaus der Familie Schneider an ein Château in Bordeaux / © Redaktion FrontRowSociety.net
Sukzessive eroberte er sich die Gaumen von Weinliebhabern, nimmermüde sich und seine Weine weiterzuentwickeln. Sein stattliches Weingut in Ellerstadt hebt sich heute genauso von der Masse ab, wie seine Weine. Und obwohl der leidenschaftliche Weinmacher nicht im renommierten VDP organisiert ist, gehört er zu den deutschen Spitzenwinzern, für die Qualität, Handarbeit und Nachhaltigkeit keine leere Worthülsen sind.
 
Markus Schneider: Wein zu machen, ist seine Leidenschaft / © Redaktion FrontRowSociety.net

Der Immigrant aus der Untersteiermark

Die Heimat des Blauen Portugieser soll die Untersteiermark im heutigen nördlichen Slowenien sein. Ende des 19. Jahrhunderts trat er seine Reise über Österreich nach Deutschland an. Schnell etablierte sich die Rebsorte als beliebter, süffiger Tafelwein. Seine geringen Ansprüche an Boden und Klima sowie seine hohen Erträge begeisterten hierzulande die Weinbauern. 
 
Trotz schrumpfender Anbauflächen liegt Deutschland im weltweiten Vergleich immer noch weit vorn. Und landesweit ist im Weinbaugebiet Pfalz die größte Fläche mit Portugieser-Reben bestockt. Die starkwüchsige Sorte bringt sehr hohe Erträge hervor. Obendrein können die Trauben schon früh geerntet und der Wein ebenso früh verkauft werden. Ohne konsequente Ertragsreduzierung entsteht halt ein „nur“ Tafelwein. Das reicht Markus Schneider natürlich nicht.
 
Alles andere Masse und Lichtjahre vom Tafelwein entfernt: Markus Schneiders Einzelstück / © Redaktion FrontRowSociety.net
Seine Portugieser Reben pflanzte man bereits in den 1920er Jahren. Auf zirka sechs Hektar gedeihen die alten Reben in Ellerstadt auf Terrassenschotter und sandigen Kiesböden. Diese Bedingungen sind ideal für den Blauen Portugieser, der feuchte und fette Böden nicht unbedingt mag. Ab dem 20. Lebensjahr geht der Ertrag der Weinreben zurück. Die Aromen der Beeren werden dadurch komplexer, extraktreicher. Um noch mehr Dichtigkeit zu erhalten, werden die Triebe konsequent per Hand zurückgeschnitten. Das Traubenmaterial wird ebenfalls konsequent ausgedünnt und selektioniert.
 
Hübsch aufgereiht lagert der Stoff, aus dem die Träume sind, auf Markus Schneiders Weingut in Ellerstadt / © Redaktion FrontRowSociety.net
Akribisch erfolgt die Lese. Ausschließlich vollreife und gesunde Trauben kommen zur Verwendung, ein Umstand, der dem kompromisslosen Qualitätsstreben von Markus Schneider geschuldet ist. Und dabei entsteht nicht einmal jedes Jahr ein Einzelstück. Dazu bedarf es optimaler Voraussetzungen sowie Ergebnisse.
 
Geradlinige Funktionalität setzte Markus Schneider beim Bau seines Weingutes um / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das Einzelstück aus der Pfalz

Der Schneider’sche Portugieser verdient den Namen Einzelstück. Bei der Taufe wusste Markus Schneider, was es da zu benennen galt. Das Einzelstück ist mit keinem anderen Wein aus der Blauen Portugieser Traube zu vergleichen. In seinem dunklen Rot vereinen sich dichte, würzig-mineralische Noten, die nichts mit dem Portugieser Massenwein gemeinsam haben. Sein finessenreicher Bogen spannt sich von Anklängen von Pflaume und dunklen Kirschen über Spuren von reifen Bananen und Ingwer bis zu Aromen von Kaffee und Schokolade.
 
Seichte Tannine geben dem Rotwein Einzelstück Druck und Fülle. Unterstützt werden sie von Toastnoten, die dem Ausbau im großen Holzfass geschuldet sind. Mit dem Einzelstück ist Markus Schneider ein ganz großer Wurf gelungen, der das Image pfälzischer Weine ins Positive wendete. Bei Bewertungen ist immer wieder zu lesen, es sei der beste Portugieser, den man kennt. Wir können uns da nur anschließen.
 
Grosses Holz gibt dem Portugieser noch das letzte Quäntchen Einzigartigkeit / © Redaktion FrontRowSociety.net
Das Einzelstück lässt sich bei 18 Grad Celsius hervorragend genießen. Es passt besonders gut zu edlen Fleischstücken wie beispielsweise Wild oder Steak. Werden die Steaks bei 800 Grad auf dem Beefer zubereitet, ergänzen sich die intensiven Röstaromen des Fleischs mit dem kräftigen, fülligen Geschmack des einzigartigen Portugiesers.
 
Edle Produkte unter sich: Das Einzelstück des Markus Schneider suchte sich als Mitstreiter ein Rinderfilet von Blonde d‘ Aquitaine Rind aus ökologischer Zucht sowie das preisgekrönte arktische Eisbergwasser Svalbardi. Wein und Wasser werden am besten aromatypisch in mundgeblasenen Gläsern von Zwiesel genossen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Beschreibung: Markus Schneider Einzelstück 2016

Rebsorte: Blauer Portugieser
Farbe: samtiges Rubinrot
Nase: Pflaume, Kirsche, Vanille
Gaumen: dunkelfruchtig, weiche Tannine, Anklänge Toast
Flascheninhalt: 750 ml
Alkoholgehalt: 14 % vol

Vom Pfälzer Weingut Markus Schneider gelangen unglaublich dichte Rotweine und charaktervolle Weißweine zu Weinliebhabern aus aller Welt. Dazu gesellen sich Einzelstücke aus der Schokoladenmanufaktur Läderach aus der Schweiz / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das Einzelstück ist glücklicherweise keins. Ein weiterer erstklassiger Rotwein ist der außergewöhnliche Syrah Holy Moly. Auf dem Weißweinsektor punktet Markus Schneider mit dem Sauvignon Blanc Kaitu fumé und einem fabelhaften Chardonnay Réserve.

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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