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Autorin Anke Höller lebt mit ihrer Familie in einer grünen Idylle mitten im Bergischen Land. Ihre Leidenschaft gilt den Wildkräutern bzw. deren Samen. Inzwischen ist das zweite Buch der Kräuterexpertin erschienen, „Mein kleines Kräutercafé für zu Hause“. Es soll uns inspirieren, Wildkräuter in unsere tägliche Ernährung zu integrieren und auf regionale, saisonale sowie nachhaltige Weise der Natur unseren Dank auszusprechen.

Kräuterexpertin und Autorin Anke Höller in ihrem Garten in Radevormwald / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ein Kochbuch entsteht

Wenn Anke Höller eine kleine Auszeit in einem Café genießen möchte, fehlt es ihr oft an Vielfalt und Überraschendem. Es gibt Torte statt Snacks und industriell gefertigte Getränke statt erfrischender Limonaden. So entstand die Idee zu diesem Buch, sich ein Kräutercafé nach Hause zu holen. Kräuterreiche Inspirationen für ein ganzes Buch oder für die Speisekarte eines Cafés hat Anke zur Genüge.

Der Kräuterwein von Anke Höller macht mit Namen wie Sommernachtstraum und Lebensfreude neugierig auf mehr / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ankes Rezepte sind langjährig erprobt. Als Sammlung loser Blätter bestimmten zirka achtzig Prozent der Rezepturen bereits den kulinarischen Alltag der Familie. Nun sind sie lediglich als gebundene Ausgabe griffbereit. Zudem können sich noch mehr Wildkräuter-Fans an den wilden Schmankerln erfreuen.

Seit Jahrzehnten zeigt die Liebe zur Natur wie ein innerer Kompass Anke die Richtung. Wildkräuter zu bestimmen und zu etwas Schmackhaftem zu verarbeiten, ist ihre Passion. In unterschiedlichen Kursen gibt sie in ihrem Kräuterstübchen ihr Wissen weiter. Jeden Teilnehmer nimmt sie mit auf eine Reise zurück zum Ursprung, als das Sammeln von Kräutern und Samen lebensnotwendig war. Sich an dem Rhythmus der Natur zu orientieren, ist heute nicht minder überlebenswichtig.
 
Im Kräuterstübchen von Anke Höller dreht sich der Kosmos um das wilde Kraut / © Redaktion FrontRowSociety.net
Nun war da die Sehnsucht, gesundes Soulfood in Kaffeehaus-Atmosphäre zu zelebrieren und gleichzeitig der Zeitmangel, ein solches Café selbst zu betreiben. Mit diesem Buch erfüllte sich Anke Höller die überschaubare Alternative zum eigenen Café und ist nicht weniger glücklich damit.
 
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Anke Höller in ihrer Hexenküche / © Redaktion FrontRowSociety.net

Wildkräuterküche schnell und alltagstauglich

Bereits beim Durchblättern des Kochbuchs kommt die Lust, verheißungsvolle Rezepte wie „Bärenstark“, „Mutprobe“ oder „Auf Wolke 7“ auszuprobieren. Die Wildkräuterrezepte strotzen vor Energie und Alltagstauglichkeit. Im Handumdrehen sind leckere Quarkbrötchen mit einem veganen Dip zubereitet. Genau dieser Umstand liegt Anke Höller besonders am Herzen – binnen kurzer Zeit gesunde Kost auf den Tisch zu bringen.
 
Eine weise Kräuterfrau darf in Ankes Garten natürlich nicht fehlen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Unter Rubrik „Heiss und Kalt“ stellt Anke Höller die Zubereitung von Tee- und veganen Milchauszügen, Kräuterlimonaden bzw. -wasser oder einen etwas anderen Kaffee aus Minze oder Löwenzahn vor. Nach Vorlage einiger ihrer Rezepturen mischt der Unverpackt-Laden in Radevormwald inzwischen Teespezialitäten à la Anke Höller für seine Kunden. An dem Kapitel „Mehr als nur Frühstück“ kann man sich satt lesen. Da gilt es Verlockungen wie das Flockenbrot oder das Knäckebrot mit Suchtfaktor für sich zu entdecken.
 
So gesund kann ungehemmter Genuss sein / © Redaktion FrontRowSociety.net
Ein paar Seiten weiter wartet „Die kleine Mahlzeit“ auf die Hobbyköche der kräutrigen Zunft. Hier macht beispielsweise die „Grüne Welle“ von sich Reden. Diese Erbsensuppe wird statt mit Wasser mit Pfefferminztee gekocht sowie hübsch mit Gänseblümchen garniert.
 
Grüner wird’s nicht, als mit der Grünen Welle – eine Symbiose aus Erbse und Pfefferminze / © Redaktion FrontRowSociety.net
Selbst Süßes kommt in diesem kreativen Kochbuch nicht zu kurz. Es lohnt sich, durch das Kapitel „Kaffeeklatsch und Tea Time“ zu stöbern. Wer sich einmal an dem Grundrezept der Schokolade versucht, wird feststellen, dass diese innerhalb von zwanzig Minuten hergestellt ist. Im Kühlschrank wartet sie dann geduldig auf die Naschkatzen der Familie. Ein buntes Blüten-Tiramisu oder Königinnen Kekse mit Mädesüß, Powerkugeln oder Energieriegel versprechen alles andere, als eine langweilige Kaffeetafel.
 
Ein Kaffeeklatsch ohne Reue / © Redaktion FrontRowSociety.net
Das Naschwerk kann mit Snacks und Knabbereien ergänzt werden, deren Zubereitungsschritte im vorletzten Kapitel beschrieben sind. Wen kann man nicht mit Brennnesselchips und Schlemmernüssen überraschen?
 
Köstliche Snacks und Knabbereien sind kinderleicht hergestellt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Mein kleines Kräutercafé für zu Hause

Dieses etwas andere Kochbuch macht Mut, Neues auszuprobieren. Ungewöhnliche Speisen sind erstaunlich einfach und schnell zubereitet. Für jeden Kräuterbegeisterten hält Anke Höller weitere Buchempfehlungen parat, so dass das eigene Wissen nach Wunsch vertiefet werden kann. Man braucht sich lediglich auf die Einladung der Natur einzulassen und findet sich in einem wahren Schlemmerparadies wieder. 
 
Tischlein deck dich mit dem Kochbuch „Mein kleines Kräutercafé für zu Hause“ von Anke Höller / © Redaktion FrontRowSociety.net

Titel: Mein kleines Kräutercafé für zu Hause
Verlag: Eugen Ulmer KG Stuttgart
ISBN: 978-3-8186-1438-6
Erscheinungsjahr: 2022
Autorin: Anke Höller

Im Jahr 2019 erschien das erste Buch von Anke Höller – „Essbare Wildsamen“. Auch damals besuchten wir die Kräuterfee und ihre Familie in Radevormwald. Geblieben ist unsere Begeisterung für die unkonventionellen Rezepte, mit denen man selbst gestandene Gourmets ins Staunen versetzten kann. Mit dem zweiten Buch geht die Sorge verloren, dem unbekannten Wesen „Wildkraut“ nicht gewachsen zu sein. Dank der detailgenauen Beschreibung sowie des Aufzeigens von Ersatzkräutern je nach Jahreszeit, wird eine Kaffeetafel voller Köstlichkeiten aus Ankes Büchern zu einem besonderen kulinarischen Event.

Es fühlt sich an wie ein Urlaubstag, wenn man mit Anke Höller (li.) und ihrem Mann Ralf (re.) in ihrem Garten sitzt und plaudert. Der Austausch mit beiden ist für mich (FRS-Redakteurin Annett Conrad Mitte) immer wieder bereichernd / © Redaktion FrontRowSociety.net

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