Wir alle kennen die Bilder aus den Medien: Unmengen an Plastikmüll liegt an den Stränden und Ufern oder schwimmt auf der Oberfläche unserer großen Flüsse bzw. in den Weltmeeren. Dabei ist der größte Teil des Plastikmülls für uns nicht sichtbar. Denn dieser sank bereits in tiefere Regionen des Ozeans hinab. Jahr für Jahr belasten mehr als 500.000 Tonnen Kunststoffabfall die Weltmeere. Viele Lippenbekenntnisse von Politikern – rund um den Globus – scheinen nicht in die Tat umgesetzt zu werden. Und so landet stetig mehr Plastikmüll in diesem unersetzbaren Lebensraum.
Unternehmenspartnerschaften und eine intelligente App unterstützen die Kreislaufwirtschaft
Mittlerweile unterstützen Unternehmenspartnerschaften eine Kreislaufwirtschaft, um das in den Küstenregionen gesammelte Plastik zu recyceln. Besonders gefährdet in punkto Plastikvermüllung sind diverse Entwicklungsländer, in welchen das meeresgebundene Plastik große Flächen einnimmt. Die Begriffe meeres- bzw. ozeangebundenes Plastik gehen auf die Forschungsarbeit von Jenna Jambeck zurück, Professorin für Umwelttechnik an der University of Georgia in den USA. Bei ihren Forschungsarbeiten fand sie heraus, dass Müll, der in einer Entfernung von zirka 50 Kilometern zur Küste bzw. großen Gewässern, obendrein in einem Gebiet ohne ein formelles Abfallmanagementsystem achtlos weggeworfen wird, ein enormes Potenzial ausweist, im Wasser zu landen, wenn er nicht stetig eingesammelt wird.
Jenna Jambeck und ihr Kollege Kyle Johnse haben eine App namens ‚Marine Debris Tracker“ (externer Link: Marine Debris Tracker) entwickelt, in welcher aufmerksame Mitmenschen auf der ganzen Welt Daten zur Plastikverschmutzung hinterlegen können. „Man hat schon Müll verfolgt, bevor es Smartphones gab, und das Team ist immer noch davon angetrieben, Technologie und Menschen zu vereinen, um die Plastikverschmutzung zu bekämpfen“, so Jenna Jambeck. Mittels der einfach zu bedienenden Debris Tracker App erfassen engagierte Bildungs-, Non-Profit- und wissenschaftliche Organisationen sowie leidenschaftliche Mitmenschen Daten zu Müll auf dem Land bzw. Meer. Diese offene Datenplattform ist ein ungeheuer wichtiger Baustein der wissenschaftlichen Forschung.
Prevented Ocean Plastic
Das Leben einer Plastikverpackung, die das Prevented Ocean Plastic-Logo trägt, beginnt, wenn eine unachtsam weggeworfene Plastikflasche von einem Flaschensammler in einem gefährdeten Land in einem Umkreis von 50 Kilometern zum Ozean oder einer größeren Wasserstraße eingesammelt wurde.
So wird am 08. Juni nicht nur an den World Oceans Day 2021 der Vereinten Nationen (externer Link: World Ocean Day der Vereinten Nationen) (Welttag der Meere und Ozeane bzw. Tag des Meeres) erinnert, Prevented Ocean Plastic erinnert auch an einen wichtigen Meilenstein: durch die Initiative Prevented Ocean Plastic wurde verhindert, dass 20.000 Tonnen Plastik in die Ozeane gelangten. Das ist das Äquivalent von 800 Millionen einzelnen Plastikflaschen.
Chargen von Prevented Ocean Plastic können zurückverfolgt werden
Jede einzelne Charge von Prevented Ocean Plastic kann von der Küste bis ins Regal zurückverfolgt werden und verfügt über eine dokumentierte Produktkette. Dies zu erreichen, ist das Ergebnis von 10 Jahren operativer Planung und Entwicklung.
Eine messbare Wirkung im großen Maßstab kann nur durch detaillierte Überwachung und Berichterstattung erzielt werden. Dabei darf die Komplexität der Arbeit in diesen gefährdeten Ländern nicht unterschätzt werden. Die OECD (externer Link: OECD) schätzt, dass bis zum Jahr 2030 zirka 40 Millionen Menschen oder 1 Prozent der weltweiten Erwerbsbevölkerung in meeresbasierten Industrien beschäftigt sein werden. Obwohl diese Menschen an Land arbeiten, spielen Flaschensammler eine wichtige Rolle beim Schutz unserer Ozeane. Denn diese Flaschensammler sind Teil einer globalen Gemeinschaft von informellen Arbeitern, die ihren Lebensunterhalt mit dem Sammeln von weggeworfenen Materialien verdienen.
Weltweit sind rund 24 Millionen Menschen im Recyclinggeschäft tätig – 80 Prozent davon sind informell. In vielen Entwicklungsländern stellen sie die einzige Form der Abfallsammlung dar. Doch ihre Arbeit bleibt weitgehend unerkannt, da sie oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden oder in einem hochgradig unreguliertem Recyclingsystem arbeiten. So ist unbedingt mehr Unterstützung für diese Flaschensammler nötig.
Prevented Ocean Plastic unterstützt Flaschensammler
Das Prevented Ocean Plastic Programm unterstützt Flaschensammler, indem es ihnen eine konstante und verlässliche Bezahlung bietet. Für viele Flaschensammler ist das Sammeln von Materialien die Haupteinnahmequelle, womit sie ihre Familien ernähren. Sie leisten uns und den Weltmeeren einen wertvollen Dienst, das sollten wir anerkennen und dementsprechend würdigen.
Im Jahr 2020 haben Flaschensammler gemeinsam die Weltmeere davor bewahrt, dass 500 Millionen Flaschen ins Meer gespült wurden. Im ersten Quartal diesen Jahres waren es weitere 160 Millionen Flaschen. Aber es gibt noch mehr zu tun – denn diese Zahl stellt nur einen kleinen Bruchteil der Plastikflaschen dar, die jährlich auf den Weltmarkt gebracht werden.
Für Flaschensammler ist der Lebensunterhalt mit dem Sammeln von Plastik jedoch nur dann realisierbar, wenn das Plastik noch einen ausreichenden Geldwert besitzt. Plastikverpackungen haben zwar einen Wert, aber 95 Prozent davon gehen nach einmaligem Gebrauch verloren – das entspricht einem Verlust von 60 bis 100 Milliarden Euro jährlich. Durch das Prevented Ocean Plastic Programm wird dem Plastikmaterial wieder ein messbarer Wert zugeführt. Nur so kann sichergestellt werden, dass Plastik auf globaler Ebene nicht mehr als Abfall wahrgenommen wird.
Die 100-prozentige Rückverfolgbarkeit ermöglicht es nicht nur, das Plastik zu verfolgen, sondern auch den Geldwert des Plastikmaterials an dem Punkt zu ermitteln, an dem es zur erneuten Verwendung in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt wird. Diese Kontrolle von Charge zu Charge ist für Kunden und auch für Lieferanten von entscheidender Bedeutung; sie ist der Kern des Bestrebens, meeresgebundenes Plastik in den Mittelpunkt der Kreislaufwirtschaft zu stellen.
Nachhaltigkeit auch in der Sterneküche
So ist die Nachhaltigkeit auch der Sterne-Gastronomie angekommen und vielleicht fungiert die gehobene Küche als Vorbild für alle food-produzierenden Unternehmen auf unserem Planeten.
Hohe Qualität ist schon immer ein Indikator in der Haute Cuisine, nun paart sich Qualität mit Nachhaltigkeit. Deutsche Spitzen- und Sterneköche sowie bekannter Medienvertreter aus der Food-Branche engagieren sich mit und für Prevented Ocean Plastic. Ein erster großer Erfolg ist die Produktion von nachhaltigen Visieren. So wurden etwa in Zusammenarbeit mit der Groupe Guillin über eine Million PSA-Visiere entwickelt, die nicht nur Mitarbeiter und Kunden, sondern auch unsere Ozeane schützen. Aufgrund der Corona-Pandemie wird Köchen die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wie etwa Masken und Gesichtsschutzschilden empfohlen. In Deutschland zählen zu den Unterstützern von Prevented Ocean Plastic unter anderem die 3 Sterneköche Kevin Fehling und Jan Hartwig, 3 Sternekoch Legende Thomas Bühner, der erste 3 Sternekoch Deutschlands, Eckart Witzigmann, oder die seinerzeit jüngste Köchin, Julia Komp, die einen Michelin Stern erhalten hat.
Andreas Conrad ist Advokat von Prevented Ocean Plastic
Über die Sterne- und Spitzenköchen hinaus ist auch der Herausgeber des Luxus & Lifestyle Magazins FrontRowSociety, Andreas Conrad, als Advokat für Prevented Ocean Plastic aktiv.
Auf lange Sicht sollte jedoch eine höhere Nachhaltigkeit nicht durch Recycling, sondern durch Precycling geschaffen werden. Denn nicht alles muss so verpackt sein, wie es derzeit in den hiesigen Märkten angeboten wird. Das trifft vor allem für das Trinkwasser zu. Denn überall dort, wo sauberes und genießbares Trinkwasser aus dem Wasserhahn läuft, ist der Kauf von Flaschen – egal ob aus Plastik oder Glas – obsolet. Die tägliche Nutzung von wiederverwendbaren Trinkflaschen schützt unseren Planeten.
Hier geht es zu den deutschen Partnern und Advokaten von Prevented Ocean Plastic: (externer Link: Partner und Advokaten von Prevented Ocean Plastic)