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„Wow“, war der erste Gedanke, als ich mich hinter das Steuer des neuen Kia Sorento gesetzt hatte. „Wow“ deswegen, weil ich mich als Mitglied der Testredaktion Auto Bild – damals in den 1990er Jahren – wage erinnern kann, dass Kia nicht der Traum eines Autotesters war. Nun nach knapp 30 Kia-freien Jahren steht der Sorento als Testwagen vor der Redaktionstür und ich darf vorwegnehmen: ich bin mehr als positiv überrascht.

Der Der KIA Sorento 1.6 T GDI Hybrid Platinum ist ein rundum gelungenes SUV und hat mich ganz schön positiv überrascht
Der KIA Sorento 1.6 T GDI Hybrid Platinum ist ein rundum gelungenes SUV und hat mich sehr positiv überrascht / © Redaktion FrontRowSociety.net

Chapeau! Kia

Seit dieser besagten Zeit in der Testredaktion von Auto Bild scheint sich bei Kia sehr viel getan zu haben. Heute ärgere ich mich ein wenig, dass ich die Entwicklung der verschiedenen Fahrzeuge aus dem Segement der Mittelklasse über die Jahre nicht wirklich verfolgt habe. Denn in der Vergangenheit beschäftigte ich mich nahezu auschließlich mit hochwertigen Fahrzeugen. Auf Grundlage dieser „verwöhnten“ Automobilhistorie entlockt mir ein Auto eigentlich selten ein „Wow“. Daher: Chapeau! Kia.

Der Sorento befindet sich seit dem Jahr 2002 im Kia-Sortiment. Bereits in vierter Generation bekleidet das Mittelklasse-SUV das Portfolio und zählt zu den Flaggschiffen des südkoreanischen Autoherstellers. Neben unserem Testfahrzeug, einem 1.6 T-GDI Hybrid, ist der Sorento auch als Diesel sowie mit Plug-in-Hybrid-Antrieb erhältlich.

Als Mittelklasse-SUV bekleidet er die vierte Sorento Generation und zählt zu den Flaggschiffen bei Kia
Das Mittelklasse-SUV bereichert als 1.6 T-GDI Hybrid die inzwischen vierte Sorento-Generation / © Redaktion FrontRowSociety.net

Sorento mit zwei hybriden Motoren

Zwei hybride Motoren stellt Kia dem Kunden zur Auswahl. Eine 60 PS Version steht mit 264 Newtonmetern Drehmoment beim 2WD bzw. AWD zur Verfügung sowie ein Modell mit 91 PS und 304 Newtonmetern beim Plug-in-Hybrid AWD. Beide Hybridmotoren, der Hybrid bzw. Plug-in-Hybrid, verfügen jedoch über den gleichen Hauptmotor. Dieser Vierzylinder-Benziner weist 1.598 cm³ Hubraum auf und leistet 132 PS. Das Drehmoment des Einspritzers liegt bei 265 Newtonmetern. Somit bringt es der Motor unseres Testwagens auf eine Gesamtleistung von 230 PS und 350 Newtonmetern. Wo hingegen der Plug-in mit 265 PS Systemleistung punktet. 

Den Sorento gibt es mit zwei hybriden Motoren, und wer mag auch las Diesel
Den Sorento gibt es mit zwei hybriden Motoren und wer mag, erwirbt ihn als Diesel / © Redaktion FrontRowSociety.net

Verteilt wird die Kraft der Aggregate über eine 6-Stufen-Automatik. Beim 2AWD gelangt die Kraft nur an die Vorderräder und beim AWD an alle vier Räder. So beschleunigt der AWD Sorento in knapp über 8 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Wer die Version mit Frontantrieb geordert hat, wird die Hundertermarke erst nach 9 Sekunden erreichen – letztere Version ist geringfügig verbrauchsgünstiger.

In etwa 8,5 Sekunden geht es von 0 auf 100 Stundenkilometer - man sollte aber nicht vergessen: Knapp 2 Tonnen müssen bewegt werden
Mit dem Kia Sorento geht es – je nach Motorisierung – zwischen 8,6 und 9,2 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Dabei darf nicht vergessen werden, dieses komfortable SUV bringt knapp 2 Tonnen auf die Waage / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das vollelektrische Fahren ist beim Vollhybrid ebenfalls möglich, wie etwa beim dosierten Anfahren oder im innerstädtischen Stop-and-Go Verkehr. Wird das Gaspdal kräftig durchgetreten, schaltet sich unmerklich der Benzinmotor hinzu. Wer also sanft beschleunigt, schont die Umwelt und gleichzeitig seinen Geldbeutel. Wird im Fahrberieb die Geschwindigkeit gehalten, stellt das Motoren-Management den Elektromotor auf den sogenannten “Power-Assist-Mode” um. So wird auch beim Verzögern Energie rekuperiert und im Akku gespeichert.

Beim Verzögern Energie rekuperiert und im Akku gespeichert
Beim Verzögern wird Energie rekuperiert und im Akku gespeichert / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Rekuperation im Hybrid ist nötig, da der Akku nicht extern über die Steckdose geladen werden kann. Mit 1,49 kWh fällt seine Akkuleistung deutlich geringer aus, als vergelichsweise bei der PHEV Version mit 13,8 kWh. Allerdings ist der Akku auch kleiner und leichter, ein Umstand, der den Verbrauch vermindert. Unseren Testwagen konnten wir mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,4 Liter bewegen, was für ein SUV mit diesem Gewicht und dieser Größe ein recht guter Wert ist.

Auf unserer langen Tour, bis in den Schwarzwald, war der KIA Sorento 1.6 T GDI Hybrid beliebe nicht durstig. Man kann ihn mit gut 7,4 Litern auf 100 Kilometer bewegen
Auf unserer langen Tour bis in den Schwarzwald, war der KIA Sorento 1.6 T GDI Hybrid beleibe nicht durstig. Man kann ihn mit gut 7,4 Litern auf 100 Kilometer bewegen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Komfortables Reisen serienmäßig

Apropos Größe: Im Innenraum des SUV Hybrid reisen 5 Passagiere außerordentlich komfortabel. Auch der Kofferraum hat einiges an Stauraum zu bieten: 898 Liter Stauvolumen bzw. bei umgeklappten Sitzen bis zu 2.077 Litern. Das dürfte das üppigste Ladevolumen in diesem Fahrzeugsegment sein. Selbst als Siebensitzer hat er noch genügend Kofferraumvolumen, denn laut Hersteller Kia gehen beim Siebensitzer gerade einmal 100 Liter Stauraum verloren. Und verloren ist hier nicht der richtige Ausdruck, man gewinnt hingegen 2 Sitzplätze hinzu.

Im Kofferraum ist jede Menge Platz...
Im Kofferraum ist jede Menge Platz… / © Redaktion FrontRowSociety.net
... und wenn erstmal die Rücksitze umgeklappt sind
… und wenn erstmal die Rücksitze umgeklappt sind, wird der Kia Sorento zum Transporter 🙂 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Diese grandiosen Werte dürfte dem Zuwachs des gestreckten Radstandes zu verdanken sein. Bei der neuen Sorento-Generation wurde dieser um 35 Millimeter gestreckt, somit erhalten auch die Passagiere im Fond mehr Beinfreiheit.

Innenraum – vorbildlich

Der Innenraum bietet nicht nur viel Platz und sichert komfortables Reisen, auch die Ausstattung des fast 2 Tonnen schweren SUV macht etwas her. Die eleganten Ledersitze, selbredend elektrisch verstellbar und beheizbar, sind äußerst bequem. Insbesondere im Sommer sorgt die Belüftung für eine angenehme Fahrt.

Komfortable Sitze: Feines Leder, nicht nur mit Sitzheizung - immer Sommer auch mit Lüftung
Komfortable Sitze: Feines Leder, nicht nur mit Sitzheizung, sondern auch mit Lüftung / © Redaktion FrontRowSociety.net
Mitgedacht: Seitlich angebrachte Bedienelemente lassen den Sitz - auch aus dem Fond - bequem verstellen
Mitgedacht: Seitlich angebrachte Bedienelemente lassen den Sitz auch aus dem Fond bequem verstellen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Das große Display lässt hinsichtlich intuitiver Bedienung keine Wünsche offen
Das große Display lässt hinsichtlich intuitiver Bedienung keine Wünsche offen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Die Mittelkonsole ist aufgeräumt und übersichtlich, kein unnötiges Schnickschnack
Die Mittelkonsole ist aufgeräumt und übersichtlich, kein unnötiger Schnickschnack stört den Piloten / © Redaktion FrontRowSociety.net
Das Innendesign ist sehr gefällig und die Linien harmonieren
Das Innendesign wirkt sehr gefällig und harmonisch / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das Head-up-Display und der 360° Around View Monitor sorgen beim Kia-Piloten für eine entspannte Fahrweise. Ein extra Portion Sicherheit bietet der neue Totwinkelmonitor. Bei Betätigung des Blinkers wird ein Kamerabild des toten Winkels auf der Seite erzeugt, an welcher überholt werden soll. Dieses Bild wird sodann gut sichtbar im 12,3 Zoll großen Instrumentendisplay einblendet.

Der Platz des Kia-Piloten: Übersichtlich, alle Instrumente sind intuitiv zu bedienen
Der Platz des Kia-Piloten: übersichtlich gehalten, alle Instrumente sind intuitiv zu bedienen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der Totwinkelassistent wird im Cockpit beim Überholvorgang aktiviert bzw. beim setzen des Blinkers
Der Totwinkelassistent wird im Cockpit beim Überholvorgang aktiviert bzw. beim Setzen des Blinkers. So hat man auch Bordsteinkanten und andere Hindernissen im Blick / © Redaktion FrontRowSociety.net

Toller Sound tönt aus dem BOSE®-Soundsystem, welches über das 10,25 Zoll fassende Mitteldisplay gesteuert werden kann. Alle anderen Einstellungen des Fahrzeuges sind ebenfalls über das Mitteldisplay steuerbar.

Mein Fazit: Ein rundum gelungenes SUV zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.

Fazit: Ein rundum gelungenes SUV
Fazit: Ein rundum gelungenes SUV mit passendem Preis-Leistungs-Verhältnis / © Redaktion FrontRowSociety.net

Technische Daten zu unserem Testfahrzeug Kia Sorento 1.6 T-GDI Hybrid AWD 5S

Ausstattungsmerkmale des Kia Sorento 1.6 T-GDI Hybrid AWD 5S

Grundausstattung

  • 2. Sitzreihe verschiebbar und umklappbar (60:40)
  • 7 Airbags (2 Frontairbags, 2 Seitenairbags, 2 Vorhangairbags bis in den Fond reichend, 1 Mittenairbag zwischen den Frontsitzen)
  • 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, nur für Diesel
  • 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, nur für Hybrid und Plug-in Hybrid
  • All-Terrain Mode (bei AWD)
  • Android Autound Apple CarPlay
  • Außenspiegel beheizbar, elektrisch einstell- und anklappbar
  • Autobahnassistent (Highway Driving Assist, HDA)
  • Dachreling
  • Dämmerungssensor
  • Digital-Kombiinstrument mit 31,2 cm (12,3 Zoll) Bildschirmdiagonale
  • Fahrersitz mit elektrisch 2-fach einstellbarer Lendenwirbelstütze
  • Frontkollisionswarner (Forward Collision Avoidance Assist, FCA): City, Urban, Fußgänger, Fahrradfahrer
  • Frontkollisionswarner mit Abbiegefunktion (Forward Collision Avoidance Assist, FC-AA)
  • Geschwindigkeitsregelanlage, adaptiv, mit StopGo-Funktion (Smart Cruise Control, SCC with StopGo)
  • Geschwindigkeitsregelanlage, navigationsbasiert (Navigation based Smart Cruise Control, NSCC)
  • Insassenalarm (Rear Occupant Alert, ROA)
  • Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (Intelligent Speed Limit Assist, ISLA)
  • Kia-Kartennavigation mit 26 cm (10,2 Zoll) Bildschirmdiagonale inkl. 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update, Kia Connect Services
  • Kia-Radio mit 20,2 cm (8 Zoll) Bildschirmdiagonale
  • Klimaautomatik, 2 Zonen
  • LED-Nebelscheinwerfer
  • LED-Rückleuchten
  • LED-Tagfahrlicht
  • Lederlenkrad, beheizbar
  • Müdigkeitswarner (Driver Attention Warning, DAW)
  • Online-Dienste Kia Connect3 mit Kia Live (u.a. Verkehrsinformationen in Echtzeit, Wettervorhersage, lokale Suche, Parkmöglichkeiten) sowie Möglichkeit zum Abruf von Fahrzeuginformationen und Steuern von Fahrzeugfunktionen über die Kia Connect App
  • Parksensoren vorn hinten
  • Rückfahrkamera (Rear View Monitor, RVM)
  • Sitzbezüge Stoff, Farbe Schwarz, Dachhimmel Grau
  • Sitzheizung vorn
  • Smart-Key und Startknopf
  • Spurhalteassistent mit visuellemakustischem Warnsignal und korrigierendem Lenkeingriff (Lane Keeping Assist, LKA)A Spurfolgeassistent (Lane Follow Assist, LFA)
  • Voll-LED-Frontscheinwerfer
Bei jedem Wetter, in jedem Gelände hat man eine sichere Fahrt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ausstattung Spirit – Ausstattungshighlights im Vergleich zu Vision

  • 12 Lautsprecher inkl. Subwoofer (i. V. m. Bose Surround Sound System)
  • 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, nur für Diesel (für Hybrid und Plug-in Hybrid bereits Serie ab Vision)
  • Aktiver Totwinkelassistent mit Lenk- und Bremseingriff (Blind Spot Collision Avoidance Assist, BCA)
  • Ambientebeleuchtung (einstellbar)
  • Ausstiegsassistent (Safe Eit Assist, SEA)
  • Bose Surround Sound System mit eterner Endstufe
  • Elektrische Heckklappe, sensorgesteuert
  • Induktive Ladestation für Smartphones
  • Lederausstattung „Nero: Sitzkontaktächen Leder in Kombination mit hochwertiger Ledernachbildung, Farbe Schwarz, Dachhimmel Grau
  • Privacy-Verglasung (dunkel getönte Scheiben ab B-Säule)
  • Querverkehrwarner hinten inkl. Notbremsfunktion (Rear Cross-Trafc Collision-Avoidance Assist, RCCA)
  • Sitzheizung hinten (äußere Sitze der 2. Sitzreihe)
  • Sonnenschutzrollos in den hinteren Türen
Alles im Blick am Monitor des Totwinkelassistenten / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ausstattung Platinum – Ausstattungshighlights im Vergleich zu Spirit

  • 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, nur für Diesel  
  • Aktiver Totwinkelassistent mit Monitoraanzeige (Blind Spot View Monitor, BVM)
  • Aluminium-Sportpedale
  • Fahrersitz mit elektrisch 4-fach einstellbarer Lendenwirbelstütze
  • Fahrersitz mit verstellbarer Beinauage
  • Head-up-Display (HUD) mit Projektion von Fahrinformationen auf die Frontscheibe
  • Kollisionsvermeidungsassistent (Parking Collision Avoidance Assist, PCA)
  • Lederausstattung „Nappa: Sitzkontaktächen Nappa-Leder, Farbe Schwarz, Dachhimmel Schwarz  
  • Remote Parkassistent (Remote Smart Parking Assist, RSPA)
  • Rundumsichtkamera (Surround View Monitor, SVM)
  • Sitzventilation vorn

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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