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Der Harz ist zu jeder Jahreszeit eine beliebte Destination. Reisende nutzen dieses Mittelgebirge für eine Stadtflucht übers Wochenende oder für einen aktiven Outdoor-Urlaub. Auch in den Monaten, in welchen sich die Natur nicht entscheiden kann, ob es denn eher Winter oder doch lieber Frühling sein soll, wird der Harz von zahlreichen Erholungssuchenden frequentiert.

Durch den Nationalpark Harz führen Wanderwege entlang der Schmalspurbahn auf den höchsten Gipfel, den Brocken (1.142 Meter) / © Redaktion FrontRowSociety.net

Braunlage – die Wiege des deutschen Wintersports

Ja, wer hätte das gedacht; im beschaulichen Braunlage nahm der deutsche Wintersport seinen Anfang. Bereits 1890 wurde „Ski-Fahren“ als Schulfach etabliert. Oberförster Arthur Ulrich war hier Pionier der Stunde, der nach norwegischem Vorbild die Skier als praktisches Fortbewegungsmittel sowie den Skisport entdeckte. Er gründete 1882 in Braunlage den ersten Ski-Club Deutschlands, der bis heute noch aktiv ist.

Im Hintergrund leuchtet der schneebedeckte Wurmberg (971 Meter) mit dem Skigebiet Braunlage Wurmberg / © Redaktion FrontRowSociety.net

In Braunlage ist die ganze Palette an Wintersport möglich: Schlittschuhlaufen in der Eishalle, Tourengehen, Rodeln, Schneeschuhwandern, Langlauf oder Ski Alpin. Bis weit in den März hinein bringt die Wurmbergseilbahn Wintersportler auf den 971 Meter hohen Wurmberg, den Hausberg Braunlages. Oben angekommen, befindet man sich im größten Skigebiet Norddeutschlands, ausgestattet mit der gleichen Wintersport-Infrastruktur wie es in den Skigebieten des Alpenraums der Fall ist.

Tagein, tagaus befödert die Wurmbergseilbahn in 15 Minuten ihre Gäste auf den Gipfel des schneesichersten Skigebiets in Norddeutschland – Braunlage Wurmberg / © Redaktion FrontRowSociety.net

Langläufer finden besonders ideale Bedingungen vor, denn im Winter sind unzählige Kilometer an Loipen gespurt. Wem es in Braunlage und dessen Partnergemeinden Hohegeiß und St. Andreasberg zu langweilig werden sollte, braucht lediglich ein kurzes Stück mit dem Auto zu fahren und erschließt sich weitere Langlaufstrecken des Oberharzes.

Unzählige Loipenkilometer führen durch den gesamten Harz / © Redaktion FrontRowSociety.net

Wandern und Grenzgänge in der Gemeinde Braunlage

Kurz bevor die Natur sichtbar aus ihrem Winterschlaf erwacht, können Braunlage und seine Umgebung bereits auf Schusters Rappen entdeckt werden. Bestens ausgewiesene Wanderwege ziehen sich wie ein Spinnennetz über den Harz. Dabei variieren Länge und Schwierigkeitsgrad der Strecken in schier unerschöpflichen Möglichkeiten.

Quo vadis? Am besten plant man seine Wanderungen explizit, damit man die schönsten Winkel des Harzes entdecken kann / © Redaktion FrontRowSociety.net

Während des Kalten Krieges gehörte Braunlage mit seinen Partnergemeinden zum sogenannten Zonenrandgebiet. Eindrucksvoll führt eine „Walk and Rail“ Wanderung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Startpunkt ist die Gemeinde Hohegeiß, die während der Teilung Deutschlands traurige Berühmtheit erlangte. Kurz vor der Demarkationslinie zur BRD fielen am 1. August 1963 Schüsse, denen Helmut Kleinert zum Opfer fiel.

Denkmal innerdeutsche Grenze 1961 bis 1989 – Dimension des Wahnsinns „Kalter Krieg“ / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auf der Wanderung geht es teilweise über den ehemaligen Kolonnenweg. Dieser einstige Kontrollweg der DDR-Grenztruppen führte direkt am Zaun entlang. Aufgrund der original erhaltenen Grenzanlagen kann man die Dimension des „Todesstreifens“ erfassen, der DDR-Bürger an der Flucht in den Westen hindern sollte.

Unterwegs mit Guide Axel Günther (li.) auf der Walk & Rail“ Wanderung / © Redaktion FrontRowSociety.net

Zwischen dem Signalzaun mit Stacheldraht, dem Minenfeld, Hundelaufanlagen und Erdbunkern zog sich dieses tödliche Band durch ganz Deutschland. Es dauerte einige Jahre, bis daraus ein grünes Band wurde, da über Jahrzehnte dieser Streifen intensivst mit Pestiziden besprüht wurde. Nun hat sich die Natur mit aller Kraft den Boden zurückerobert. Was bleibt, ist der Schrecken der Erinnerung.

„Es geht nicht darum, Grenzen zu verschieben, sondern ihnen den trennenden Charakter für die Menschen zu nehmen“, Richard von Weizsäcker / © Redaktion FrontRowSociety.net

Bei dieser Grenzgänger-Tour fährt man eine Station mit der Harzer Schmalspurbahn. Einmal Nostalgie schnuppern und schon geht’s zu Fuß weiter. Wandern avancierte längst zum Trendsport. Und inzwischen ist es auch bei der jüngeren Generation en vogue, sich mittels Stempelbüchlein die Harzer Wandernadel zu verdienen. Ähnlich wie für den Pilgerpass des Jakobswegs sind über den Harz Stempelstellen verteilt, an denen der persönliche Wanderpass gefüllt wird. So können 222 Wanderziele im nördlichsten Mittelgebirge unseres Landes zu Fuß entdeckt werden.

Anfang März ist es im Oberharz noch recht kühl, was allerdings das Wandererlebnis keineswegs trübt / © Redaktion FrontRowSociety.net
Zwischendurch wird an der Stempelstelle halt gemacht. Nun kann das persönliche Wandertagebuch mit einem Stempel versehen werden, welcher den Protagonisten der Harzer Wandernadel näher bringt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Einmal Brocken und zurück

Zirka 140 Kilometer Gleise mit einer Spurbreite von 1.000 Millimetern führen durch den Harz. Wie Ungetüme aus einer anderen Zeit fahren die 25 dampfbetriebenen Tenderlokomotiven der Harzer Schmalspurbahn gemächlich durch malerische Gefilde des Mittelgebirges, welches sich gleich drei Bundesländer teilen. Die nostalgische Bahn verbindet Nordhausen, Quedlinburg und Wernigerode. Das bei Fahrgästen beliebteste Ziel der HSB ist der Brocken, die höchste Erhebung Norddeutschlands mit 1.142 Metern.

Beim Start in Wernigerrode liegt das Ziel – der Brocken – noch in weiter Ferne / © Redaktion FrontRowSociety.net
Auch wenn die Märzsonne uns bereits mit wärmenden Strahlen verwöhnt, beherrschen den Brocken immer noch Schnee und Eis / © Redaktion FrontRowSociety.net
Wernigerode ist nicht nur für sein pittoreskes Rathaus oder sein märchenhaftes Schloss bekannt, sondern hat sich als Ausgangspunkt für Ausflüge mit der Harzer Schmalspurbahn einen Namen gemacht. Am historischen Bahnhof beginnt die Fahrt mit den schwarzen Kolossen zum Brocken. Einhundert Minuten ruckelt es bergauf. An den Haltepunkten Drei Annen Hohne und Schierke wird im Handbetrieb Wasser aufgefüllt. In der Zwischenzeit geht der Lokführer um das altertümliche Schätzchen und ölt die Gelenke der alten Dame.
 
Einmal Wasser tanken, an der Lok nach dem Rechten sehen und schon geht es dampfend und pfeifend hinauf zum Gipfel / © Redaktion FrontRowSociety.net
In Wernigerrode fährt die HBS quasi direkt an der Haustür vorbei / © Redaktion FrontRowSociety.net

All diese nostalgischen Handlungen scheinen nicht mehr in unsere Zeit zu passen und gerade deshalb sind die Fahrten mit der Harzer Schmalspurbahn begehrt. Ab dem Zustieg Drei Annen Hohne beginnt der Aufstieg der Brockenbahn durch den Nationalpark Harz. Man durchquert das Tal der Kalten Bode und schlängelt sich mit der HBS eineinhalb Mal um den Brocken nach oben über die Baumgrenze.

Ab Drei Anne Hohne geht es Richtung Westen durch den Nationalpark Harz / © Redaktion FrontRowSociety.net

Bevor man die Bahn verlässt, sollte man sich warm anziehen. Denn auf dem Brocken gibt es nur wenige windfreie, warme Tage. Im März begrüßen eher Kälte und Schnee die Ausflugsgäste.

Klar und kalt ist das Wetter auf dem Brocken im März… / © Redaktion FrontRowSociety.net
… und gleicht eher einer bizarren Landschaft, aber mit einem aussichtsreichen 360 Grad Rundumblick / © Redaktion FrontRowSociety.net

Wo sind all die Fichten hin?

Im Jahr 2018 wütete Orkan Friederike, dann folgten drei Jahre Hitze und Trockenheit. Der damit wachsenden Borkenkäferpopulation waren die Fichten des Harzes schutzlos ausgeliefert. Auf den ersten Blick ist ein apokalyptisches Trümmerfeld geblieben, was so kurz vor Beginn des Frühlings noch schockierender aussieht. Noch vor zwei Jahren gaben dicht bepflanzte, immergrüne Fichten dem Harz sein romantisches Antlitz. Allerdings hielt der von Menschenhand angepflanzte Nutzwald den einschneidenden Umwelteinflüssen nicht stand.

Der Oberharz im März 2022 – braunes Trümmerfeld, statt immergrüner Fichtenwald / © Redaktion FrontRowSociety.net
Wanderführer Axel Günther zeigt die vom Borkenkäfer durchlöcherte Rinde einer Fichte / © Redaktion FrontRowSociety.net

Schaut man jedoch genauer hin, hat die Regeneration der Natur bereits eingesetzt. Langsam entsteht ein gesunder Mischwald. Totholz und diverses Buschwerk bringen gleichzeitig Insekten und Vogelarten, wie Baumpieper, Gimpel, Wendehals und Tannenhäher zurück. Doch es wird noch eine Weile dauern, bis Buchen, Birken und Ebereschen flächendeckend eine ansehnliche Diversität von Fauna und Flora garantieren. Bis dahin schauen wir dem Harz beim Wachsen seiner neuen Wildnis zu. 

Rechts und links der Harzer Schmalspurbahn bleibt der Wald im Nationalpark Harz sich selbst überlassen und hat so eine Chance auf Genesung / © Redaktion FrontRowSociety.net
Langsam keimt das Buschwerk. Wer hier an der Schierker Feuersteinklippe Rast macht, dem fallen die wuselnden Insekten im Totholz auf / © Redaktion FrontRowSociety.net

Empfehlung: exklusive Übernachtung in Braunlage

Völlig autark und unabhängig kann der Aufenthalt  im Harz in einer der exklusiven Ferienwohnungen der StrandBerg GmbH genossen werden. In StrandBerg’s Ursprung Spa & Kitchen sowie in StrandBerg’s Turmäusern wird urbaner Lifestyle mit Gemütlichkeit verbunden und macht das Erlenbins Harz zu einem privaten Vergnügen. 

In den exklsuiven Ferienwohnungen der StrandBerg GmbH steht Social Networking mit bis zu acht Personen in der Küche beim gemeinsamen Kochen an / © Redaktion FrontRowSociety.net

Restaurantempfehlung für Braunlage: LEO’S

Weder Mainstream noch Langeweile – im LEO’S weht eine frische Brise durch Braunlage. Der Schotte Chris MacCormick kreiert köstliche Gerichte, deren Zutaten zu 60 Prozent aus eine 60 Kilometerraduis kommen. Und nicht nur der Kulinarik wegen sollte ein Besuch im LEO’S eingeplant werden, denn auch das außergewöhnliche Design ist ein Fest für die Augen.

Ein Abendessen im LEO’S sollte unbedingt bei einem Aufenthalt in Braunlage auf dem Plan stehen / © Redaktion FrontRowSociety.net

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