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Reisen ist heute viel mehr als nur das Erkunden von Orten. Es geht darum, das nächste große Abenteuer zu erleben – die Welt zu bereisen und einige der seltensten Reiseerlebnisse zu genießen. Von der Erkundung unberührter Landschaften bis hin zu maßgeschneiderten Erlebnissen, die auf persönlichen Interessen und Hobbys basieren, bietet das Reisen mehr Möglichkeiten als je zuvor. Ein solches Erlebnis ist der Astrotourismus – Sterne beobachten unter freiem Himmel – welches in ausgewiesenen Lichtschutzgebieten besonders eindrucksvoll möglich ist.

Ausgewiesene Lichtschutzgebiete erfreuen Astronomen. Vor allen diejenigen, die Fotos gen Himmel machen. Hier zu sehen der Kugelsternhaufen M 13. Für dieses Bild wurde insgesamt nur ca 2,5 Stunden belichtet. Diese kurze Belichtungszeit reichte aus, da hier nur Sterne zu sehen sindund keine lichtschwachen Nebel
Ausgewiesene Lichtschutzgebiete erfreuen Astronomen. Vor allen diejenigen, die Fotos gen Himmel machen. Hier zu sehen der Kugelsternhaufen M 13. Für dieses Bild wurde insgesamt nur ca 2,5 Stunden belichtet. Diese kurze Belichtungszeit reichte aus, da hier nur Sterne zu sehen sind und keine lichtschwachen Nebel / © FrontRowSociety.net, Foto: Martin Cibulski

Sterne beobachten unter freiem Himmel

Immer mehr Menschen möchten dem von Licht verschmutzten Himmel der Städte entkommen und an Orten sein, an denen das Firmament von funkelnden Sternen bedeckt ist. Astrotourismus oder einfach übersetzt „Dunkelheitstourismus“ ist ein wachsender Sektor der Tourismusindustrie, der speziell für reiselustige Sternengucker entwickelt wurde, die den Weltraum und Himmelsobjekte erkunden möchten. Diese Erfahrung führt Menschen zu naturbelassenen Zielen mit minimaler Lichtverschmutzung, um ferne Sterne und Planeten leichter zu erkennen.

Hier verhält es sich schon etwas anders. In Summe wurden 25 Stunden - je Einzelbelichtung von 15 Minuten - durchgeführt, num den Gasnebel IC 1396, auch Elefantenrüsselnebel genannt, einzufangen. Es wurde fast ausschließlich mit Spezialfiltern für die leuchtenden Gase Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel gearbeitet. Die drei Lichtwellenlängen werden den Farbkanälen so zugeordnet, dass Strukturen besser sichtbar werden
Hier verhält es sich schon etwas anders. In Summe wurden 25 Stunden – je Einzelbelichtung von 15 Minuten – durchgeführt, um den Gasnebel IC 1396, auch Elefantenrüsselnebel genannt, einzufangen. Es wurde fast ausschließlich mit Spezialfiltern für die leuchtenden Gase Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel gearbeitet. Die drei Lichtwellenlängen werden den Farbkanälen so zugeordnet, dass Strukturen besser sichtbar werden / © FrontRowSociety.net, Foto: Martin Cibulski

Die besten Dark Sky Reserves / Preserves

Wir haben einige der besten Luxusziele für Sternegucker herausgesucht und auch schon besucht. Dark Sky Reserves sind aber nicht nur Erlebnisspielplätze für Himmelskundler. Diese abgeschirmten Zonen schützen die Umwelt und steigern das Wohlbefinden von Mensch und Tier, insbesondere von denen, die erst bei Dunkelheit so richtig wach werden.

Sternenbeobachtung: Abama, Teneriffa

Die Kanarischen Inseln sind eines der besten Ziele für Astrotourismus weltweit. Dank minimaler Lichtverschmutzung und regelmäßig gutem Wetter ist dieser spanische Ort perfekt für das Sternegucken geeignet. Touristen können innerhalb weniger Minuten nach Sonnenuntergang Konstellationen wie den Großen Bären und den Pflug, sogar Planeten wie Mars und Neptun entdecken.

Ein unkonventionelles Haus zum Übernachten ist sicherlich das Hard Rock Hotel Tenerife. Insbesondere der Rock Royalty Level holt Menschen ab, die sich einen etwas anderen Urlaub wünschen. Überdies trennen das Hotel und Abama lediglich 16 Autominuten.

Willkommen in Rock Royalty Level am VIP-Check-in
Willkommen in Rock Royalty Level am VIP-Check-in. Hier auch die Organisation eines Mietwagens übernommen, um zum Sternegucken aufbrechen zu können / @ Redaktion FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Sternenbeobachtung: Scottsdale, Arizona

Auf der anderen Seite des Teiches, in der Wüstenstadt Scottsdale, Arizona, erwartet Weltraumbegeisterte und Touristen das ganze Jahr über einzigartiges Sternegucken. Scottsdale beherbergt die Forest Hills, die Heimat von zwei internationalen dunklen Himmelsgemeinden, die von Ballungsräumen aus zugänglich sind. Umgeben von den McDowell Mountains und den Indianerreservaten der Yavapai ist diese Gemeinde sehr dünn besiedelt, was gleichzeitig minimale Lichtverschmutzung bedeutet.

In Scottsdale können gleich zwei erstklassige Hotelempfehlungen ausgesprochen werden. The Phoenician, a Luxury Collection Resort, Scottsdale und das Andaz Scottsdale Resort & Bungalows sind hier die ersten Häuser am Platz. Hier geht es zu unserem gesonderten Artikel Zwei exklusive Hotelempfehlung in Scottsdale, Arizona.

Hotelempfehlung Scottsdale, Arizona
Hotelempfehlung Scottsdale, Arizona: Tagsüber Golf spielen oder am Pool seine Zeit verbringen und nachts zur Sternenbeobachtung aufbrechen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Abenteuer in Scottsdale, Arizona, Sonora Wüste
…. Scottsdale hat auch noch viel mehr zu bieten / © Redaktion FrontRowSociety.net

Sternenbeobachtung: Al Wadi Wüste, Dubai

Die Al Wadi Wüste nördlich von Dubai bietet die ideale Kulisse für eine Reise durch das Sonnensystem. Sandwüsten sind aufgrund ihrer geringen Bevölkerungsdichte natürliche Hotspots für Teleskope und weisen kaum Lichtverschmutzung über viele Meilen auf. Die Al Wadi Wüste verspricht daher ein wirklich aufregendes Astrotourismus-Erlebnis.

Etwa eine Autostunde von Dubai entfernt befindet sich das Ritz-Carlton Ras Al Khaimah, Al Wadi Desert. Dieses Luxushotel bietet nicht nur Unterkunft für Touristen, sondern auch Abenteuer in der Wüste an einem luxuriösen Ort.

Galaxie M 51: In Summe etwa 21 Stunden Belichtungszeit, davon allein 9 Stunden mit dem Wasserstoff-Filter. Die Belichtungen stammen aus fünf verschiedenen Nächten
Galaxie M 51: In Summe etwa 21 Stunden Belichtungszeit, davon allein 9 Stunden mit dem Wasserstoff-Filter.
Die Belichtungen stammen aus fünf verschiedenen Nächten
/ © FrontRowSociety.net, Foto: Martin Cibulski

Sternenbeobachtung: Jasper National Park, Kanada

Im Jasper National Park in Kanada erwartet Sternenbeobachter ein atemberaubendes Schauspiel am nächtlichen Himmel. Abseits von störendem Licht bieten die dunklen Himmelsbedingungen optimale Voraussetzungen für die Beobachtung von Sternen, Planeten und Galaxien. Das Parkgebiet ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes und verfügt daher über unzählige Möglichkeiten, die Wunder des Universums zu bestaunen. Vom einfachen Sternegucken mit bloßem Auge bis hin zur Nutzung von Teleskopen ist der Jasper National Park ein unvergleichliches Erlebnis für alle, die sich für Astronomie und die Schönheit des Nachthimmels begeistern.

Ultimative Übernachtungsoption sind in der Fairmont Jasper Park Lodge zu finden. Auf dem Geländer der Luxusherberge ist eine Station mit Teleskopen vorhanden, die jedes Jahr hunderten von Interessierten ein Fenster in ferne Galaxien eröffnet. 

Fairmont Jasper Park Lodge - einchecken, Platz nehmen und das erste kanadische Wildlife genießen
Fairmont Jasper Park Lodge – einchecken, Platz nehmen und das erste kanadische Wildlife genießen oder nachts das Spektakel am Himmel / @ Redaktion FrontRowSociety.net
Später bleibt noch Zeit für Entspannung am Pool der Fairmont Jasper Park Lodge
Entspannen kann man am Pool der Fairmont Jasper Park Lodge, mit traumhaften Blick auf die Berge / @ Redaktion FrontRowSociety.net

Was sind Dark Sky Reserves?

Ein Dark Sky Reserve ist eine spezielle Auszeichnung, die von der International Dark-Sky Association (IDA) verliehen wird. Es handelt sich um Gebiete, in denen besondere Maßnahmen ergriffen wurden, um die nächtliche Dunkelheit zu bewahren und Lichtverschmutzung zu minimieren. Diese Reservate sind oft Orte mit außergewöhnlich dunklem Himmel mit idealen Bedingungen für die Beobachtung von Sternen.

Um den Titel eines Dark Sky Reserve zu tragen, muss eine Region mehrere Kriterien erfüllen, darunter:

  1. Niedrige Lichtverschmutzung: Die Region muss Maßnahmen ergriffen haben, um die Lichtverschmutzung zu minimieren. Dies kann durch die Verwendung von speziellen Beleuchtungskörpern, Lichtabschirmungen und Beleuchtungsrichtlinien erreicht werden.
  2. Schutz der Dunkelheit: Es sollten Regelungen oder Vereinbarungen bestehen, die sicherstellen, dass die Dunkelheit der Nacht geschützt wird. Dies kann durch Gesetze, Vorschriften oder Vereinbarungen zwischen örtlichen Gemeinden, Behörden und Unternehmen erfolgen.
  3. Bildung und Sensibilisierung: Es ist wichtig, die Bevölkerung und die Besucher über die Bedeutung dunkler Himmel und die Auswirkungen von Lichtverschmutzung aufzuklären. Programme zur Bildung und Sensibilisierung können Teil der Bemühungen sein, ein Dark Sky Reserve zu werden und zu bleiben.
  4. Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit zwischen lokalen Behörden, Gemeinden, Unternehmen und anderen Interessengruppen ist entscheidend, um die Ziele eines Dark Sky Reserve zu erreichen. Es erfordert eine gemeinsame Anstrengung, um Lichtverschmutzung zu reduzieren und die Dunkelheit zu schützen.
  5. Anerkennung der IDA: Schließlich muss die Region von der International Dark-Sky Association (IDA) anerkannt werden, die die Auszeichnung Dark Sky Reserve vergibt. Die IDA bewertet die Bewerbungen und überprüft, ob die Region die erforderlichen Kriterien erfüllt.
Adlernebel: Für die Aufnahme des Gasnebels um den Sternhaufen M 16 wurde die Hubble-Palette mit den Spezialfiltern benutzt, dabei je Filter etwa 3 Stunden belichtet
Adlernebel: Für die Aufnahme des Gasnebels um den Sternhaufen M 16 wurde die Hubble-Palette mit den Spezialfiltern benutzt, dabei je Filter etwa 3 Stunden belichtet / © FrontRowSociety.net, Foto: Martin Cibulski

Liste der aktuellen besten Dark Sky Reserves

  • NamibRand Nature Reserve, Namibia
  • Bortle Dark Sky Park, Japan
  • Deosai National Park, Pakistan
  • Mleiha Dark Sky Reserve, Vereinigte Arabische Emirate
  • Central Desert Dark Sky Sanctuary, Australien
  • Coonabarabran Dark Sky Park, Australien
  • Warrumbungle National Park, Australien
  • Aoraki Mackenzie International Dark Sky Reserve, Neuseeland
  • Brecon Beacons National Park, Wales
  • Exmoor National Park, England
  • Galloway Forest Park, Schottland
  • International Dark Sky Reserve Aoraki Mackenzie, Neuseeland
  • Nationalpark Teide, Teneriffa
  • Peak District National Park, England
  • Big Bend National Park, Texas
  • Canyonlands National Park, Utah
  • Death Valley National Park, Kalifornien
  • Great Basin National Park, Nevada
  • Natural Bridges National Monument, Utah
  • Parque Nacional Torres del Paine, Chile
  • Reserva Nacional de El Leoncito, Argentinien
Die Galaxie M101hatte insgesamt eine Belichtungszeit mit 12h 35m. Dabei wurden verschiedene Filter, darunter knapp 4 Stunden mit einem Spezialfilter für das rötliche Leuchten von Wasserstoff gearbeitet. Durch diesen Filter werden Wasserstoff Gasnebel in dieser entfernten Galaxie als rote Flecken sichtbar
Die Galaxie M101 hatte insgesamt eine Belichtungszeit mit 12h 35m. Dabei wurden verschiedene Filter, darunter knapp 4 Stunden mit einem Spezialfilter für das rötliche Leuchten von Wasserstoff gearbeitet. Durch diesen Filter werden Wasserstoff
Gasnebel in jener entfernten Galaxie als rote Flecken sichtbar / © FrontRowSociety.net, Foto: Martin Cibulski

Zur Astrofotografie von Martin Cibulski:

Alle Bilder wurden mit einem 25 cm (Newton-)Spiegelteleskop auf einer Eigenbau-Montierung (Nachführung) und einer CCD-Kamera erzeugt. Mit jedem Filter wurden viele (10-100) Einzelbelichtungen ausgeführt und diese am Computer später zusammengeführt (gestackt). In dieser Kombination wird aus den Teilbildern (Rot/Grün/Blau) ein Farbbild erzeugt. Teilweise wurden Spezialfilter benutzt, um das Licht von leuchtenden Gasen zu fotografieren. Diese Filter lassen nur Licht einer bestimmten Wellenlänge passieren, welche von Gasen wie Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel abgestrahlt wird.
 

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