In dem Spitzenriesling „Von den Grossen Lagen“ bündelt Martin Korrell die Charaktereigenschaften einer ganzen Weinbauregion. Früher als Einzellage ausgebaut, erlebt man nun die Quintessenz aus Deutschlands jüngstem Weinbaugebiet, der Nahe.
Weinbau an der Nahe
Das im Bundesland Rheinland-Pfalz beheimatete Weinbaugebiet Nahe erlangte 1971 seine Eigenständigkeit. Namenspatron dieser Weinregion ist der linksseitige und zirka 130 Kilometer lange Nebenfluss des Rheins, die Nahe. Mit dem Erlass von 1971 schuf man ein Weinbaugebiet, dass wie kein anderes über derart differenzierte Bodenstrukturen verfügt.
Diese geologische Vielfalt lässt auf den 4.200 Hektar Rebfläche unglaublich mineralische und zugleich filigrane Rieslinge entstehen. Durchaus darf Riesling als Leitsorte der Nahe bezeichnet werden. Rund 30 Prozent der gesamten Rebfläche sind mit jener Sorte bestückt, gefolgt von der Müller-Thurgau-Rebe.
Das Alleinstellungsmerkmal der Weinbauregion Nahe heißt Diversität. Hier schufen im Laufe der Erdgeschichte Naturgewalten über 180 unterschiedliche Bodenvariationen. Auf kleinstem Raum wechseln Schiefergestein und Quarz zu dem vulkanischen Porphyr bis hin zu Buntsandstein oder Verwitterungsböden mit Lehm- und Lössauflagerungen. All diese unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten ermöglichen den Anbau einer Vielzahl von Rebsorten. Somit zeichnen sich Weine von der Nahe nicht nur durch ihre Variationsbreite, sondern durch charaktervolle, terroirtypische Stile aus.
Die namhaften Lagen des Weinguts Korrell
Bei dieser komplexen Mannigfaltigkeit, lohnt es sich, den einzelnen Lagen etwas Aufmerksamkeit zu widmen. Jede steht mit ihrer Symptomatik für sich, jede baut Martin Korrell separat aus, um sie dann in einem über Wochen dauernden Findungsprozess zu cuvetieren.
Das Weingut Korrell Johanneshof ist im Bereich der oberen Nahe beheimatet. Mit seinem Standort Bad Kreuznach liegt es im Epizentrum des Naheweinbaus. Gerade in dieser Region entstehen originale Naheweine, die an Finesse kaum zu übertreffen sind. Die vier renommierten Lagen, deren Trauben die großartige Cuvée „Von den Grossen Lagen“ hervorbringen, siedeln sich flussaufwärts entlang der Nahe bis Bad Münster und Norheim. Bereits Martin Korrells Vater erwarb über die Jahre kleine Parzellen in den angestammten Cru-Lagen.
34 Prozent dieser Cuvée machen Rieslingtrauben aus der Lage Schloßböckelheimer „In den Felsen“ aus. Porphyrit als vulkanisches Gestein bildet in dieser steilen Lage die Grundlage für den Reichtum an Mineralstoffen. Mit ihrem teils 70prozentigem Gefälle ist die nach Süden ausgerichtete Lage ein absolute Ausnahme. Von diesem felsigen Weinberg stammen markante und rassige Rieslinge.
Mit einem 16prozentigen Anteil schlägt die Lage Schloßböckelheimer „Königsfels“ zu Buche. Seit je her gilt der Königsfels als absolute Spitzenlage an der Nahe. Vom Fluss aus zieht sich dieser Weinberg bis auf eine Höhe von 125 Meter und lässt auf seinem sehr steilen, komplett nach Süden ausgerichteten Hang die Vegetation etwas früher beginnen. Das hat eine lange Reifezeit zur Folge. Obendrein fungiert der fast braune, vulkanische Ryolith als Wärmespeicher.
Den Löwenanteil (42 Prozent) macht die mit Schieferboden bedeckte Lage Norheimer Kirschheck aus. Auch hier handelt es sich wieder um eine Steillage. Der Tholeyer Schiefer sorgt für eine komplexe Mineralität, die dennoch fruchtige Eleganz zulässt. Bei der vierten Spitzenlage handelt es sich um die Niederhäuser Klamm. Hier herrscht vulkanischer Porphyrboden vor, der jedoch einen hohen Erzanteil aufweist. Im Sommer kann es in der parabolartigen Senke recht heiß werden. Rieslinge dieser Lage zeichnen sich durch eine unglaubliche Dichte aus.
Von den Grossen Lagen
Seit nunmehr fünf Jahren entsteht diese einzigartige Cuvée aus Weinen unterschiedlicher Cru-Lagen im Keller der Familie Korrell. Sie überrascht mit Komplexität und Tiefgründigkeit. Sicherlich ist es jede Parzelle wert, als Lagenwein ausgebaut zu werden. Doch die Entscheidung Martin Korrells, Synergien des Nahe-Terroirs zu bündeln, untermauerte die Spitzenposition des Riesling Paradies in seinem Portfolio.
Jedes Jahr ist er auf der Suche nach dem optimalen Mischungsverhältnis, nach dem golden Schnitt. Dabei geht es nicht nur um die Vermischung von Lagenrieslingen. Ihm gelingt es, das Beste aus jedem Grundwein in die Cuvée „Von den Grossen Lagen“ einfließen zu lassen. Sein Mut und sein Geschick beachtet inzwischen der wohl weltweit angesehenste Weinkritiker Robert Parker. Der 2018er ist dem Altmeister in der Erstbewertung 90 Punkte wert. Beim Feinschmecker Riesling Cup 2018 ging er als bester deutscher trockener Riesling hervor. Generell zählt er zu den 16 besten deutschen Rieslingen.
Mit dem Riesling „Von den Grossen Lagen“ erschuf Martin Korrrell einen Wein, der Spaß macht. Im Edelstahltank vergoren und nach 20 Wochen auf der Feinhefe strotzt er vor Kraft und dennoch wohnt ihm Finesse und eine schlanke Säure bei, die seine Zitrusaromatik ausgewogen unterstreicht. Gerade im Wonnemonat Mai ist dieser fabelhafte Riesling ein willkommener Begleiter zu Spargel.
Beschreibung: Von den Grossen Lagen Riesling 2018 des Weinguts Korrell Johanneshof
Rebsorte: Riesling
Farbe: goldgelb
Nase: gelbe Pflaume, Marille
Gaumen: stabile Säure, ausgewogene Mineralik
Flascheninhalt: 750 ml
Alkoholgehalt: 13 % Vol.
Zwei Exemplare, die man kennenlernen sollte: den intensive Burgunder „Steinmauer“ sowie das Flaggschiff des Weinguts „Paradies“. Darüberhinaus empfiehlt es sich, den Winzersekt Brut nature zu verkosten.
Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.