Das Weingut Umathum in Frauenkirchen am Neusiedler See etablierte sich unter der Leitung von Josef Umathum in der Riege der besten Weingüter Österreichs. Der Musterbetrieb in Sachen biodynamischen Weinbau, Nachhaltigkeit und Regionalität kultiviert traditionelle Rebsorten wie Zweigelt, Blaufränkisch und St. Laurent und verfolgt akribisch den Lagenausbau dieser Weine. Ein Paradebeispiel für jene Philosophie ist der Zweigelt Ried Hallebühl.
Ried Hallebühl und der Zweigelt
Die Ried Hallebühl befindet sich im Süden der Großlage Haideboden zwischen Podersdorf und Frauenkirchen im Nordosten des Neusiedler Sees. Dieses Fleckchen hat etwas Mystisches, leitet sich doch sein Name aus Holler Hügel, also Heiliger Hügel ab. Bereits die Kelten erkannten die kosmische Besonderheit, denn sie legten im Kreuzungsbereich von Erdstrahlen ihre typischen Hügelgräber an. Später wuchs Holunder, auch Holler genannt, auf den Hügel. Dieser war den Kelten heilig, also wurde daraus der Heilige Berg.
Die Hälfte des Bodens der insgesamt 50 Hektar umfassenden Ried Hallebühl ist mit Weinreben bepflanzt. Davon bewirtschaftet das Weingut Umathum 20 Hektar. Hier gedeihen die Zweigelt Reben des Weinguts auf eisenhaltigem Kiesel, welcher zudem reich an Magnesium ist. Für den Lagen-Zweigelt Ried Hallebühl werden jedoch nur die Trauben der ältesten Rebanlagen verwendet. Teilweise sind diese schon über 50 Jahre alt. Ihr tiefes, weit verzweigtes Wurzelsystem fördert Nähstoffe aus tieferliegenden Schichten, so dass bei per se geringeren Erträgen die Aromendichte deutlich zunimmt.
Josef Umathum vermählt mit Bedacht Lage und Rebsorte. Bodenstrukturen und Mikroklima bestimmen unter anderem den optimalen Standort für die jeweilige Rebsorte. Zweigelt, die Kreuzung aus St. Laurent und Blaufränkisch, stellt zwar geringe Ansprüche an den Boden, allerdings ist die Sorte anfällig für Traubenwelke und Botrytis. Die Höhe der Lage – 128 Meter ü.M. – sowie das pannonische Klima mit seinen wetterbeständigen Herbsttagen kommen dem Zweigelt zu Gute. Bei konsequenter Laubarbeit sowie Grüneinsaaten entstehen in der Ried Hallebühl sehr feine und überaus elegante Weine, die sich mit ihrer Finesse deutlich von denen aus Carnuntum unterscheiden.
Ein lagerungsfähiger Wein, gewachsen auf lebendigem Boden
Jeder Zentimeter Boden des Weinguts Umathum steckt voller Leben. Das ist der biodynamischen Arbeitsweise, aber auch dem Verständnis für die natürlichen Bedürfnisse von Reben und Boden geschuldet. Die Natur selbst legt den Takt fest, der Winzer ist der Akteur, der das Beste aus den Gegebenheiten macht und das ist große Kunst. Im September 2017 war es soweit und die Trauben konnten von Hand im Weinberg gelesen werden. Am Weingut wurde die Qualität jeder einzelnen Beere nochmals mit einer optischen Sortiermaschine überprüft. Es folgte eine dreiwöchige Maischezeit, rund 15 der Stiele wurde ebenfalls mit vergoren. Anschließend erfolgte die Füllung in Eichenholzfässer für den biologischen Säureabbau.
Der elegante Zweigelt reifte für 24 Monate in gebrauchten Barriques, nach der Füllung noch einmal 2 Jahre auf der Flasche. Die Gärung mit Stielen gibt dem Wein Struktur, die lange Reife mit der langsamen Belüftung geben ihm Stabilität. Daher wird man sich noch in 30 Jahren eine Flasche dieses außergewöhnlichen, facettenreichen Zweigelts öffnen und genießen können. Seine feinen, fruchtigen Nuancen entfaltet er am besten bei 16 bis 18 Grad Celsius. Wird er als Speisenbegleiter genossen, Gerichte mit Lamm harmonieren besonders gut. Wir können dazu Lamm mit gerösteter Gerste und Malzbier-Jus aus dem Kochbuch „Aromen“ von Heiko Antoniewicz wärmstens empfehlen.
Beschreibung: Umathum 2017 Ried Hallebühl
Rebsorte: Zweigelt
Farbe: dunkles Rubinrot
Nase: Sauerkirsche, Himbeere, Röstaromen
Gaumen: saftige Sauerkirsche, Vanille, harmonisch und kräftig mit langem Nachhall
Flascheninhalt: 750 ml
Alkoholgehalt: 12,9 % vol
Josef Umathum hat das große Ganze im Blick. Auch liegt ihm die Belebung alter Sorten am Herzen. Die Rebsorte „Lindenblättriger“ zählte einst zu den angestammten Rebsorten in Burgenland, zumindest als dieser Landstrich noch zu Ungarn gehörte. Seit 2010 gedeihen nun wieder Reben des Lindenblättrigen auf dem Boden des Weinguts Umathum.
Weitere Weine des Weinguts Josef Umathum, die in unserem Magazin beschrieben sind:
Königlicher Wein MMXV vom Weingut Umathum
Umathum 2018 Kirschgarten – der authentische Blaufränkisch aus dem Burgenland
Umathum 2016 Vom Stein – die Definition eines Sankt Laurent
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