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Anton Pichler ist seit vielen Jahren der Kopf des ADLER Spa Resorts THERMAE. Der gebürtige Österreicher fand seine Heimat im Herzen der Toskana, im Val d’Orcia. Hier fühlt er sich inzwischen nicht nur familiär verwurzelt, vielmehr gilt er als Gestalter der Region. Seine Impulse prägen diese bezaubernde Landschaft samt Hotel, von den ausgeschilderten Wanderwegen bis zum hauseigenen ADLER Gelato. 

Hoteldirektor Anton Pichler (li.) im Gespräch mit FrontRowSociety-Redakteurin Annett Conrad (re.)
Hoteldirektor Anton Pichler (li.) im Gespräch mit FrontRowSociety-Redakteurin Annett Conrad (re.) / © Redaktion FrontRowSociety.net

Exklusives Interview mit Anton Pichler, Generaldirektor des ADLER Spa Resort THERMAE

Anton Pichlers Philosophie der gelebten Herzlichkeit für Gäste und Mitarbeiter vor dem Hintergrund eines unikaten Luxushotels hat uns bewegt. Einblicke und Ansichten gibt es im nachfolgenden Interview mit Anton Pichler. 

Aus welchem Antrieb heraus haben Sie sich für die Hotellerie entschieden?

Anton Pichler: Ich hatte das große Glück bereits im Alter von 7 Jahren zu wissen, was ich werden will: „Küchenchef“. Schon damals durfte ich sonntags das Mittagessen zubereiten und zauberte für den Sonntag leckere Kuchen, die oft nicht bis am Sonntag gereicht haben. Somit führte mein Weg direkt zur Hotelfachschule.

Nach tollen Wanderjahren in den besten Restaurants und 5 Sterne Hotels in Österreich und der Schweiz habe ich dann den Entschluss gefasst, ich will Hoteldirektor werden und investierte in die Ausbildung in einer Schweizer Hotelfachschule.

Welche Stationen bzw. Persönlichkeiten waren besonders prägend für Ihren Werdegang?

Anton Pichler: Ich durfte viele Menschen treffen, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Gleich zu Beginn meiner Laufbahn hatte ich ein tief einschneidendes Erlebnis. Es war mein erstes Praktikum, mein erster Kontakt mit der Berufswelt und mein erstes Mal weg von Zuhause. Ich absolvierte ein Küchenpraktikum in einem Familien-Restaurant, wo ich als einziger Angestellter mit dem Besitzer in der Küche stand.

Es war ein Ausflugsrestaurant mit einer großen Terrasse am See, die Küche war mehr eine Aufwärmstation, die hygienischen Standards waren unzulässig, der Patron mit der Zigarette am Herd und die Oma an der Spüle, wo sie die Reste der Gäste probiert hat und mich geschumpfen hat, wenn etwas nicht gut war. Schlafen durfte ich in einem Zimmer, welches tagsüber zur Wellnessanlage für die Gäste gehörte. Nach Beendigung des Praktikums war meine Leidenschaft für die Küche erloschen!

Zum Glück war die zweite Erfahrung ein positiv einschneidendes Erlebnis. Ich war erstmals auf der Gastseite und ein Restaurantleiter erkannte mein Talent und hat mich ermutigt, nur noch in den besten Betrieben zu arbeiten, was danach auch der Fall war. Während dem Studium in der Schweiz gab es zwei Mentoren, die mich zum aufmerksamen Hotelmanager geformt haben. Am Ende verbrachte ich 10 Jahre bei Ihnen und durchlief die Stellen als F&B Assistent, F&B Manager, Vize Direktor und zum Schluss Direktor, noch heute sind wir Freude.

Wie können Sie Ihre derzeitigen Aufgaben definieren bzw. beschreiben?

Anton Pichler: Als Hoteldirektor eines Hauses mit 160 Mitarbeitenden und 200 Gästen gibt es viele wichtige Aufgaben. Die größte Aufgabe bleibt dennoch zu achten, dass sich alle Personen im Haus wohl fühlen, und das bezieht sich nicht nur auf die Gäste! Wenn sich 160 Mitarbeitende wohl fühlen und ihr Bestes geben, gibt es automatisch glückliche Gäste.

Welche Visionen bzw. Ambitionen haben Sie für Ihre persönliche Zukunft?

Anton Pichler: In einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, gute Mitarbeiter zu finden, müssen wir uns fragen, wie können wir diesen schönen Beruf so gestalten, dass auch junge Menschen Freude daran haben. Die Arbeit in einem schönen Ambiente eines 5 Sterne Hotels bereitet viel Freude und man erntet viel Wertschätzung, unsere Aufgabe ist es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die jungen Menschen sich damit identifizieren können.

Das Val d’Orcia und seine „Smoky Mountains“ der Toskana, in welche das ADLER Spa Resort THERMAE eingebettet ist / © Redaktion FrontRowSociety.net

Was macht Ihr Haus zu einem besonderen Reiseziel?

Anton Pichler: Es sind drei Dinge, die das ADLER Spa Resort THERMAE zu einem besonderen Platz machen. Die Toskana und die einzigartige Lage inmitten des Weltnaturerbe „Val d’Orcia“. Das gesunde Thermalwasser von Bagno Vignoni. Das seit vielen Jahren beständige Team von 160 MitarbeiterInnen

Für welche Zielgruppe ist Ihr Betrieb konzipiert?

Anton Pichler: Die Adler Spa Resorts konzentrieren sich ausschließlich auf Spa, Erholung und Gesundheit, für unsere Gäste möchten wir in dieser Kategorie zu den Leadern und Visionären zählen.

Können Sie ein Alleinstellungsmerkmal bezüglich Ihres Hauses definieren?

Anton Pichler: Unsere eigene Thermalquelle hebt uns natürlich von vielen anderen Hotels ab. Jedoch in der Art, wie wir uns als Luxushotel definieren, bzw. was wir als Luxus bezeichnen, heben wir uns von den meisten 5 Sterne Hotels ab. Bei uns ist Luxus nicht materiell belegt, sondern in der Art, wie man sein darf und wie man wahrgenommen wird.

Welches kulinarisches Konzept verfolgen Sie im Besonderen?

Anton Pichler: Wir haben das große Glück in einer intakten Naturlandschaft sein zu dürfen. Das ist dann auch schon unser kulinarisches Konzept!

Am Morgen genießen die Gäste das frisch gebackene Brot, welches wir aus dem biologischen Getreide der umliegenden Felder im Hause selbst backen. Wir versuchen so viel wie möglich selbst zu produzieren und konzentrieren uns, da wo es möglich und sinnvoll ist, auf regionale Produkte und Kräuter. Zudem haben wir ein eigenes Weingut in der Nähe, welches uns mit bestem Olivenöl beliefert.

Welche Rolle spielt das Thema Wein bei Ihnen?

Anton Pichler: In der Toskana spielt Wein immer eine große Rolle! Mit der Tenuta Sanoner hat unsere Besitzerfamilie Sanoner selbst begonnen, unweit vom Hotel entfernt Wein zu produzieren. Im Hotel fördern wir unsere Mitarbeiter und bilden sie intern zu diplomierten Sommeliers weiter. So können sie mit unseren Gästen interessante und kompetente Gespräche zum Thema Wein führen und unseren, mit über 400 Etiketten bestückten Weinkeller pflegen.  

Auf welche speziellen Spa-Treatments können sich Gäste bei Ihnen freuen?

Anton Pichler: In unserem Spa arbeitet ein Team aus über 50 Mitarbeitenden und Ärzten mit unterschiedlichsten Ausbildungen und Kompetenzen. Daraus ergibt sich ein differenziertes Angebot, welches von der gesundheitlichen Vorsorge bis zu medizinischen Schönheitsbehandlungen, von der therapeutischen Massage bis zu Ayurveda Behandlungen und von den klassischen bis hoch technologischen Gesichts- und Körperbehandlungen reicht. Ausgeführt werden unsere Behandlungen mit unserer nachhaltigen Adler Spa Kosmetiklinie.

Was schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern besonders?

Anton Pichler: Sie sind Game-Changer und Game-Maker, wir wissen, dass sie unser bestes und wertvollstes Kapital sind! Von 160 Mitarbeitern arbeitet knapp ein Drittel über 15 Jahre und ein weiteres Drittel über 10 Jahre bei uns, das ist ein Qualitätsgarant für den Wohlfühlfaktor unserer Gäste und für unsere Qualitätssicherung.

Welche Sprachen werden in Ihrem Betrieb gesprochen?

Anton Pichler: Wir sind im Herzen der Toskana und auch der größte Teil unserer Gäste kommt aus Italien, darüberhinaus spricht man bei uns sehr viel Deutsch und Englisch. Je nach Jahreszeit haben wir auch mehr französisch sprechende Gäste

Gibt es spezielle Nachhaltigkeitsstrategien auf die Sie hinweisen möchten?

Anton Pichler: Alles was wir tun und entscheiden muss nachhaltig getroffen werden. Sei es bei den Mitarbeitern, den Lieferanten, den Gästen, den lokalen Behörden und Vereinen oder bei den jährlichen Umbauarbeiten, bei allen Entscheidungen spielt die Nachhaltigkeit eine große Rolle. Wir möchten mit unseren Handlungen aktiv bei der Entwicklung und Gestaltung in unserer Umgebung mitwirken, das ist unsere Verantwortung als Unternehmen und Arbeitgeber.

Welche Maßnahmen den Umweltschutz betreffend sind für die Zukunft geplant?

Anton Pichler: Wir möchten unser Hotel so weit wie möglich Energie-Autonom machen und investieren dafür in Photovoltaik und Wärmepumpen, zudem versuchen wir in den täglichen Abläufen so wenig Energie als möglich zu verbrauchen.

Wären Sie Gast in Ihrem Haus, was würden Sie auf keinen Fall versäumen wollen?

Anton Pichler: Am Morgen eine geführte Bike-Tour durch die wunderschöne Landschaft und am Nachmittag das Klangschalen-Ritual

Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Betrieb und aus welchem Grund?

Anton Pichler: Das ADLER THERMAE ist ein wahrer Kraftort, selbst nach mehr als 16 Jahren spüre ich das entspannende Gefühl im Bauch, wenn ich von der Terrasse in die hügelige Landschaft schaue.

Was würden Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben, die einen Beruf in der Hotellerie anstreben?

Anton Pichler: Kaum ein anderer Beruf gibt einem die Möglichkeit, an einem Ort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen, in einer Umgebung zu wohnen, wo andere sein möchten und Zeit mit Menschen zu verbringen, die im Begriff sind, die schönste Zeit des Jahres zu verbringen. Die 5 Sterne Hotellerie bietet ein unglaublich schönes Arbeitsumfeld, erweitert mit seinen internationalen Gästen den eigenen Horizont und ermöglicht einem selbst, die Welt zu bereisen!

Stilvolle Eleganz und authentische Gastfreundschaft zeichnen das ADLER Spa Resort THERMAE aus / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die FrontRowSociety – Redaktion dankt Anton Pichler für die aufschlussreichen Antworten. 

Des Weiteren danken wir für die Unterstützung während unseres Recherche-Aufenthalts im ADLER Spa Resort THERMAE. So konnten folgende Artikel über das toskanische Luxusresort entstehen:

ADLER Spa Resort THERMAE – Carpe Diem in der Toskana
ADLER Spa Resort THERMAE – gelebtes Sanus per Aquam
Wenn das Val d’Orcia ruft – Ausgangspunkt ADLER Spa Resort THERMAE

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