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Hankook Dubai 24 Stunden 2017

Während am Nürburgring und zahlreichen europäischen Rennstrecken noch Schnee liegt, die Menschen mit der Kälte kämpfen, auf Glatteis schlittern oder gar von einer Winter-Depression heimgesucht werden, beginnt für viele Rennfahrer, auch aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, im sonnigen Dubai der Start ins neue Motorsportjahr. Adrenalin statt Melatonin ist angesagt.

Einer der schönsten und schnellsten GT3 Rennwagen im Teilnehmerfeld: der Lamborghini des Grasser Racing Teams / © FrontRowSociety.net, Foto Creventic

Dubai Autodrome – Austragungsort der 24H-SERIES

Das Dubai Autodrome wurde im Oktober 2004 eröffnet und zählt zu den fahrerisch reizvollen Rennstrecken. Im Januar fand hier zum zwölften Mal das Hankook Dubai 24-Stunden-Rennen statt. Die Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren von einem regionalen Event zum international geschätzten Auftakt des Langstreckenrennsports gewandelt.

Während das Rennen über die Jahre immer bekannter wurde, zog es folgerichtig mehr und mehr professionelle Teams in seinen Bann. Gerade aber auch viele Amateur- bzw. sogenannte Herrenfahrer machen sich gerne auf den Weg in das Arabische Emirate, um hier neben dem Motorsport insbesondere die Destination Dubai zu genießen.

Vorfreude kurz vor dem Start: Yelmer Bururman, Maro Engel, Martin Rosorius, Abdulaziz Al Faisal (v.l.n.r.) / © FrontRowSociety.net, Foto Martin Rosorius

FrontRowSociety.net-Autor Martin Rosorius hat das deutsche Rennteam Black Falcon, welches zu den erfolgreichsten internationalen Rennteams der letzten Jahre gehört und das 24-Stunden Rennen in Dubai bereits mehrfach gewinnen konnte, zum Rennen 2017 in die Vereinigen Arabischen Emirate begleitet.

Vollverschleierte Frauen sieht man in Dubai selten. An der Rennstrecke wird auch gerne mal etwas Haut gezeigt. FrontRowSociety.net-Autor Martin Rosorius fühlt sich im Kreise der Grid-Girls sichtbar wohl / © FrontRowSociety.net, Foto Martin Rosorius

In den letzten Jahren war das Rennen in Dubai oftmals der erste Härtetest für neuentwickelte Fahrzeuge – wie im letzten Jahr, als Black Falcon zum ersten Mal zwei neue Mercedes-AMG GT3 an den Start brachte. Trotz des enormen Zustroms von Profiteams und -fahrern besteht das Starterfeld weiterhin zu einem großen Anteil aus Amateuren und Semi-Profis, was dem Hankook 24-Stunden-Rennen Dubai seinen besonderen Reiz verleiht.

Motorsport – Kein Hobby für Jedermann

Es sind gerade die reichen Privatiers, die den Sport ganz einfach deshalb betreiben und finanzieren, weil sie Spaß daran haben. Sie kommen aus Leidenschaft. Keiner der sogenannten Herrenfahrer im GT-Sport sucht das Rampenlicht. Im Gegenteil, nicht wenige fahren unter einem Pseudonym, um ihre wahre Identität zu verbergen. Es ist die Lust am Wettbewerb und die Faszination schneller Autos, die die Fahrer eint.

Im Alltag sind sie erfolgreiche Geschäftsleute, am Wochenende gehören sie zu den schnellsten Piloten auf den Rennstrecken der Welt: Saeed Al Mouri und Abdulaziz Al Faisal aus Saudi-Arabien / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode

Das Rennen 2017 –  Freud und Leid liegen nah beieinander

2017 umfasste die Startliste nahezu 100 Fahrzeuge aus elf Klassen, angefangen bei den leistungsstarken GT3-Boliden von Audi, Lamborghini, Porsche und Mercedes bis hin zu einer Klasse für Diesel-Fahrzeuge. Ein 24-Stunden-Rennen ist ohnehin schon eine enorme Herausforderung, doch die Mischung aus unterschiedlich schnellen Rennwagen und über 500 Fahrern macht das Rennen in Dubai besonders schwierig.

Ein Mercedes AMG GT3 an letzter Position? Nicht wirklich – die vor ihm liegenden Fahrzeuge stehen zur Überrundung an / © FrontRowSociety.net, Foto Creventic
Das Dubai Autodrome inmitten der Wüstenlandschaft vor den Toren der Stadt. Sand auf der Strecke verändert das Gripniveau teilweise erheblich / © FrontRowSociety.net, Foto Creventic

Die 5,39 km lange Strecke besitzt ein interessantes Layout mit insgesamt 19 Kurven und hat alles, was das Rennfahrerherz höherschlagen lässt: Von Highspeed-Passagen bis hin zu technisch anspruchsvollen und verwinkelten Ecken bietet die Strecke eine Menge Abwechslung. Durch das hügelige Gelände gibt es einige blinde Brems- und Scheitelpunkte, was eine perfekte Runde zur Herausforderung macht.

Das Team Black Falcon brachte 2017 zwei Mercedes-AMG GT3 sowie drei Porsche an den Start

Stillstand gibt es beim Black Falcon GT-Team nur beim Gruppenfoto / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode
Auch 2017 stellt Black Falcon die größte Mannschaft im Teilnehmerfeld. Das Customer Team von Black Falcon bringt drei Porsche an den Start / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode
Der Black Falcon Mercedes AMG GT3 mit der Startnummer 2 hat die schnellste Qualifikationszeit errungen und geht von der Poleposition aus ins Rennen / © FrontRowSociety.net, Foto Martin Rosorius
FrontRowSociety.net-Autor Martin Rosorius wünscht Manuel Metzger, der 2016 das 24h-Rennen auf dem Nürburgring gewinnen konnte, viel Erfolg für das Rennen in Dubai / © FrontRowSociety.net, Foto Martin Rosorius

Das Rennen startete unter Dubai-typischen heiß-trockenen Bedingungen. Mit der eindrucksvollen, vom unglaublichen Burj Al Arab Jumeirah Hotel dominierten Skyline Dubais im Hintergrund machte sich das riesige Starterfeld pünktlich auf den Weg zum Rennen zweimal rund um die Uhr.

Traumautos und Markenvielfalt an der Spitze: Mercedes vor Lamborghini und Porsche / © FrontRowSociety.net, Foto Creventic

Die Strecke war durch einen Sandsturm, der um die Mittagszeit über die Region gezogen war, rutschig und zu großen Teilen von Staub bedeckt. Nachdem die Anfangsphase überraschend ruhig und ohne Zwischenfälle verlief, wurde das Rennen schnell zu einem typischen 24-Stunden-Rennen, als die ersten Teilnehmer durch Berührungen und Reifenschäden zu Boxenstopps gezwungen wurden. Bereits nach 36 Minuten gab es das erste Problem für die Startnummer 3, als ein schleichender Plattfuß die Crew zu einem vorgezogenen Boxenstopp zwang.

Der Black Falcon Mercedes AMG GT3 mit der Startnummer 3 gehörte während der gesamten 24 Stunden zu den schnellsten Autos im Feld / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode

In Dubai gibt es nahezu keine Dämmerung, wodurch die Strecke in kurzer Zeit in Dunkelheit getaucht wurde. Es gibt nur wenig Beleuchtung rund um die Strecke, sodass die Fahrer nach dem Feuerwerk um 20:00 Uhr auf die Scheinwerfer angewiesen waren, um Rennlinie und Bremspunkte zu finden.

Das Höhenfeuerwerk ist nur eines von vielen Highlights beim Hankook 24h-Rennen in Dubai / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode
In der Nacht wird es an der Rennstrecke relativ kalt, was jedoch nicht für die Bremsscheiben gilt – sie glühen feuerrot / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode
FrontRowSociety.net-Autor Martin Rosorius beobachtet die routinierte Arbeit des Black Falcon Teams bei den nächtlichen Boxenstopps / © FrontRowSociety.net, Foto ChequeredFlag, Kevin Pecks
Abdulaziz Al Faisal, der auch schon bei den 24h von Le Mans gestartet ist, wird in Kürze das Steuer des Mercedes AMG GT3 übernehmen. Seit mehreren Jahren gehört er zu den schnellen Fahrern im GT-Sport / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode

Während der Nacht befanden sich die beiden Black Falcon-Mercedes in den Top-5 und setzten die Führenden mit konstant schnellen Rundenzeiten unter Druck.

Packende Positionskämpfe auch während der Nacht. Aufgrund der kühleren Außenluft haben die Motoren zudem mehr Leistung als am Tage, was sich positiv auf die Rundenzeiten auswirkt / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode

Der Porsche mit der Nummer 68 kämpfte sich immer näher an die Top-10 heran und die Fahrer duellierten sich mit diversen GT3-Fahrzeugen.

Einen fehlerfreien Job machten die Fahrer der Nummer 68 auch während der Nacht und blieben ungefährdet an der Spitze der Porsche Klasse 991
Einen fehlerfreien Job machten die Fahrer der Nummer 68 auch während der Nacht und blieben ungefährdet an der Spitze der Porsche Klasse 991 / © FrontRowSociety.net, Foto Crecventic

Als der Tag anbrach, zeigten sich die Spuren der langen Nacht: Viele Fahrzeuge waren kollidiert und wurden nur noch von Klebeband zusammengehalten. In der Nacht hatte auch der Porsche Cayman des Black Falcon Teams einen Unfall und musste das Rennen beenden. Die anderen vier Black Falcon-Autos hatten die Nacht ohne Blessuren überstanden, doch dann nahm das Unglück seinen Lauf: Khaled Al Qubaisi war gerade einmal 10 Minuten hinter dem Steuer des zweitplatzierten Mercedes Nummer 2 (Jeroen Bleekemolen / Khaled Al Qubaisi / Patrick Assenheimer / Manuel Metzger), als er in einen Zwischenfall mit einem langsameren Teilnehmer verwickelt wurde. Das Fahrzeug, das von der Pole-Position gestartet war, wurde dabei irreparabel beschädigt, gleichbedeutend mit dem Aus für die Startnummer 2.

Höchste Ingenieurskunst auf und abseits der Rennstrecke. An zahlreichen Stellen werden derzeit in Dubai neue Attraktionen und Hochhäuser gebaut. Mancherorts hat man das Gefühl auf einer Großbaustelle zu sein / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode

Das Schwesterfahrzeug kämpfte weiterhin in den Top-5 und Abdulaziz Al Faisal ließ im Morgengrauen mit schnellen Rundenzeiten den Kontakt zur Spitze nicht abreißen.

Die früh im Rennen verlorene Zeit war allerdings nicht mehr aufzuholen, sodass Maro Engel, der 2017 für Mercedes in der DTM starten wird, den Mercedes-AMG GT3 (#3, Abdulaziz Al Faisal / Hubert Haupt / Yelmer Buurman/ Michal Broniszewski / Maro Engel) auf dem dritten Platz ins Ziel brachte.

Porsche gewinnt Hankook 24H DUBAI

Der Sieger des 24h-Rennens 2017: Herberth Motorsport. Das gesamte Team lieferte über 24 Stunden eine fehlerfreie Leistung ab / © FrontRowSociety.net, Foto Creventic

Gesamtsieger des 24-Stunden-Rennens 2017 wurde das Team von Herberth Motorsport im  Porsche 991 GT3 R mit einem Zwei-Runden-Vorsprung vor dem Markenkollegen von Manthey Racing (#12, Otto Klohs / Sven Müller / Matteo Cairoli / Jochen Krumbach). Die Fahrer Daniel Allemann, Ralf Bohn, Robert Renauer, Alfred Renauer und Brendon Hartley absolvierten insgesamt 578 Runden auf der 5,399 Kilometer langen Strecke des Dubai Autodrome. „Es war eine großartige Erfahrung! Mein erstes Rennen mit einem GT-Auto, mein erstes Rennen mit einem 911 und mein erster Sieg in einem 24-Stunden-Rennen. Ein tolles Auto, tolle Teamkollegen und eine tolle Leistung“, kommentierte Hartley, der 2015 die FIA Langstreckenmeisterschaft gewonnen hatte. „Wir hatten im Vorjahr schon einige schöne Erfolge in den 24H SERIES powered by Hankook, aber das ist sicherlich bisher unsere größte Leistung“, sagte Robert Renauer, der das Siegerauto über die Ziellinie fuhr. Für Porsche war es der fünfte Sieg in Dubai nach den Erfolgen in den Jahren 2008, 2009, 2010 und 2014.

Resultat einer überzeugenden Teamleistung: Der Besuch des Podiums nach 24 Stunden Rennaktion. Manthey Racing, Herberth Motorsport und Black Falcon (v.l.n.r.) / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode
Nicht nur die drei erstplazierten Teams des diesjährigen 24h-Rennens kommen aus Deutschland, sondern mit Mercedes AMG und Porsche auch deren Rennboliden / © FrontRowSociety.net, Foto Creventic

Die amtierenden 24H SERIES-Teamtitelträger, Hofor Racing, gewannen beim ersten Renneinsatz ihres neuen Mercedes-AMG GT3 (#1, Michael Kroll / Chantal Kroll / Roland Eggimann / Kenneth Heyer / Christiaan Frankenhout) die A6-Am-Klasse. Platz zwei in der Klasse ging an den GP Extreme-Renault RS01 FGT3 (#27, Frédéric Fatien/ Tiziano Carugati / Nicky Pastorelli / Stuart Hall), gefolgt vom Car Collection Motorsport-Audi R8 LMS (#34, Dr. Johannes Kirchhoff / Gustav Edelhoff / Max Edelhoff / Elmar Grimm / Ingo Vogler).

Der polnische Ex-Formel-1-Fahrer Robert Kubica schaffte es bei seiner ersten Teilnahme an einem 24-Stunden-Rennen nicht ins Ziel, nachdem das Auto, auf dem er gemeldet war, der Forch Racing powered by Olimp-Porsche, mit technischen Problemen ausschied.

Das Porsche Team unter der Bewerbung von Black Falcon TMD Friction machte auch 2017 alles richtig. Ein Materialfehler eines Zahnriemens am Porsche mit der Nummer 69, der zu einem außerplanmäßigen Boxenstopp führte, verhinderte ein noch besseres Abschneiden / © FrontRowSociety.net, Foto Creventic

Der Black Falcon Porsche 991 mit der Startnummer 68 (Saud Al Faisal / Saeed Al Mouri / Anders Fjordbach / Alexander Toril) überquerte die Ziellinie auf dem elften Gesamtrang und als Sieger der Klasse 991, während das Schwesterauto (#69, Burkard Kaiser/ Sören Spreng / Miguel Toril / Bandar Alesayi) als fünfte der Klasse und als 25. des Gesamtklassements abgewinkt wurde. Beide Porsche erreichten das Ziel ohne einen Kratzer und könnten nach dem Waschen direkt ins nächste Rennen starten.

Bis dahin dauert es nicht mehr lange. Anfang April beginnt die Rennsaison 2017 auch in Europa. Zuvor wird Black Falcon aber noch in Portimao ausgiebig testen, um sich unter anderem für den Porsche Carrera Cup, die Blancpain Series und die Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring (VLN) intensiv vorzubereiten.

Auf einem der drei Kamele möchte jeder der 500 Fahrer nach der Zielankunft gerne Platz nehmen. DTM-Rückkehrer Maro Engel genießt sichtbar den Weg zum Podium / © FrontRowSociety.net, Foto Martin Rosorius
Fortbewegung auf traditionelle Art und Weise. Anstatt mit 600 PS im Rennfahrzeug geht es für die drei Erstplazierten im Gesamtklassement mit einer „Kamelstärke“ zur Siegerehrung / © FrontRowSociety.net, Foto Sportscode

Mit Hankook Reifen fährt es sich nicht nur beim Rennen im Wüstenemirat Dubai schnell, sondern auch auf Schnee und Eis in Nordfinnland. Genauer gesagt in Ivalo. Denn dort hat der globale Reifenhersteller Hankook vor einigen Tagen sein Wintertestgelände feierlich eröffnet. Unser Herausgeber und Chefredakteur Andreas Conrad war eingeladen. (Hier ist seine persönliche Reportage über das winterliche Hankook-Testcenter in Ivalo zu lesen)

Der 7er BMW gehört zu den attraktivsten Luxuslimousinen im Markt. Andreas Conrad: „Auch auf Eis und Schnee lässt sich eine Luxuslimousine leichtfüßig bewegen / © Manuel Debus für Hankook Tire Europe

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