Charlie Chaplin, einer der berühmtesten Künstler aller Zeiten, fand ein wahres Schweizer Idyll als Wahlheimat. 1952 erwarb er für seine Familie Manoir de Ban, ein Herrenhaus, eingebettet in einem 4 Hektar großen Landschaftspark.
Dieses Anwesen befindet sich an der Waadtländischer Rivera in dem Weindorf Corsier-sur-Vevey mit einem unglaublichen Blick auf den Genfer See und die Höhenzüge der Schweizer sowie Französischen Alpen. Heute gehört Manoir de Ban zur Charlie Chaplin Museums Foundation und beherbergt seit 2016 Chaplin’s World auf den Besitz.
Chaplin’s World ist das persönlichste Denkmal des großen Komikers. Hier wuchsen die acht Kinder von Oona und Charlie Chaplin auf. Hier war sein Leben von langen Spaziergängen durch den Park geprägt, von seinen spielenden Kindern und Zusammenkünften mit Kollegen und Freunden.
Ein Besuch im Manoir de Ban kommt einer Einladung zum Tee gleich. Das originale Inventar lässt das Familienleben zum Greifen nahe erscheinen. Und steht man im einstigen Wohnzimmer der Chaplins, genießt man den gleichen Blick, der für den unermüdlich Schaffenden Alltag war.
Willkommen bei Familie Chaplin
Für jeden, egal welchen Alters, ist Charlie Chaplin ein Begriff. Seine Figur „Tramp“ ist legendär und Filme wie „Der große Diktator“, „Moderne Zeiten“ oder „The Kid“ zählen zu herausragenden Klassikern der Filmgeschichte. Doch die private Seite des Multitalents begreift man erst nach einem Besuch in Vevey.
Die Chaplins waren Ästheten, die das Anwesen als besonderes Geschenk betrachteten und es fast mit Ehrfurcht gestalteten. Der weitläufige Park mit seinem uralten Baumbestand bot der Großfamilie Raum für gemeinsame Picknicks, Versteckspiele oder die alljährliche Ostereiersuche.
Doch lag eine dichte, unberührte Schneedecke auf dem Rasen, gebot Charlie Chaplin seinen Kindern, diese Vollkommenheit nicht zu zerstören, sondern sich an der Schöpfung der makellosen, weißen Schönheit zu erfreuen.
Er liebte Sonnenuntergänge, die in ihrer majestätischen Schönheit von der Terrasse aus zu beobachten sind. In diesem ganzen Glück, dachte er eigenen Worten zufolge an nichts, sondern fühlte sich unantastbar. Seine besondere Vorliebe galt der heimischen Fauna. So fütterte er Rehe oder beobachtete Eulen, Dachse und Füchse, die mit ihm den Park teilten. Am Rand der ausladenden Grünfläche wuchsen Tulpen und Rosen, jene mochte er besonders.
Die Besucher betreten Manoir de Ban mit dem Wissen, dass hier einst das großartige Genie der Komik lebte und sie zwischen Relikten seines Lebens wandeln dürfen. Untermalt ist der Gang durch Chaplins Zuhause von multimedialen Informationen. Zu tiefst persönliche Einblicken lassen den Stummfilmstar in einem anderen Licht erscheinen.
In unterschiedlichen Filmsequenzen dürfen Besucher an gemeinsamen Mittagessen der Familie teilnehmen und dabei erkennen, dass Charlie Chaplin den Humor nicht nur auf die Leinwand projizierte.
Nicht nur wegen seiner Berühmtheit, auch wegen seines scharfsinnigen Geistes pflegte er Freundschaften zu Männern wie Albert Einstein. Kein Wunder, dass man den Erfinder der Relativitätstheorie im Badezimmer der Chaplins vorfindet.
Doch das Haus spiegelt auch den kreativen, arbeitswütigen Chaplin wider. Bücher und Filmrollen türmen sich zu großen Stapeln, teils schloss er sich während schaffensreichen Phasen in seinem Büro ein. Die Schweiz war für ihn weder Exil noch Ruhestand, er war weiter als Drehbuchautor, Produzent und Komponist aktiv.
Hollywood in der Schweiz
Einerseits wollte man bei der Verwirklichung des Projekts Chaplin’s World das historische Haupthaus von 1840 als authentischen Wohnsitz erhalten und dem Park seine frühere Pracht zurückgeben, aber auch dem filmischen Schaffen des Künstlers Raum geben.
Dazu wurde ein Studio zwischen Garten und Park gebaut, das sich trotz der Größe dezent in das natürliche Ensemble des Anwesens einfügt. Während Park und Wohnhaus Einblicke in die Privatperson Chaplin gewähren, dreht sich im Studio alles um die Filmkunst.
Nach einer 10-minütigen cineastischer Einstimmung im Kinosaal, geht es über die Bühne direkt hinter die Kulissen. Abgeschnitten von der realen Welt, betritt man nun Orte voller Fantasie. Kulissen und Requisiten der Chaplin Filme werden hierin anschaulich und lebensecht noch einmal in Szene gesetzt.
Es ist wie eine Wanderung durch eine Märchenwelt. Dieser Eindruck wird durch gekonnte Illuminationen der einzelnen szenischen Schwerpunkte verstärkt. In drei Sprachen werden Sequenzen der Filme oder deren Hintergründe beschrieben. Somit kann dieses Projekt auch als eine Darstellung der Geschichte des Films betrachtet werden, an der Charlie Chaplin maßgeblich beteiligt war.
Chaplin’s World ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Mehr als 30 Wachsfiguren rücken ausdrucksvoll die Protagonisten der Chaplin Filme in den Vordergrund. Es ist eine Ausstellung zum Staunen und Begreifen, eine Ausstellung, um die Person Charlie Chaplin zu entdecken.
In dem Studio wird einmal mehr deutlich, wie scharfsinnig die Ironie des Komikers ist. Obwohl er sich nie als politische Person gesehen hat, nimmt er dennoch Bezug auf gesellschaftliche Ungleichheiten oder persönliche Unzulänglichkeiten, die den Zuschauern den in Humor verpackten Spiegel vorhalten.
Chaplin und die Schweizer
Chaplins Anwesen liegt nahe der zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Weingärten von Lavaux. Der Spaziergang durch die Weingärten gehörte zu Chaplins sonntäglichen Programm. In St. Saphorin befindet sich sein Lieblingsrestaurant, die Auberge de l’Onde.
Bereits bei seiner Ankunft wurde er mit offenen Armen von den Schweizern in Empfang genommen und diese Liebe hält bis heute an. In Vevey, an der Uferpromenade des Genfersees, steht seine Bronzestatue und auf den Weg zum ehemaligen Wohnsitz, lächelt sein Konterfei von Häuserwänden herab. Chaplin’s World versteht sich als Bindeglied zwischen Kunst und Authentizität, einfach gelungen und sehr zu empfehlen.
Wer etwas mehr Zeit in Vevey verbringen möchte und für wen ein Grandhotel die erste Wahl ist, dem sei das zur Vereinigung „The Leading Hotels of the World“ zählende Haus Hôtel des Trois Couronnes empfohlen.
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