Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Bei schönstem Sonnenschein fand auf dem Contidrom – nahe Hannover – der 45. ContiTuningTag statt. Es war der zweite seiner Art, der unter dem Zeichen „Green Performance Day“ stand. Eingeladen hatte die Tuningabteilung des Reifenherstellers Continental unter der Führung von Michael Schneider.

Der Einladung folgten führenden E-Fahrzeug-Tuner wie etwa Brabus, Delta Geländewagen, Giacuzzo, Hess Automobile, Musketier, HPG-Turbo oder Heico. Im Fokus dieses Conti-Green Performance Day’s standen die Modelle Kia EV6 GT, Volkswagen ID Buzz, Opel Mocca, Audi RS Etron GT, Brabus EQS580 sowie der Polestar2.

Kia EV6 GT, gleich mehrmals vertreten - der rechte war unser Presse-Testfahrzeug
Kia EV6 GT, gleich mehrmals vertreten – rechts steht unser Presse-Testfahrzeug / © Redaktion FrontRowSociety.net

FrontRowSociety Kia EV6 GT im Drift

Auch unsere Redaktion folgte der Presseeinladung von Continental. Und selbstverständlich reisten wir zum „Green Performance Day“ mit einem Elektrofahrzeug – einem Kia EV6 GT – an. Denn Kia’s GT Version ist aktuell in aller Munde, da der Crossover mit einer Leistung von 585 PS und einem Drehmoment von 740 Nm den Spurt von 0 auf 100 Stundenkilometern in nur 3,5 Sekunden meistert. Der Vorwärtsdrang endet beim Kia EV GT erst bei 260 Stundenkilometern.

Allerdings hat uns diesmal nicht der Spurt interessiert bzw. die reine Endgeschwindigkeit, sondern das Drift-Verhalten. Herausgeber Andreas Conrad, der früher Renn- und Testfahrer ausbildete, nutzte die Chance auf dem Contidrom und gab dem Kia EV6 GT auf nassem Asphalt die Sporen.

Herausgeber Andreas Conrad hier beim Drift mit dem stromgetriebenen Kia EV6 GT, dem Nachfolger des legendären Stinger GT
Herausgeber Andreas Conrad hier beim Drift mit dem stromgetriebenen Kia EV6 GT, dem Nachfolger des legendären Stinger GT / © Foto: Continental

Test- und Prüfgelände im Flüsterton

Wenn der Reifenhersteller Continental zum TuningTag einlädt, geht es in der Regel nicht geräuschlos zu. Denn die hochmotorisierten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die teils bis zu 1.000 PS auf die Straße bringen, tragen geräuschvoll ihre Kraft nach außen.

Zum 45. ContiTuningTag hatte der Tuner
Zum 45. ContiTuningTag hatte der Tuner „Automobile Hess“ die weiteste Anreise angetreten. Mit ihrem ID Buzz sind sie über 800 Kilometer aus der Nähe von Luzern gestartet / © Redaktion FrontRowSociety.net

Beim 45. ContiTuningTag hingegen ging es sehr gedämpft zu, auch wenn getunte Elektrofahrzeuge heute ebenfalls mit fast 1.000 PS unterwegs sind. Diese Pferdestärken machen sich jedoch nach außen sehr dezent bemerkbar, so dass die Ohrenstopfen am „Green Performance Day“ nicht ausgepackt werden mussten. Eine kleine Ausnahme bildete der Mercedes C63 AMG, der für die Drift-Challenge seinen Einsatz gefunden hatte. Dazu aber mehr im letzten Absatz.

Spezielle Reifen für E-Fahrzeuge

Der 45. ContiTuningTag stand aber nicht nur unter dem Gesichtspunkt, die E-Modelle auf der Handlingstecke zu erleben, sondern auch um das Vermitteln von Wissen. Daher war die Veranstaltung insbesondere für die geladen Fachhändler sehr interessant. Denn es steht eine drängende Frage im Raum: „Sollten für E-Autos spezielle Reifen empfohlen werden bzw. zuvor von der Reifenindustrie entwickelt werden?“

Auf dem Test- und Prüfgelände Contidrom werden werktäglich zahlreiche Fahrzeuge in Verbindung mit den schwarzen runden Pneus getestet
Auf dem Test- und Prüfgelände Contidrom werden werktäglich zahlreiche Fahrzeuge in Verbindung mit den schwarzen runden Pneus getestet / © Redaktion FrontRowSociety.net

Der Reifenhersteller Conti hatte sich schon vor weit über 10 Jahren mit diesem Gedankengang beschäftigt, zahlreiche Entwicklungen gestartet und Fahrversuche durchgeführt. Continental Reifen kam zu folgendem Ergebnis: „Nein, einen speziellen Reifen für Elektrofahrzeuge muss es nicht geben.“ Vielmehr stellt sich bei Fahrzeugen, die über Elektromotoren angetrieben werden, genau die gleiche Frage, wie bei den herkömmlichen mit Verbrennungsmotor betriebenen Fahrzeugen: „Wie und wo wird das Fahrzeug eingesetzt und um welches Fahrzeugmodell handelt es sich?“

Der unermüdliche Einsatz in der Entwicklung zahlt sich aus. Continental Reifen wird übers Jahr mit zahlreichen Ehrungen und Preisen überhäuft
Der unermüdliche Einsatz in der Entwicklung zahlt sich aus. Continental Reifen werden übers Jahr mit zahlreichen Ehrungen und Preisen überhäuft. Hier zeigt sich Timo Röbbel, Head of Marketing Replacement Tires Germany, wieder mit einer neuen Trophähe / © Redaktion FrontRowSociety.net

Sehr aufschlussreich konnte diese Erkenntnis an den unterschiedlichen Fahrzeugmodellen erklärt werden, die bereits vor dem 45. ContiTuningTag von den Tunern bereift waren. So wurde der Tesla Model Y – ein Fahrzeug, welches für den einfachen Offroad Einsatz gedacht ist – mit Conti Cross Contact ATR in der Größe 265/45 R 20 ausgestattet. Der Audi RS Etron GT hingegen fuhr auf Conti High Performance Reifen in der Dimension 265/35 ZR21 XL FR SC7 bzw. auf der Hinterachse 305/30ZR 21 XL FR SC7. 

Eine kleine Bildergalerie der getunten E-Fahrzeuge auf dem Contindrom 2023

Der Tesla Model Y - von Delta 4x4 - war mit Continental Contact ATR in der Größe 265/45 R 20 ausgestattet
Der Tesla Model Y – von Delta 4×4 – war mit den Continental Contact ATR in der Größe 265/45 R 20 für heftige Geländeausflüge bestens ausgestattet / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der Polstar2 von der Firma Heico rollte auf 245/35ZR21 XL FR SC7 Pneus von Continental
Der Polstar2 von der Firma Heico rollte auf 245/35ZR21 XL FR SC7 Pneus von Continental / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der Opel Mocca von Musketier Exclusiv Tuning begnügte sich mit Conti 225/45 R19 96 WL EC6
Der Opel Mocca von Musketier Exclusiv Tuning begnügte sich mit Conti 225/45 R19 96 WL EC6 / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der stärkste unter den getunten E-Fahrzeugen war der Audi RS Etron GT von der Firma HGP Turbonachrüstung. Er rollte mit 265/35 ZR21 (101Y) XL FR SC7 auf der Vorderachse und 305/30 ZR21 (104Y) XL FR SC7 auf der Hinterachse übers Contidrom
Der stärkste unter den getunten E-Fahrzeugen war der Audi RS Etron GT von der Firma HGP Turbonachrüstung. Er rollte mit 265/35 ZR21 (101Y) XL FR SC7 auf der Vorderachse und 305/30 ZR21 (104Y) XL FR SC7 auf der Hinterachse übers Contidrom / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der Brabus EQS580 zeigte sich mit Contipneus in der Dimension 265/35 ZR22 (99Y) XL SC7 auf der Vorderachse und 295/30 ZR22 (103Y) FR SC7 auf der Hinterachse
Der Brabus EQS580 zeigte sich mit Conti Pneus in der Dimension 265/35 ZR22 (99Y) XL SC7 auf der Vorderachse und 295/30 ZR22 (103Y) FR SC7 auf der Hinterachse / © Redaktion FrontRowSociety.net
Mit Continental SportContact in der Dimension 265/35 R22 war der ID BUZZ des Tuners Hess Automobile ausgestattet und hab damit ein gutes Bild ab
Mit Continental SportContact in der Dimension 265/35 R22 war der ID Buzz des Tuners Hess Automobile ausgestattet und hab damit ein gutes Bild ab / © Redaktion FrontRowSociety.net
Der Kia EV6 GT vom Tuner Giacuzzo dreht seine Runden auf Continental Reifen in der Größe 265/30 ZR22 97Y SC7
Der Kia EV6 GT vom Tuner Giacuzzo dreht seine Runden auf Continental Reifen in der Größe 265/30 ZR22 97Y SC7 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Drift-Challenge mit dem Mercedes C63 AMG

Natürlich sollte der 45. ContiTuningTag auch ein wenig Fahrspaß mit herkömmlichen Motoren bereiten. Das gefiel vor allem denjenigen, die sich noch nicht so recht an schnelle Fahrzeuge gewöhnen können, welche ohne hörbaren Sound das Sichtfeld des Außenstehenden in Windeseile verlassen.

Drift-Spaß mit einem Mercedes C63 AMG
Drift-Spaß mit einem Mercedes C63 AMG / © FrontRowSociety.net

Hierfür stand ein Mercedes C63 AMG bereit, mit welchem die Teilnehmer auf einer bewässerten Kreisbahn ihr Können testen und auch zeigen konnten. Und ein wenig anstrengen sollten sich die geladenen Gäste schon, denn unter Zuhilfenahme im Fahrzeug installierter Messtechnik wurden während der Fahrt der Driftwinkel sowie die Geschwindigkeit aufgezeichnet. Aus diesen Daten errechnen sich dann die sogenannten ‚Conti-Driftpunkte‘.

Je höher die Geschwindigkeit und je größer der Driftwinkel, je mehr Punkte wurden addiert
Je höher die Geschwindigkeit und je größer der Driftwinkel, je mehr Punkte wurden addiert… / © Redaktion FrontRowSociety.net
... und natürlich spielt auch die Driftzeit eine wesentliche Rolle
… und natürlich spielt auch die Driftzeit eine wesentliche Rolle / © Redaktion FrontRowSociety.net

Der Fahrer, der die höchste Zahl an Driftpunkten erzielte, ging als Sieger hervor. Aber gewinnen ist nicht alles! Für die meisten Teilnehmer ist eine einzigartige Erfahrung, auf einem abgesperrten Testgelände derartige Manöver absolvieren zu können.

Übrigens: Erst kommt die Pflicht, dann die Kür - alle Teilnehmer mussten vor dem Einsteig ins Fahrzeug die Schulbank drücken ;-) und by the way, auf dem Testgelände von Continental sind Null Promille angesagt, nicht 0,05 oder 0,1 - Null! Vor der Veranstaltung muss jeder einmal ins Röhrchen blasen
Übrigens: Erst kommt die Pflicht, dann die Kür. Jeder Teilnehmer musste vor dem Einsteig ins Fahrzeug die Schulbank drücken 😉 und by the way, auf dem Testgelände von Continental sind Null Promille angesagt, nicht 0,05 oder 0,1 – Null! Daher ist es verpflichtend, vor der Veranstaltung einmal ins Röhrchen zu pusten / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die drei Erstplatzierten sollten aber nicht leer ausgehen. Eigens dafür hatte die Redaktion „Auto Bild Sportscars“ jeweils einen Preis zur Verfügung gestellt. Die zwei vor Ort aktiven Journalisten Guido Naumann von „Auto Bild Sportscars“ und Andreas Conrad von „FrontRowSociety – The Magazine“, konnten außerhalb der Wertung teilnehmen.

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

Print Friendly, PDF & Email