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Bei dem Eckelsheimer Spätburgunder des Weinguts Mertz handelt es sich um einen deutschen Spätburgunder modernen Typs. Seine Farbe ist von samtigem Rot, seine Gerbstoffe sind deutlich wahrnehmbar und die moderate Säure dürfte den meisten Weinfreunden entgegenkommen. Dennoch lässt er nichts an Eleganz missen, die einem Spätburgunder innewohnt.

Der 2018 Spätburgunder Eckelsheim aus dem Hause Mertz ist ein Rotwein voller Raffinesse, der es in die Liga der besten deutschen Spätburgunder schafft / © Redaktion FrontRowSociety.net

Aus dem Dornröschenschlaf geweckt

Dachten gestandene Weinkenner an einen Spätburgunder, hatten sie bis dato Bilder aus Frankreich, allenfalls von der Neuen Welt im Kopf. Lange Zeit galt deutscher Spätburgunder als wenig zugänglich. Doch was macht dieses Umdenken aus? Fakt ist, die globale Erwärmung spielt dem Spätburgunder in die Hände. Bis auf das Weinbaugebiet Baden gehört jedes deutsche Anbaugebiet der Weinbauzone A an, die von eher kühlen Witterungsbedingungen charakterisiert ist. Diese Zone ist eine von sieben Weinbauzonen, die per EU-Verordnung alle europäischen Weinbauregionen nach klimatischen Bedingungen einteilt. Nun steigen alljährlich Temperaturen, die Winter werden milder, die Niederschläge geringer.

Vom Plus an Sonne und Wärme profitieren die Burgunderreben. Aufgrund der verlängerten Vegetationszeit ist es möglich, die Trauben vollreif mit einem intensiven Fruchtaroma zu ernten. Des Weiteren sind jenen Reben die besten Lagen gerade gut genug und davon findet man in Deutschland einige. Vulkanisches Verwitterungsgestein verleiht diesem Rotwein besondere Finesse und Eleganz. Und so steigert der deutsche Spätburgunder sein Prestige mit einem Facettenreichtum, der ihn fast einmalig macht.

Langsam lichtet sich der Nebel über dem deutschen Spätburgunder / © Foto Weingut Mertz

Spätburgunder aus Eckelsheim

Sina Mertz führt seit 2016 in vierter Generation den elterlichen Betrieb mit Herz und Leidenschaft. Die Arbeit in und mit der Natur hat bei Familie Mertz Tradition. Bis Ende des 18. Jahrhunderts lassen sich die Wurzeln der Familie zurückverfolgen, die damals von der Landwirtschaft lebte. Bereits seit 1870 betreiben sie Weinbau in der Hügellandschaft Rheinhessens. So kann Sina Mertz auf den Erfahrungsschatz von Generationen zurückgreifen und dieses alte Wissen mit neuen Methoden zusammenführen.

Mit ihren Prinzipien von naturnahem Weinbau rückt sie auch dem Spätburgunder zu Leibe. Anstatt den durchscheinend roten, fruchtig-vollmundigen Wein in alter Manier auszubauen, arbeitet sie die Vorzüge, die Boden und Klima Rheinhessens mit sich bringen, heraus. Er dank es mit kühleren Noten, dennoch das typisch dunkelbeerige Aromenspektrum aufweisend.

Mit intensiver Handarbeit nähert sich die ambitionierte Winzerin der anspruchsvollen Rebsorte. Ihre Burgundergärten befinden sich auf den Plateaus der Hügellagen Eckelsheimer Kirchberg und Eselstreiber, beste Lagen für die Diva der Rebsorten. Vulkanisches Verwitterungsgestein sorgt für seine stabile, mineralische Säure. Während und nach der Lese werden die Trauben mehrfach von Hand selektioniert.

Alles im Eimer: Doch nach der Lese beginnt die weitere Selektion bei jeder Rebsorte, die Guten ins Töpfchen, … / © Foto Weingut Mertz

Zwei bis drei Wochen belässt Sina Mertz die gerebelten Trauben auf der Maische. Mehrmals täglichen wird der Tresterhut unter den gärenden Most gestoßen, um Gerb- und Farbstoffe aus den Schalen zu lösen. Ist die erste Maischgärung vollendet, wird der Wein abgepresst und in gebrauchte Barriques aus französischer Eiche gefüllt. Nach einer Lagerung von mindestens 18 Monaten füllt man auf dem Weingut Mertz den Eckelsheim Spätburgunder auf die Flasche.

Der Ausbau im kleinen Holz beschert diesem Spätburgunder leichte Vanillenoten. Harmonisch gesellt er sich zu den Röstaromen eines Rinderfilets oder zu den herben Noten von Lamm in Rosmarin. Es empfiehlt sich, einen Pinot Noir aus rebsortenspezifischen Gläsern der Manufaktur Riedel zu genießen. Kein anderes Glas unterstreicht die Komplexität dieser Sorte.

Mit überraschend viel Frucht für einen Barolo präsentiert sich der jugendliche Vietti Barolo Ravera DOCG 2013. Sein volles Bukett entfaltet der Spitzenwein in einem rebsortenspezifischen Glas. Augenweide und Gebrauchsgegenstand gleichermaßen sind die Barolo-Gläser aus der Performence-Serie der österreichischen Glasmanufaktur Riede
Mit viel Frucht und dezent herausgearbeiteten Tanninen präsentiert sich der jugendliche 2018 Spätburgunder Eckelsheim. Sein volles Bukett entfaltet dieser deutsche Spätburgunder in einem rebsortenspezifischen Glas. Augenweide und Gebrauchsgegenstand gleichermaßen sind die Pinot-Noir-Gläser aus der Performance-Serie der österreichischen Glasmanufaktur Riedel / © Redaktion FrontRowSociety.net

Beschreibung: 2018 Eckelsheim Spätburgunder

Rebsorte: Spätburgunder
Farbe: samtiges Rot
Nase: dunkle Beeren, Cassis, schwarze Kirschen, Vanille
Gaumen: weiche Tannine, dunkle Kirschen 
Flascheninhalt: 750 ml
Alkoholgehalt: 13 % vol

Sina Mertz erobert sich mit großartigen Rotweinen die Herzen von Weinliebhabern. Binnen kürzester Zeit trumpft sie nicht nur mit ihrem 2018 Eckelsheim Spätburgunder auf, sondern auch mit dem außergewöhnlichen 2017 Dornfelder „R“, der das Image dieser Rebsorte ordentlich aufpoliert.

Zwei Rotweine, die man nicht unversucht lassen sollte: 2017 Dornfelder „R“ und 2018 Eckelsheim Spätburgunder des Weinguts Mertz / © Redaktion FrontRowSociety.net

Des Weiteren kommt vom Weingut ein ausgezeichneter Riesling, der die Klaviatur von Süße und Säure perfekt spielt. Ebenfalls aus bester Lage stammt der 2018 Eckelsheimer Kirchberg Riesling trocken.

Der 2018 Eckelsheimer Kirchberg Riesling trocken ist eine großartige Performance der jungen Winzerin / © Redaktion FrontRowSociety.net

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