The Globe by Kevin Fehling – das neue Gourmet-Restaurant auf der EUROPA – symbolisiert Anfang und Rückkehr, sowohl für 3 Sterne Koch Kevin Fehling, als auch für das Luxuskreuzfahrtschiff selbst.
Während des letzten Werftaufenthaltes Anfang Oktober 2019 passte Hapag Lloyd Cruises das luxuriöse Schiff den sich verändernden Ansprüchen der exklusiven Kreuzfahrtgäste an.
Parallel dazu vollzog sich der Wandel des kulinarischen Konzeptes, was auch die Verjüngung der kulinarischen Spitze implizierte.
Metamorphose
Kochlegende Dieter Müller gestaltete mehrere Jahre die gastronomische Landschaft auf der EUROPA. Sein Name ist untrennbar mit Deutschlands Haute Cuisine verbunden und natürlich mit dem Gourmet-Restaurant der ‚alten‘ EUROPA.
Nun ist das Restaurant nicht mehr wiederzuerkennen. Das Erscheinungsbild zeigt sich unkonventionell, einfach anders. Interieur und Konzept akzentuieren die Vision von Spitzenkoch Fehling, zeichnen ihn als kreativen Gestalter aus. Man spricht über das nonkonforme Design – auf dem Schiff und auch noch nach Verlassen Desselben.
The Globe by Kevin Fehling wurde durch Fehlings Impulse zu einem sehr persönlichen Ort. Hier wird der Sternekoch nahbar. Seine Gerichte erzählen kulinarische Geschichten aus aller Welt, The Globe seine eigene.
Die Vermessung von Fehlings Welt
Beim Betreten des Restaurants The Globe by Kevin Fehling setzt man seine Füße auf Erdumlaufbahnen, Lampen erscheinen als Planeten und die Milchstraße wird an die Wand projiziert.
Schwarz-weiß Illustrationen der Londoner Künstlerin Sonja Christoph, die Kevin Fehlings Werdegang in Bildern festgehalten hat, unterstreichen die Authentizität des Restaurants. Dieses einzigartige Ambiente zeigt auf, dass die Astronomie genau wie das Kochen und die EUROPA zur Person Kevin Fehling gehören.
Von 2002 bis 2004 war er bereits mit dem Luxuskreuzfahrtschiff unterwegs. In dieser kurzen Zeitspanne entwickelte er sich vom „Salatputzer“ zum Sous Chef. Auch wenn die Episode als Seefahrer ihm alles abverlangte, gehört sie zu den prägendsten Abschnitten seiner beruflichen Laufbahn.
Auf seinen Reisen über die Weltmeere faszinierten ihn Farben und Aromen ferner Länder. Über Märkte schlendern, beobachten, sich austauschen oder landestypisches Street Food probieren, all das gehörte zu Kevin Fehlings Kosmos. Düfte und Geschmäcker verinnerlichte er nachhaltig und lässt jene kosmopolitischen Aspekte in sein kulinarisches Konzept der Weltoffenheit einfließen.
Schon als Junge faszinierte ihn die Beobachtung des Weltalls. Jene Stille und Weite aus Kindertagen fand er ebenfalls auf dem Luxuskreuzer. So manche Nacht verbrachte er auf Deck 11, dem Mannschaftsdeck. Das Gefühl von Freiheit, allein mit sich, den eigenen Gedanken und dem Sternenhimmel, der nirgendwo so faszinierend ist wie auf See, ließ ihn vielleicht jene Klarheit entwickeln, mit der er seine Projekte umsetzt.
Als Bub saß er mit einem Fischbrötchen in der Hand am Hafen und schaute den Schiffen hinterher. Später war ihm schnell klar, seine Kreativität würde er am ehesten in der Küche ausleben können. Und er wäre nicht er selbst, hätte er nicht schon damals, vor dem Beginn seiner Karriere, Sternekoch werden wollen.
Nun sind es drei Sterne geworden – seit 2013 bereits im La Belle Epoque in Travemünde und seit 2015 im Restaurant The Table – und aktuell vergab Gault Millau 19,5 Punkte für seine Leistung.
Was hat ihn soweit gebracht: Leidenschaft und Verstand. Kevin Fehlings Talent, fantastische Genüsse zu kreieren, paart sich mit Gradlinigkeit, Bodenständigkeit und kaufmännischem Geschick. Er geht seinen Weg und bleibt sich selbst treu, denn wer zu viel nach rechts oder links schaut, ist abgelenkt vom Wesentlichen.
Kulinarische Weltreise
An 20 Tagen im Jahr wird Kevin Fehling an Bord der EUROPA sein, sein Hamburger Restaurant bleibt dann geschlossen. Zum Start arbeiteten er und sein Sous Chef, Dennis Ilies, mit der eigens für The Globe by Kevin Fehling verantwortlichen Crew fieberhaft, bis das letzte Rezept detailgenau umgesetzt werden konnte.
Die Weinbegleitung suchte der Sommelier seines Hamburger Spitzenrestaurants The Table, David Eitel, aus. Perfektionist Fehling überlässt eben nichts dem Zufall, denn schließlich sollen die 24 Gäste des schwimmenden Gourmet-Restaurants auf Sterneniveau verwöhnt werden.
Alles begann mit einem Fischbrötchen. So startete auch unser Menü mit jenem norddeutschen Klassiker als Amuse Bouche, allerdings im Fine Dining Kolorit als japanisches Fischbrötchen. Sinnbildlich thront es auf einer Weltkugel, welch schöne Metapher.
Das Ei „Deluxe“ mit Kaviar sorgte für ein Schmunzeln in seiner gelungen Präsentation. Geschirr sowie Accessoires suchte der Sternekoch ebenfalls aus, damit sich in seiner Welt alles zu einem harmonischen Ganzen fügt.
Weltoffenheit: das französische nationale und gastronomische Kulturerbe, Foie Gras, brachte er in Form eines Pharao auf den Teller, denn die Ägypter schätzten Fettleber von Vögeln bereits vor 2.500 Jahren. Dazu gesellten sich Vertreter der afrikanischen und asiatischen Küche wie etwa Couscous, Datteln oder Kumquat.
Kulinarisch reiste der Hamburger Spitzenkoch mit dem nächsten Gang nach Lateinamerika. Er bereitete eine peruanische Ceviche mit schwarzem Bohnenpüree zu, servierte außerdem Tamarillos – die ihre Heimat in Bolivien haben – als Chutney sowie eine Kurkuma Beurre blanc, Asien mit klassischer französischer Küche vereinend.
„Message in the bottle“ trägt eine Erinnerung an Fehlings erste Zeit auf See in sich. Damals schickte er eine Flaschenpost auf Reisen, die mit viel Glück eines Tages aufgefunden wird. Diese abendliche Flaschenpost soll natürlich von den Gästen vor Ort geöffnet und gelesen werden. Carabinero mit Panis, Gurkenrelish, Exotik-Chutney und eine Tandoori-Hollandaise verbarg sich hinter dieser Allegorie.
Mit der Challans Entenbrust zeigte Kevin Fehling die Lehren der klassischen Schule von Harald Wohlfahrt. Innovativ kombinierte er das edle Federvieh aus Westfrankreich mit einem Mohnküchlein, Hagebutte, Kürbis, Orangenschaum und Estragonjus.
Noch einmal durfte der Weg nach Fernost angetreten werden: Kalamansi-Canache vereinte Sushireis mit Thaicurrycreme, Tamarinde und Tom Kha Gai Eis, während man bodenständig mit dem Bienenstich-Törtchen in Deutschland wieder ankam.
Happy End
Nach dem Happy End geht’s immer weiter. Für manchen Kreuzfahrer steht jetzt ein Besuch in Hamburgs bestem Restaurant auf der To-Do-Liste. Für Kevin Fehling mag sich der Kreis der Seefahrt schließen, doch Endstation ist für den dreifachen Vater im Hafen der EUROPA sicher nicht.
Im April wird er im trendigen Hamburger Hafenviertel seine erste Bar eröffnen. Im Weiteren ist die Umsetzung eines Kochbuchs geplant. Dieses soll jedoch den Familienmenschen Fehling abbilden mit alltagstauglichen Speisen, die zu Hause auf den Tisch kommen.
Es bleibt also weiter spannend. Kevin Fehling ist dankbar für die Möglichkeit, sein Restaurant auf der EUROPA etablieren zu dürfen, doch für ihn ist kein Teller zu groß, um nicht über dessen Rand zu schauen.
EUROPA Update
Ein schmales Zeitfenster von zwei Wochen blieb für die Schönheitskur der EUROPA. Mit dem modernisierten Inneren wie beispielsweise dem nun sehr großzügig gestalteten Atrium, gibt es obendrein eine zeitgemäße Anpassung in den Strukturen. Das klassische Kapitäns-Dinner entfällt, ebenso darf die Garderobe legerer sein.
Im EUROPA-Restaurant erwartet die Gäste mehr Ungezwungenheit und freie Platzwahl an den Tischen. Selbstverständlich überzeugt der Service mit Freundlichkeit sowie Kompetenz.
Luxusgewöhnte Reisende nehmen auf der verjüngten EUROPA weiterhin den persönlichen Butlerservice in Anspruch. Marco Wehrle ist seit sieben Jahren in dieser Position auf dem Luxuskreuzer unterwegs und überzeugt durch sein distinguiertes, zurückhaltendes Auftreten.
Das italienische Restaurant ‚Venezia‘ erhielt ebenfalls ein neues Gewand. Im einstigen, fast ungenutzten Fitnessraum, darf nun feinster Kaviar im Pearls genossen werden. Das Pearls an Deck 7 wurde bei den jüngsten Umbaumaßnahmen ebenso aus der Taufe gehoben, wie The Globe by Kevin Fehling.
Touren und Ausflüge weisen den gewohnt hohen Standard auf, ganz der Bildung der EUROPA Klientelen geschuldet. Und die Besonderheit der Kulinarik rückt regelmäßig ins Rampenlicht, wenn zum Gourmet-Festival ‚EUROPAs Beste‘ geladen wird.
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